Kategorie-Archiv: Gemeinderat Wr. Neudorf

Irgendwie ist es echt zaach mit der SPÖ Wiener Neudorf!

 

In jedem Betrieb sind gemeinsame Aktionen zur Verbesserung des Betriebsklimas üblich. Auch in vielen Gemeinden gibt es immer wieder gemeinsame Aktivitäten der verschiedenen Fraktionen. Seit Monaten bemühe ich mich immer wieder, in die gut funktionierende Zusammenarbeit von ÖVP, UFO und FPÖ auch die SPÖ einzubinden. Beispiele: Ich habe es mit einem Vorschlag zu einer gemeinsamen Klausur versucht. Die SPÖ hat abgelehnt. Gemeinsamer Workshop. Die SPÖ hat abgelehnt. Gemeinsame Weihnachtsfeier. Die SPÖ hat abgelehnt.

Das Jahr 2015 ist wirklich gut verlaufen. Die Gemeinde hat sich finanziell gut entwickelt. Auch die ersten Monate 2016 gehen in diese Richtung. Die gesetzten Maßnahmen zeigen die erhoffte Wirkung. Es haben zwar nicht alle Gemeinderäte dieselben Verdienste für diese Entwicklung, aber ich verstehe uns als Gemeinderat als Ganzes. Wir sind ein Team, das zum Wohl von Wiener Neudorf arbeiten soll. Seit immerhin 6 Jahren verzichten Gemeinderäte, Ausschussvorsitzende und geschäftsführende Gemeinderäte auf ca. 20 % ihrer zustehenden Aufwandsentschädigung. Grund war die vor 10 Jahren entstandene finanziell kritische Situation rund um die Finanzgebarung und den ausufernden Schuldenstand. Immerhin hat der Gemeinderat in den letzten Jahren damit € 400.000,- einsparen können.

Also habe ich mir gedacht, ich bedanke mich für dieses Entgegenkommen und lade die Gemeinderäte mit ihren jeweiligen Partnern zu den Seefestspielen nach Mörbisch ein, wohin die Gemeinde sowieso am kommenden Freitag fährt.

Was macht die SPÖ? Sie macht wieder ein Politikum daraus. Ich hätte mich gefreut, wenn – wie in gut funktionierenden Betrieben üblich – die Mitarbeiter (in diesem Fall die Gemeinderäte) die Chance für eine gemeinsame Aktivität genützt  – und wir auch ein gemeinsames Zeichen gesetzt hätten.

So postet die SPÖ im Facebook nachstehenden Eintrag (auszugsweise):

Gratiskarten für Mörbisch
Folgende Einladung erging an alle GemeinderätInnen:
„Am Freitag, 8. Juli 2016 findet die Fahrt zu den Seefestspielen Mörbisch statt… Im Namen von Herrn Bürgermeister Janschka würden wir uns freuen, Sie und Ihren Partner/in (!!!) dazu einzuladen zu dürfen…“

Nach Rücksprache mit dem Gemeindeamt wurde uns bestätigt, dass diese Veranstaltung (Busfahrt, Besuch der Vorstellung, Heurigenbesuch) für die GemeinderätInnen GRATIS ist!

Wir SPÖ GemeinderätInnen haben dankend abgelehnt. Wir sind der Auffassung, dass es sich ein gut bezahlter Mandatar der Marktgemeinde Wiener Neudorf leisten wird können, diese Veranstaltung aus dem eigenen Börserl zu bezahlen.

Natürlich kann jeder Mandatar eine Veranstaltung aus dem eigenen Börsel bezahlen. Es kann auch theoretisch jeder Mitarbeiter die Kosten für einen Betriebsausflug oder für eine Firmenfeier aus eigenem tragen. Trotzdem ist es üblich, dass diese Kosten das jeweilige Unternehmen trägt. Darum geht es bei derartigen Events doch nicht. Da geht es um etwas ganz anderes.

Ich werde weiter um eine Zusammenarbeit kämpfen. Ich werde weiter die Hand ausstrecken. Ich werde weiter gemeinsame Aktivitäten anbieten. Ich weiß, ich sollte akzeptieren, dass die SPÖ jeden Gedanken an eine Zusammenarbeit von vorne herein ablehnt. Ich will es aber nicht akzeptieren. Und ich werde weiter darum kämpfen, auch wenn ich mir noch so viele Abfuhren, Anfeindungen und Postings einhandle.

Wahrscheinlich würde die SPÖ aber auch andererseits heftig kritisieren, wenn ich keine gemeinsamen Aktivitäten anbieten würde. Manchmal ist es echt zaach mit der SPÖ Wiener Neudorf.

Gemeinderatssitzung: Die wichtigsten Beschlüsse

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Bei der Gemeinderatssitzung am Montag, den 27. Juni, die aufgrund von über 50 zu behandelnden Tagesordnungspunkten bis in den 28. Juni gedauert hat, wurden u.a. folgende Beschlüsse gefasst:

  • Bausperre: Der Gemeinderat hat mit dem Ziel der Fertigstellung des gerade in Arbeit befindlichen Generalverkehrskonzeptes und des Ortsentwicklungsplanes eine Bausperre über weite Teile des Ortes verhängt. Sollten Baueinreichungen diesen Zielen nicht widersprechen, dann kann selbstverständlich vom Bürgermeister trotzdem eine Baubewilligung erfolgen.
  • Aufnahme der nächsten GR-Sitzung: Die nächste Gemeinderatssitzung am 26. September wird von Neudorf-TV komplett aufgenommen und für den Preis von € 875,- ins Netz gestellt und übertragen. Im Beitrag wird es dann möglich sein, von Tagesordnungspunkt zu Tagesordnungspunkt zu „switchen“ und sich die Debatten über die jeweiligen Themen anzusehen, die besonders interessieren.
  • Anningerpark: Diese Grünfläche soll bis Oktober 2016 fertiggestellt sein. Dafür wurden abermals Aufträge im Wert von ca. € 260.000,- beschlossen.
  • Kündigung Taxi-Vertrag: Aufgrund der Betriebseinstellung wurde die Vereinbarung mit dem Mietwagenunternehmen Roman Braun beendet.
  • Gemeindebibliothek: Weil die derzeitige Räumlichkeit zu klein geworden ist, übersiedelt die Bibliothek in einen nebenliegenden größeren Raum im Migazzihaus. Dafür wurden neue Möbel in der Höhe von € 12.000,- und ein zusätzliches Buchbudget von € 1.000,- beschlossen.
  • Hauptstraße: Die Hauptstraße soll ab 2017 über 3 Jahre von der Schloßmühlgasse bis zur Badner-Bahn-Station oberflächlich neu gestaltet werden. Dafür muss im Untergrund alles saniert werden, damit die Straße danach einige Jahre nicht aufgegraben werden muss. Dafür wurden Aufträge zum Preis von € 877.000,- beschlossen, wovon € 615.000,- noch heuer erledigt werden, der Rest Anfang 2017.
  • Erste-Hilfe-Kurs: Der Gemeinderat beschloss in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz einen „Kinder- und Säuglings-Notfallkurs“ für 20 Teilnehmer/-innen.
  • Fairtrade: Der Gemeinderat beschloss bei Beschaffungen „fair gehandelte“ Produkte bevorzugt zu berücksichtigen.
  • Darlehensaufnahmen: Für die Sanierung des Wohnhauses „Linkegasse 16“, für die Sanierung der Abwasserbeseitigungsanlage der Hauptstraße und für Arbeiten am Generationenpark wurden Darlehen in der Gesamthöhe von € 1,5 Millionen beschlossen (um € 200.000,- weniger als ursprünglich geplant). Da 2016 mehr Darlehen zurückgezahlt als aufgenommen werden, wird auch heuer der Darlehensstand wieder sinken.
  • Freizeitzentrum: Weil die Pläne mit dem Istzustand der Gebäude aber auch der Freiflächen nicht übereinstimmen, wurde eine digitale Neuerfassung beschlossen.
  • Machaczek-Wehr: Die Wehr soll (analog der Gubin-Wehr) in eine Sohlrampe umgebaut werden. Mit der Ausarbeitung eines wasserrechtlichen Einreichprojektes wurde die Fa. Zieritz + Partner zum Preis von € 27.700,- beauftragt.
  • Waldl: 2 mehr als 100 Jahre alte Pappeln sind bruchgefährdet. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit sollen die Bäume aber nicht gefällt, sondern zurückgeschnitten und gesichert werden. Diese Arbeiten wurden an die Fa. Luef zum Preis von € 6.000,- vergeben.
  • Lärmschutz Eumigweg: Der bestehende Lärmschutzdamm an der Nordseite des Eumigweges soll erhöht und statt der 3-Meter-Wand eine 5-Meter-Wand errichtet werden. Dafür wurde für 2016 ein Betrag von € 90.000,- freigegeben. Das dafür notwendige umfangreiche Erdmaterial wird uns von der Fa. Müller-Transporte kostenlos zur Verfügung gestellt.
  • Radar: Bis zum Herbst werden unsere Radarkästen wieder funktionstüchtig gemacht und zwei Digitalkameras zum Preis von € 102.000,- angekauft.
  • Subventionen: Für 6 Vereine wurden insgesamt € 44.500,- an Subventionen beschlossen, für 7 Vereine weitere Mietrefundierungssubventionen von gesamt € 55.000,-.
  • Kindergarten Anningerpark: Aufgrund des Zuzuges von vielen Familien mit kleinen Kindern eröffnen wir im September die 4. Kindergartengruppe. Dafür werden Speisentransportgefäße im Wert von € 4.000,- angeschafft.
  • Im nicht-öffentlichen Teil wurden Personalangelegenheiten, Parkplatz- und Wohnungsvergaben sowie Auszahlungen aus dem Sozialfonds beschlossen.

Die wichtigsten Beschlüsse der Gemeinderatssitzung vom 18. April 2016

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Wiener Neudorf: Nach Jahren des Schuldenanstiegs geht es nun wieder in die richtige Richtung

Nachdem die SPÖ Wiener Neudorf die Gemeinderatssitzung am 11. April „platzen“ ließ, wurde diese  am 18. April fortgeführt. In einer 6 1/2-stündigen Sitzung (einer der längsten in der Geschichte) wurden u.a. folgende Beschlüsse diskutiert, beraten und schließlich gefasst:

  • Der Rechnungsabschluss 2015 wurde mit einem Überschuss von 1,1 Millionen € genehmigt, das ermöglicht uns heuer einen gewissen finanziellen Spielraum. Wir haben mit Stichtag 31.12.2015 um € 250.000,- mehr Rücklagen und um ca. € 0,9 Millionen weniger Darlehen als geplant. Der Anfang für die Sanierung der Gemeindefinanzen ist damit erfolgreich gelungen. Details: Siehe mein Blog-Beitrag vom 12. April.
  • Für das Projekt „Untertunnelung B17“ wurde eine hydrogeologische und luftreinhaltetechnische Untersuchung in Auftrag gegeben. Dies wurde mit dem Land NÖ so vereinbart, damit die diesbezüglichen Gespräche weitergeführt werden können.
  • Die Gemeinde wird in den nächsten Tagen vom Verkehrsministerium Tempo 80 auf der A2 im Streckenabschnitt Wiener Neudorf verlangen. Über 350 Personen haben sich dem Ansuchen angeschlossen. Der Gemeinderat hat die Übernahme allfälliger Verwaltungsabgaben des Ministeriums (max. € 14,90 pro Antragsteller) beschlossen.
  • Für die Grünfläche „Anningerpark“ wurden sämtliche noch ausstehenden Aufträge beschlossen. Damit gehen die Arbeiten ab sofort zügig bis zur voraussichtlichen Fertigstellung im Oktober 2016 voran. Aufgrund von guten Verhandlungen konnten nochmals € 150.000,- eingespart werden.
  • Die Wohnhausanlage Linkegasse 16 wird um ca. € 500.000,- thermisch saniert.
  • Aufgrund des Zuzuges von vielen Jungfamilien mit Kleinkindern wurde die Fa. Kosa-Plan mit einer Grobkostenschätzung beauftragt, um zu erfahren was der Ausbau des Kindergartens Anningerpark von dzt. 4 auf 6 Gruppen kostet. Eine Alternative ist natürlich auch die Wiederinbetriebnahme des Containerkindergartens Mobiki, falls die Kostenschätzung sehr hoch ausfallen sollte.
  • Beschlossen wurde, auf dem Kindergarten Anningerpark eine Photovoltaikanlage zu errichten.
  • Für das Rote Kreuz wird ein Rettungsfahrzeug im Wert von € 93.000,- angekauft.
  • In den nächsten Monaten wird ein Sozialratgeber erstellt, ein Nachschlagewerk in dem zusammengefasst ersichtlich sein wird, welche Sozialleistungen es gibt und wo diese beantragt werden können.
  • Zwischen der Volksschule und dem Hort Rathauspark wird um € 200.000,- im Sommer ein Gang gebaut, der beide Häuser miteinander verbindet.
  • Die Gemeinde übernimmt die Kosten für 2 Nextbike-Standorte bei den Badner-Bahn-Stationen Wiener Neudorf/Hauptstraße und Wiener Neudorf/Griesfeld.
  • Die Kosten für die Errichtung eines neuen Zaunes entlang der Kleingartenanlage wurden beschlossen.
  • Subventionen an diverse Vereine wurden einstimmig freigegeben.
  • Vor dem Gemeindeamt wird eine zu einer Bücherzelle umgebaute Telefonzelle aufgestellt.
  • Die Fahrschule Ebner, Wiener Neudorf, bekommt ein monatliches Gratisinserat im Mitteilungsblatt. Dafür erhalten alle Wiener Neudorfer/-innen bis zum 24. Lebensjahr einen 4 %igen Nachlass (Führerschein Klasse B).
  • Für die Kinderkrippe „Wichtelhaus“ Mühlgasse wird ein neuer Geschirrspüler angeschafft.
  • Für den erfolgreichen Selbstverteidigungskurs für Frauen vom Herbst 2015 wird ein Folgekurs im Mai angeboten.
  • Im Nicht-öffentlichen Teil wurden diverse Personal-, Sozial- und Wohnungsangelegenheiten besprochen und beschlossen.

 

SPÖ Wiener Neudorf lässt Gemeinderatssitzung platzen, steht auf und geht!

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Wiener Neudorfer Rechnungsabschluss auf einen Blick: VA 2015 (Voranschlagswerte „Team Wöhrleitner“) RA 2015 (Rechnungsabschluss „Team Janschka“). Ziffern, die sich sehen lassen können!

Wenn mehr als ein Drittel aller Gemeinderäte fehlen oder nach hause gehen, dann muss lt. Gemeindeordnung der Bürgermeister die Gemeinderatssitzung schließen und zu einer Wiederholungssitzung einladen. Das ist gestern passiert. Die SPÖ hat die Sitzung mit über 40 sehr wichtigen Tagesordnungspunkten platzen lassen.

Tagesordnungspunkt 1: Rechnungsabschluss 2015. Zugegeben: Budgetpolitik ist ein komplexes Thema und nicht jedermanns Sache. Die obige Folie ist ein ganz kurzer Auszug aus einer 100 seitigen Kontenübersicht.

Deswegen wurde der Rechnungsabschluss im Finanzausschuss (Vorsitz: SPÖ) vor 2 Wochen eingehend diskutiert und alle Fragen beantwortet. Beschlossen wurde, diesen Rechnungsabschluss dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorzulegen. Im Prüfungsausschuss (Vorsitz: SPÖ) wurde vor ebenfalls 2 Wochen der Rechnungsabschluss „auseinander genommen“, eingehend geprüft, alle Fragen beantwortet, alle Unklarheiten beseitigt und beschlossen, dass der Rechnungsabschluss in Ordnung wäre und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll.

Bei der gestrigen Gemeinderatssitzung ergriff SPÖ-Fraktionssprecher Dr. Messogitis das Wort, erklärte, dass der Rechnungsabschluss intransparent wäre, man (offenbar besonders er) sich nicht auskenne und deshalb die SPÖ-Fraktion die Sitzung verlassen werde.

Ohne jemand beleidigen zu wollen, meine ich, dass ein Thema nicht deshalb intransparent ist, nur weil man sich mit diesem Thema entweder nicht beschäftigt hat oder sich nicht auskennt. Zum Thema „Gemeindebudget“ gibt es laufend Seminare für Gemeinderäte von der Landesakademie. Leider nehmen die SPÖ-Gemeinderäte dieses Angebot nicht wahr.

Der Rechnungsabschluss 2015 basiert auf Voranschlagszahlen der Vorregierung unter Herrn Wöhrleitner. Wir haben einiges anders gemacht als von der Vorregierung vorgehabt, haben vieles umgestellt und einige Maßnahmen ergriffen. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Wir hatten 2015 letztlich um ca. € 700.000,- weniger laufende Ausgaben, auch um € 400.000,- mehr Einnahmen als prognostiziert (und das ohne Gebührenerhöhungen). Wir haben dadurch einen Überschuss von über 1,1 Millionen € erwirtschaftet (zusätzlich zu ca. € 800.000,-, die wir dem a.o. Haushalt zugeführt haben – dies gilt als normale Ausgabe). Wir haben darüber hinaus mit € 926.000,- um mehr als € 250.000,- mehr am Sparbuch als veranschlagt und um € 930.000,- weniger Darlehen aufnehmen müssen als von der SPÖ ursprünglich geplant.

Und nur weil der Rechnungsabschluss 2015 derart positive Ziffern ausweist, die offenbar die SPÖ nicht wahrhaben möchte, heißt das nicht, dass irgendetwas intransparent abgelaufen ist.

Die Sanierung des Budgets ist damit noch nicht abgeschlossen, aber dafür, dass wir 2015 nur 9 volle  Monate im Amt waren, ist diesbezüglich viel verändert worden und weiter gegangen. Ich habe mit Mag. Patrick Lieben-Seutter auch einen höchst kompetenten Finanzreferent an meiner Seite und bedanke mich auch bei der Mehrheit des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung, die diesen Weg ebenfalls konsequent mitgehen. Die Sanierung des Budgets ist  einer der Hauptpunkte des Koalitionsabkommens zwischen ÖVP, UFO und FPÖ und davon lassen wir uns auch von versuchten Stör- und Krawallaktionen der SPÖ nicht abbringen.

Es ist auch nicht viel passiert. Ich habe bereits veranlasst, dass die Sitzung am kommenden Montag, 18. April um 19.00 Uhr weitergeführt wird. Es warten Vereine auf Subventionen, Familien auf Gemeindewohnungen. Wir müssen die Aufträge für die Fertigstellung der Grünfläche Anningerpark oder des Verbindungsganges zwischen Volksschule und Hort beschließen und vieles, vieles mehr. Eine Woche Verzögerung ist nie gut, aber damit werden wir alle leben müssen.

Das Platzenlassen einer Gemeinderatssitzung ist eine demokratische Möglichkeit und durch die NÖ Gemeindeordnung erlaubt. Bei einer Wiederholungssitzung reicht allerdings die Anwesenheit von mehr als 50 % der gewählten Gemeinderäte. Sollte also die SPÖ die Sitzung am kommenden Montag abermals boykottieren wollen, dann hat das keine Auswirkung.

A2 – Tempo 80: Einige Auswärtige dagegen! Die SPÖ auch – oder doch nicht!

Fraktionenbild

Die SPÖ muss ihre Linie offenbar erst finden: Beim gemeinsamen Foto am 11.2. war Fraktionssprecher GfGR Dr. Messogitis (r.) noch gerne dabei. Und das eigentlich sehr auffällig. Beim SPÖ-Heringsschmaus am nächsten Tag klang es wieder anders.

Über manche Kommentare und E-Mails der letzten Zeit, die an mich gerichtet wurden, habe ich mich schon einigermaßen gewundert. Vor allem einige Nicht-Neudorfer haben mir gegenüber ihren Unmut über die „Tempo 80-Aktion“ der Gemeindeführung kundgetan. Und manche in einer Art und Weise, die jenseits aller Freundlichkeit und aller Objektivität sind. Von Verständnis für die gesundheitliche Notwendigkeit dieser Maßnahme keine Spur.

Ob ich als Bürgermeister keine anderen Sorgen hätte, war noch die höflichste Form der Gegenbewegung. „Nur jemand, der so deppert wäre, sich in Neudorf anzusiedeln, könne auf so eine Idee kommen“ wurde mir ausgerichtet. „Wenn ich den 80er-Unsinn durchsetzen würde, dann würde man eben so laut wie möglich über die B17 rasen“ wurde mir gedroht. Ein besonderes Schmankerl war der Rat, dass diejenigen, denen es zu laut wäre, in Hörweite der Autobahn zu wohnen, ausziehen könnten und ihre Wohnungen für Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen.

Aber es gibt andererseits auch Solidarität für unsere Forderung. Eine Online-Umfrage der NÖN vor einigen Wochen, an der sich Personen des gesamten Bezirkes beteiligt haben,  hat eine überwältigende Zustimmung und Mehrheit für Tempo 80 auf der A2 ergeben.

Dass auch führende Ortspolitiker in der Öffentlichkeit gegen Tempo 80 auftreten, ist auch eine Tatsache. Mehrfach wurde ich auf die Rede von GfGR Wöhrleitner anlässlich des SPÖ-Heringsschmauses hingewiesen, der klare Worte gegen Tempo 80 auf der A2 gefunden hat. Damit wird natürlich auch seine diesbezügliche Untätigkeit in den letzten Jahren verständlich. Eigenartig nur, dass bei der letzten Gemeinderatssitzung im Jänner 2016 die SPÖ mitgestimmt hat, alles zu unternehmen, um Tempo 80 durchzusetzen. Aber vielleicht war das nur für’s Protokoll.

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Wichtiger Termin in Wiener Neudorf: Dienstag, 8. März

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Wiener Neudorf: Die Gemeindeführung (Bgm-Stv. Robert Stania, Bgm. Herbert Janschka und Vize-Bgm. Dr. Elisabeth Kleissner) kämpfen mit Unterstützung von Rechtsanwalt Dr. Richard Krist (Mödling) für Tempo 80 auf der A2. Unterstützen auch Sie dieses für unsere Gemeinde so wichtige Vorhaben.

Nachweislich sind die Auswirkungen der A2 für die Wiener Neudorfer Bevölkerung (aber auch die etlicher anderer Gemeinden) gesundheitsgefährdend und auch maßgeblich schuld an den Atemwegserkrankungen vor allem unserer Kinder. Auch die Lärmsituation ist für Tausende Menschen krankmachend und verursachend für Bluthochdruck und letztlich Infarkte und Schlaganfälle.

Tempo 80 gegenüber Tempo 130 heißt: Ein Drittel weniger Feinstaub, 80 % weniger Abgase und eine Halbierung des Lärms!

Meine Gespräche und Verhandlungen, die ich gemeinsam mit Vize-Bgm. Dr. Kleissner mit dem Verkehrsministerium und der ASFINAG geführt habe, waren unbefriedigend und sind letztlich im Sand verlaufen. Für mich ist es erschütternd, wie egal einer Behörde die Gesundheit von Menschen sein kann. Ich lasse mich nicht mehr hinhalten, vertrösten, beschwichtigen und an andere Behörden verweisen, weil man sich nicht zuständig fühlt. Diese Vorgehensweise des Ministeriums wurde auch schon bei meinem Amtsvorgänger erfolgreich angewendet. Bei mir funktioniert diese Methode nicht.

Ich habe deshalb gemeinsam mit der Gemeindeführung und allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen (darüber freue ich mich sehr) beschlossen, dass wir ab sofort alles daran setzen werden, diesem Missstand ein Ende zu setzen. Wenn es sein muss, werden wir den Rechtsweg beschreiten und unser Recht auf Gesundheit einklagen.

Als ersten Schritt werden wir an das Ministerium einen Antrag auf Verhängung von Tempo 80 richten. Das Ministerium hat 6 Monate Zeit zu reagieren. Wird uns ein positiver Bescheid ausgestellt, dann haben wir in kürzester Zeit Tempo 80. Erfolgt ein negativer Bescheid, dann werden wir eine diesbezügliche Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof – mit sehr hohen Chancen auf Erfolg – einbringen.

Es ist von großem Vorteil, wenn sich viele Betroffene als Privatpersonen der Aktion der Gemeinde – ohne Kosten – anschließen. Darüber werden wir am Dienstag, den 8. März um 18.30 Uhr eine Bürgerversammlung im Festsaal des Freizeitzentrums abhalten, um alle Interessierten und Betroffenen eingehend zu informieren.

Ich möchte Sie/Dich schon heute bitten, diesen Termin freizuhalten und gemeinsam mit mir und dem Gemeinderat für unsere Gesundheit zu kämpfen. Je mehr Personen kommen und das Ansuchen der Gemeinde auch persönlich mitunterstützen, umso mehr Gewicht hat unser berechtigtes Anliegen. Jetzt haben wir eine große Chance auf Erfolg, wenn wir zusammenstehen und genauso „laut“ sind, wie vor 20 Jahren die Brunner und Gießhübler, die auch Tempo 80 erreicht haben.

Unser Motto lautet: Wir geben erst Ruhe, wenn wir eine haben!