Archiv für den Monat: Juli 2020

Wann wird hier weitergebaut?

So gut sichtbar (und ungeschützt) wie jetzt wird unsere Kirche Maria Schnee nicht mehr lange sein.

Eine Frage, die mich oft erreicht, ist die, wann am früheren Versteigerungshaus-Gelände weitergebaut wird. Aufgrund der Corona-Situation hat sich das Ausschreibungsverfahren leider um einige Monate verzögert. Dass der Abbruch des Geländes in die Wintermonate (Februar, März) vorverlegt wurde, war abgesprochen, weil Staubentwicklungen befürchtet wurden – und in dieser Zeit die Fenster eher geschlossen sind.

Gemäß unseren Informationen im Gemeindeamt soll es nun in der zweiten Septemberhälfte mit dem eigentlichen Bau weitergehen und das Projekt dann zügig bis Ende 2022 fertiggestellt werden.

An den Plänen hat sich nichts geändert. Die allseits bekannte Projektstudie wird umgesetzt. Geplant sind knapp 100 eher kleine Genossenschaftswohnungen – und zur B17 hin Büros und eine Bank (Raiffeisen). Durch ein monatelang verhandeltes ausgeklügeltes Mobilitätskonzept wird und muss der zusätzliche Autoverkehr äußerst gering gehalten werden. Dafür nehmen die Projektbetreiber viel Geld in die Hand, beispielsweise um ihren zukünftigen Mietern hohe Zuschüsse für Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr anzubieten, weit überdimensionierte Radabstellplätze oder E-Car-Sharingplätze zu errichten.

Ansicht von der Badner-Bahn-Station Wiener Neudorf
Ansicht von der B17 von Süden (Guntramsdorf) kommend

Begegnungszone Parkstraße

Einerseits fahren manche Autos in der Wiener Neudorfer Parkstraße viel zu schnell. Andererseits ist dies Teil einer stark frequentierten West-Ost-Rad- und Fußgeherroute. Um Radfahrer, aber auch Fußgänger bestmöglich zu schützen haben wir uns entschlossen, für die Parkstraße großteils eine Begegnungszone und für die gesamte Straße Tempo 20 zu verordnen.

Seit 2013 gibt es in Österreich Begegnungszonen, also Straßen deren Fahrbahn für die gemeinsame Nutzung durch Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer bestimmt sind. Diese Zonen entstammen dem Schweizer Vorbild und haben den Zweck, den Verkehr zu beruhigen, aber dennoch angemessene Durchfahrtsgeschwindigkeiten zu ermöglichen.

In der Begegnungszone sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Das heißt auch, dass ein mutwilliges Behindern anderer Verkehrsteilnehmer unzulässig ist, vielmehr soll die gegenseitige Rücksichtnahme zu erhöhter Aufmerksamkeit führen. 

Im Gegensatz zur Wohnstraße ist in einer Begegnungszone die Durchfahrt gestattet. Ein Spielen auf der Straße ist nicht erlaubt.

Die „Begegnungszone Parkstraße“ ist ein provisorisches Pilotprojekt. Die ersten Wochen zeigen allerdings bereits eine sehr positive Entwicklung und viel positive Resonanz. Gut möglich also, dass ab dem nächsten Jahr die „Begegnungszone Parkstraße“ zu einer Dauerlösung wird.

Die Corona-Krise trifft auch Wiener Neudorf finanziell im Millionenbereich!

Genau berechnen kann man die finanziellen Einbußen durch das Corona-Virus noch nicht, aber eine ungefähre Ahnung habe ich schon. Weniger Kommunalsteuereinnahmen, weit weniger Zuweisungen von Bund und Land, Entfall von Kinderbetreuungsgeldern und Mieten, steigende Ausgaben im Reinigungs- und Hygienebereich – und noch einiges mehr. Es läppert sich. Auf der anderen Seite gibt es wieder außerordentliche Zuwendungen für bestimmte Investitionen aus der sogenannten „Gemeinde-Milliarde“, wodurch Wiener Neudorf mit knapp 1 Million Euro profitiert.

Unterm Strich rechne ich mit einem Minus von etwa 2 Millionen, möglicherweise etwas mehr. Das sind ca. 4,5 % unserer Jahresbilanzsumme. Es ist verkraftbar, aber natürlich deutlich spürbar. Jetzt zeigt sich, dass es gut und richtig war, in den letzten Jahren den Schuldenstand abzubauen und die Gemeinde auf sehr gute solide Beine zu stellen. Damit werden wir als Gemeinde halbwegs gut durch diese Krise kommen, vorausgesetzt, dass es keine Zweite Welle gibt.

Durch die geänderten Voraussetzungen bin ich gerade dabei den Nachtragsvoranschlag für 2020 zu erstellen, der bis Mitte August fertig sein wird. Ich habe die Gemeinderäte schon darauf eingeschworen, dass wir an allen unseren Projekten festhalten und teilweise unsere Investitions-Anstrengungen noch erhöhen. Dazu werden wir heuer zusätzliche Darlehen aufnehmen.

Die Situation rund um die Commerzialbank Mattersburg zeigt auch deutlich, wie wichtig es nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Gemeinden ist, die Rücklagen bei der richtigen Bank zu haben. Ich achte sehr darauf, dass die Gemeinde zu jeder Zeit liquid ist und ihre Rechnungen innerhalb weniger Tage mit Skonto bezahlen kann. Das bedeutet allerdings, dass unser Hauptkonto immer mit 2 bis 3 Millionen im Plus ist. Würde unsere Hausbank in Schieflage geraten, dann wäre jedoch dieser Betrag mit einem Schlag weg. Für Gemeinden gibt es nicht die Mindestsicherung, die für Privatpersonen gilt.

Politik in Wiener Neudorf: Es ist ruhig geworden!

Gute Zusammenarbeit im Wiener Neudorfer Gemeinderat

Durch die absolute Mehrheit für meine ÖVP-Liste hat die Bevölkerung neben einem klaren Votum offenbar auch für eine politische Beruhigung gesorgt. Denn es ist spür- und hör- und lesbar ruhiger geworden. Das war bekanntlich nicht immer so.

Noch als Oppositionspolitiker habe ich absolute Mehrheiten erlebt und die Nicht-Information und das Drüberfahren der Mehrheitspartei immer kritisiert. Deshalb habe ich mir vorgenommen, anders zu agieren.

Ich versuche die anderen Fraktionen über wichtige Themen immer wieder zu informieren und bestmöglich einzubinden. Auch die geschäftsführenden Gemeinderäte der anderen Fraktionen (4 SPÖ, 1 UFO) wurden mit wichtigen Verantwortungen ausgestattet und haben weitestgehende Freiheiten in ihren Ressorts. Natürlich behalte ich mir als Bürgermeister überall ein Mitspracherecht und eine gewisse Korrekturmöglichkeit vor.

Der einzige Bereich, in dem ich mir von der Politik nicht dreinreden lasse, ist der Personalbereich. Das ist seit Jahrzehnten ausschließliche Angelegenheit des jeweiligen Bürgermeisters, der Amtsleitung und des Führungsstabes der Gemeindeverwaltung. Das hat sich bewährt. Und das werden wir auch so beibehalten.

Ich wurde immer wieder gefragt, warum ich einen Zweiten Vizebürgermeister brauche. Brauchen tue ich diese Position nicht, weil ich bekannt dafür bin, dass ich die Gemeinde auch bei Abwesenheiten führe. Im Gegensatz zu einigen Bundespolitikern habe ich einen Laptop, auch ein IPad und ein IPhone und bin deshalb auch in meinen Urlaubsorten (sowohl im In-, als auch im Ausland) für Entscheidungen erreichbar. In den mittlerweile fast 11 Jahren, in denen ich Wiener Neudorfer Bürgermeister sein darf, musste ich deshalb nur ganz wenige Tage vertreten werden. Dazu reicht ein Vize-Bürgermeister bei weitem aus. Den zweiten Vizebürgermeister haben wir der SPÖ deshalb freiwillig und ohne irgendwelche Gegenforderungen angeboten, um auch nach außen hin ein sichtbares Zeichen der gewollten Zusammenarbeit zu setzen. Die jährlichen Mehrkosten von ca. € 4.000,- sind bei einem 45-Millionen-Budget vernachlässigbar.

Natürlich wird diese derzeit gelöste und ruhige politische Stimmung nicht für alle Zeiten so bleiben. Es wird Themen und Projekte geben, die verschiedenartig gesehen werden und je näher der nächste Gemeinderatswahltermin (allerdings erst Jänner 2025) kommen wird, umso intensiver, lauter und energischer werden sich die einzelnen Fraktionen in Stellung bringen müssen. Aber bis dahin ist noch viel Zeit, um gemeinsam für Wiener Neudorf zu arbeiten.

Wiener Neudorf: Kultur im Park heute ABGESAGT!

Ab heute hätte bis Ende August an jedem Samstag eine Kulturveranstaltung im Rathauspark stattfinden sollen. Heute die Mozartoper „Entführung aus dem Serail“, aufgeführt von den Passion Artists.

Leider müssen wir wetterbedingt absagen. Derzeit regnet es bei windigen 15 Grad Außentemperatur. Laut allen Wetterprognosen bleibt es heute weiterhin regnerisch, windig und unbeständig.

Wetterbedingt wird heute in Wiener Neudorf niemand aus dem Serail entführt!

Helene und Josef Weschitz: Unglaubliche 70 Jahre verheiratet!

Silberne Hochzeit, Goldene Hochzeit, Eiserne Hochzeit – das alles ist Jahre her. Am 11. Juli feierte das Ehepaar Helene und Josef Weschitz die sogenannte Gnadenhochzeit: also 70 (in Worten: SIEBZIG) verheiratete Jahre.

Beide blicken auf ein erfülltes gemeinsames Leben zurück. Irgendwie typisch für die damalige Zeit: Damit „er“ Karriere machen konnte, kümmerte „sie“ sich um die Erziehung der 4 Kinder und auch die Enkel- und Urenkelkinder (Nico maturierte vor wenigen Wochen erfolgreich) verbrachten viel Zeit im „Weschitz-Haus“ in der Wiesengasse, wohin man von Mödling vor 50 Jahren zog. „Helene“ übte ihr ganzes Leben den erlernten Beruf der Schneidermeisterin aus und bis in den vergangenen Herbst war sie eine der eifrigsten Turnerinnen in der örtlichen Sport-UNION.

Oberst i. R. Josef Weschitz übernahm in den frühen 1970er-Jahren die Leitung des Ausbildungs- und Schulungsreferats der Flugpolizei. Ab 1980 war er für den raschen Auf- und Ausbau eines flächendeckenden Hubschrauberrettungsdienstes in Österreich mitverantwortlich. Er trug dazu bei, dass eine Grundlage für die Zusammenarbeit im Hubschrauberrettungsdienst mit den Bundesländern, Kraftfahrorganisationen, Rettungsorganisationen und den Sozialversicherungsträgern geschaffen wurde.

Ich habe das Glück, immer wieder zu Besuch kommen zu dürfen und treffe ein jedes Mal auf ein in jeder Hinsicht rüstiges Paar. Offenbar hält ein langes gemeinsames Eheleben geistig und körperlich ganz besonders fit.

Auf der Liste der Hochzeitsjubiläen fehlt nur noch eine einzige Etappe: Die Kronjuwelenhochzeit nach 75 Jahren. Wenn dies erstmals in Wiener Neudorf jemand erreicht, dann Helene und Josef Weschitz.

Zu diesem einzigartigen Jubiläum wünsche ich alles, alles Gute und toi, toi, toi für die nächsten gemeinsamen Jahre.