Archiv für den Monat: Januar 2022

2 Jahre Absolute Mehrheit in Wiener Neudorf

Waren das noch Zeiten, als man so feiern durfte.

In diesen Tagen feiert die Absolute Mehrheit der ÖVP-nahen Bürgerliste „Herbert Janschka/ÖVP/Unabhängige“ ihren zweiten Geburtstag. Eigentlich fast unmöglich, dass so etwas in Wiener Neudorf passieren konnte, noch dazu 5 Jahre nach einer Absoluten Mehrheit der SPÖ.

Natürlich war das Ergebnis des Wahltages Ende Jänner 2020 eine Bestätigung für ein jahrelanges Bemühen, für jahrelange Anstrengungen und für ein ambitioniertes Arbeitsprogramm, das wir in einer hervorragenden Teamarbeit erledigen konnten und noch immer erledigen. Es war natürlich wunderschön, diese Honorierung aus der Bevölkerung zu erfahren. Aber es war gleichzeitig eine gewisse Demut und das Wissen, dass wir zwar die Absolute Mehrheit, aber deswegen auch nur knapp 50 % der Stimmen erhalten haben und damit nicht 100 % der Macht. Wir versuchen seither einen sehr zusammenführenden Arbeitsstil zu leben, haben den anderen Gruppierungen wichtige Bereiche übertragen, der SPÖ (als 2-stärkste Fraktion) auch den 2. Vize-Bürgermeister als Zeichen der Zusammenarbeit angeboten. Die Gemeinderegierung besteht aus 11 Personen (6 Liste-ÖVP, 4 SPÖ, 1 UFO). Es freut mich, dass nahezu alle Anträge in diesem Gemeindevorstand einstimmig beschlossen werden. Durch die gute Zusammenarbeit in den Ausschüssen ist es bisher auch gelungen, dass über 90 % der Anträge im Gemeinderat einstimmig verabschiedet wurden. Aber selbstverständlich gibt es auch Themen, die umstritten sind und bei aller Bereitschaft zur Diskussion, muss es auch Entscheidungen geben, auch wenn (noch) nicht alle damit einverstanden sind und gerne noch weiter darüber reden würden. Auch wenn teilweise streng geführte Diskussionen anstehen, habe ich das Gefühl, dass sich die Gemeinderäte über die Fraktionsgrenzen hinweg großteils wertschätzen, respektieren und freundschaftlich begegnen. Das war leider nicht immer so.

Sehr schade, dass gerade in dieser laufenden Periode (nicht nur) in unserer Gemeinde das Zwischenmenschliche und die persönlichen Begegnungen aufgrund der Corona-Situation viel zu kurz kommen. So musste vor allem das Veranstaltungs- und Kulturprogramm deutlich reduziert werden. Es gab auch Einschränkungen im Sportbereich und die Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen müssen oft zu ungewohnten Methoden greifen. Alle anderen Themen und Projekte versuchen wir wie versprochen abzuarbeiten. Der Zukunft mögen Videokonferenzen, verstärkte Online-Möglichkeiten und Home-Office gehören – meine bevorzugte Welt ist es nicht.

Ich möchte auch auf Ihr Verständnis bitten, dass manches kurzfristig entschieden werden muss. Es ist derzeit schwer, die unmittelbare Zukunft auch nur irgendwie zu greifen. Oft überrollen uns die Ereignisse von einem Tag auf den anderen. Dass viele schon genervt sind, am Ende ihrer Geduld und ihrer Kräfte sind, sich endlich ein Ende der Pandemie wünschen, ist verständlich. Aber es sind gerade die schwierigen Zeiten, in denen sich zeigt, ob sich eine Gemeinschaft solidarisch verhält, zusammenhält und sich nicht auseinanderdividieren lässt. Aber es sind das auch genau die Zeiten, in denen die negativen Kräfte versuchen, innerhalb einer Gemeinschaft die Oberhand zu bekommen. Die Geschichte zeigt uns, dass wir nicht auf diese hineinfallen sollten.

Corona-Entscheidungen: Überall anders und überall gleich

Planungen für die Zukunft sind heutzutage ein wenig Kaffeesudleserei. Aber: Was steht da?

Wenn man sich die internationelen Nachrichtensendungen anschaut oder anhört, dann könnte man den Eindruck gewinnen, dass überall die größten Versager an der Regierung sind und überall die Auskenner in den Oppositionen sitzen. In den verschiedensten Staaten versuchen die Regierungen mit unterschiedlichsten Maßnahmen dem Corona-Virus beizukommen und überall gelingt das nicht. Und überall wissen die Oppositionellen und vor allem diejenigen, die glauben mit Demonstrationen dem Virus beizukommen, was eigentlich zu tun wäre. Nach dieser Logik wären aber die Wähler/-innen die allergrößten Deppen, weil sie überall auf der Welt offenbar genau die Falschen wählen.

Die Wahrheit ist aus meiner Sicht eine andere, aber eine, die über unser Vorstellungsvermögen hinausgeht. Wir glauben seit Generationen, dass die Menschheit die Krone der Schöpfung wäre. Wir sollten einmal darüber nachdenken, ob wir nicht eher die Dornenkrone sind. Aber das ist nicht mein heutiges Thema. Wir glauben auch, dass es für alles eine nachvollziehbare, leichte und logische Erklärung geben muss und sind deshalb oft Opfer von Verschwörungstheorien.

Ein winzig kleines Virus, das uns mit ständigen Mutationen ärgert und in die Defensive zwingt, soll da unser Gegner sein? Noch dazu einer, den wir weder sehen, noch greifen, noch hören, noch riechen können? Geht gar nicht! Das übersteigt ein wenig unser Vorstellungsvermögen. Andererseits übersteigt offenbar auch die Tatsache unsere Vorstellungen, dass wir (zumindest ein paar von uns) es geschafft haben, in kürzester Zeit ein Gegenmittel (sprich: Impfung) zu schaffen. Das kann unmöglich, so die Meinung einiger, mit rechten Dingen zugegangen sein.

Bei allem Verständnis für unterschiedliche Meinungen, aber was jemand dazu treibt mehr Angst vor einem mittlerweile milliardenfach erprobten Medikament zu haben, als vor einer mittlerweile allseits bekannten – und oft auch schwer verlaufenden – Krankheit, übersteigt wiederum mein Vorstellungsvermögen. Dass die Entdeckung eines Medikaments bei einigen statt Dankbarkeit Wut erzeugt, verstehe ich nicht nur nicht ganz, sondern überhaupt nicht. Aber ich muss ja nicht alles verstehen.

Wenn man über die unmittelbare Zukunft nachdenkt und an Planungen arbeitet, dann liest man überall auf der Welt ein wenig im Kaffeesud. Nachdem es so viele machen, mache ich es einfach auch.

Soeben erhalte ich die neuesten Ziffern für Wiener Neudorf. Zusätzliche 41 positive Fälle über Nacht hatten wir noch nie. Gleichzeitig 272 Erkrankte in unserer Gemeinde auch noch nicht.

Trotzdem erscheint es so, als würde der Corona-Spuk doch bald abflachen. Eine Durchimpfungsrate von ca. 80 % ist zwar kein Rekordwert, aber doch einer, der zur Hoffnung Anlass gibt. Es gibt auch in unserem Ort weniger schwere Fälle, weniger Mitbürger, die ins Spital kommen und auch bei der Corona-Sterbeziffer ist seit Wochen erfreulicherweise nichts dazu gekommen.

Es ist zwar ein wenig Kaffeesudleserei, wie oben erwähnt, aber ich denke, in knapp einem Monat können wir wieder Veranstaltungen zulassen. Die nächsten 4 Wochen werden wir wohl noch durchtauchen müssen, aber beginnend mit der nächsten ABO-Veranstaltung am 26. Februar wollen wir das Veranstaltungsjahr 2022 in Wiener Neudorf so richtig beginnen.

Von 18. März bis 3. April soll dann im Alten Rathaus das Caprice-Festival folgen. Ich gehe heuer auch vom Georgs-Umzug am 23. April aus, plane auch die 1.Mai-Feier und natürlich – mit 2jähriger Verspätung – die 50. Wiener Neudorfer Woche vom 18. bis zum 25. Juni, die auch im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums unseres Bundeslandes stehen wird.

Schauen wir mal, ob ich meinen Kaffeesud halbwegs richtig verstanden habe. Obwohl: Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich eine andere Quelle haben muss, weil weder meine Frau noch ich Kaffee trinken und wir deshalb keinen Sud haben können. Aber das muss ich ja nicht unbedingt ausplaudern.

Sturmwarnung für den Bereich Wiener Neudorf

Von der Unwetterzentrale gibt es eine Sturmwarnung für unsere Region mit erwarteten Spitzen bis ca. 90 km/h. Beginnen sollen die Sturmböen bereits in wenigen Stunden bald nach Mitternacht und sie werden aller Voraussicht nach bis Samstag mittag mit Unterbrechungen andauern.

Passen Sie beim Gehen und Radfahren im erwähnten Zeitraum gut auf sich auf. Vermeiden Sie nach Möglichkeit Fahrten mit Kfz-Anhängern und achten Sie darauf, dass es bei Fahrzeugen mit großem Luftwiderstand zu Problemen kommen kann.

Sollte es notwendig sein, Parkbereiche oder das Waldl zu sperren, dann informieren wir Sie darüber auf der Gemeinde-HomePage, der Gemeinde-Facebookseite und über den SMS-Gemeindeservice.

Folgen Sie der Gemeinde Wiener Neudorf auf Facebook

Ich freue mich natürlich über alle Besucher/-innen meines Blogs, auch über diejenigen, die über Facebook geleitet werden. Es ist mir aber auch ein Anliegen, dass Sie der Gemeinde-Facebook-Seite folgen, weil wir darüber (wie auch über das Gemeinde-SMS-Service) über wichtige Anliegen zeitnahe informieren. Mehr als 1.500 „Follower“ zählt die Gemeinde-Facebookseite bereits. Und es werden täglich mehr.

Die Redaktions-Abteilung des Gemeindeamtes hat in den letzten Monaten viel Zeit in einen neuen Relaunch investiert. Ich bedanke mich an dieser Stelle auch für die zahlreichen positiven und überaus freundlichen Rückmeldungen – und besonders bei denjenigen, die uns bereits folgen.

Wenn Sie auch dazu gehören, Informationen rasch aus erster Hand erfahren und mit der Gemeinde interagieren möchten, dann folgen Sie uns auf Facebook unter @GemeindeWienerNeudorf.

Das Wichtigste in aller Kürze für Wiener Neudorf

  • Für morgen Montag, den 17. Jänner sind ab 6.00 Uhr schwere Sturmböen bis 110 km/h angekündigt. Passen Sie also auf, wenn Sie Ihre Wohnung verlassen. Der Wirtschaftshof ist gerade dabei, herumliegende Christbäume einzuholen. Bitte legen Sie ab sofort keine Christbäume mehr zur Abholung ins Freie. Erst wieder ab kommendem Dienstag.
  • Ich darf alle, die sich noch nicht für den Gratis-SMS-Service angemeldet haben, ersuchen dies zu tun. Wir informieren Sie über wichtige Ereignisse des Ortes umgehend über diesen Service. Die sehr einfach gestaltete Anmeldung erfolgt über die HomePage der Gemeinde http://www.wiener-neudorf.gv.at/sms-infoservice
  • Es gab bei der Zustellung des Jänner-Mitteilungsblattes Probleme, die zwar nicht im Einflussbereich der Gemeinde, aber bei unserem Vertragspartner lagen. Wie uns mitgeteilt wurde, wurde das Amtsblatt nur teilweise ordnungsgemäß verteilt. Die Firma Red-Mail entschuldigt sich dafür. Sie können das Amtsblatt über die Gemeinde-HomePage herunterladen. Wenn Sie ein gedrucktes Exemplar nachgeliefert bekommen wollen, dann ersuchen wir um eine E-Mail oder einen Anruf unter 02236/62501-DW145.
  • Hinweisen möchte ich Sie noch auf die laufende Ausstellung unseres Archives, die sich mit den verschiedenen Zentren in unserer Gemeinde beschäftigt. Die Ausstellung können Sie zu den Öffnungszeiten des Archives bzw. der Bücherei besuchen. Einen diesbezüglichen Video-Beitrag sehen Sie auf der Gemeinde-HomePage.

100 Jahre Alt-Gemeinderat Heinz-Gerhard Speck

Durch den Krieg kam Heinz-Gerhard Speck, geboren in Sachsen-Anhalt, 1941 nach Mödling. Während eines Opernbesuches in Wien und der zufälligen gemeinsamen Heimfahrt lernte er seine spätere Frau, die Wiener Neudorferin Maria Zemanek kennen und lieben. 1943 wurde geheiratet und das schwiegerelterliche Haus in der Parkstraße 13 seine neue Heimat, in dem er – mit Ausnahme der Kriegsgefangenschaft – bis heute lebt.

Mit Hilfe des damaligen „Bürgermeisters“ Haindl bekam Heinz-Gerhard Speck 1949 die Österreichische Staatsbürgerschaft und machte Karriere bei der Firma „König & Bauer“, bevor er sich mit einem eigenen Geschäft in der Favoritenstraße selbständig machte. Als Dankbarkeit für die Hilfe bei der Staatsbürgerschaft, wie er es mir erzählte, versprach Herr Speck (obwohl er berufsbedingt überhaupt keine Zeit hatte) die SPÖ Wiener Neudorf – nachdem unser Ort wieder eine selbständige Gemeinde wurde – zu unterstützen.

Eigentlich war er nach der Wahl 1955 sogar als Nachfolger von Josef Haindl als Bürgermeister vorgesehen, schlug aber den damaligen Gemeindesekretär Franz Fürst für diese Position vor. Er selbst gehörte in Folge bis 1975 dem Gemeinderat an und war von 1960 bis zu seinem Ausscheiden als Finanzreferent für den wirtschaftlichen Aufstieg unseres Ortes mitverantwortlich. Für seine Verdienste bekam Herr Speck 1975 mit dem Ehrenring der Gemeinde die zweithöchste Auszeichnung (nach der Ehrenbürgerschaft) verliehen. In den Mitteilungen des Archives 2009/2 und 2010/1 hat Alt-GR Speck über seinen Zuzug nach Wiener Neudorf berichtet.

Durch meine Funktion lernte ich Herrn Speck vor über 20 Jahren kennen und schätzen und durfte seither einige interessante Gespräche mit ihm über sein Leben und die Entwicklung unseres Ortes von einer 2.000-Einwohner-Gemeinde bis heute führen. Es ist bewunderswert wie gut Herr Speck noch körperlich und vor allem geistig beisammen ist.

Gestern durfte ich ihm gemeinsam mit meiner Frau bei einem kleinen Empfang im Gemeindeamt – natürlich unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen – zu seinem 100. Geburtstag gratulieren. Damit ist Heinz-Gerhard Speck derzeit der älteste Wiener Neudorfer.