Massenquartiere für Asylwerber: Da ist die Regierung auf dem Holzweg

Temporär wurden auch Flüchtlinge in einer Notwohnung im Feuerwehrhaus vom SOS-Kinderdorf betreut. Mittlerweile sind die Jugendlichen teilweise wieder in ihre Ursprungsländer zurückgekehrt bzw. konnten anderswo untergebracht werden.

Die Ankündigung der Bundesregierung, allen voran Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) Asylwerber vorrangig in Großquartieren unterzubringen, oder wie es äußerst eigenartig ausgedrückt wurde: konzentriert zu halten, ist aus meiner Sicht und meiner Erfahrung ein Fehler. Abgesehen davon, dass ich mir von Spitzenpolitikern eine Wortwahl erwarte, die Vorbildfunktion hat.

Es gab im Jahr 2015 zwei Möglichkeiten, wie Gemeinden auf die damals beginnende „Asylproblematik“ reagierten. Einerseits gab es Gemeinden, die auf größere Unterbringungseinheiten setzten, und auf der anderen Seite Gemeinden, die mittels kleinerer Einheiten eine Integration versuchten. Beides hatte damals in der Theorie (Erfahrung gab es noch keine) Vor- und Nachteile.

Wir in Wiener Neudorf haben politisch Großquartiere abgelehnt. Die diesbezüglichen Anträge der SPÖ wurden im Gemeinderat von der damals neuen Gemeinderegierung (ÖVP, UFO, FPÖ) abgelehnt. Wir vertrauten unserem Gefühl, dass wir mit kleineren, leichter betreubaren Einheiten mehr Erfolg haben würden.

Glücklicherweise gab es engagierte Organisationen, wie die Pfarre, die Pfadfinder, das SOS-Kinderdorf, die Feuerwehr, Privatpersonen und Firmen, die sich bereit erklärten, sich um Flüchtlingsfamilien oder -personen zu kümmern. Auch einige Gemeindebedienstete haben in ihrer Freizeit eine desolate Wohnung in der „Alten Volksschule“ für Flüchtlinge wohnbar gemacht, die seither vom SOS-Kinderdorf dort betreut werden. Alles in überschaubaren, kleinen Größenordnungen. Während die damalige Bundesregierung noch herumdiskutierte, ob und wie die Deutschkenntnisse der Asylanten verbessert werden könnten, gab es in Wiener Neudorf schon etliche Freiwillige, die sich darum annahmen und relativ rasch einen täglichen Unterricht ermöglichten.

Zusätzlich wurde ein sogenanntes „Kernteam“ eingesetzt, das sich periodisch in meinem Büro traf, um sich abzustimmen und die Hilfe zu organisieren.

Die Flüchtlingsbetreuung ist problem- und klaglos abgelaufen. Dort, wo es jetzt noch Schwierigkeiten gibt, ist es Unterbringungsmöglichkeiten für diejenigen zu finden, die eine Aufenthaltsgenehmigung in Österreich erhalten haben. Das hat aber auch mit den finanziellen Möglichkeiten der Betroffenen zu tun, weil Wiener Neudorf mittlerweile doch zu einem hochpreisigen Wohnort geworden ist.

Alles in allem konnten und können wir das Flüchtlingsthema letztlich positiv bewältigen – dank dem Engagement der genannten Organisationen und Personen und dank der Tatsache, dass wir richtigerweise auf „kleine Einheiten“ gesetzt haben. Und: Die befürchtete Steigerung der Kriminalität hat bis auf ein paar völlig unberechtigte Anschuldigungen nicht stattgefunden.

Diejenigen, die jetzt populistisch auf staatliche Massenquartiere in dünn besiedelten Gegenden mit Ausgangssperren setzen, können aus meiner Wahrnehmung nur keine oder nur eine geringe persönliche Erfahrung mit diesem Thema haben. Oder es steckt ein Kalkül dahinter, was ich aber nicht annehmen möchte.

20 Gedanken zu „Massenquartiere für Asylwerber: Da ist die Regierung auf dem Holzweg

  1. Ein_Moedlinger

    Hierbei handelt es sich wohl um jene Politik neuen Stils, von der im Wahlk(r)ampf so oft die Rede war:

    • Der „alte“ Stil war wohl, das wenig sach- und lösungsorientiert SPÖ und ÖVP über teils sekundäre Themen gestritten haben, dies durchaus oft stillos, wenn man an so manchen Auftritt eines Musikschullehrers aus NÖ denkt, aber innerhalb einer gewissen Wortwahl, und irgendwie gerade noch stubenrein. Wichtige Themen wie Zusammenlegung der Krankenkassen, um die Nachfolger der Beschäftigten in diesen Verwaltungskörpern künftig in anderen Bereichen einsetzen zu können, in denen es eklatanten Personalmangel gibt, wurden gar nicht angegangen …

    • Der „neue“ Stil ist wohl, unpassende Worte, unpassende Themen zu unpassenden Zeitpunkten aufs Tapet zu bringen, mit tertiären Themen Ablenkung zu üben und mit noch mehr Kurzsichtigkeit zu agieren (kein Wortwitz).

    Beispiele:

    • Nichtmal noch 1 Woche Kanzler, 24./25. Dezember, Heiliger Abend/Christtag – und Kurz spielt EU-Spalter und jagt ein Thema durch die Medien, welches unpassender nicht sein könnte – statt EU-Solidarität besser Entsolidarisierung … inhaltlich mag man dazu stehen wie man will … was haben diese Wort- und Satzhülsen am 24./25.12. in den Medien verloren? Noch dazu von einer – mittlerweile eindeutig EHEMALS – christlich-sozialen Partei? Lernen Sie Geschichte, Herr Kurz!

    • 24h nach der Angelobung dieser Regierung der erste Rülpser … Gudenus und seine Massenquartiere in unbewohnten Gebieten am Standrand Wiens … hat ja nicht lange auf sich warten lassen … wie zu erwarten. HC „Bumsti“ Strache meinte zu dem Zeitpunkt noch, er wisse nicht was Gudenus damit meine … paar Tage später tingelt die gesamte blau-blaue Gruppe damit durchs Land … wann werden die ersten Viehwagons bei der ÖBB geordert?

    • Um das Volk zu beschäftigen, abzulenken, Aktivität vorzutäuschen und Populismus zu üben … wir rauchen weiter, wir fahren schneller … Hofers intellektueller Ritt zu diesen Themen („mit 100km/h Strecken habe ich keine Freude“) wurde hier bereits an anderer Stelle diskutiert …

    • Eine Umwelt-Ministerin, deren akademischer Background ein paar Semester Publizistik ist, meint ohne mit der Wimper zu zucken, Tempo-Erhöhungen seien ok, möchte das Diesel-Steuerprivileg a priori nicht antasten … wow, ich bin begeistert … da ist wohl viel zu erwarten.

    • Am Neujahrstag … Eilmeldung … per Umlaufbeschluss wurde die Aktion „20.000“ beendet. Bravo, da fängt für manch Betroffene das neue Jahr richtig gut an … Das ist keine Politik mit Herz, Hirn und Verstand, das ist brutalste Ellbogentechnik, und Kurz wollte wohl seinem besten Freund Kern den Neujahrstag versauen … soll man die Aktion beenden, aber doch nicht in solch einem kalten, überfallsartigen Kommunikationsstil … Zick-Zack rund um die Notstandshilfe … ebenso während der Feiertage über die Medien zelebriert … vielleicht gleich der nächste Umlaufbeschluss am nächsten Tag? … wie mögen sich wohl die 150-200.000 Bezieher während der Feiertage gefühlt haben? Dieser Kanzler mit 14 x EUR 22.000 brutto monatlich und eindeutig unterentwickelter Sozialkompetenz hat nichtmal den Ansatz von Gespür und ist dieser Verantwortung nicht gewachsen …

    • Eine Sozialministerin, die offenbar nicht weiß was im Regierungspapier drinnen steht, bzw. welche Linie sie vertreten soll, wird dabei doch gerade die eigene Klientel ganz gewaltig verraten (die FPÖ wird ihre Rolle schon noch finden müssen, denn so einfach mit schimpfen auf „die da oben“ ist es jetzt nicht mehr, ist man doch nun selbst „da oben“) … meint dann in der ZIB 2 „wichtig sei, dass keine Unruhe entstehe“. Zuerst denken, dann planen, dann handeln wäre vielleicht ein Lösungsansatz … meint zumindest der Hausverstand.

    Das scheint also „der neue Stil“ zu sein, Basti meinte „es ist Zeit“ – und Hofer „wir werden uns noch wundern“ … hoffentlich ist diese Truppe möglichst rasch weg vom Fenster, die Republik arbeitet heute noch die Schäden der letzten FPÖ-ÖVP-Koalitionen auf … ich sehe also nicht „die Regierung auf einem Holzweg“, diese Regierung und dieser Kanzler IST ein Holzweg!

    1. Auch ein Wiener Neudorfer

      Das Thema („Massenquartiere für Asylwerber: Da ist die Regierung auf dem Holzweg“) haben sie zwar völlig verfehlt.

      Abgesehen davon, kann ich ihren Unmut jedoch zu 100% verstehen und nachvollziehen, dass sie irgenwo Luft ablassen müssen – meinetwegen hier in den Kommentaren.

      Man bekommt immer mehr das Gefühl, dass die neue ÖVP-FPÖ Koalition massiv gegen die Wand fahren wird. Das war anders auch nicht zu erwarten. Im Moment hagelt es ja an berechtigter Kritik. Es bleibt lediglich zu hoffen, dass der angerichtete Schaden sich minimal halten wird.

      Das „konzentrieren“ von Geflüchteten, weg- und einsperren abseits des gesellschaftlichen Alltags, wird jedenfalls zu keiner Entspannung führen, sondern wird nur zusätlich Konflikte erzeugen. Und das weiß die FPÖ Mannschaft, die dann mit dem Finger auf die „bösen Asylanten“ zeigen möchte und uns erklärt „Wir ham’s euch ja g’sagt, die san alle kriminell“.

      1. Wiener Neudorfer

        Diese Regierung verfolgt eher den Weg der klaren Aussagen anstelle des inhaltslosen Politgeschwafels.

        Seit 1970 eingeschweisste Vorgangsweisen sollen offensichtlich aufgebrochen werden.

        Zum Thema „böse Asylanten“. Schauen sich sich offizielle Statistiken aus In und Ausland an….

        Weg- und Einsperren? Eine Ausgangssperre ab 22:00 Uhr ist ein Einsperren?

        Auch Sie vermengen Einwanderungswillen mit Asylsuche.

        Sind Sie nicht auch der Meinung, dass man einem neuen Team erstmals Zeit geben sollte, um sich einzuarbeiten?

        1. Auch ein Wiener Neudorfer

          Ja, einem neuen Team, sollte man erstmal Zeit geben. Da haben Sie Recht. Das bedeutet aber keinen Immunitätsschutz, dass man keine Kritik üben darf, wenn man mit den neuen Vorschläge nicht einverstanden ist.

          Und zum Thema Kriminalität / Statistiken:
          1. sind Asylwerber in der medialen Berichterstattung weit überrepräsentiert – was zu einer verzerrten Wahrnehmung führt sie seien gewaltbereiter und krimineller, als tatsächlich.
          2. Junge Männer sind häufiger straffällig. Und es sind es deutlich mehr junge Menschen und männliche Geflüchtete, die um Asyl suchen. Mit der Herkunft hat das also reichlich wenig zu tun, eher mit dem Alter und dem Geschlecht.
          3. Abgesehen von Alter und Geschlecht spielt auch das Einkommen eine gewichtige Rolle. Kommen sie aus einer einkommensschwachen Schicht, steigert es das Risiko straffällig zu werden. Entziehen sie also den Menschen weiter Ihre finanzielle Grundlage, wie es die FPÖ ja möchte, treibt das diese Menschen in die Kriminalität. Auch hier hat die Herkunft kausal wenig mit Straffälligkeit zu tun.
          4. Nicht jedes Delikt wird zur Anzeige gebracht. Straffällige Asylwerber werden öfter zur Anzeige gebracht, als es bei straffälligen österreichischen Staatsbürgern der Fall ist. Das verzerrt zusätzlich die Statistik.

          1. Ein_Moedlinger

            An erster Stelle sollte sich ein neues Team einmal selsbt die nötige Zeit geben, um konstruktiv und bereits mit Lösungsvorschlägen an Themen heran zu gehen … ist hier nicht passiert.

            Kurz hat – wohl um endlich als Macher gesehen zu werden – Überschriften präsentiert, die für Verwirrung, Aufregung oder Empörung gesorgt haben. Gezielt wurden Nebelgranaten mit verantwortungslosem Inhalt (140 km/h, Rauchen in der Gastro, 12h Arbeitstage ohne Antworten auf Detailfragen – zB Öffnungszeiten Kinderbetreuungseinrichtungen) lanciert, um abzulenken … parallel dazu wird Führungspersonal entsorgt und oftmals durch deutschnational gesinnte oder gar auffällig gewordene Personen ersetzt …

            Neuer Stil ist das absolut nicht – das ist das selbe Spiel wie eh und je – diemal in türkisblau.

            Oh, ich vergaß – für einen neuen Reisepaß heißt es künftig alle 10 Jahre eine App starten, anstatt bei BH oder Gemeinde einen Boxenstopp einzulegen – wow! Leuchtturmprojekt! Bravo!

    2. Wiener Neudorfer

      Lieber Moedlinger!

      Kann Ihnen in der Grundaussage schon zustimmen.

      Aber lassen Sie der neuen Truppe doch Zeit. Man wird sehen……

      Sie wissen aber schon, als was die EU anfangs gedacht war? Als Wirtschaftsunion! Nicht als politische „Vereinigte Staaten von Europa“ unter der nicht vom Volk gewählten Führung von Brüssel.

      Also für was genau fordern Sie „Solidarität“ ein? Würde mich ehrlich interessieren.

      LG

      1. Ein_Moedlinger

        Eine reine Wirtschaftsunion war die EGKS – und die ist lange vorüber.

        Solidarität? Wenn Österreich etwas braucht, dann soll Europa solidarisch sein, aber sonst geht uns Europa nichts an und wir sollen machen können, was wir wollen … merken Sie etwas?

        Wir Österreicher waren über Schengen SEHR glücklich (fragen Sie die Wirtschaft, fragen Sie Spediteure, fragen Sie …), wir profitieren also als kleines Land – und fast jeder Österreicher hat irgendwo in der Nähe eine Grenze – auch privat sehr vom Wegfall der Binnengrenzen und Verlegung der alleinigen Kontrollen an die Außengrenzen … also ist es unsere Pflicht, auch dafür gerade zu stehen … es kann nicht sein, dass EU-Außenländer wie Griechenland, Italien ua. im Regen stehen gelassen werden, und alleine mit Migrations- und Asylproblemen auskommen müssen.

        Dazu gehört für mich auch die Bereitschaft Europas, Probleme zu teilen und nicht nur Rosinen zu picken … also gemeinsam Migrations- und Asylverfahren abzuwickeln, Menschen in dieser Zeit zu betreuen etc.

        Kurz Egotrip würde Europa zerstört, vorerst zündelt er bloß und spielt Spalter. Widerlich.

        1. Wiener Neudorfer

          Lieber Moedlinger!

          „Wir“ Österreicher?

          Was braucht Ö von Europa? Seit wann ist Europa (alle geographisch angesiedelten Länder) die EU?

          Ist es Ö nicht auch VOR dem EU Beitritt gut gegangen? Einem braven, fleissigen, hochentwickelten Land wird es IMMER gutgehen.

          Ich bin früher doch beruflich recht viel in der Welt herumgekommen, Grenzen und deren Kontrollen waren da nie ein Problem.

          Nach Italien sind wir mit dem Motorrad immer durchgewunken worden. Bei der Einreise in die kommunistische Tschechoslowakei wurden wir immer im Büro verhört, die vorher eigens mitgebrachten Pornomagazine stillschweigend konfisziert, nach Angabe von Zielort und Tätigkeit wieder fahren gelassen. Aber: dann war Ruhe! Keine Polizeipräsenz (im Vergleich zu Ö), keine Belästigungen, keine Diebstähle. Dein Auto konntest du unversperrt abstellen! Mach das heute in Prag!!!!

          Wollen Sie die heutigen Kontrollen an Flughäfen etwa mit der prä EU Zeit vergleichen? Die Preise in der Tschechoslowakei, in Italien, in Ungarn, in Griechenland, im zerstörten Jugoslawien?
          Wollen Sie mir dann immer noch die Segnungen schmackhaft machen?

          Fordern Sie ernsthaft Solidarität ein, für eine NICHT stattfindende Schengenkontrolle?
          Ich bin dacore mit Ihnen, dass Griechenland und alle anderen Länder bei der Einhaltung der Schengengesetze unterstützt werden müssen!!
          Aber will das eigentlich die „Elite“?

          Nochmals: Europa ist nicht die EU! Europa hat seit Jahrtausenden existiert, sich entwickelt und gebildet.

          Nie wieder Krieg! Ja! Wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit? Ja! Landesgrenzen? Ja!!! Solange Schengen NICHT funktioniert.
          Mit dem Euro will ich jetzt garnicht anfangen…..
          Eine stabile Währung (ATS = DMark) aufzugeben, um sich mit Drachmen und Lire ins Bett zu legen, war einer der grössten Fehler von ? (BRD oder/und Ö?).

          Der „Dicke“ Kohl hat sich die Wi(e)dervereinigung damit erkauft, dass er der Forderung Frankreichs nachgekommen ist. Die war: Übernahme des Euros.
          Wem wundert es? Schwache Währungen müssen starke Währungen aufbrechen……….

          Freue mich auf unsere Gespräche!

          LG

          1. Ein_Moedlinger

            Nie wieder Krieg – das kann ich voll unterstreichen. Weshalb wurden zumeist Kriege geführt? Aus übereiferten Religions- oder Nationalitätsfragen … also Zeit, die Nationalfrage jenem Status zuzuweisen, der gebührt: Nicht verleugnen, aber bei weitem auch nicht mystifizieren oder missbrauchen …

            Es macht also wenig Sinn, innerhalb Europas die Nationalfrage zu betonen – und das machen Ihre Freude der FPÖ bei jeder Gelegenheit (über irgendwas muss sich jemand definieren, der sonst halt nix findet).

            Natürlich haben wir all unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Vorlieben – aber das gemeinsame Ziel, nämlich eine friedliche, gedeihliche Koexistenz sollte nie aus den Augen verloren und an einer gemeinsamen Zukunft gearbeitet werden …

            Jaja, Österreich die Insel der Seeligen … ohne Privat-Rundfunk, mit Post/Tabak/etc.-Monopol … teilweise war Albanien weiter entwickelt als Österreich … aber man kann sich immer alles schönreden …

            Vor allem haben wir leicht lachen, nachdem sich der ehemalige Ostblock entwickelt hat, wie er sich entwickelt hat … hätte alles auch ganz anders kommen können, und wir würden auf Knien rutschen, um EU-Mitglied zu werden …

            Also hören Sie doch auf, die Vergangenheit zu gloifizieren (ja, manches war besser, auch ohne Mobiltelefon oder Internet war das Leben in mancherlei Hinsicht besser – aber das Rad der Zeit macht an kontrollierten oder nicht kontrollierten Grenzen keinen Halt) und entdecken Sie noch den Europäer in sich – sie werden staunen wie es sich anfühlt.

  2. Wiener Neudorfer

    Lieber Herr Janschka!

    Zum ersten kann ich nicht nachvollziehen, was an dem Wort „konzentriert“, schon wieder reflexartig die Nazikeule auspacken lässt?! Mich wundert, dass der Name „Adolf“ überhaupt noch erlaubt ist.

    Nach über 70 Jahren wird immer noch die Keule geschwungen, erbärmlich!

    Abgesehen davon, dass man endlich zwischen illegaler Einwanderung und Asylrecht zu unterscheiden hätte, ist zentrale oder dezentrale Unterbringung doch auch eine Frage der Anzahl.

    Wieviele Migranten/Asylanten sind in Wiener Neudorf stationiert?
    Ich denke, eine überschaubare Anzahl.

    Hat man sich die „Bewerber“ aussuchen können? So wie Sie es damals angesprochen haben? Sie sagten, „Wir nehmen nur Familien……..“.

    Was hätte Traiskirchen machen sollen, mit mehreren Tausend(!!) Insassen in der Spitzenzeit??

    Wollen Sie nach dem Gießkannenprinzip und unter der Fahne der „Solidarität“ alle Gemeinden zwangsbeglücken?

    Holen Sie die Meinung der Wiener Bürger dazu ein.

    Aber eines ist leider richtig: Teile der FPÖ gebrauchen immer wieder provokante Aussagen! Teils aus Kalkül, teils aus Dummheit, teils weil von den Medien aus dem Zusammenhang gerissen! Ein Punkt, der mich seit Jahrzehnten stört!!

    Aber Asylrecht ist Recht auf Zeit, illegale Migration ist gar kein Recht.

    Was ist an Lagern schlecht, wenn diese (und das würde ich in Ö annehmen), menschenwürdig ausgestattet sind. Privatsphäre, gute Verpflegung und medizinische Versorgung, Kinderspielplätze und Schulen in deren Landessprache.

    Die Behauptung, dass Asylberechtigte integriert werden müssen, ist doch, da es Asyl auf (hoffentlich kurze) Zeit ist, ist doch ein Widerspruch in sich, oder?

    Ja, gerade die Kinder, die absolut unschuldig in diese Situation gekommen sind, gehören gefördert und ausgebildet, aber in ihrem Kulturgut und ihrer Sprache. Um später wieder in ihr Land zurückkehren zu können.

    Oder wollen das unsere Regierungen gar nicht?

    Bei geringer Anzahl ist Ihr Ansatz natürlich der Bessere.

    Weiter sollte man die Diskussion hier nicht führen, weil zu „belastet“.

    1. Ein_Moedlinger

      Herr Wiener Neudorfer,

      manchmal kann man Ihren Aussagen durchaus zustimmen, diesmal jedoch ist wieder viel Unsinn mit dabei – so schließt sich der Kreis der „FPÖler“, nicht alles falsch, aber regelmäßig viel Blödsinn dabei.

      Völlig richtig liegen Sie, dass zwischen unterschiedlichen Formen und Gründen Asylsuchender unterschieden werden muss – Kickls und Gudenus Thema sind jedoch die Errichtung bzw. Einrichtung von Konzentrationslagern. Nachdem Sie ja meinen, dass gewisse Worte völlig frei von jedem historischen Kontext zu sehen sind, so tun Sie dies bitte auch beim Wort „Konzentrationslager“ und hüpfen nicht gleich wehleidig den anderen FPÖlern gleich auf, um irgendetwas wegen „aus dem Kontext gerissen“, „Fake News“ oder dergleichen zu äußern. Ich befolge nur Ihre eigene Empfehlung …. also Konzentrationslager. Menschen in Lagern zu konzentrieren soll ja in Ihren Augen eine völlig unproblematische Formulierung sein – Empathie ade, aber das ist nicht Ihr Thema.

      Offenbar ist sich weder Gudenus noch Kickl im Klaren, welche Infrastrukturkosten die Erichtung solcher Zentren kosten würden … mal rein pragmatisch gedacht …

      … hinzu kommen wesentlich höhrer Betreibungskosten, höhere Kosten im medizinischen Bereich (wo heute oft Freiwillige oder Familien helfend zur Stelle sind, müssten Therapeuten ihren Dienst versehen), etc. etc.

      … Sie wollen auch noch eigene Kindergärten, kulturellen Unterricht in allen Kulturen und Sprachen dieser Welt …

      Kurzum – sie wollen echte Ghettos, echte Konzentrationslager, wie man sie schon hatte, eine Welt hinter Stacheldraht also … und das halten Sie für den richtigen Weg?

      Das halten Sie für den richtigen Umgang mit Menschen, die vor Ermordung, Verfolgung geflohen sind? Nicht alle sind Wirtschaftsflüchtlinge, die zusätzlich auch noch dem Herrn Kickl oder dem Herrn Wiener Neudorfer die Geldtasche stehlen oder keinen Beitrag leisten wollen oder können …

      Dass es eine klare Ansage, klare Regeln und klare Handhabung bei Migrations- und Asylfragen geben muss, ebenso hinsichtlich Straffälligkeit, Staatsbürgerschaft, Familiennachzug etc. – absolutes „ja“ (das wäre schon seit Jahrzehnten nötig gewesen, um Fairness zu schaffen, nicht um unser Land abzukapseln) – aber bitte keine Konzentrations-Ghettos, bitte nicht diese Sprache, und bitte keine FPÖ in der Bundesregierung – dafür sind einfach zu viele Rülpser und „Einzelfälle“ passiert, als dass man zu diesen Leuten auch nur einen Hauch Vertrauen haben könnte.

      1. Wiener Neudorfer

        Lieber Moedlinger!

        Eingangs: Ich bin kein FPÖler!

        Ich bin im Grunde ein Posthippie, Anarchist und Agnostiker, und hänge eher dem Zen Buddhismus an. Doch genug des „Outings“!

        Übertreiben Sie nicht mit dem Heranziehen von „KZs“? Deren Definitionen lesend, wüssten Sie das. Arbeitslager, Vernichtungslager, Konzentration von „unwerten“ Existenzen…….. Von den Buren quasi erfunden.

        Höhere Betreibungskosten?

        Haben Sie die aktuellen Kosten erfragt? Das ist kein Argument, zumindest für mich.
        Wer sagt, das in Zentren keine Ehrenamtlichen arbeiten? Alle anderen machens eh nicht umsonst! Siehe Caritas Geschäftsbericht…..

        Sie setzen meine Forderung nach Kindergärten mit Ghettos gleich?!

        Wenn ich mich recht erinnere, sind 20 bis 40 Prozent der Ankommenden wirkliche Flüchtlinge. Eher bei 20 Prozent!

        Und nein, mir hat noch keiner die Brieftasche gestohlen! Ich habe zeitlebens Umgang mit „Nicht – Österreichern“ gepflegt.

        Habe die Lebensart von Kurden, Libanesern, Afrikanern, Phillipinos, Spaniern, Ostblöcknern, Italienern, Deutschen……….. kennengelernt.

        Und: ich habe sie alle kennen und mögen gelernt.
        Also jede Nazikeule greift bei mir nicht.

        Sie sollten aber Ihr Demokratieverständnis überprüfen, wenn Sie fortwährend eine im Land mit einem Viertel bis einem Drittel verankerte Partei als….. eigentlich was?…… bezeichnen.

        Beachten Sie das Momentum!

        LG

        1. Ein_Moedlinger

          Wenn Sie kein FPÖler sind, besteht ja noch Hoffnung – denndoch ist Ihre Wortwahl und Themensetzung ähnlich.

          Wenn Sie ohnedies ein Menschenfreund sind, ist es jedoch fraglich, aus welchen Motiven heraus sie funktionierende Systeme und sparsamere, qualitativ höherwertige Lösungen zerschlagen wollen und zwielichtige FPÖ-Forderungen unterstützen …

          Mein Demokratieverständnis muss ich sicherlich nicht prüfen, die Geschichte hat gezeigt, dass es zu viele „Bequeme“, „Ahnungslose“ oder „Profiteure“ gegeben hat, die alles mögliche in Kauf genommen haben … fest steht, dass wir eine Regierung haben, deren Parteispitzen sich rechtsaußen zu übertrumpfen versuchen, und eine der beiden Parteien sendet immer wieder merkwürdige Signale an Ewiggestrige … lupenrein würde ich so eine Truppe daher nicht bezeichnen, deifnitiv nicht. Dass alles mögliche gewählt wird … nun ja … ist bedauernswert – auch zB dass seit 1945 durchgehend die ÖVP in NÖ den Landeshauptmann stellt, finde ich bedauernswert – „hygienisch“ ist das nicht.

          Kickl ist zu clever, als dass das Wort „konzentrieren“ unbeabsichtigt gefallen wäre … die FPÖ ist in weiten Teilen wieder deutsch-national, da gehört das offenbar zum guten Ton – und ein paar Jungs vom Land finden das sicher auch noch super, lustig und klatschen brav – nach drei Bier, oder waren es schon vier?

          1. Wiener Neudorfer

            Lieber Moedlinger!

            Meine Meinungen bestehen nunmehr seit Jahrzehnten auch ohne Alkohol.

            Aber im Begriff „National“ vermag ich beim besten Willen nix negatives zu sehen!

            Alternativ interessiert mich Ihr Ansatz!

            Was würden Sie vorschlagen?

            LG

    2. Herbert Janschka

      Lieber Wiener Neudorfer,

      nein, ich wollte keine Keule schwingen, aber die Wortwahl „jemanden konzentriert unterzubringen“ halte ich für sehr überraschend und passt für mich nicht in die Gegenwart. Ich will überhaupt keine Assoziationen wecken und auch mich stört, dass manches reflexartig passiert. Das ging beispielsweise so weit, dass ich in einem Unternehmen, in dem ich beschäftigt war, ich der einzige war, dem ein neues Namenskürzel gegeben wurde, weil es üblich war, die Initialen von Vor- und Nachnamen zu verwenden. Bei mir wäre diese HJ gewesen. Offenbar unmöglich, dies im Geschäftsleben zu gebrauchen.

      Ich wollte mit meinem Blogbeitrag nur die Erfahrungen von Wiener Neudorf – aus meiner Sicht – schildern und die gehen eindeutig in die Richtung kleinerer Einheiten, auch wenn ich mir die Erfahrungsschilderungen meiner Bürgermeisterkollegen anhöre, in deren Gemeinden größere Unterbringungsmöglichkeiten bestanden bzw. noch immer bestehen.

      Ich will auch nicht behaupten, dass größere Unterbringungsmöglichkeiten schlecht sind (da habe ich keine persönliche Erfahrung), ich denke nur, dass die Abschaffung kleinerer Einheiten aus meiner Erfahrung ein Fehler wäre und dass sich die Bundesregierung diesbezüglich auf dem Holzweg befindet.

  3. Wiener Neudorfer

    Zum lieben Moedlinger @ 14:19

    Warum werden Kriege geführt? Seit ein paar Jahrhunderten wegen Macht und Geld.

    Der Ostblock hat sich warum „entwickelt“? Wegen Millionen und Abermillionen Förderungen! Glauben Sie, dass sich deshalb an der Mentalität der Menschen etwas geändert hat?! Polen hat die ersten 40 Mio Euro für Millitärausgaben verwendet ( von USA angestiftet).

    Die Insel der Seligen? Ja, das waren wir! Und? War das schlecht?
    Sitzen Sie in Ihrem Wohnzimmer und weinen über das Elend in der Welt?
    Ich habe das in frühen Jahren gemacht! Bei Ihnen vermute ich das jetzt auch nicht mehr.

    In Albanien? Ich empfehle Informationen einzuholen, jeglicher Art! Eine Beschreibung würde hier nicht passen!

    Ich bin KEIN Europäer! Ich bin ein Kind meiner Eltern, aufgewachsen in Wiener Neudorf, großgeworden mit Wiener Neudorfer Verhaltensweisen, habe gelernt zu differenzieren, zu beurteilen, mich wohl – oder nicht wohl zu fühlen.

    Wollen Sie die Menschen jeglicher Heimat berauben, lesen Sie Adalbert Stifters „Steine“!

    Was soll das? Ich bin hier aufgewachsen, bin hier geworden. Europa interessiert mich in Bezug auf mein Werden nicht!

    Da verstehe ich Sie nicht.

    LG

  4. Wiener Neudorfer

    Lieber Herr Janschka!

    Eines ist mir noch aufgefallen: Hochpreisiger Wohnort?

    Wann hat sich denn darüber ein Politiker den Kopf für „Österreicher“ zerbrochen?

    Abgesehen davon, zuvor kritisierte Gebühren, ohne Kommentar zu übernehmen, oder?

    Machen wir uns jetzt schon einen Kopf, wo Asylanten bestmöglich leben können?

    Ich habe eine Antwort: Zuhause.

    Wer fragt mich, wo ich mit meinem Geld leben kann? Ich habe aber Hunderttausende ins System eingezahlt!!!!

    Da interessieren mich Antworten!

    LG

    1. Herbert Janschka

      Lieber Wiener Neudorfer,

      ich habe nicht beurteilt oder verurteilt und auch nicht bewertet. Ich habe nur festgestellt, dass Wiener Neudorf ein hochpreisiger Wohnort geworden ist, in dem es für jedermann nicht einfach ist, hier eine Bleibe zu finden oder zu behalten bzw. neu zu finanzieren.
      Naja, aber jetzt in diesem Zusammenhang zu behaupten, dass sich Politiker überhaupt nicht um „Österreicher“ kümmern ist aber doch einigermaßen überzogen und entspricht aus meiner Sicht kaum der Realität. Aber natürlich haben Politiker auch die Pflicht, sich des Asylthemas anzunehmen und da gehört auch die Unterbringung dazu.
      Zu unserer Gemeinde: Wir haben über 420 Wohnungen und versuchen hier eine sehr objektive und nachvollziehbare Vergabe – übrigens ausschließlich an Österreicher. Aber natürlich kann sich weder die Politik noch eine Gemeinde um die Unterbringung aller kümmern. Das wäre für mich ein allzuzu großer Schwenk in das kommunistische Gedankengut.
      Und glauben Sie mir, auch ich habe schon eine hohe Summe in das System eingezahlt, aber dafür habe ich seit Jahrzehnten eine gute Ausbildung, ein sicheres Land und das Gesundheitssystem genossen und werde hoffentlich in etwa 8 Jahren eine möglichst lange Rente ausbezahlt bekommen – um nur einige Beispiele zu nennen.
      Und wer – wie wir beide – Hunderttausende in das System eingezahlt haben, hat zumindest überdurchschnittlich gut verdient – und sich das auch verdient.

  5. Pingback: Wiener Neudorf: Flüchtlingsbetreuung im Ort: Massenquartiere sind abzulehnen | Liste Janschka-ÖVP-Unabhängige

Kommentare sind geschlossen.