Archiv für den Monat: Januar 2018

Landtagswahl: So hat Wiener Neudorf gewählt

So wie in ganz Niederösterreich können auch in Wiener Neudorf die einzelnen Gruppierungen – aus meiner Sicht – durchwegs zufrieden sein:

Die ÖVP hat entgegen dem Trend 1,5 % zugelegt, die SPÖ 1 %, die FPÖ 6 %, die Grünen haben zwar verloren, aber halten noch immer 8,7 % und die NEOS haben mit einer Stimme weniger als die Grünen 8,6 %.

Der große Trübung des Wahlergebnisses ist die Wahlbeteiligung. Noch nie war eine Landtagswahl mit nur knapp über 60 % Wahlbeteiligung für so viele derart uninteressant.

Die einzelnen Wahlsprengel sind mit vorherigen Wahlen nicht ganz vergleichbar, weil wir in Wiener Neudorf im letzten Jahr eine Aufteilungsänderung vorgenommen haben. Die Wohnanlage „Am Anningerpark“ (Sprengel 1) kam neu dazu und die anderen bislang 13 Sprengel wurden auf 10 zusammengeführt und neu nummeriert.

Alles klar für die Landtagswahl

Letzte Intensivschulung für die Mitarbeiter in den einzelnen Sprengelwahlbehörden gestern Abend im Migazzihaus

Dass am kommenden Sonntag die Landtagswahl in Niederösterreich stattfindet, ist verständlicherweise unübersehbar und damit allseits bekannt. Ich bedanke mich als Gemeindewahlleiter bereits im Vorfeld für die bisherige Mit-Organisation der zuständigen Abteilung der Gemeindeverwaltung und – ganz besonders – bei den knapp 80 Personen (bekanntgegeben von ÖVP, SPÖ und FPÖ), die in den 11 Wahlsprengeln und in der Gemeindewahlbehörde nahezu den ganzen Tag mithelfen werden, dass die Wahl ordnungsgemäß ablaufen wird. Gestern Abend fand für diesen Personenkreis noch eine Intensivschulung durch einen Mitarbeiter der NÖ Landesregierung statt.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Sprengelwahlleiter und die Sprengelwahlbehörde angewiesen sind, dass alle Auflagen und Vorschriften strikt eingehalten werden (Ausweispflicht etc …). Ich denke wir alle haben genug von möglichen Wahlanfechtungen und eventuellen Wahlwiederholungen.

Bitte machen Sie, sofern Sie wahlberechtigt sind, von Ihrem Wahlrecht Gebrauch, einerseits weil es für eine Gemeinde nicht zweitrangig ist, wer in Sankt Pölten sitzt und weil eine demokratische Wahl, die für uns heute eine Selbstverständlichkeit ist, etwas ist, wofür unsere Altvorderen so lange gekämpft haben.

Wie wichtig ist eine Landtagswahl für eine Gemeinde? Ist es nicht eher gleichgültig, wer „da oben“ in Sankt Pölten sitzt? Treffen wir nicht sowieso die Entscheidungen im Gemeinderat für Wiener Neudorf, egal wer gerade Landeshauptmann oder Landeshauptfrau oder Landesrat oder Landesrätin ist? Ist es nicht für einen Ort ziemlich gleichgültig, wie die politische Zusammensetzung des Landtages ist? Einerseits: Ja, aber andererseits: Nein. Die Landesregierung ist die Oberbehörde jeder Gemeinde, gewisse Beschlüsse des Gemeinderates bedürfen der Zustimmung der Landesregierung (Bauordnungsänderungen, Raumordnungsänderungen, gewisse verkehrliche Belange, gewerberechtliche Belange, Darlehensaufnahmen, Förderansuchen etc. …). Ein guter Kontakt und eine gute Beziehung zwischen der Gemeinde, allen voran des Bürgermeisters zu den Entscheidungsträgern des Landes ist von enormen Vorteil für einen Ort.

Ich habe in den mittlerweile 28 Jahren, in denen ich durch das Vertrauen der Bevölkerung im Gemeinderat tätig sein darf, diese guten Kontakte und diese guten Beziehungen aufgebaut und gepflegt. Das galt für Erwin Pröll und seine Mannschaft und das gilt für Johanna Mikl-Leitner und ihr Team. Natürlich hilft mir das in meiner täglichen Arbeit für Wiener Neudorf als Bürgermeister in den insgesamt 8 Jahren, in denen ich diese Position innehabe. Erwin Pröll ist in einem ländlich geprägten Raum aufgewachsen und hat dort sein Leben verbracht, Johanna Mikl-Leitner lebt im sogenannten „Speckgürtel“ um Wien und kennt die Probleme und Anliegen, die wir haben, auch aus persönlicher Erfahrung. Während Erwin Pröll für mich stets ein offenes Ohr hatte, weil wir uns gut verstanden haben, unterstützt Johanna Mikl-Leitner meine Politik, weil sie ein persönliches Wissen und Erleben um die Problematik rund um die Themenkreise Verkehr, Bau und Raumordnung hat.

Für andere Menschen seine Hände „ins Feuer zu legen“ kann immer gefährlich sein und zu Verbrennungen führen. Bei „Hanni“ Mikl-Leitner habe ich diese Angst nicht. Dafür kenne ich sie zu lange und dafür kenne ich sie zu gut und dafür haben wir schon zu oft zu gut zusammen gearbeitet. Ich bin überzeugt, dass sie eine gute „Landesmutter“ ist. Ich bin überzeugt, dass sie derzeit die beste Persönlichkeit ist, die wir uns als Landeshauptfrau wünschen können. Ich bin überzeugt, dass sie von allen Kandidatinnen und Kandidaten, die am Wochenende zur Wahl stehen, die bestgeeignete für die Führungsposition im Land Niederösterreich ist und es damit auch für uns Wiener Neudorfer gut ist, wenn Johanna Mikl-Leitner und ihr Team in bewährter Weise weiterarbeiten können.

 

Wiener Neudorf als vereinsfreundlichste Gemeinde geehrt

Eine tolle, aber auch verdiente Auszeichnung für Wiener Neudorf aus den Händen von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Unterstützt wurde die Aktion von der NÖN und der NV-Niederösterreichische Versicherung.

Gemäß einer landesweiten Umfrage sind etwa 40 % der Niederösterreicher/-innen in Vereinen aktiv. Genau weiß ich die Zahl für Wiener Neudorf nicht, aber auf unsere Gemeinde heruntergebrochen könnten 3.500 Personen durchaus stimmen.

Seit Jahrzehnten gibt es in Wiener Neudorf ein überdurchschnittlich reges Vereinsleben mit derzeit über 70 Organisationen. Jede Gemeindeführung weiß, dass gerade die Tätigkeit unserer Vereine das gesellschaftliche Leben unseres Ortes (mit)bestimmt und fördert so gut wie möglich. Mittlerweile unterstützt die Gemeinde die Vereine mit über 1 Million € jährlich, davon sind € 530.000,- für Direktsubventionen im Budget 2018 vorgesehen. Eine weitere halbe Million € kostet die Erhaltung und Sanierung der Gebäude, in denen die Vereine untergebracht sind. Darüber hinaus stellt die Gemeinde auch Personal zur Verfügung.

Dafür wurde Wiener Neudorf nunmehr im Landhaus St. Pölten als vereinsfreundlichste Gemeinde im Bezirk Mödling ausgezeichnet. Im Beisein des zuständigen Vereinsreferenten GfGR Erhard Gredler und einiger Vereinsvertreter durfte ich die Auszeichnungen aus den Händen unserer Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner entgegen nehmen.

Josef Binder von Wiener Neudorf TV hat uns begleitet. Sehen Sie seinen Beitrag unter http://www.youtube.com/user/wienerneudorftv

 

Wiener Neudorf: Bald über 10.000 Einwohner

Ein Blick über Wiener Neudorf vom Gemeindeteich bis zum „Palmers-Tower“ und der Blauen Lagune.

Derzeit gibt es knapp 90 Ortschaften (von insgesamt 2.100) in Österreich mit mehr als 10.000 Einwohnern. Die Liste beginnt mit Wien mit knapp 1,9 Millionen und geht bis Judenburg in der Steiermark mit ganz knapp über 10.000 gemeldeten Hauptwohnsitzern. Im Bezirk Mödling gehören derzeit die Bezirkshauptstadt Mödling mit 20.700 (Rang 26), Perchtoldsdorf mit 15.000 (Rang 39) und Brunn am Gebirge (11.700 / Rang 66) dazu.

In geschätzt 3 Jahren wird Wiener Neudorf ebenfalls zu diesem illustren Kreis gehören. Derzeit halten wir bei über 9.400 Hauptwohnsitzern. Noch sind nicht alle Wohnungen am Anningerpark bezogen und noch gibt es für die geplanten Wohnbauten auf den Grundstücken der früheren „Kammfabrik“ und des vormaligen „Versteigerungshauses“ zwar noch nicht einmal Einreichpläne, aber sehr konkrete Vorstellungen, die noch heuer begonnen werden sollen, zu verwirklichen. Wobei am „Kammfabriks-Gelände“ eher mit Eigentums- und am „Versteigerungshaus-Gelände“ eher mit Genossenschaftswohnungen zu rechnen sein wird.

Einerseits ist es schön, wenn Wiener Neudorf wächst, wir größer und bedeutender werden und Wiener Neudorf auch immer mehr zu einem gesuchten Wohnort wird. Andererseits wurde Wiener Neudorf in den 50er- und 60er Jahren für maximal 5.000 Einwohner und eine Handvoll Betriebe konzipiert. Die Entwicklung, dass in einem der kleinsten Flächenorte Österreichs (6 km2) einmal über 10.000 Menschen leben und zusätzlich mehr als 14.000 Menschen arbeiten werden, war vor 50, 60 Jahren nicht vorhersehbar.

Weil ich das immer wieder gefragt werde: Wir haben rechtsgültig festgelegte Bebauungsbestimmungen. Durch die bestehende Bausperre werden wir restriktive Maßnahmen, so weit wie möglich, neu beschließen. Einen Baustopp für alle Zeiten können wir nicht verhängen, denn dies würde zu ungeahnten Entschädigungszahlungen an die Grundeigentümer führen. Aber wir werden die künftige Verbauung so verträglich wie möglich festlegen – um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden immer in Diskussion mit den Grundeigentümern. Und das funktioniert eigentlich bestens. Wir müssen Verständnis haben, dass die Grundeigentümer einen Besitz haben, den sie verwerten können und dürfen. Die Grundeigentümer müssen Verständnis haben, dass in Wiener Neudorf aufgrund der bekannten Umstände und Tatsachen nicht alles möglich ist und Wünsche und Vorhaben deutlich zurückgenommen werden müssen.

Die Infrastruktur (Kanal, Wasser, Straßen, Verkabelungen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Freizeitmöglichkeiten …….) wurde vor Jahrzehnten geplant und errichtet und passt mit den heutigen Gegebenheiten überhaupt nicht mehr zusammen. Das sind auch ganz besondere Hausforderungen für die Politik und die Gemeindeverwaltung. Wir sind permanent dabei, die Infrastruktur in ihren vielfältigsten Aufgabenbereichen den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Das sind enorme arbeitsmäßige als auch finanzielle Anforderungen, die tagtäglich an mich als Bürgermeister, an die Gemeinderegierung und das Gemeindeamt herangetragen werden.

Wiener Neudorf wird deshalb in den nächsten Jahren (wie auch in den vergangenen) einem ständigen Sanierungs- und Neugestaltungsprozess unterworfen sein, auch verbunden mit etlichen Baustellen, die sie auch teilweise bemerken, stören und möglicherweise beeinträchtigen werden. Aber über allem was wir tun steht die Überschrift: Hebung der Wohn- und Lebensqualität.

Gemäß meinem Plan wird Wiener Neudorf bis 2030 so weit entwickelt, neu gestaltet und saniert sein, dass danach wieder ein wenig Ruhe und Beschaulichkeit einziehen könnte – soweit dies in einer 10.000 Einwohner-Gemeinde überhaupt möglich ist.

Massenquartiere für Asylwerber: Da ist die Regierung auf dem Holzweg

Temporär wurden auch Flüchtlinge in einer Notwohnung im Feuerwehrhaus vom SOS-Kinderdorf betreut. Mittlerweile sind die Jugendlichen teilweise wieder in ihre Ursprungsländer zurückgekehrt bzw. konnten anderswo untergebracht werden.

Die Ankündigung der Bundesregierung, allen voran Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) Asylwerber vorrangig in Großquartieren unterzubringen, oder wie es äußerst eigenartig ausgedrückt wurde: konzentriert zu halten, ist aus meiner Sicht und meiner Erfahrung ein Fehler. Abgesehen davon, dass ich mir von Spitzenpolitikern eine Wortwahl erwarte, die Vorbildfunktion hat.

Es gab im Jahr 2015 zwei Möglichkeiten, wie Gemeinden auf die damals beginnende „Asylproblematik“ reagierten. Einerseits gab es Gemeinden, die auf größere Unterbringungseinheiten setzten, und auf der anderen Seite Gemeinden, die mittels kleinerer Einheiten eine Integration versuchten. Beides hatte damals in der Theorie (Erfahrung gab es noch keine) Vor- und Nachteile.

Wir in Wiener Neudorf haben politisch Großquartiere abgelehnt. Die diesbezüglichen Anträge der SPÖ wurden im Gemeinderat von der damals neuen Gemeinderegierung (ÖVP, UFO, FPÖ) abgelehnt. Wir vertrauten unserem Gefühl, dass wir mit kleineren, leichter betreubaren Einheiten mehr Erfolg haben würden.

Glücklicherweise gab es engagierte Organisationen, wie die Pfarre, die Pfadfinder, das SOS-Kinderdorf, die Feuerwehr, Privatpersonen und Firmen, die sich bereit erklärten, sich um Flüchtlingsfamilien oder -personen zu kümmern. Auch einige Gemeindebedienstete haben in ihrer Freizeit eine desolate Wohnung in der „Alten Volksschule“ für Flüchtlinge wohnbar gemacht, die seither vom SOS-Kinderdorf dort betreut werden. Alles in überschaubaren, kleinen Größenordnungen. Während die damalige Bundesregierung noch herumdiskutierte, ob und wie die Deutschkenntnisse der Asylanten verbessert werden könnten, gab es in Wiener Neudorf schon etliche Freiwillige, die sich darum annahmen und relativ rasch einen täglichen Unterricht ermöglichten.

Zusätzlich wurde ein sogenanntes „Kernteam“ eingesetzt, das sich periodisch in meinem Büro traf, um sich abzustimmen und die Hilfe zu organisieren.

Die Flüchtlingsbetreuung ist problem- und klaglos abgelaufen. Dort, wo es jetzt noch Schwierigkeiten gibt, ist es Unterbringungsmöglichkeiten für diejenigen zu finden, die eine Aufenthaltsgenehmigung in Österreich erhalten haben. Das hat aber auch mit den finanziellen Möglichkeiten der Betroffenen zu tun, weil Wiener Neudorf mittlerweile doch zu einem hochpreisigen Wohnort geworden ist.

Alles in allem konnten und können wir das Flüchtlingsthema letztlich positiv bewältigen – dank dem Engagement der genannten Organisationen und Personen und dank der Tatsache, dass wir richtigerweise auf „kleine Einheiten“ gesetzt haben. Und: Die befürchtete Steigerung der Kriminalität hat bis auf ein paar völlig unberechtigte Anschuldigungen nicht stattgefunden.

Diejenigen, die jetzt populistisch auf staatliche Massenquartiere in dünn besiedelten Gegenden mit Ausgangssperren setzen, können aus meiner Wahrnehmung nur keine oder nur eine geringe persönliche Erfahrung mit diesem Thema haben. Oder es steckt ein Kalkül dahinter, was ich aber nicht annehmen möchte.

Verkehrsministerium: Termin steht

Offenbar wurde im Verkehrsministerium unter neuer Führung die Arbeitsweise sehr schnell umgestellt und es wird anders gearbeitet als früher. In den letzten Monaten und Jahren war es bei Ex-Minister Mag. Leichtfried (SPÖ) nahe gänzlich unmöglich einen Termin im Ministerium zu vereinbaren und auch Telefonkonferenzen mussten aus Termingründen Wochen im voraus vereinbart werden. Die Gespräche danach verliefen an sich amikal und wertschätzend, aber letztlich ergebnislos.

Am Dienstag habe ich den Sachverhalt unserer Forderung nach Tempo 80 auf der A2 im Ortsgebiet von Wiener Neudorf schriftlich an den neuen Verkehrsminister Ing. Hofer herangetragen und um einen Termin gebeten. Einen Tag später, also gestern Mittwoch, wurde ich bereits zurückgerufen und es konnte für Anfang Februar ein Termin vereinbart werden. Genauso unbürokratisch und leicht stelle ich mir die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Behörden vor, wenn es um wichtige Bürgeranliegen geht. Und eine Temporeduktion auf der A2 ist nicht zuletzt aus Gesundheitsgründen – wie wir wissen – ein enorm wichtiges Anliegen und eine enorm dringende Notwendigkeit.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass jetzt endlich Bewegung in die Sache kommt. Es wird beim Erstgespräch sicher noch zu keinem Ergebnis kommen, weil sich – dafür habe ich Verständnis – der neue Minister und sein Team in den Sachverhalt erst einarbeiten müssen. Aber es ist ein richtiges und gutes Zeichen, wenn die Betroffenen gehört werden. Persönlich habe ich aber jetzt bereits den Eindruck, dass unser Anliegen verstanden wurde und dass man bereit ist, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.