Archiv für den Monat: Januar 2015

Das Wahlergebnis in Wiener Neudorf im Detail: Sprengelergebnisse

Prozentverschiebungen 2010-2015

 

Sprengelwahlergebnisse GRW 2015

Die Sprengel im Detail:

Sprengel 1 (Sp1): Bahnstraße, Beethovengasse, Ferdinandsgasse, Gartengasse, Herzfeldergasse, Roseggergasse, Steinfeldstraße, Wiener Straße

Sprengel 2 (Sp2): Brauhausstraße

Sprengel 3 (Sp3): Anningerstraße, Brown-Boveri-Straße, Bründlgasse, Prenningerstraße, Fabriksgasse, Martonygasse, Rathausgasse, Triester Straße

Sprengel 4 (Sp4): Am Anningerpark, Mühlgasse, Schillerstraße, Siedlerstraße

Sprengel 5 (Sp5): Hauptstraße 50-70 (gerade Nr.), Laxenburger Straße, Parkstraße, Wehrgasse, Rathausplatz

Sprengel 6 (Sp6): An der Triester Straße, Augasse, Buchenweg, Gewerbestraße, Griesfeldstraße, Grüne Gasse, Industriezentrum, Lindenweg, Ortende, Ricoweg, Schloßmühlplatz, Weidenweg

Sprengel 7 (Sp7): Eumigweg, Europaplatz, Schubertgasse, Friedhofstraße, Gaswerkgasse, Grillparzergasse, Straußgasse, Haydngasse, Mitterfeldgasse, Wiesengasse

Sprengel 8 (Sp8): Klostergasse, Mozartgasse, Mühlfeldgasse, Nestroyweg, Palmersstraße, Raimundweg, Schloßmühlgasse, Volksheimgasse, Waldmüllerweg, Wildgansgasse

Sprengel 9 (Sp9): Hauptstraße 2-46 (gerade Nr.)

Sprengel 10 (Sp10): Hauptstraße 5-65 (ungerade Nr.), Linkegasse

Sprengel 11 (Sp11): Reisenbauer-Ring 1,2,3

Sprengel 12 (Sp12): Reisenbauer-Ring 4,5,6

Sprengel 13 (Sp13): Reisenbauer-Ring 7,8

Zugelegt und trotzdem 1 Mandat verloren! Wie ist das möglich?

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Einige wollen wissen, wie es möglich ist, dass man gegenüber der letzten Wahl zulegt – in unserem Fall von 33,4 % auf 34,0 % der gültigen Stimmen – und trotzdem 1 Mandat verliert.

Das hat in erster Linie mit den Nichtwählern zu tun. Je mehr Nichtwähler, desto mehr wird die stimmenstärkste Fraktion – in unserem Fall die SPÖ – bevorzugt. Da es bei dieser Wahl deutlich mehr Nichtwähler gab, hat dies dazu geführt, dass wir trotz Steigerung gegenüber der letzten Wahl im Jahre 2010 1 Mandat verloren haben. Nutznießer war die SPÖ, die damit von 17 Mandaten nicht auf 14, sondern auf 15 Mandate fiel. Darüber hinaus begünstigt das geltende Wahlverfahren (nach dem belgischen Juristen Victor D’Hondt) immer die stimmenstärkste Fraktion gegenüber den anderen.

Noch einmal das offizielle Endergebnis:

SPÖ:  43,2 % – 15 Gemeinderatssitze (vorher: 48,4 % – 17 Sitze)
ÖVP:  34,0 % – 11 Gemeinderatssitze (vorher: 33,4 % – 12 Sitze)
UFO:  14,6 % –   5 Gemeinderatssitze (vorher: 10,8 % –   3 Sitze)
FPÖ:     8,2 % –   2 Gemeinderatssitze (vorher:   4,6 % –   1 Sitz)

Während wir für 1 Mandat 164 Stimmen brauchen, reichen der SPÖ 152 Stimmen. Das sind die Auswirkungen des sogenannten „D’Hondtschen Verfahrens“, das vor 130 Jahren erdacht und danach in vielen Ländern eingesetzt wurde. Mittlerweile wurde diese Berechnungsmethode bereits vielfach durch gerechtere Systeme ersetzt.

(Das Foto wurde uns freundlicherweise von NÖN-Redakteur Karl Stiefel zur Verfügung gestellt und zeigt uns knapp nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Natürlich schmerz der eigenartige Verlust des 12. Mandates, aber sichtlich überwiegt die Freude über das Brechen der SPÖ-Absoluten.)

 

Gemeinderatswahl Wiener Neudorf: „Gratulation! Aber wie geht’s jetzt weiter?“

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Von gestern 18.00 Uhr bis knapp nach Mitternacht hatte ich auf meinem Blog unglaubliche 1.595 Zugriffe. Also offenbar ist sehr sehr vielen das Wahlergebnis doch nicht so „wurscht“.

Der Tenor ist eigentlich bei allen Anrufen, E-Mails, SMS und anderen Nachrichten, die ich seit Bekanntgabe des Wahlergebnisses halten habe, derselbe: Gratulation zum Brechen der Absoluten! – Aber wie geht es jetzt weiter?

1.) Danke!

2.) Ich weiß es (noch) nicht.

Einerseits freue ich mich über das deutliche Aus der absoluten Mehrheit, die in den letzten Jahren immer mehr zu einem „Drüberfahren“ geworden ist. Andererseits macht eine Tatsache betroffen: 41,4 % Nichtwähler! So viele wie noch niemals zuvor. 3.809 Wiener Neudorfer haben die Stimmabgabe verweigert und sicher nicht nur wegen des schlechten Wetters. Das sind mehr als SPÖ, UFO und FPÖ insgesamt Stimmen bekamen. Das sind etwas weniger als SPÖ und wir zusammen Stimmen bekamen. Die Nichtwähler sind eigentlich der weitaus größte politische Faktor in Wiener Neudorf. Das muss allen Gruppierungen zu denken geben.

Jede zukünftige Gemeinderegierung wird sich (auch) überlegen müssen, wie es gelingen kann, mehr Menschen für die Politik zu interessieren und zu begeistern.

Wie geht es weiter?

Es gibt mathematisch einige Möglichkeiten zur Bildung einer Mehrheit. Dafür braucht es 17 von 33 Gemeinderäten.

SPÖ + ÖVP = 26 Gemeinderäte

SPÖ + UFO = 20 Gemeinderäte

SPÖ + FPÖ = 17 Gemeinderäte

ÖVP + UFO + FPÖ = 18 Gemeinderäte

 

Ich denke, wir alle brauchen jetzt einmal ein wenig Ruhe und Zeit für einen klaren Kopf, um für die Wiener Neudorfer/-innen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich habe eine vage Vorstellung davon, was uns der Souverän mit diesem Endergebnis (auch mit der hohen Nichtbeteiligung) sagen möchte.

Wir werden in den nächsten Tagen das Ergebnis intern analysieren, besprechen und versuchen zu interpretieren. Dann wird es wohl viele Gespräche zwischen den Fraktionen geben. Und dann wird etwas herauskommen, was in jedem Fall besser sein wird, als die bisherige Situation einer absoluten Mehrheit einer einzigen Partei.

Die Hauptsache wird sein, welche Fraktionen sich auf welches Zukunftsprogramm einigen können. Da gibt es viele Überschneidungen, aber auch viele Unterscheidungen. Da wird viel zu reden sein. Aber wie heißt es so schön und auch so richtig: Mit den Reden kommen die Leut z’samm!

Und vielleicht ist es gerade das, was die Wiener Neudorfer vor allem wollen: „Redet miteinander und tut etwas miteinander. Für uns!“

Das Endergebnis der Gemeinderatswahl in Wiener Neudorf

SPÖ:         15  Gemeinderatssitze (vorher: 17)

ÖVP:         11  Gemeinderatssitze (vorher: 12)

UFO:           5 Gemeinderatssitze (vorher:   3)

FPÖ:            2 Gemeinderatssitze (vorher:  1)

Es waren ganz ganz wenige Stimmen, dann wäre noch ein Mandat von der SPÖ zu uns gewandert.

Das ist ein Wahlergebnis, das jetzt einmal ratlos macht. Es wird viele Gespräche und Koalitionsverhandlungsrunden bedürfen, bis eine Gemeinderegierung stehen wird.

Ich möchte mich bei allen meinen/unseren Wähler/-innen für Ihr Vertrauen herzlich bedanken und verspreche Ihnen, mit Ihren Stimmen sehr verantwortungsvoll umzugehen.

Ein besonderer Dank gilt den knapp 25 Funktionären unserer Fraktionen, die in den letzten 2 Monaten ein enormes Arbeitspensum und ein in diesem Umfang noch nie dagewesenes Engagement an den Tag (und sehr oft auch an die Nacht) gelegt haben.

Mit diesem Team – und wer sonst noch anwesend sein wird – werde ich die nächsten Stunden beim Heurigen „Geiszler“ versuchen, die Anspannung der letzten Wochen zu vergessen – und das Ergebnis jetzt einmal so richtig genießen.

Die Details zur Wahl gibt es morgen früh!

 

So hat Wiener Neudorf gewählt

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Alle 13 Wahllokale sind in Wiener Neudorf am Sonntag, den 25. Jänner, zwischen 7.00 und 16.00 Uhr geöffnet.

Sobald ich das Endergebnis weiß – das wird zwischen um 18.00 und 19.00 Uhr sein – werde ich es hier auf meinen Blog umgehend bekanntgeben.

Noch 24 Stunden

Mail-Anhang

So schaut der ausgefüllte Amtliche „Wunsch-Stimmzettel“ aus meiner Sicht aus.

Das war er also jetzt fast, der Gemeinderatswahlkampf 2015. In 24 Stunden öffnen die Wahllokale. Normalerweise wird in Niederösterreich Mitte März gewählt, umso überraschter waren alle Fraktionen als sie im September 2014 von der Vorverlegung auf Jänner erfahren haben. Ich denke, jetzt ist jeder froh darüber: Die wahlwerbenden Gruppen, die Kandidaten und sicher auch die Wähler/-innen. Wenn Sie heute vormittag einkaufen gehen, dann werden Sie ganz sicher ein letztes Mal noch von Dutzenden Kandidaten um Ihre Stimme gebeten werden. Aber das gehört auch zur Wahlwerbung dazu, genauso wie Plakate, Flugblätter, Zeitungen, Wahlbroschüren u.s.w. Dieses Bemühen der wahlwerbenden Gruppierungen bis zuletzt, das sicherlich manche auch als Belästigung empfinden. Es war ein kurzer, aber umso intensiver Wahlkampf, der – das lässt sich leider nicht vermeiden – manchmal auch ein Schlagabtausch geworden ist. Aber auch das gehört zu einer „lebendigen“ Demokratie dazu.

Mein Team und ich haben versucht, eine sachlichen Wahlauseinandersetzung zu führen. Wir haben versucht, die Wiener Neudorfer von uns zu überzeugen. Dass es in einem Wahlkampf auch manchmal heftiger wird, sagt schon alleine der Name. Wir wollten auch Falschinformationen nicht unerwidert lassen. Mir ist aber natürlich klar, dass die Scharmützeln zwischen den Fraktionen nicht jedermanns Sache sind. Meine auch nicht. Aber wenn man sich für eine Tätigkeit in der Politik entschlossen hat, dann kann man sich nicht nur die Rosinen herauspicken. Und Wahlauseinandersetzungen sind in den seltensten Fällen Honigleckereien.

Ich hoffe, dass sich viele dafür entscheiden, an der Wahl teilzunehmen und dass das Wahlergebnis ein klares und richtungsweisendes Bild ergibt, wo die Bevölkerung unseren Heimatort in naher Zukunft sehen möchte. Wir müssen nach diesen Wochen der Auseinandersetzung und des Wettbewerbes der verschiedenen Vorstellungen allesamt wieder „runterkommen“ und aufgrund des Wahlergebnisses vom kommenden Sonntag die richtigen Schlüsse ziehen. Ich gehe davon aus, dass uns das gelingen wird.

Auch das gehört zur Politik dazu, dass sich Personen, die sich in einer Wahlauseinandersetzung konfrontieren, danach das Ergebnis des Souveräns zur Kenntnis nehmen und ihr Handeln danach ausrichten und gemeinsam versuchen, das Beste für den Ort anzustreben. Es wird wieder eine Gemeinderegierung geben, wie immer diese nach dem kommenden Sonntag aussehen wird, und es wird wieder eine Opposition geben. Das ist auch richtig und gut in einem demokratischen Gefüge.

Trotzdem müssen wir in den nächsten Jahren einen anderen Stil pflegen. Dieses Gegeneinander von Gemeinderegierung und Opposition muss zu einem respektvollen Miteinander werden. Es müssen alle Meinungen, Ideen und Wünsche gehört und abgewogen werden. Dieses derzeitige 17:16 Drüberfahren über andere Meinungen, nur weil man eine knappe Mehrheit hat, darf es so nicht mehr geben. Dafür hat aber natürlich die künftige Mehrheit zu sorgen, dass die künftige Opposition eine Chance bekommt, mitzuarbeiten. Wir hatte diese Chance in den letzten 5 Jahren leider nicht, obwohl wir immer wieder darum gebeten haben.

Ich hoffe und wünsche mir, dass wir so viel Vertrauen bekommen, dass wir beweisen können, dass es auch anders geht.

Deshalb ersuche ich Sie um Ihre Stimme für mich und meine Fraktion. Wenn Sie noch Fragen haben oder das eine oder andere Thema für Sie ungeklärt ist, dann mailen Sie mich an oder lesen Sie in unseren Informationsblättern und der Wahlbroschüre nach: www,oevp-wienerneudorf.at

In jedem Fall werde ich versuchen, Ihnen am Sonntag so schnell wie es mir möglich ist, das Wahlergebnis hier in meinem Blog bekannt zu geben.