So verstehe ich Politik

Seit meiner Jugend bin ich ein an Politik interessierter Mensch, ohne je das Bedürfnis gehabt zu haben, mich einer bestimmten bestehenden Partei anzuschließen. Mit Überzeugung habe ich 1990 gemeinsam mit Michael Gnauer das parteiunabhängige „UFO-Umweltforum“ gegründet, vor allem um mich um die damals vernachlässigten Umweltbelange in Wiener Neudorf zu kümmern. Ich konnte im Laufe der Zeit viele Menschen von meinen Visionen eines „besseren, schöneren, lebenswerteren Wiener Neudorf“ überzeugen. 2000 bis 2005 folgte überraschend meine erste Bürgermeister-Periode, in die vor allem die Sanierung der damals größten Deponie Österreichs zwischen der SCS und der Tennisstraße fiel. Ich durfte viele andere Themen angehen, habe aber die Gemeinderatswahl 2005 knapp verloren und wieder eine Position in der Privatwirtschaft angenommen. 2010 ergab sich die Möglichkeit, wieder in die Gemeindepolitik zurückzukehren und eine neue Liste anzuführen, der sich auch die Orts-ÖVP und viele unabhängige Persönlichkeiten anschlossen. Seit 2015 arbeite ich wieder im Bürgermeister-Büro und konnte viele meiner Gedanken für eine Steigerung der Wohn- und Lebensqualität umsetzen. Ich durfte an der Umgestaltung von Wiener Neudorf federführend mitwirken. Die Tätigkeit eines Bürgermeisters ist bei weitem nicht der bestbezahlte in meiner Karriere (in der Privatwirtschaft habe ich weit mehr als das Doppelte verdient), aber es ist mit Abstand der für mich schönste Beruf, der herausforderndste und der einfach für mich am meisten maßgeschneiderte. Sicherlich, manchmal sind die durchschnittlich 14-Stunden-Tage schon anstrengend und manchmal sehne ich mich nach den seltenen „freien“ Wochenenden. Aber nachdem meine Frau bei nahezu allen gesellschaftlichen Terminen an meiner Seite ist, funktioniert mein Leben gut. Mein derart engagiertes politisches Gemeinderats-Team an meiner Seite unterstützt mich bestens und arbeitet ebenfalls tatkräftig (neben ihren Hauptberufen) in allen Bereichen mit. Das über 200-köpfige Team der Gemeindeverwaltung (dazu gehören neben dem Gemeindeamt auch Wirtschaftshof, Kinderbetreuung, Musikschule, Freizeitzentrum, Bibliothek, Archiv …), auf das ich enorm stolz bin, ist bekanntlich sowieso unermüdlich dabei, für die Bevölkerung das Allerbeste zu geben.

Für diese Gemeinderatswahl ist es gelungen ein tolles Kandidaten-Team aufzustellen, das sowohl aus bewährten und neuen, frischen Kräften besteht. Es sind dies Persönlichkeiten, die wie ich absolut parteiunabhängig sind, die bei Bundeswahlen völlig unterschiedlich wählen, aber es sind auch Funktionäre der Orts-ÖVP dabei und es freut mich, dass sich auch meine frühere Bewegung, das UFO-Umweltforum, uns angeschlossen hat.

Mir ist das so wurscht, ob jemand ein Parteibuch hat oder nicht, welche Partei jemand bei Europa-, Bundes- oder Landeswahlen wählt. Jemand, der mit mir gemeinsam für Wiener Neudorf bei der Gemeinderatswahl antritt, muss dafür brennen, die Wohn- und Lebensqualität in unserer Gemeinde zu verbessern. Für die Kandidaten unserer Liste muss Wiener Neudorf an erster Stelle stehen. Jeder soll seine politische Ideologie haben, die hat aber in der Gemeindepolitik nichts verloren. Dessen ungeachtet pflege ich ein gutes Verhältnis zur niederösterreichischen Landesregierung und auch zur Bundesregierung. Ohne dieses gute Verhältnis wäre uns manches nicht gelungen, wie beispielsweise zuletzt die für unsere Gesundheit so notwendige Temporeduktion auf der A2.

Ich stehe für Zusammenarbeit mit allen positiven Kräften im Gemeinderat. Das haben wir bewiesen, als wir trotz absoluter Mehrheit der zweitstärksten Partei (SPÖ Wiener Neudorf) wichtige Positionen inklusive eines neuen 2. Vizebürgermeisters angeboten haben.

Ich bin ein sehr ruhiger und hoffentlich immer sachlich überlegender Charakter, aber manchmal ertappe ich mich dabei, emotional zu werden. Denn, was ich nicht ausstehen kann, ist Hetze, Spaltungsversuche, Unehrlichkeit, falsche Informationen, ständiges Dagegensein ohne Alternativvorschläge und ein Arbeiten gegen die Interessen der Wiener Neudorfer Bevölkerung. Da kann es durchaus sein, dass ich „hoch gehe“.

Vieles durfte ich, gestärkt durch das Vertrauen der Wiener Neudorfer/-innen, in meiner Bürgermeisterzeit umsetzen. Aber einiges steht noch auf meiner Agenda. Das haben alle Wiener Neudorfer Haushalte mit dem „Zukunftsprogramm“ erhalten. Es wäre schön, Sie am kommenden Sonntag weiterhin von meinem Weg überzeugen zu können.

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