
Vor Jahren hat mir der Gemeinderat den einstimmigen Auftrag gegeben, für eine Temporeduktion auf der A2 zu kämpfen. Wenn es um ein Foto geht, dann hält der Orts-FPÖ-Parteichef Stania (links im Bild) natürlich mit mir die 80er-Tafel in die Kamera. Er weiß natürlich, dass die Temporeduktion – was Lärm und Abgase anbelangt – für die Gesundheit der Wiener Neudorfer absolut notwendig ist. Aber nachdem die Landes-FPÖ gegen die Temporeduktion Sturm läuft, muss er aus parteitaktischen Gründen in den Sozialen Medien ebenfalls dagegen agitieren und fälschlicherweise behaupten, dass das nichts bringt. Parteigehorsam steht halt bei der FPÖ offensichtlich sogar über der Gesundheit der Bevölkerung. Irgendwie traurig!
Anderes Beispiel gefällig: Die Mödlinger Parteien haben vor Jahren beschlossen, keine Plakatständer in Mödling zuzulassen, weil dies das Ortsbild verschandelt. Statt dessen gibt es einige größere Holztafeln, die im Mödlinger Ortsgebiet verteilt sind, auf denen die wahlwerbenden Parteien Plakate kleben dürfen. Jetzt finden aber einige Parteien in Mödling, dass Plakatständer gut wären. Aber weil diese das Ortsbild von Mödling verschandeln, dann – so die Überlegung – weichen wir halt einfach in Nachbargemeinden aus, weil dort ist das Ortsbild aus deren Sicht „eh wurscht“. Tut mir leid, ich sehe das anders. Keiner einzigen Fraktion aus Wiener Neudorf würde es einfallen, in einer Nachbargemeinde Plakatständer aufzustellen. Ich habe deshalb Plakatständer von Mödlinger Parteien, weil diese in Wiener Neudorf klarerweise nicht wahlwerbend sind, entfernen lassen. Es geht einfach nicht, dass man in Mödling Plakatständer untersagt und diese dann einfach in Nachbargemeinden aufstellt. Ich bin sehr beruhigt, dass auch der Wiener Neudorfer SPÖ-Spitzenkandidat Wolfgang Tomek meine Meinung diesbezüglich teilt.
Die FPÖ hat jetzt zu einem hinterlistigen Trick gegriffen. Die Mödlinger FPÖ hat wieder große Plakatständer mit ihrem Spitzenkandidaten in Wiener Neudorf aufgestellt und die Wiener Neudorfer FPÖ hat ein kleines Wahlplakat darauf befestigt. Ich könnte jetzt das große Mödlinger FPÖ-Wahlplakat entfernen lassen, müsste aber gleichzeitig das kleine Wiener Neudorfer FPÖ-Plakat mitentfernen, was ich nicht kann, weil ich sonst eine Ortsgruppe bei der Wahlwerbung behindern würde. Das kann ich nicht und das will ich auch nicht. Wiener Neudorfs FPÖ-GR Malanik freut sich ganz offensichtlich hämisch darüber, der Mödlinger FPÖ geholfen zu haben, „Wiener Neudorf eins auszuwischen“ – wie auf dem Bild zweifelsfrei zu erkennen ist. Schade dass für manche zuerst die Parteidisziplin kommt und irgendwo nachrangig die eigene Gemeinde. Für mich kommt, so wie ich es plakatiert habe, immer Wiener Neudorf zuerst – und an erster Stelle. Das nachstehende Foto hat mir übrigens der Anwalt der FPÖ zukommen lassen.
FPÖ-Chef Herbert Kickl verlangt von Gesprächspartnern „Ehrlichkeit und keine Tricks“. Aha! Interessant. Man sollte aber von anderen nur das verlangen, wozu man selber auch bereit ist. So schaut halt der Kurs aus, auf den die FPÖ Wiener Neudorf bringen will. Nicht mein Kurs.

Ich finde die FPÖ auch sch….
aber…..zum Thema Temporeduktion muss man sagen:
Die Anwohner (Alter Ortskern, Nähe Gewerbegebiet etc), die keine schöne neue hohe Schallschutzwand bekommen haben, haben, trotz Temporeduktion, viel mehr Lärm. Vor allem seit Biedermannsdorf auf ganzer Länge! auch eine hochgezogen hat. Und dafür interessiert sich niemand. Wir messen im Winter 50-70 Dezibel. Ein LKW ist so oder so laut, da nutzt die 80 nix.
Wann wird die Schallschutzwand endlich weitergebaut?
Mein Vorgänger hat dieser Holz-Lärmschutzwand leider im Namen der zugestimmt. Lärmschutzwände dürfen nur nach einer gewissen Dauer erneuert werden. Für eine Erneuerung ist das Alter dieser Wand leider zu gering, noch dazu, wo die Gemeinde dieser Wand explizit zugestimmt hat. Die Temporeduktion wirkt selbstverständlich aber auch für Ihr Wohngebiet, sowohl was Lärm als auch Schadstoffe anbelangt. Es stimmt leider, dass die später errichtete Wand auf Biedermannsdorfer Seite für viele Wohngebiete Wiener Neudorfs einen negativen Einfluss hat, am allermeisten für die Wohngebiete direkt neben der A2. Alle Häuser Ihres Wohngebietes liegen aber spätestens seit der Temporeduktion auf 80 km/h unter den Lärmschutzgrenzwerten. Es wird allerdings immer wieder extreme Windereignisse geben, bei denen man die Autobahn mehr hören wird als normal.
Und ich hatte bei dem Kampf um die Temporeduktion immer das gesamte Ortsgebiet (und darüber hinaus) im Blickwinkel. In diesem Sinne stimmt es nicht, dass sich niemand für Ihr Wohngebiet interessiert. Ganz im Gegenteil.
Herzlichen Dank für die Erläuterung. Wie gesagt, LKW Lärm ist gleich geblieben, weil eh 80.
Das heißt die vordere Wand war älter und durfte ausgetauscht werden? Und die restliche Holzwand dann wann, in wieviel Jahren? Und ist dann auch geplant, so wie in Biedermannsdorf, die Wand entlang dem Industriegebiet zu verlängern?
Die Wand wird von der ASFINAG (aber auch von uns zusätzlich) periodisch auf Schäden untersucht. Eine neue Wand wird mit Sicherheit erst in etwa 10 Jahren möglich sein. Nein, eine Verlängerung ist von der ASFINAG derzeit nicht angedacht. Deshalb wurde auch die Tempobeschränkung bis in den Bereich des IZ-Süd verlängert.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
bevor die Lärmschutzwand gekommen ist, gab es eine Infoveranstaltung im FZZ wo das Projekt vorgestellt wurde. Damals haben Sie erklärt (nachdem Sie von einer Dame aus dem Publikum gefragt wurden, warum die Wand nicht auch im südlichen Ortsgebiet weiter geführt wird), dass die Lärmschutzwand aus statischer Sicht aufgrund des Mödlingbachs nicht weitergeführt werden kann. Trotz erwähnter Zweifel an der statischen Machbarkeit (es gibt schließlich auch zahlreiche Lärmschutzwände an der A23 in Wien, wo die Autobahn „aufgeständert“, also als Brücke verläuft. Es muss an dieser Stelle auch nur ein Bach überquert werden und nicht das Nildelta.), haben Sie keine weiteren Gründe genannt.
Bei dieser Infoveranstaltung haben Sie auch versprochen, dass die bestehende Wand erhöht und mit speziellen Lärmabsorbern ausgestattet wird, was bis heute nicht passiert ist.
Des Weiteren befindet sich auch eine Lärmschutzwand entlang der Hauptstraße, welche nur den nördlichen Ortsteil vor Beeinträchtigungen der Hauptstraße schützt und zusätzlich den Lärm in die Lindenwegsiedlung reflektiert.
Ich finde es sehr Schade, dass meinem Anschein nach, auf diese Seite von Wr. Neudorf (wo Sie selbst nicht wohnen) nicht so viel Augenmerk gerichtet wird. Ich hoffe, dass in Zukunft auch die zahlreichen Bewohner im südlichen Teil entlang der Autobahn Verbesserungsmaßnahmen erhalten und nicht bis in die nächste Dekade vertröstet werden.
Danke!
Vielen Dank das Sie sich Zeut für ausführliche Erläuterungen nehmen.
Das heißt, wenn wir es richtig verstehen, die vordere Wand war viel älter und hatte Schäden und durfte deshalb neu und so hoch gebaut werden und die Wand bei uns ist jünger, hat keine Schäden und wird, wenn wir Glück haben, in 10 Jahren ausgetauscht?
Plakatständer könnten auch aus Wr. Neudorf verbannt werden – schon wäre ein Problem gelöst – sind weder schön noch nötig.
Tempo 80 ist schon gut – Nörgler auch innerhalb der Gemeinde wird es immer geben.
„Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann“
Wir werden uns nach der Wahl auch eine Plakatständer-Lösung für Wiener Neudorf überlegen (müssen).
Auf dem kleinen Plakat hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen.
Offensichtlich sollte da eigentlich stehen:
„MEHR MÖDLING, WENIGER WIENER NEUDORF“
Die jeweiligen Prioritäten erkennt man ja schon an den Dimensionen der Plakate….
jaja, die liebe FPÖ – Sachpolitik war noch nie das was diese Partei ausgemacht hat. Es geht in erster LInie ums „gegen etwas sein“, man sucht sich themen die polarisieren, versucht mit provokationen einen riss in die gesellschaft zu treiben u. dann das dumme wahlvolk für sich zu vereinnahmen, um eine politik zu machen, die eigentlich dann den eigenen wähler gar nicht zugute kommt. aber einigen reicht halt die Symbolpolitik aus (siehe „Kopftuchverbot“, das leidige Ausländerthema zieht immer, Klima/Umwelt, Corona, Autofahren etc.) – naja, ist ja immer schon so gewesen bei den Blauen – nur werdens zunehmend radikaler, die Sprache verroht zusehends. So schauts aus – in paar jahren zahlen wir wieder die rechnung.