Archiv für den Monat: März 2023

Bezirksfeuerwehrtag in Wiener Neudorf

Das Geschenk des Bezirksfeuerwehrkommandos an die Kameraden: Der Auftritt von Alex Kristan

Das vergangene Wochenende stand in Wiener Neudorf ganz im Zeichen des Dankes für die Arbeit und des Engagements der Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks. Jedes Jahr findet der Bezirksfeuerwehrtag in einer anderen Gemeinde unseres Bezirks statt, heuer war Wiener Neudorf (Festsaal des Freizeitzentrums) an der Reihe. Und wenn wir etwas ausrichten, dann machen wir das bekanntlich mit einer hervorragenden Planung und mit einer Organisation, die „alle Stücke spielt“ und nichts dem Zufall überlässt. In diesem Sinne gebührt den Mitarbeitern des Freizeitzentrums und der örtlichen Feuerwehr mein ganz großer Applaus.

Bezirkskommandant Ing. Michael Bruckmüller und sein Stellvertreter Christian Giwiser führten durch die Veranstaltungen des Wochenendes

Am Freitag Abend wurden zahlreiche Feuerwehrfrauen und -männer aller Wehren unseres Bezirks im Rahmen eines Festaktes vor den Vorhang gebeten, um ihnen für Ihr jahre- und jahrzehntelanges Engagement zu danken. Wir leben in einer Zeit, in der die Oberflächlichkeit, der Egoismus und die mangelnde Solidarität immer mehr in den Vordergrund rücken. Da tut es gut, dass es Organisationen wie die der Feuerwehren gibt, in der sich engagierte Personen freiwillig und unentgeltlich bereit erklären für unser aller Sicherheit da zu sein und ihre Zeit – und im Eventualfall sogar ihre Gesundheit – für andere zu opfern. Es war damit für mich eine Selbstverständlichkeit, dass die Gemeinde Wiener Neudorf alles daran setzt, um dieses Festwochenende bestmöglich zu unterstützen.

Alex Kristan (mit Ehrenurkunde zum Bezirksfeuerwehrkomödianten ernannt), Bezirkskommandant Michael Bruckmüller, Bgm. Herbert Janschka, Kommandant-Stv. Christian Giwiser
Standing Ovations nach dem Auftritt von Alex Kristan

Am Sonntag kam es dann zu einem erstmaligen Ereignis, das längst überfällig war. Über 500 eingeladene Gäste, verdiente Feuerwehrleute des Bezirks mit ihren Partnern, wurden zu einer Matinee in den Festsaal unseres Freizeitzentrums eingeladen. Dem Bezirksfeuerwehrkommando ist es gelungen für den Vormittag einen Künstler zu engagieren, der es normalerweise gewohnt ist, Abends aufzutreten, den bekannten Kabarettisten Alex Kristan. 80 Minuten lang sorgte er dafür, dass durchgehend gelacht wurde und kein Auge trocken blieb. Es war knapp vor Mittag als diese fulminante Show mit Standing Ovations zu Ende ging.

Danach war es den Kameraden der Feuerwehr Wiener Neudorf und den Mitarbeitern unserer Gemeindeküche zu verdanken, dass Vertreter aller Feuerwehren unseres Bezirks bis zum Abend ausgelassen feiern, essen und trinken konnten.

Nicht alle konnten mitfeiern, denn in jeder Feuerwehr waren zu unserer Sicherheit das gesamte Wochenende über Bereitschaftstrupps eingeteilt, die im Eventualfall in ausreichender Stärke ausrücken hätten können.

Ich bedanke mich beim Bezirkskommando, dass es die Einladung, denn heurigen Bezirksfeuerwehrtag in Wiener Neudorf auszurichten, angenommen hat, bei allen, die an der Organisation beteiligt waren und bei Löschmeister Lukas Derkits (Pressestelle des Bezirksfeuerwehrkommandos Mödling) für die Zurverfügungstellung der Fotos.

Am allermeisten gilt mein Dank aber denjenigen, die bereit sind 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, für unsere Sicherheit zu sorgen – freiwillig, unentgeltlich, uneigennützig, solidarisch. Eigentlich müssten wir alle Monate so ein Dankes-Fest ausrichten.

Einladung zum Karl-Valentin-Abend

Karl Valentin (eigentlich: Valentin Ludwig Frey) wurde 1882 in München geboren und ist 1948 verstorben. Eigentlich war sein Leben vorgezeichnet, als er nach dem Tod seines Vaters die Speditionsfirma „Falk & Frey“ übernahm, die allerdings sehr bald bankrott ging. So musste er anderweitig Geld verdienen und machte sein Hobby, das Schreiben und Aufführen von humoristischen Texten, zu seinem neuen Beruf. Valentin entwickelte seine ihm eigene groteske Körpersprache und seine ihm eigene sprachspielerische Selbstironie. 1911 lernte er Elisabeth Wellano kennen, die als „Liesl Karlstadt“ seine kongeniale Bühnenpartnerin werden sollte. Er schrieb Sketche am laufenden Band, richtete sich ein eigenes Filmstudio ein und wirkte in über 40 Kurzfilmen, die großteils nach seinen Skizzen gedreht wurden. Er inszenierte aber auch Bühnenprogramme. Die sehr enge Beziehung und das gemeinsame Arbeiten mit Bert Brecht beeinflusste die Arbeit beider. Valentin avancierte zu einer humoristischen Größe, die weit über München hinausstrahlte.

1934 eröffnete Valentin das „Panoptikum für Nonsens“, das er leider bald danach wieder schließen musste und wodurch er alle seine Ersparnisse verlor. Dem Nazi-Regime, von dem er sich zwar nicht vereinnahmen ließ, stand er naiv-skeptisch gegenüber. Legendär sein Sketch, in dem er meinte, es wäre ein Glück, dass der Führer „Hitler“ und nicht „Kräuter“ hieße, denn sonst müsste ganz Deutschland ständig mit „Heil Kräuter“ grüßen.

Während der Krieges geriet Valentin immer mehr in Vergessenheit. In seinen letzten beiden Lebensjahren trat er, nach Jahren der Trennung, wieder gemeinsam mit Liesl Karlstadt auf – allerdings mit mäßigem Erfolg. Der völlig unterernährte Karl Valentin starb am Rosenmontag (9. Februar 1948) auf eine völlig skurrile Art und Weise an einer Lungenentzündung. Er wurde nach einem Auftritt irrtümlich in der unbeheizten Garderobe eines Kleinkunsttheaters vergessen und eingesperrt und überlebte die Nacht in den eiskalten Räumlichkeiten nicht. Erst viele Jahre später wurde der einsam Begrabene wiederentdeckt und gilt heute als einer der größten Komiker und Humoristen des 20. Jahrhunderts.

Max Mayerhofer, Mara Koppitsch und David Czifer (auch bekannt durch das Lastkrafttheater) eröffnen im Gedenken an den 75. Todestag von Karl Valentin am kommenden Mittwoch um 19.00 Uhr im Alten Rathaus „Valentins Panoptikum“ wieder. Uns erwartet ein unvergesslicher Abend mit einem Potpourri von lebendigen Kurzgeschichten, Nonsens-Couplets, vertrackten Szenen und Sketches von Karl Valentin.

Erleben Sie die Vielschichtigkeit der Sprache, die Absurdität des Lebens und das Blödeln auf allerhöchstem sprachlichen Niveau.

Tickets ab € 13,- erhalten Sie im Bürgerservice des Gemeindeamtes oder online unter https://tickets.wiener-neudorf.gv.at oder an der Abendkasse.

Viel zu lesen in Wiener Neudorf

Gleich drei Informationsblätter werden in diesen Tagen in Wiener Neudorf verteilt. Der Jahresrückblick 2022 sollte bereits alle Haushalte erreicht haben. Auf 48 Seiten haben wir versucht, das Allerwichtigste des vergangenen Jahres in Erinnerung zu rufen und festzuhalten.

Das April-Gemeindeblatt mit der Titelgeschichte „50 Jahre Partnerschaft mit Bärnkopf“ ist bereits in Druck und wird in der kommenden Woche verteilt.

Beides können Sie bereits auch online lesen unter http://www.wiener-neudorf.gv.at Rubrik RATHAUS Gemeindezeitung.

In diesen Tagen wird auch das neue INFO der Liste „Herbert Janschka/Unabhängige und Volkspartei Wiener Neudorf“ ausgetragen. Wir stellen konkret vor, was 2023 in Wiener Neudorf passieren soll und gehen vor allem auf den neuen Bahnhofsplatz ein, mit dem wir nach der nunmehrigen Abwicklung einer Verlassenschaftsangelegenheit beginnen können. Bitte berücksichtigen Sie dabei, dass es sich beim Titelbild um einen Vorschlag handelt, der noch im Detail durchgeplant werden muss. Möglicherweise wird das eine oder andere noch verändert. Aber in etwa so soll sich dieser Platz in zwei Jahren präsentieren. Wir haben dann, denke ich, wirklich einen schönen Bereich zwischen dem Gemeindeamt und dem Alten Rathaus geschaffen. Ich bin überzeugt davon, dass dieser neuer Platz mit dem umgestalteten Bahnhofsgebäude Wiener Neudorf insgesamt noch attraktiver machen wird.

Wenn Sie nicht darauf warten möchten, bis dieses Informationsblatt in Ihrem Postkasten liegt oder, weil Sie nicht in Wiener Neudorf wohnen, sich aber dennoch darüber erkundigen wollen: http://www.oevp-wienerneudorf.at

Einladung zur Gemeinderatssitzung am kommenden Montag

Weitere Punkte zu besprechen und zu beschließen werden sein:

Neugestaltung Schloßmühlgasse, neue Richtlinien für das Klima-Schnupperticket, der Erste-Hilfe-Führerscheinkurs, die Umsiedelung des Vereins Tender von der Friedhofstraße in die Parkstraße, neue Standgebühren bei der Wiener Neudorfer Woche und drei Darlehensaufnahmen. Es gibt im Anschluss daran auch einen nicht-öffentlichen Teil, in dem über Sozial- und Personalangelegenheiten abgestimmt wird.

Die Sitzung ist öffentlich und die Gemeinderäte freuen sich immer, wenn Besucher kommen. Wie immer wird die Sitzung aufgenommen und kann ca. 2 Tage später, um etwaige Pausen gekürzt, über den Youtube-Kanal von Wiener Neudorf-TV (Ing. Josef Binder) in voller Diskussionslänge nachgesehen werden.

Gehwegsanierung Waldl

In einem Teilbereich des Waldls neben dem Mödlingbach (Höhe Buchenweg/Weidenweg) muss der Gehweg saniert – und deshalb gesperrt – werden.

Massive Wurzelauftriebe haben den Asphaltbelag gerissen und zu gefährlichen Stolperstellen geführt. Die Fußgänger werden in diesem Bereich auf die Radroute umgeleitet. Bitte nehmen Sie gegenseitig (Fußgänger/Radfahrer) Rücksicht.

Die Arbeiten sollten bis Anfang nächster Woche abgeschlossen sein.

Koalition in NÖ: Kann das gutgehen?

Ziemlich beste Freunde!?

Nach 10 Jahren Koalitionserfahrung, glaube ich zu wissen, was nötig ist, damit eine Koalition hält. Möglicherweise ist eine Koalition auf Gemeindeebene mit einer auf Landesebene nicht ganz vergleichbar, aber letztendlich – denke ich – schon. Von 2000 bis 2005 durfte ich eine Koalition zwischen Umweltforum (UFO) und ÖVP anführen und von 2015 bis 2020 überhaupt eine 3er-Zusammenarbeit von der inzwischen zur Bürgerbewegung gewordenen Liste Herbert Janschka/ÖVP/Unabhängige, dem UFO und der Orts-FPÖ. Beide Koalitionen haben die jeweiligen Legislaturperioden überdauert. Allerdings: Wäre der Wiener Neudorfer FPÖ-Mann Robert Stania mit ähnlichen Ansichten wie Udo Landbauer auffällig geworden, hätte es mit mir keine Gespräche gegeben.

Politische Parteien geben immer vor, dass es vorrangig wichtig ist, dass man sich auf Sachfragen einigt und irgendwann am Ende auf Personalentscheidungen, die aber nicht so bedeutend wären. Es ginge ja immer – so der Sprech – vorrangig um die Bürger, um die Gemeinde, um das Land – und da muss man selbst eben zurückstehen, über Schatten springen und Gräben zuschütten. Das klingt gut und kommt auch gut an – in der Bevölkerung und in den Medien. In Wahrheit ist das Einigen auf Sachfragen eigentlich das Einfachste und auch Schnellste. Man weiß, was in einem Ort/in einem Land wichtig ist und was gut ankommt. Dann wird noch an Formulierungen gefeilt, um den jeweiligen Wählern sagen zu können, dass das Arbeitsprogramm die jeweilige Handschrift trägt. Natürlich gibt es immer wieder Forderungen von der anderen Seite, bei denen man schlucken muss. Dann wird so lange an diesen Forderungen herumgedoktert, bis beide oder alle Seiten damit leben können, keine Hände abgehackt werden – und diese irgendwie der eigenen Klientel verkaufen können.

In Wahrheit geht es in einer Koalition natürlich um Personalfragen. Wer übernimmt welches Ressort? Wer kann in welchem Ressort am besten für seine Klientel punkten? Welches Ressort ist publikumswirksam? Et cetera.

Aus meiner bescheidenen Erfahrung, hat eine Koalition nur dann Bestand, wenn sich die handelnden Personen halbwegs vertrauen, sich leiden können und mögen, also wenn sie „miteinander können“. Man muss ja nicht gemeinsam auf Urlaub fahren, aber man muss sich freuen, wenn man zusammentrifft und sich nicht denken müssen: „Um Gottes Willen der/die schon wieder!„. Wir wissen aus der jüngsten Vergangenheit, dass heute ausgemachte Arbeitsübereinkommen in wenigen Monaten obsolet sein können, weil sich die Dinge geändert haben, weil wieder eine überraschende Krise ins Land gezogen ist oder auch, weil man Themen im Koalitionsabkommen falsch eingeschätzt hat. Das gegenseitige Vertrauen und das „Miteinander können“ sollte jedoch nicht falsch eingeschätzt werden.

Wenn ich mir die Pressekonferenzen der letzten Tage und Wochen (egal ob einzeln oder gemeinsam) von Hanni Mikl-Leitner und Udo Landbauer ins Gedächtnis rufe, dann können sich die beiden weder leiden noch ausstehen. Ich glaube auch nicht, dass sie sich über den Weg trauen. Irgendwie beruhigt mich das sogar, denn die Repräsentantin einer christlich sozialen Bewegung darf eigentlich auch nicht mit einer so offensichtlich am rechten Rand des Rechtspopulismus stehenden Persönlichkeit können.

Aus meiner bescheidenen Erfahrung kann das nicht lange gutgehen.

Aber natürlich hoffe ich, dass sich meine Erfahrung irrt. Vielleicht wird es die beste Landesregierung aller Zeiten. Vielleicht überrascht mich/uns diese Koalition. Vielleicht werden Hanni Mikl-Leitner und Udo Landbauer noch die allerbesten Freunde. Vielleicht tut diese Koalition auch den Gemeinden gut. Vielleicht bekommen wir in Wiener Neudorf mit dieser Landesregierung endlich den B17-Tunnel. Vielleicht schaffen wir mit einem FPÖ-Verkehrslandesrat endlich eine Temporeduktion auf der A2.

Okay, okay – ich denke, jetzt wird es langsam Zeit, diesen Blogbeitrag zu beenden, sonst ………