Archiv für den Monat: März 2020

Ordination Dr. Kolomaznik vorsichtshalber bis 30. März geschlossen!

MedR. Dr. Kurt Kolomaznik war von 9. bis 14. März bei einem Fortbildungsseminar in Bad Hofgastein. Da auch dieser Ort nunmehr komplett unter Quarantäne gestellt wurde, hat sich Dr. Kolomaznik entschlossen, ebenfalls vorsichtshalber in häusliche Quarantäne zu gehen – und zwar bis 14 Tage nach Beendigung seines Seminars.

Die Ordination von Dr. Kolomaznik am Reisenbauer-Ring bleibt deshalb bis 27. März geschlossen und wird ab 30. März wieder zu den bekannten Zeiten geöffnet haben. Seine Patienten werden gebeten, sich bei Notwendigkeit an einen anderen Arzt der Umgebung zu wenden.

Um Gerüchten vorzubeugen: Dr. Kolomaznik geht es ausgezeichnet. Er ist völlig gesund und beschwerdefrei.

Noch einmal: Thema Spielplatz – dieses Mal in eigener Sache!

Die kontroverse Diskussion des heutigen Nachmittag zeigt mir, dass es einen enormen Unterschied zwischen der digitalen Welt und der Realität gibt. Ja, ich war überrascht und verwirrt, als der Herr Gesundheitsminister heute mittag bei der Pressekonferenz gesagt hat, dass die Spielplätze offen bleiben.

Dass das Gesundheitsministerium im Stundenrhythmus jetzt diese Darstellung umdeutet und meint, die Bürgermeister könnten ja selbst entscheiden und wenn Spielplätze nun einmal geschlossen seien, dann können sie halt auch geschlossen bleiben – verwirrt und überrascht weiter.

Ja, vielleicht habe ich dann auch zu schnell gehandelt und die vor Tagen gesperrten Spielplätze wieder geöffnet. Durch die digitale Diskussion im Facebook und weiteren Foren war ich dann verunsichert und habe mich in die reale Welt begeben. Dort fühle ich mich auch – zugegeben – sicherer und wohler als in der digitalen Welt. Dort kenne ich mich besser aus und dort bin ich seit über 59 Jahren zu hause. Da habe ich Erfahrung. Und diese Welt ist mir auch lieber. Und so bin ich heute Nachmittag – bis auf einen – alle Spielplätze abgegangen. Wiener Neudorf ist eher klein, da ist das in weniger als 2 Stunden möglich.

Die meisten Menschen, die ich angetroffen habe, waren auf der Straße unterwegs. Mit vielen habe ich – mit großem Abstand – gesprochen. De facto haben alle die Pressekonferenz mitbekommen. Viele sind offenbar zu hause und warten auf Neuigkeiten und schauen sich deshalb die Pressekonferenzen an. Ich bin keinen Gruppen begegnet, alle waren im Familienverband oder alleine unterwegs. So wie es sein soll.

Auf den Spielplätzen herrschte hohe Disziplin. Ich weiß, dass das viele nicht glauben werden und glauben können – Kinder können auch am Spielplatz Abstand halten. Das habe ich heute mit eigenen Augen gesehen. Möglich, dass es ihnen die Eltern eingebläut haben. Ich weiß es nicht. Alle waren dankbar, weil das tagelange Verweilen in der Wohnung schon auf das Gemüt der Kinder geschlagen hat. Das Öffnen der Spielplätze, das haben mir die von mir besuchten Spielplätze bewiesen, war für den heutigen Tag die richtige Entscheidung – auch wenn sie überraschend und verwirrend gekommen ist. Ob es morgen auch noch die richtige Entscheidung ist, weiß ich jetzt noch nicht. Das lasse ich auf mich zukommen. Derzeit ändern sich Situationen sowieso täglich. Warum nicht auch diese.

Wir stehen ganz am Anfang eines langen Weges. Die Corona-Situation wird uns noch einige Monate begleiten. Es wird steinig. Es wird hart. Es wird unangenehm werden. Unangenehmer als wir derzeit wahrscheinlich annehmen. Es ist eine Situation, die wir nicht kennen. Das macht Angst. Das macht unsicher. Das vermitteln mir auch die Kommentare, die vor den Bildschirmen entstehen. Da glauben viele alles zu wissen, alles vorhersehen, alles abschätzen zu können – alles kommentieren zu können.

Nein, wir werden uns jetzt nicht wochen- und monatelang einsperren und wegsperren können. Nein, wir werden uns nicht wochenlang isolieren und absondern können. Das kann auch ein normaler Mensch nicht. Was wir jetzt brauchen ist ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen, dass jede/r von uns das richtige macht. Dass er/sie sich schützt und damit die anderen – und damit uns. Dass er/sie sich richtig verhält. Zu hause, auf der Straße, am Arbeitsplatz, im Supermarkt, am Spielplatz.

Das richtige Verhalten ist vielleicht wichtiger als das gehorsame Warten auf Verbote, Gebote oder Erlaubnisse. Natürlich ist auch das wichtig und in der jetzigen Situation unumgänglich.

Ich habe in den letzten fast drei Wochen ständig Entscheidungen wegen dieses verdammten Virus treffen müssen und werde es in den nächsten Wochen wieder und wieder. Ich habe damit kein Problem. Entscheidungen zu treffen habe ich jahrelang in der Privatwirtschaft lernen dürfen. Auch für mich ist diese Situation aber Neuland. Am Ende dieser Krise werde ich viele richtige und viele falsche Entscheidungen getroffen haben. Heute weiß ich es nicht. Würde ich es wissen, dann würde ich nur richtige Entscheidungen treffen.

Aber auch wenn ich für Wiener Neudorf viele Entscheidungen treffen muss, es gibt auch eine Selbstverantwortung und eine Selbstbestimmung. Immerhin sind wir alle selbstbewusste Menschen. Wenn ein Supermarkt geöffnet hat, dann muss man dort nicht unbedingt etwas kaufen. Wenn ein Park geöffnet hat, dann muss man dort nicht spazieren gehen. Wenn ein Spielplatz geöffnet hat, dann muss man dort nicht hineingehen.

Ich weiß nicht, ob Sie wissen, was ich damit sagen will. Es war mir nur irgendwie wichtig.

Spielplätze wieder offen

Die Spielplätze – wie hier in der Gaswerkgasse – sind ab sofort wieder offen. 1 Meter Mindestabstand zwischen Personen einhalten!

Bekamen wir Bürgermeister vor knapp einer Woche den dringenden Auftrag, Spiel- und Sportplätze zu schließen, so entnehme ich der soeben stattgefundenen Pressekonferenz des Gesundheitsministers, dass die Sportstätten zwar geschlossen bleiben, aber die Spielplätze wieder geöffnet werden können.

Ich habe deshalb vor wenigen Minuten veranlasst, dass alle Spielplätze in Wiener Neudorf wieder geöffnet werden. Meine Kollegen des Wirtschaftshofes sind bereits unterwegs, um die Absperrungen zu entfernen. Die Bedingung dazu: Der Mindestabstand von 1 Meter zwischen Personen muss strikt eingehalten werden.

Ich werte dies als ein erstes positives Zeichen, dass die hohe Disziplin der Österreicher, sich an die verordneten Maßnahmen zu halten, gefruchtet hat und dass die Maßnahmen derzeit nicht verschärft werden müssen. Das ist aber noch lange kein Zeichen des erleichterten Durchatmens. Persönlich gehe ich davon aus, dass uns das Corona-Virus-Problem nicht nur noch ein paar Wochen, sondern ein paar Monate begleiten wird.

So funktioniert der Gemeindebetrieb derzeit

So leer wie vor dem Gemeindeamt ist es derzeit auch innen!

Das Gemeindeamt ist bekanntlich seit Montag geschlossen, Anfragen oder Anträge nehmen wir elektronisch unter gemeinde@wiener-neudorf.gv.at oder unter der Telefonnummer 02236/62501-0 entgegen.

Im Gemeindeamt selbst sind außer mir stundenweise 6 – 7 Mitarbeiter tätig, um den Vor-Ort-Betrieb aufrecht erhalten. Da geht es um die Post, um die Betreuung des Telefons, um notwendige Koordinierungen, um Rechnungsabwicklungen etc. Der Gemeindebetrieb allerdings läuft reibungslos weiter und wird durch die Mitarbeiter/-innen von zu hause aus erledigt. Wir haben durch unsere EDV-Abteilung rechtzeitig Heimarbeitsplätze eingerichtet und uns vorsorglich um die notwendigen Lizenzen und Hardwareausstattungen gekümmert.

Die persönlichen Sprechstunden entfallen bis auf weiteres. Anfragen oder Wünsche an mich ersuche ich Sie deshalb elektronisch oder telefonisch an das Gemeindeamt zu richten. Es wird jedes einzelne Anliegen wie gewohnt abgearbeitet.

Ich bedanke mich für die hervorragende Disziplin, die in Wiener Neudorf herrscht. Von normalerweise etwa 650 Kindern betreuen wir derzeit 35, verteilt in Volksschule/Hort, im Wichtelhaus und den drei Kindergärten. Das bedeutet auch, dass unser Küchenteam nur auf „Sparflamme“ kochen muss.

Die beiden Kolleginnen der Abteilung „Essen auf Rädern“ sind ebenfalls im Einsatz, allerdings in getrennten Fahrzeugen unterwegs.

Auch wenn die Grünpflege, Veranstaltungsvorbereitungen und aufschiebbare Tätigkeiten wegfallen, sind die Kollegen des Wirtschaftshofes dennoch gefordert. Die Müllinseln müssen weiter betreut, die Abfallbehälter weiter entleert, die Sperrmüllabfuhr weiterhin erledigt werden. Die öffentliche Grundversorgung (Gas, Wasser, Strom, Kanal) muss weiterhin funktionieren und bei Gebrechen oder Wartungsarbeiten sind wir voll einsatzbereit. Und das Team kümmert sich jetzt auch neu um die Verteilung der Medikamente an unsere älteren Mitbürger.

Wir halten auch das Abfallwirtschaftszentrum aufrecht, allerdings nur eingeschränkt und bitten Sie, dieses nur dann aufzusuchen, wenn es wirklich unumgänglich ist.

Alle Baustellen der Gemeinde wurden entweder nicht begonnen (Lindenweg) oder beendet (Volksschul-Zubau), obwohl Bautätigkeiten weiterhin möglich wären. Wir fahren hier seitens der Gemeinde einen sehr restriktiven Kurs und nehmen dabei auch in Kauf, dass der Volksschulzubau nun nicht zu Beginn des neuen Schuljahres fertig sein wird. Natürlich hoffen wir, dass auch die privaten Bauprojekte langsam eingestellt werden. Verordnen können wir dies seitens der Gemeinde nicht.

Sollten Ihnen Militärfahrzeuge in Wiener Neudorf begegnen, dann seien Sie nicht beunruhigt. Das Militär unterstützt dankenswerterweise die Auslieferungen aus dem Hauptlager der Fa. REWE (Billa, Merkur, Penny …).

Seien Sie vorsichtig, halten Sie Abstand, waschen Sie sich regelmäßig die Hände – und bleiben Sie zu hause und vor allem gesund.

Corona-Virus: Neue wichtige Infos für Wiener Neudorf

Medikamentenservice für Wiener Neudorfer/-innen ab 65 Jahre:

Zum Schutz besonders gefährdeter Personen bietet die Gemeinde einen Medikamentenservice in Kooperation mit den vier Wiener Neudorfer praktischen Kassenärzten für alle Wiener Neudorfer/-innen über 65 Jahre an. Dieser Service funktioniert wie folgt: Sie kontaktieren Ihren Wiener Neudorfer praktischen Kassenarzt per E-Mail oder telefonisch mit Ihrem Anliegen. Wenn Ihr Arzt ein Rezept ausstellt, wird dieses von einem Gemeindemitarbeiter geholt und an eine der beiden Wiener Neudorfer Apotheken übergeben. Diese bereitet bis zum nächstfolgenden Tag die Medikament-Lieferung vor. Ein Gemeindemitarbeiter bringt Ihnen dann Ihre Medikamente nach Hause. Sie brauchen sich um die Bezahlung keine Sorgen zu machen. Die Gemeinde kauft auf Rechnung bei der Apotheke ein und verrechnet Ihnen – nach Beruhigung der Situation – die Medikamente mit einer gesonderten Rechnung – außer Sie sind sowieso von der Rezeptgebühr befreit. Dieser Bringservice ist für Sie kostenlos. 

Dr. Elisabeth Stadter: 02236/61 111, rezept@kabsi.at

Dr. Alireza Nouri: 02236/67 77 76, arzt@dr-nouri.at

MR Dr. Kurt Kolomaznik: 02236/46 183

Dr. Peter Krenn: 02236/62 120

Lebensmittelservice für Wiener Neudorfer/-innen ab 65 Jahre

Für kranke, gehbehinderte oder sonstwie beeinträchtigte Personen ab 65 Jahre, die in Wiener Neudorf wohnhaft sind, und keine Familienangehörige, Freunde, Bekannte oder Nachbarn haben, die für sie einkaufen gehen: Gemeinsam mit den Pfadfindern Wiener Neudorf haben wir einen speziellen Service eingerichtet. Sie melden sich einfach bei der Gemeinde unter 02236/62501 Klappe 125 bzw. 119. Alles weitere organisieren wir dann.

Ab 16. März wird es in Wiener Neudorf ganz ruhig werden

Aufgrund der neuen von der Bundesregierung verhängten Ausgehbeschränkungen gibt es nur mehr vier Gründe, um das Haus zu verlassen: 1.) Berufsarbeit, die nicht aufschiebbar ist, 2.) notwendige Besorgungen (Lebensmittel, Medikamente), 3.) Hilfe für andere Personen, 4.) Spaziergänge alleine oder mit Personen, mit denen man zusammenwohnt.

Das macht weitere Maßnahmen in Wiener Neudorf notwendig:

Wir schließen das Gemeindeamt und stellen ab Montag auf „home-office“ um. Die allermeisten unserer Verwaltungsmitarbeiter arbeiten ab sofort von zu hause. Es gibt b.a.w. keinen Parteienverkehr, keine Sprechstunden und keine Besprechungen im Gemeindeamt. Wir sind allerdings telefonisch (werktags 8.00 bis 13.00 Uhr) und elektronisch erreichbar.

Das Abfallwirtschaftszentrum (der rückwärtige Eingang wird gesperrt) wird im eingeschränkten Betrieb für absolut notwendige Fälle offen gehalten. Allerdings dürfen nur maximal 3 Personen gleichzeitig das Areal befahren bzw. betreten. Hilfe durch einen Gemeindebediensteten ist untersagt.

Die Spiel- und Sportplätze sowie die öffentlichen WCs sind geschlossen. Das Inhalatorium bleibt vorerst geschlossen und wird nicht, wie vorgehabt, Anfang April öffnen.

Alle Veranstaltungen bis inklusive Ostern sind abgesagt. Auch das Archiv und die Bibliothek sind ab sofort zu.

An sich ebenfalls geschlossen sind die Kinderbetreuungseinrichtungen (Wichtelhaus, Kindergärten, Volksschule, Horte). Es wird nur im absoluten Ausnahmefall eine Betreuung für die Kinder angeboten, deren Elternteile einer nicht aufschiebbaren Berufsverpflichtung nachkommen müssen.

Für den Friedhof gelten ab sofort eingeschränkte Öffnungszeiten von 6.30 bis 15.00 Uhr.

Da die Patienten keine Ordination mehr persönlich aufsuchen sollen (bzw. nur nach Rücksprache mit dem Arzt/der Ärztin), werden wir in Zusammenarbeit mit den Ärzten und Apotheken einen Medikamentenservice für Personen ab dem 65. Lebensjahr installieren. D.h. wir bringen Ihnen die Medikamente – nach Rücksprache mit Ihrem Arzt – nach hause.

Für Personen über 65 Jahre, die auf keine familiäre oder private Hilfe zurückgreifen können, aber Lebensmittel benötigen, haben wir einen Einkaufsservice in Zusammenarbeit mit den Pfadfindern Wiener Neudorf eingerichtet. Wenn Sie Hilfe benötigen, dann rufen Sie die Telefonnummer der Gemeinde: 02236/62501 Klappe 119 in der Zeit von werktags 8.00 bis 12.00 Uhr.

Mich kontaktieren immer noch Personen, die die Maßnahmen für einen schlechten Scherz, für überzogen und völlig übertrieben halten. Leider ist es das nicht. Wenn wir uns aber alle an die restriktiven Anordnungen halten, haben wir eine große Chance, diese Situation halbwegs glimpflich zu überstehen.

Wünschen wir uns alles Gute für die nächsten Wochen und hoffen wir, dass wir alle gesund bleiben.