Ein Bild des Fun-Court Reisenbauer-Ring zu einer Tageszeit, zu der es noch ruhig zugeht
Mir wurde offiziell eine Liste von vorerst über 100 Unterschriften von Anrainern des Reisenbauer-Rings übergeben, welche die Schließung des Fun-Courts verlangen. Mir wurde gesagt, dass es kein Problem wäre, die Liste zu erweitern. Unterschrieben haben auch Eltern von Kindern, die sich dort längst nicht mehr wohlfühlen.
Vor knapp 8 Jahren wurde von Ex-Bgm. Wöhrleitner neben dem BILLA-Parkplatz am Reisenbauer-Ring auf dem Gelände eines früheren Kinderspielplatz ein Fun-Court errichtet. Ich schreibe das nur, weil mir jetzt einige Anrainer vorwerfen, ich hätte das in meiner ersten Bürgermeisterzeit verwirklicht. Die Pläne, das stimmt, gab es schon „zu meiner Zeit“. Ich habe die damaligen Pläne nicht verwirklichen lassen, weil ich genau das befürchtet habe, was jetzt eingetreten ist – und was offenbar schon seit Jahren zu Problemen führt.
Der Fun-Court scheint zu einer Art Treffpunkt von – vor allem – auswärtigen jungen Erwachsenen geworden zu sein, die sich vor allem an Wochenenden und Feiertagen zu den Nachtstunden dort treffen. Die Kennzeichen der Fahrzeuge dieser Tweens zeigen, dass sie von anderen Orten des Bezirkes, auch von Wien und gar aus der Tullner Gegend kommen. Das ist an sich kein Problem, wenn das nicht zu Problemen führen würde oder bereits geführt hat.
Wie mir nunmehr bekannt geworden ist, gibt es seit Jahren Beschwerden zahlreicher Anrainer wegen einer unzumutbaren Lärmentwicklung bis weit nach Mitternacht. Ständig gab es Anzeigen bei der Polizei, was letztlich zu einem Absperren der Anlage ab 22.00 Uhr geführt hat. Daraufhin wurden mehrfach die Zäune aufgeschnitten, um wieder zur Anlage zu kommen. Die damalige Gemeindeführung hat kapituliert und die Absperrung wieder aufgehoben. Laut den Anrainern wurde auch die Polizei der Situation nicht Herr. Die Mitarbeiter des Bauhofes müssen zwei bis drei Mal pro Woche komplett säubern, weil Dreck herumliegt, die Mistkübeln wiederholt herunter getreten werden u.s.w.
Ich war selbst in der letzten Zeit einige Male vor Ort. Dass ich angepöbelt und bedroht wurde, damit kann ich schon leben und da weiß ich mich schon zu wehren. Da ging und geht es mir nicht anders als einigen Anrainern, die versucht haben, das Problem Vor Ort zu diskutieren. Was ich nicht verstehe ist, dass diese Jugendlichen vorgeben, diesen Platz zu mögen und ihn dann selbst zerstören und verdrecken. Und kein bisschen Rücksicht auf die Anrainer nehmen.
Ich werde den Sicherheitsausschuss mit der Erarbeitung eines Vorschlages betrauen. Gleichzeitig werde ich die Polizei und die MOJA (Mobile Jugendarbeit) ersuchen, hier eine umgehende Lösung zu finden. Entweder wir schaffen hier eine rasche Verbesserung oder wir müssen uns andere Möglichkeiten überlegen.
Persönlich habe ich überhaupt kein Problem damit, den Fun-Court wieder abbauen zu lassen und dort einen Kinderspielplatz zu errichten. Ob wir den Fun-Court woanders wieder aufbauen und damit möglicherweise die Probleme woanders hin verlagern oder komplett schließen, das müsste in diesem Fall überlegt werden.
Ich war auch einmal jung. Und ich war auch nahezu täglich mit meinen Freunden unterwegs. Und wir waren auch keine „Waserln“. Wir haben auch unsere Jugend in vollen Zügen genossen. Aber es wäre uns nicht in den Sinn gekommen, etwas ständig zu ruinieren und zu zerstören. Und irgendwie haben wir probiert einen Kompromiss mit Anrainern zu finden. Diesen Konfrontationskurs und diese Zerstörungswut verstehe ich nicht. Und das werde ich auch nicht dulden.
Und dass gleich nach meinem „Besuch“ beim Fun-Court am letzten Wochenende, als mich wiederholt ein Anrainer um 02.00 Uhr früh zu Hilfe gerufen hat, eine – offenbar aus Zorn – Klingelpartie bei einigen Bewohnern des RBR abgehalten wurde, halte ich nicht für besonders cool, sondern eher für eine äußerst schwache Aktion.