Die Errichtung und der Betrieb von Gymnasien obliegt in Österreich dem Bund. Vor der Gemeinderatswahl entstand 2014 das Gerücht, in Wiener Neudorf könnte in kürzester Zeit ein Gymnasium (Gelände frühere Kammfabrik) entstehen und zu Schulbeginn 2017 würde es eröffnet werden können. Also in genau einem Monat.
Das wäre sowieso nicht gegangen, weil das Gebiet der früheren Kammfabrik (Ecke Europaplatz/Eumigweg) nie der Gemeinde gehört und mein Vorgänger auch einen Ankauf abgelehnt hat.
Wie mir das Bildungsministerium nunmehr auch in einem offiziellen Schreiben mitteilt, gab es diese Überlegung nie. Es gab vielmehr immer die Überlegung, die bestehenden Standorte in Mödling (Keimgasse) und Perchtoldsdorf auszubauen. Dies wird nunmehr bis 2020 umgesetzt. Das war im 10-jährigen Schulentwicklungsplan 2008/2009 bis 2018/2019 auch so vorgesehen.
Trotzdem wird derzeit evaluiert, ob diese Maßnahmen reichen oder ein zusätzlicher Gymnasiumstandort im Bezirk Mödling notwendig sein wird. Ob im künftigen Schulentwicklungsplan der Jahre 2018/2019 bis 2028/2029 ein neues Gymnasium im Bezirk Mödling errichtet – oder ob mit den Ausbauten das Auslangen gefunden wird, sollte in etwa einem Jahr feststehen.
Ob ein neuer Standort benötigt wird, ist natürlich nicht leicht festzustellen. Ein neuer Standort würde geschätzt frühestens 2022 oder 2023 fertig sein können. Man muss also annehmen, wieviele der heute etwa 4-Jährigen in 6 bis 7 Jahren ein Gymnasium besuchen werden.
Anzunehmen ist, dass in den Großraum Mödling eher bildungsnahe Familien zuziehen werden, deren Kinder später eher von der Volksschule ins Gymnasium wechseln werden.
Dann wird man auch noch die Nationalratswahl abwarten müssen, ob es danach eher in die Richtung Gesamtschule geht oder doch die Aufteilung in Gymnasium und Neuer Mittelschule bleiben wird.
Feststeht auch, dass das Gelände der früheren Kammfabrik für einen Gymnasiumstandort nicht in Frage kommt. Abgesehen davon, dass die privaten Eigentümer an eine Wohnverbauung denken, ist dort ein Schulgebäude in der angedachten Größenordnung verkehrstechnisch gar nicht möglich.
Feststeht weiters, dass – wenn das Ministerium kein neues Gymnasium (geschätzte Kosten: mindestens € 30 Millionen) errichtet – wir es als Gemeinde sicher nicht tun werden.