Oft werde ich gefragt, wie der Tagesablauf eines Bürgermeisters eigentlich ist. Zusammengefasst: Spannend, abwechslungsreich, intensiv. Es gibt keinen Tag, der so abläuft wie ein anderer. Und natürlich gibt täglich andere High-Lights, wie an diesem Tag das Gespräch mit dem Landeshauptmann. Ich achte, dass ich zumeist zwischen 7.00 und 7.15 Uhr im Gemeindeamt beginne. Ein „normaler Tag“ endet kaum vor 20.00, 21.00 Uhr. Eine 70 bis 80-Stunden-Woche ist Normalität, wobei ich festhalten möchte, dass einem Bürgermeister eine fixe Aufwandsentschädigung zusteht. Eine Überstundenabgeltung oder Zeitausgleich steht einem Bürgermeister nicht zu. Es gibt auch keinen Urlaubsanspruch. Das nur zur Erklärung.
Nehmen wir einen typischen, normalen Tagesablauf, z.B. von vorgestern, Mittwoch, den 27. Mai.
5.30 Uhr: Sichtung und Behandlung meiner privaten E-Mail-Eingänge
7.15 Uhr: Eintreffen im Gemeindeamt: Unterschriften, Aktenstudium
8.00 Uhr: Kurzbesprechung mit Mitarbeitern des Gemeindeamtes
9.15 Uhr: St. Pölten, Landhaus: Besprechung mit Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
11.00 Uhr: Zurück im Gemeindeamt: Besprechung mit der Geschäftsführung der Volkshilfe
12.00 Uhr: Bearbeitung und Anweisung diverser Überweisungen ( an diesem Tag ca. € 700.000,-)
12.30 Uhr: Sichtung und Behandlung der E-Mail- und Post-Eingänge im Gemeindeamt
13.30 Uhr: Bearbeitung der Unterschriftenmappen
14.00 Uhr: Mittagspause
14.30 Uhr: Besprechung mit der Personalvertretung
15.30 Uhr: Besprechung mit der Amtsleiterin
16.00 Uhr: Sprechstunde (bis 18.00 Uhr)
18.00 Uhr: Teilnahme an einer Ausschuss-Sitzung (Sozialausschuss)
19.30 Uhr: Freizeitzentrum (Vortrag Nepalhilfe Hans Thurner)
Bei einem Gespräch anlässlich der 1. Mai-Feier hat mich Hans Thurner (eigentlich seine Mutter) angesprochen, ob wir nicht gemeinsam eine Benefizveranstaltung für die Erdbebenopfer in Nepal organisieren könnten. Können wir. Und zwar heute am Mittwoch, den 27. Mai um 19.30 Uhr im Freizeitzentrum.
Wir erinnern uns mit Entsetzen an die übermittelten Bilder, die seit dem 25. April um die Welt gehen. Erdbeben mit Stärken von bis zu 7,8 im Zeitraum von 14 Tagen. Über 8.500 Tote. Ein Viertel der 31 Millionen Einwohner Nepals sind von den Beben betroffen. Über 500.000 Häuser sind kaputt. Menschenhändler zwingen überlebende und obdachlose Frauen und Kinder in die Sklaverei und Prostitution. Ein unsagbares Leid in einem anderen, entfernten Teil unserer Erde.
Ich weiß schon, dass wir auch in unserem Land viele Hilfsbedürftige haben, aber trotzdem dürfen wir bei einer derartigen Katastrophe nicht untätig wegschauen.
Ganz sicher zählt der in Wiener Neudorf aufgewachsene Hans Thurner zu den allerbesten Vortragsreferenten seines Faches. Seine Reiseberichte, die mehrfach ausgezeichnet wurden, fesseln sein Publikum im ganzen deutschsprachigen Raum. Er hat die entlegensten Gebiete unserer Erde bereist – unter anderem die Südsee, die Antarktis, die Wüsten Arabiens und der Mongolei. Er hat die höchsten Gipfel verschiedener Kontinente bestiegen und den gesamten Alpenbogen von Wien bis Nizza in 100 Tagen durchwandert. Er hat bei seinen Reisen kaum Gepäck dabei, aber in jedem Fall seine Kamera. So auch in Nepal.
Am 27. Mai wird er unentgeltlich seinen Vortrag „Nepal – Menschen, Berge, Götter“ halten. Die Gemeinde stellt das Freizeitzentrum, das notwendige Personal und alles Drumherum gratis zur Verfügung. Es wird keinen Eintritt geben. Die freiwilligen Spenden des Abends gehen ohne Abzüge und Verwaltungsaufwand direkt über die Nepalhilfe in das betroffene Gebiet.
Ich weiß, es ist kurzfristig. Aber wenn Sie Zeit haben, dann schauen Sie heute Abend ins Freizeitzentrum am Eumigweg. Ich würde mich sehr freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen. Es ist für einen sehr guten Zweck und Sie können einen Vortrag erleben, der sie noch lange fesseln wird.
Vor exakt 10 Jahren hatten wir Tempo 80 auf der A2. Es war ein vereinbarter Probebetrieb, um die Auswirkungen auszutesten. Wir (die Gemeinde) haben uns verpflichtet, ein Gutachten zu erstellen, das den Unterschied zu Tempo 130 herausgearbeitet hat. Das Büro „Kaliwoda, Wien“ hat bewiesen, dass die Schadstoffe (CO, CO2, NOx) um bis zu 70 % reduziert werden können und dass der Lärmpegel halbiert wird. Die Lärmsituation ist auch deshalb so prekär, weil die ASFINAG statt eines Flüsterasphaltes eine Betondecke aufgebracht hat (siehe Bild oben). Das war mit ein Grund für die Notwendigkeit von Tempo 80. Bevor die Temporeduktion endgültig wurde, kam leider der damalige Bürgermeisterwechsel zu Herrn Wöhrleitner, der diesem Thema keine Bedeutung zumaß und diese notwendige Maßnahme für die Verbesserung der Wohnqualität einiger Ortsteile schlichtweg „vergeigte“.
Nun gilt es die verlorenen 10 Jahre wieder aufzuholen. Wir haben mittlerweile ein neues Gutachten in Auftrag gegeben, damit wir für die Verhandlungen aktuelle Werte haben. Noch in der kommenden Woche werden wir die Gespräche mit den zuständigen Stellen wieder aufnehmen.
Genauso verhält es sich mit der B17-Untertunnelung. Auch dieses Projekt war im Zuge des Masterplanverfahrens weit gediehen. Gleich nach seinem Amtsantritt 2005 hat Herr Wöhrleitner das Masterplanverfahren samt B17-Untertunnelung für beendet erklärt. Auch bei diesem Thema werde ich demnächst die Gespräche wieder aufnehmen, um dort anzuknüpfen, wo wir bereits vor 10 Jahren waren.
Helle Freude nach dem Sieg bei der Männer-Kampfmannschaft, bei Obmann Robert Hofbauer, bei mir und meinen Gemeinderatskollegen, Sportreferent GfGR Erhard Gredler und Sportgemeinderat Michael Gnauer
Ganz sicher zählen für Zuseher Judo-Wettkämpfe zu den unterhaltsamsten Sportveranstaltungen überhaupt. Insgesamt 14 Kämpfe über jeweils max. 5 Minuten in 7 unterschiedlichen Gewichtsklassen. Spannung garantiert. Action garantiert. Leerläufe und Langeweile ausgeschlossen. Und die enthusiatische Fan-Gemeinde unseres Judovereines „shiai-do“ sorgt bei jedem Heimmatch sowieso für eine außergewöhnliche Stimmung.
Gestern abend trafen in der 2. Bundesliga unser Judoverein in unserer Sporthalle auf den SV Gallneukirchen. Im Vorfeld war für Obmann Robert Hofbauer und Trainer Michael Mayerhofer jeder Ausgang möglich, mit einer durchaus möglichen Siegchance für uns.
Von der ersten Minuten an Spannung pur. Ein Punkt für uns. Ein Punkt für den Gegner. Ein Unentschieden. Dann wieder ein Punkt für uns. Ein Punkt für den Gegner. U.s.w. Am Ende konnte sich nach teilweise wirklich heroischen Kämpfen unser Judoverein mit 7:6 (zusätzlich 1 Unentschieden) knapp durchsetzen. Dabei unterlief Gallneukirchen ein entscheidender Fehler. Ein Kampf der Giganten über 100 kg wurde vom Schiedsrichter gar nicht gestartet und mit 1 Punkt für Wiener Neudorf gewertet. Die Ärmel des gegnerischen Kampfanzuges waren zu kurz. Das bedeutet während des Kämpfens einen verbotenen Vorteil, weil der Kontrahent nicht ordentlichen zupacken kann. Durch die strenge Regelauslegung heißt das automatisch: Punkt für den Anderen.
Ich kann Ihnen nur raten, sich einen Judo-Wettkampf einmal live anzusehen. Aber Vorsicht: Sie könnten „angesteckt“ werden und das Verlangen verspüren, wieder zu kommen.
Im übrigen ist unser Judo-Verein einer der aktivsten der Gemeinde, vor allem die Jugendarbeit ist vorbildhaft. Es ist ein Sport, bei dem Konzentration gefragt ist und bei dem nahezu alle Muskeln beansprucht werden. Und außerdem ist es auch ein Vorteil, im Eventualfall die Fertigkeit zu besitzen, sich selbst verteidigen zu können.
Ein Bild des Fun-Court Reisenbauer-Ring zu einer Tageszeit, zu der es noch ruhig zugeht
Mir wurde offiziell eine Liste von vorerst über 100 Unterschriften von Anrainern des Reisenbauer-Rings übergeben, welche die Schließung des Fun-Courts verlangen. Mir wurde gesagt, dass es kein Problem wäre, die Liste zu erweitern. Unterschrieben haben auch Eltern von Kindern, die sich dort längst nicht mehr wohlfühlen.
Vor knapp 8 Jahren wurde von Ex-Bgm. Wöhrleitner neben dem BILLA-Parkplatz am Reisenbauer-Ring auf dem Gelände eines früheren Kinderspielplatz ein Fun-Court errichtet. Ich schreibe das nur, weil mir jetzt einige Anrainer vorwerfen, ich hätte das in meiner ersten Bürgermeisterzeit verwirklicht. Die Pläne, das stimmt, gab es schon „zu meiner Zeit“. Ich habe die damaligen Pläne nicht verwirklichen lassen, weil ich genau das befürchtet habe, was jetzt eingetreten ist – und was offenbar schon seit Jahren zu Problemen führt.
Der Fun-Court scheint zu einer Art Treffpunkt von – vor allem – auswärtigen jungen Erwachsenen geworden zu sein, die sich vor allem an Wochenenden und Feiertagen zu den Nachtstunden dort treffen. Die Kennzeichen der Fahrzeuge dieser Tweens zeigen, dass sie von anderen Orten des Bezirkes, auch von Wien und gar aus der Tullner Gegend kommen. Das ist an sich kein Problem, wenn das nicht zu Problemen führen würde oder bereits geführt hat.
Wie mir nunmehr bekannt geworden ist, gibt es seit Jahren Beschwerden zahlreicher Anrainer wegen einer unzumutbaren Lärmentwicklung bis weit nach Mitternacht. Ständig gab es Anzeigen bei der Polizei, was letztlich zu einem Absperren der Anlage ab 22.00 Uhr geführt hat. Daraufhin wurden mehrfach die Zäune aufgeschnitten, um wieder zur Anlage zu kommen. Die damalige Gemeindeführung hat kapituliert und die Absperrung wieder aufgehoben. Laut den Anrainern wurde auch die Polizei der Situation nicht Herr. Die Mitarbeiter des Bauhofes müssen zwei bis drei Mal pro Woche komplett säubern, weil Dreck herumliegt, die Mistkübeln wiederholt herunter getreten werden u.s.w.
Ich war selbst in der letzten Zeit einige Male vor Ort. Dass ich angepöbelt und bedroht wurde, damit kann ich schon leben und da weiß ich mich schon zu wehren. Da ging und geht es mir nicht anders als einigen Anrainern, die versucht haben, das Problem Vor Ort zu diskutieren. Was ich nicht verstehe ist, dass diese Jugendlichen vorgeben, diesen Platz zu mögen und ihn dann selbst zerstören und verdrecken. Und kein bisschen Rücksicht auf die Anrainer nehmen.
Ich werde den Sicherheitsausschuss mit der Erarbeitung eines Vorschlages betrauen. Gleichzeitig werde ich die Polizei und die MOJA (Mobile Jugendarbeit) ersuchen, hier eine umgehende Lösung zu finden. Entweder wir schaffen hier eine rasche Verbesserung oder wir müssen uns andere Möglichkeiten überlegen.
Persönlich habe ich überhaupt kein Problem damit, den Fun-Court wieder abbauen zu lassen und dort einen Kinderspielplatz zu errichten. Ob wir den Fun-Court woanders wieder aufbauen und damit möglicherweise die Probleme woanders hin verlagern oder komplett schließen, das müsste in diesem Fall überlegt werden.
Ich war auch einmal jung. Und ich war auch nahezu täglich mit meinen Freunden unterwegs. Und wir waren auch keine „Waserln“. Wir haben auch unsere Jugend in vollen Zügen genossen. Aber es wäre uns nicht in den Sinn gekommen, etwas ständig zu ruinieren und zu zerstören. Und irgendwie haben wir probiert einen Kompromiss mit Anrainern zu finden. Diesen Konfrontationskurs und diese Zerstörungswut verstehe ich nicht. Und das werde ich auch nicht dulden.
Und dass gleich nach meinem „Besuch“ beim Fun-Court am letzten Wochenende, als mich wiederholt ein Anrainer um 02.00 Uhr früh zu Hilfe gerufen hat, eine – offenbar aus Zorn – Klingelpartie bei einigen Bewohnern des RBR abgehalten wurde, halte ich nicht für besonders cool, sondern eher für eine äußerst schwache Aktion.
Die Karte aus 1875 zeigt den damaligen Umfang unseres Ortes: 140 Häuser bei ca. 1.800 Einwohnern, die meisten entlang des „Mödlinger Wildbaches“. Dabei hat Wiener Neudorf soeben eine enorme Entwicklung genommen. In den letzten Jahren (seit 1851) wurden 15 neue Häuser gebaut und die Einwohnerzahl war gleich um 600 angestiegen. Es ist das Jahr, als die Gemeinde das Haus Parkstraße 33 (heute Ordination Dr. Krenn) angekauft, adaptiert und als neue dreiklassige Volksschule eröffnet hat. Ein gewisser Leopold von Hannauer übernahm das Bürgermeisteramt von Ferdinand Frischauf.
Das Mühlfeld und das Mitterfeld waren noch landwirtschaftlich genutzt und es gab keinen Gedanken, dass diese Gebiet einmal verbaut würde. Seit 1853 besteht bereits die k.k. Weiberstrafanstalt, das erste von Nonnen geführte Gefängnis in Österreich auf dem Gebiet des heutigen Klosterareals. Ebenfalls deutlich erkennbar sind die Umrisse der Schloßmühle und des Bräuhauses (Gebiet Versteigerungshaus – Brauhausstraße). 1769 errichtete hier Johann Conrad eine Bierbrauerei, die 1869 von Robert Herzfelder erworben und zur „Austria-Brauerei“, einer der größten (Export)-Brauereien Niederösterreichs entwickelt wurde. Durch das „f“ bei Neudorf führt ein Güterweg, die heutige Linkegasse. Und nördlich der heutigen Hauptstraße und des Klosterareals sieht man deutlich ein Feld, das 30 Jahre später zum neuen (dem heutigen) Friedhof werden sollte.
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