Archiv für den Monat: November 2020

Wiener Neudorf: Corona-Massentests am 12. und 13. Dezember. Leider ist dabei noch fast alles unklar.

Gestern wurde entschieden, dass die freiwilligen Massentests in ganz Niederösterreich bereits in zwei Wochen, also am 12. und 13. Dezember, stattfinden sollen – dezentral organisiert von den Bürgermeistern.

Viel mehr weiß ich zur Stunde nicht, außer, dass ich mich um geeignete Räumlichkeiten kümmern werde müssen und um eine detaillierte schriftliche Information an die Bevölkerung bis spätestens 7. Dezember.

Bis heute Mittag sollte seitens des Bundes geklärt werden, wer getestet werden soll/kann (Altersgruppe), wer den Gemeinden als geschultes und geeignetes Personal zur Verfügung gestellt werden kann/könnte und wie die Testungen im Detail ablaufen sollen.

In der Theorie werden es wohl mehr als 8.000 Wiener Neudorfer/-innen sein, die maximal am Massentest-Programm teilnehmen können/dürfen/sollen. Aufgrund der Freiwilligkeit wird es möglicherweise nur ein Teil davon sein.

Am Sonntag wird der Gemeinde-Corona-Krisenstab tagen, mit dem ich mich u.a. beraten werde, ob die gewohnten Wahllokale dafür geeignet oder ob andere Räumlichkeiten besser dafür geeignet sind. Wir werden auch beraten, wieviele Teststraßen wir einrichten müssen und wieviel geeignetes Personal wir dafür benötigen und wo wir dieses (hoffentlich) herbekommen.

Die Wetterprognosen für das 3. Adventwochende gehen von Gefrierpunkt-Temperaturen aus. Wir werden also trachten müssen, dass die Warteschlangen im Freien vor den Testlokalen nicht allzu lange werden und die Wartezeit nicht allzu lange dauert.

Die nächsten Tage werden wir für dieses Mega-Vorhaben unter einem großen Zeit- und Organisationsdruck stehen. Ich werde Sie über meinen Blog und die Homepage der Gemeinde über aktuelle Entwicklungen am Laufenden halten. Wir werden uns bemühen diese Aktion, trotz der zur Stunde völligen Unklarheit wie das Ganze ablaufen soll, in Wiener Neudorf gut zu organisieren. Sollte uns seitens der Gemeinde das eine oder andere Hoppala passieren, dann bitte ich schon heute um Nachsicht.

Es wäre natürlich vorteilhaft, wenn jetzt schon wichtige – für die Organisation erforderliche – Details bekannt wären und wenn wir den einen oder anderen Tag mehr Zeit für die Vorbereitung bekommen hätten.

Das Inhalatorium macht Winterschlaf!

Über das Wochenende bis kommenden Montag können Sie noch das Inhalatorium am Raimundweg/Ecke Wiesengasse besuchen und die angenehme gesunde Luft genießen.

Ab Dienstag, 1. Dezember wird diese Einrichtung von den Kollegen des Wirtschaftshofes für die Winterpause hergerichtet, die geschätzt bis Anfang April 2021 dauern wird.

Es freut mich, dass immer mehr Personen unser Inhalatorium nützen und dass mir einige berichten, dass sich ihre Atemwegsprobleme durch den ständigen Besuch spürbar verbessert haben.

Wir müssen das Inhalatorium während der Wintermonate schließen, weil die für den Betrieb notwendigen freiliegenden wasserführenden Leitungen keine Begleitheizung haben und bei Minustemperaturen zufrieren würden.

Schön, dass das Inhalatorium so gut ankommt und von immer mehr Personen angenommen wird.

In den nächsten 3 Tagen: Farbe Orange vor dem Gemeindeamt!

Neben der Weihnachtsbeleuchtung sind die Welle und die Sitzbänke vor dem Gemeindeamt bis kommenden Freitag durchgehend orange gefärbt.

Der Grund ist eigentlich ein trauriger und einer, den es eigentlich nicht geben sollte. Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. „Orange the World“ ist der weltweite Slogan und die Farbe Orange dessen Kennfarbe.

Mittlerweile organisieren Menschenrechtsorganisationen zum 40. Mal an diesem Tag Veranstaltungen, um auf die erdumspannenden Themen wie Zwangsprostitution, sexuelle Missbräuche, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidungen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, Verschleppungen, weibliche Armut u.s.w. hinzuweisen. Es gibt viele Länder, in denen die Gleichstellung von Mann und Frau in Bereichen wie etwa Erbrecht, Bildung, Privateigentum, Wahlrecht, Kreditwürdigkeit oder allgemeine Rechtsfähigkeit unbekannte Fremdwörter sind.

Hintergrund für diesen Aktionstag ist die Geschichte der drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Mirabel. Die drei dominikanischen Regimegegnerinnen wurden am 25. November 1960 Opfer eines feigen Mordanschlages des diktatorischen Regimes von Rafael Trujillo. Statt in die von ihm gehoffte Vergessenheit zu geraten, wurde ihr Schicksal zum Symbol für den Widerstand gegen die Diktatur. 1981 wurde der Todestag der drei Frauen zum Gedenktat für die Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen und 1999 der 25. November durch die Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ erklärt.

Bei uns in Österreich ist die Gleichstellung der Geschlechter – zumindest am Papier – längst vollzogen. Ungeachtet dessen glauben sich noch immer viele Männer in einer Vorrangstellung. Viele Männer glauben nach wie vor ihre Minderwertigkeitskomplexe durch das Mehr an Größe, Masse, Muskeln, Lautstärke und Gewaltbereitschaft an Frauen ausleben zu müssen.

Österreich ist eines der wenigen Länder, in denen es mehr weibliche als männliche Mordopfer gibt. Die Zahl hat sich in den letzten 5 Jahren von 19 auf 40 verdoppelt. Unglaubliche 20 % aller Frauen sind ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede dritte Frau kennt das Gefühl sexueller Belästigung und 15 % der Frauen sind von Stalking betroffen.

Im letzten Jahr mussten fast 9.000 Betretungsverbote verhängt werden, also jede Stunde ein Verbot. In den Frauenhäusern werden mehr als 3.300 Personen betreut, die Hälfte Frauen, die Hälfte Kinder. Jeden Tag gehen bei der Frauen-Helpline (0800 222 555) durchschnittlich 25 Hilferufe ein.

Mir ist bewusst, dass eine 3-tägige Orange-Färbung vor dem Gemeindeamt keine Übertretung, keine Schläge, keine extreme Gewaltanwendung und kein Gewaltverbrechen verhindern wird. Aber es kann uns bewusst machen, dass dieses Thema auch bei uns ein Problem ist und dass wir nicht wissen, was hinter so manchem friedlich aussehenden zugezogenem Fenstervorhang wirklich passiert.

Und vielleicht sollten wir uns überlegen, ob das Weghören und Wegschauen und die oft verbreitete Meinung „Das geht mich/uns nichts an“ die richtigen Reaktionen sind.

Notfallnummer der Gemeinde Wiener Neudorf: 02236/62501-99

Wenn Sie in Wiener Neudorf z.B. ein Wassergebrechen entdecken,
dann melden Sie das bitte der Notrufnummer

Dahinter verbirgt sich eine gut organisierte 24-Stunden-Rufbereitschaft von kompetenten Gemeindemitarbeitern, die sich um die jeweiligen Probleme rasch und effizient kümmern.

Die Nummer (02236) 62501-99 ist für dringende (nicht aufschiebbare) Angelegenheiten wie Gebrechen, Straußenaufsicht und Schadensfälle im Gemeindegebiet von Wiener Neudorf außerhalb der Öffnungszeiten des Gemeindeamtes zu wählen. Während der Öffnungszeiten: 02236/62501-0.

Beispiele:

  • Wassergebrechen
  • Kanalgebrechen
  • Stromausfall
  • Alarmanlagenauslösung
  • Gefährliche Fahrbahnschäden bzw. Verschmutzungen
  • Umgefahrene bzw. nicht sichtbare Verkehrszeichen
  • Glatteis und Schneeverwehungen

Die Diensteinteilung ist so organisiert, dass die Notfallnummer außerhalb der normalen Öffnungszeiten des Gemeindeamtes immer besetzt ist, auch an Sams-, Sonn- und Feiertagen.

Bei Anruf ist ein Band zu hören, bitte nicht auflegen, da es zu mehreren Gesprächen gleichzeitig kommen kann und die Wartezeit dadurch variieren kann.

Achtung: diese Nummer ersetzt nicht die Notrufnummern 122 Feuerwehr, 133 Polizei, 144 Rettung!

Einer meiner beiden Sprache-Lehrer wird 100

Alles Gute zum Geburtstag!

Zwei Männer, zwei Lyriker, haben mich so richtig und wirklich in die österreichische Sprache eingeführt und mich das deutschsprachige Wort gelehrt. Nicht nur das Wort, sondern die Wörter, sondern das Spiel mit den Wörtern, sondern die Logik des Satzbaus, sondern die Freude darüber etwas zu schreiben, was und wie noch niemals etwas geschrieben wurde.

Die Literatur des René Rilke, der sich später Rainer nannte, ist für mich sowieso der ultimative Orgasmus der deutschsprachigen Lyrik, dicht gefolgt von Paul Antschel, der sich später Celan nannte. Die Lyrik an sich ist für mich die eigentliche Kunst der Literatur und die eigentliche Genialität der Sprache.

Der Geburtstag Rilkes war vor 145 Jahren der 4. Dezember, der Gedenktag der Heiligen Barbara von Nikomedien. So stand für mich immer fest, dass, würde mein erstes Kind ein Sohn werden, er Rainer heißen muss. Und eine Tochter: Barbara. Es wurde eine Tochter und meine Frau atmete durch und stimmte zu.

Am 23. November vor nunmehr genau 100 Jahren wurde Celan geboren. Unser zweites Kind: Abermals eine Tochter. Zum Glück. Denn „Paul“ oder die Tagesheiligen „Clemens“ oder „Kolumban“ hätte ich wohl nur schwer bei Gaby durchgebracht.

Wegen ihm heißt meine erstgeborene Tochter: Barbara

Ich habe jahrelang die Gedichte von Rilke und Celan wieder und wieder gelesen, sie in alle Einzelheiten zerrissen, nachgeschrieben, umgeschrieben und mir jahrelange Skizzen gemacht, warum die beiden die Worte so zusammengefügt haben, wie sie sie zusammengefügt haben. Heute wird von Schreibern, aber auch den Lektoren oder Verlagen Lyrik zumeist als untereinandergeschriebene Prosa missverstanden. Aber gut, das ist die Entwicklung.

Schon sehr bald in meinem Leben habe ich für mich die Erfahrung gemacht, dass ich zwei ganz gute Begabungen habe, die Sprache und die Mathematik. Damit bin ich bislang ganz gut durch die Jahre gekommen. Dass ich gerade in den heute so gefragten Bereichen der Technik und der digitalen Welt bestenfalls Vorschulniveau habe, lässt manchmal meine Umgebung spürbar verzweifeln. Aber damit muss diese leben.

In diesem Sinne: Alles, alles Gute zum Hunderter, Paul Antschel, und danke für alles.

Sole statt Streusalz: Wiener Neudorf als Vorreiter beim umweltfreundlichen Winterdienst!

Neue umweltfreundliche Methode: Sole sprühen statt Trockensalz streuen!

Wir haben uns in den letzten Jahren sehr intensiv mit dem Thema „Salzstreuung“ auseinandergesetzt und ab der Wintersaison 2020/2021 das Ziel gesetzt, die Aufgaben und Verpflichtungen des Wirtschaftshofes im Winterdienst so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich umzusetzen und dabei gleichzeitig die Qualität der Leistung nicht zu mindern.

Wir haben viele Produkte und Möglichkeiten getestet und uns mit anderen Gemeinden ausgetauscht. So wurde für unseren Einsatzbereich ein umweltfreundliches und für uns umsetzbares Produkt gefunden: Sole statt Streusalz. Wir alle kennen die Probleme, die Salz sowohl für uns Menschen, aber auch für die Tiere (Stichwort: Pfoten) mit sich bringen.

Dazu notwendig war die Anschaffung von geeigneten Fahrzeugen, geeigneten Aufbauten und Anlagen zur Soleaufbereitung. Dass der Gemeinderat diese Anschaffungen einstimmig beschlossen hat, freut mich sehr.

Bei dem, wofür wir uns jetzt entschieden haben, handelt es sich um ein rein österreichisches Produkt aus dem Hause ECO-TECH in der Steiermark und trägt den Handelsnamen „ICE-FIGHTER“. Die Geräte werden im Winter für die Soleaufbringung und Schneeräumung eingesetzt. Während der anderen Jahreszeiten werden diese u.a. zur Reinigung und zum Gießen verwendet. Wir bedenken bei allen neuen Fahrzeuganschaffungen, dass diese 12 Monate im Jahr eingesetzt werden können.

Zurück zur Winterverwendung: Der Einsatz von Sole erspart bis zu 75 % Salz im Vergleich zur herkömmlichen Trockensalzstreuung. Mit 100 Liter Sole kann eine Fläche von 3.300 m2 Straßenfläche besprüht werden. Bei Verwendung von Trockensalz benötigt man das 4-Fache.

Sole hat gegenüber Streusalz den Vorteil der sofortigen Wirkung, da es aufgesprüht wird und der Tauprozess sofort beginnt. Auch die Wirkungsdauer von Sole auf der Straße ist im Vergleich zu Trockensalz länger, da Sole auf der Fahrbahn haften bleibt.

Durch die Soleverwendung sinkt auch der Reinigungsaufwand in den Gebäuden, weil Sole nahezu keine Salzrückstände bildet.

Durch die bisherige Verwendung von Streusalz sind auch die Straßenbeete samt den Bäumen stark beeinträchtigt. Auch dieser Nachteil wird durch den Sole-Einsatz deutlich vermindert. Da die Sole auf der Straße haften bleibt, werden darüber hinaus auch die nahen Gemäuer und Zäune nicht geschädigt.

Im Dezember-Mitteilungsblatt der Gemeinde können Sie einen ausführlichen Beitrag darüber lesen.