Manchmal bin ich müde. Jetzt zum Beispiel. Wahrscheinlich kein Wunder, wenn man täglich nur 3 bis 4 Stunden schläft. Heute waren es noch weniger. Manchmal denke ich mir: Warum tue ich mir das eigentlich an? Einen durchschnittlich 14-Stunden-Arbeitstag, eine durchschnittlich 80-Stunden-Woche. Früher habe ich im privatwirtschaftlichen Management das Doppelte verdient und hatte freie Wochenenden. Ich hatte mehr Zeit zu schlafen. Ich habe meine Familie öfter gesehen, meine Freunde öfter getroffen. Jetzt konstruiert man gerade einen nicht vorhandenen Spesenskandal und will meinen Ruf und meinen Namen vor der kommenden Gemeinderatswahl beschädigen. Habe ich das nötig?
Dann denke ich mir wieder: Ich habe trotz alledem den tollsten Job. Ich kann etwas bewegen. Ich kann etwas verändern, hoffentlich: verbessern. Ich habe ein tolles politisches Team um mich. Ich habe mehr als 200 Gemeindemitarbeiter/-innen, mit denen ich wahnsinnig gerne zusammenarbeite und ich habe das Gefühl, auch sie gerne mit mir. Ich bekomme so vielen positiven Rückhalt, so viel positives Feed-back aus der Bevölkerung. Dieses Anpatzen, diese unhaltbaren persönlichen Diffamierungen gehören für manche offenbar zum politischen Geschäft. Auch bei denen, von denen ich dachte, dass wir gut zusammenarbeiten. Aber das muss ich ganz einfach aushalten. Kann ich das? Will ich das? Antwort: JA! Ich brauche einfach noch eine Legislaturperiode, um den begonnenen Weg fertig zu gehen und um manches in den nächsten Jahren noch auf Schiene zu bringen. Dafür will ich bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl kämpfen.
Dazu braucht es Ruhe. Dazu braucht es Kraft. Dazu braucht es Energie. Und da gibt es vor allem einen Menschen, eigentlich: eine Menschin, die mir das alles gibt. Meine Kraftquelle ist meine Gaby, mit der ich seit 42 Jahren zusammen und seit 37 Jahren verheiratet bin. Die mir zwei tolle Kinder geschenkt hat und die immer zu mir gestanden ist, bei allem, was ich getan, angepackt und vorgehabt habe. Die immer da war, wann und wo ich sie gebraucht habe: Vor mir, neben mir, hinter mir, um mich. Sie findet ganz einfach instinktiv immer den richtigen Platz. Es ist wahrscheinlich sehr anstrengend mit mir zu leben. Manchmal ist mir das nicht so bewusst.
Ich bin irrsinnig stolz. Natürlich auf meine Frau, aber auch auf mich, dass es mir gelungen ist, sie zu finden und mich für sie zu interessieren.
Meine Frau gibt mir das Gefühl und die Zuversicht, dass mir vieles gelingen kann, was andere nicht schaffen. Keine Ahnung, wie sie das macht. Ist auch egal. Solange sie an meiner Seite ist, gehe ich meinen Weg konsequent und unbeirrt weiter. Und den Dreck, der da von außen geschmissen wird, den fange ich halt einfach auf. Den steck ich ein oder schmeiße ihn weg. Ich weiß es noch nicht. Zurückwerfen werde ich ihn ganz sicher nicht, so viel steht fest. Das ist nicht mein Stil und wird es auch nicht werden. Genauso machen wir das. Danke, Gaby!