Nach einer Videokonferenz mit dem dortigen Bürgermeister wurden wir um dringend benötigte Güter gebeten. Der Wunschzettel umfasste neben einem alten Feuerwehrfahrzeug zur Brandbekämpfung, einen Bus, um die Schüler halbwegs sicher in entfernte Schulen bringen zu können, einen alten PKW, der als Patrouillenfahrzeug für Sicherheitskräfte dienen soll, Klappbetten, medizinische Geräte, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel bis hin zu Spielsachen, um die Kinder der Binnenflüchtlinge, die sich großteils in Bunkern aufhalten müssen, ein wenig abzulenken.
Wir haben daraufhin die Bürgermeister des Bezirks davon in Kenntnis gesetzt und einige Gemeinden haben sich spontan bereit erklärt, diese Aktion zu unterstützen. Einige Gemeinden (Wiener Neudorf, Laxenburg, Vösendorf, Mödling, Gaaden und Wienerwald) haben bereits Gelder auf ein gesondert eingerichtetes Hilfskonto überwiesen. Einige Gemeinden warten noch Entscheidungen der jeweiligen Gemeinderäte ab.
Ich bedanke mich ausdrücklich und herzlich bei der Firma REWE, die uns spontan 4 Paletten Lebensmittel und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt und bei unseren Kinderbetreuungseinrichtungen, die aus ihrem Fundus Spielsachen aussortiert haben. Die Gemeinde Breitenfurt konnte uns ein altes, aber funktionstüchtiges Feuerwehrfahrzeug zu günstigen Konditionen verkaufen. Ein Bus und ein PKW konnten ebenfalls kostengünstig erstanden werden.
Sowohl von Wiener Neudorfer als auch von Laxenburger Seite konnten wir Freiwillige – vor allem aus dem Gemeindedienst – gewinnen, die sich bereit erklärt haben, die Materialien an die ungarisch/ukrainische Grenze zu bringen. Dort übergeben wir in diesen Stunden einen Bus, ein Patrouillenfahrzeug und ein Feuerwehrfahrzeug mitsamt den anderen Hilfsgütern.
Die Organisation im Vorfeld war nicht einfach. Es mussten Kaufverträge der Fahrzeuge an die Ukraine ausgestellt und übersetzt, Überstellungskennzeichen besorgt und mit den ungarischen und ukrainischen Zollbehörden alles vorbesprochen werden.
Heute früh konnte ich den Konvoi vom Feuerwehrhaus Wiener Neudorf gemeinsam mit meiner Frau verabschieden. Eigentlich war geplant, dass ich gemeinsam mit Bgm. Berl mitfahre, aber aufgrund des heute Mittag stattgefundenen Begräbnisses einer guten Bekannten und politischen Mitarbeiterin (Christa Schweiger) war mir dies leider nicht möglich.
So hoffe ich, dass die Übergabe an der Grenze an die ukrainischen Freunde aus Solotschiw gut klappt und die Helfer morgen gesund und wohlbehalten zurückkommen.