Eigentlich wollte ich die Geschichte tief halten und eigentlich möchte ich auch kein übertriebenes privates Interesse an meiner Person schüren. Aber in den letzten Tagen werden die diesbezüglichen Nachfragen per Telefon und E-Mail doch so umfassend, dass ich mich nach langer Überlegung doch entschlossen habe, öffentlich dazu Stellung zu nehmen.
Ich habe natürlich befürchtet, dass das nicht unbemerkt bleiben wird, wenn der Notarztwagen und zwei weitere Rotes-Kreuz-Wägen zu meinem Haus rasen.
Alles geschah wie im Trance. Als ich Freitag früh, ungewöhnlich spät aufgewacht bin, war meine Frau bereits in der Arbeit. Ich konnte mich nicht bewegen, der gesamte Körper war schwer, alles drehte sich inner- und außerhalb von mir. Meine Herzfrequenz, das erfuhr ich erst später, war während der Nacht auf unter 30 Pulsschläge gefallen. Dass die Hilferufe nichts halfen, war mir bald klar. Also versuchte ich einige Male ergebnislos aufzustehen. Irgendwann ist es mir gelungen. Dann kann ich mich noch vage daran erinnern, dass der Schwindel vollends die Kontrolle über mich gewann und ich einige Male gegen Mauern und Türen geworfen wurde und auf den Boden stürzte, mich aufrappelte und wieder stürzte. Irgendwann kam ich wieder zu mir und es gelang mir irgendwie mein Handy zu finden. Da ich nur verschwommen sah, habe ich blindlings auf dem Handy – wahrscheinlich in einer gewissen Panik – herumgedrückt und glücklicherweise ist es mir gelungen, eine am Vortag gewählte Nummer zu aktivieren – es war die Telefonnummer meines Schwiegersohnes, der den Ernst der Lage sofort begriff.
Dann kann ich mich noch irgendwie entfernt an viele Personen (lt. Informationen mehr als 10) in roten Uniformen in meinem Wohnzimmer erinnern, die an mir herumworkten und dann wieder an Personen in weißen Kitteln, darunter ein mir bekanntes Gesicht, das des Oberarztes Dr. Andreas Dalos – und da wurde mir bewusst, dass ich im Mödlinger Krankenhaus gelandet war.
Die genaue Ursache, was meine normale Herzfrequenz von ca. 50 bis 55 Pulsschlägen unvermutet halbiert hat, konnte nicht restlos geklärt werden.
Ich bedanke mich auf diesem Weg beim Team des Roten Kreuzes Mödling sowie beim Ärzte- und Schwesternteam des Mödlinger Krankenhauses. Dass ich nach relativ kurzer Zeit wieder zu hause und ab Dienstag wieder wie gewohnt in der Arbeit sein konnte, verdanke ich der schnellen Reaktion meines Schwiegersohnes und meiner Tochter, der großartigen Organisation unseres funktionierenden Gesundheitssystems, dem Engagement der Mitarbeiter/-innen des Mödlinger Roten Kreuzes und der Erfahrung und der Kompetenz der Ärzte und Krankenschwestern des Mödlinger Krankenhauses.
Wie eingangs erwähnt, halte ich mein Privatleben für nicht besonders wichtig und interessant, aber weil derzeit manch Falsches und maßlos Übertriebenes im Umlauf ist, möchte ich doch klarstellen: Nein, ich hatte weder einen Herzinfarkt noch einen Schlaganfall. Nein, ich fühle mich in keinster Weise überarbeitet oder sonstwie überlastet. Mein Körper hatte aus einem unerfindlichen Grund einen Aussetzer – das kann nach 56 Lebensjahren schon einmal passieren denke ich – und innerhalb kürzester Zeit war wieder alles in Ordnung.
Ich bedanke mich für die Fürsorge, die vielen Genesungswünsche und das gefühlte wirkliche Interesse an meiner Gesundheit. Die vielen Nachrichten haben mich sehr tief bewegt.