Archiv für den Monat: Oktober 2020

So können wir Sie in der Minute über wichtige Ereignisse informieren!

Wir haben lange darüber nachgedacht, wie wir innerhalb kürzester Zeit einen Großteil der Wiener Neudorfer/-innen über wichtige Situationen im Ort informieren können. Wir haben nun einen Weg gefunden. Fast alle von uns haben ein Handy. Deshalb haben wir uns für einen SMS-Service entschieden, der für Sie kostenlos ist. Dafür ist es aber notwendig, dass Sie sich bei diesem SMS-Infoservice der Gemeinde anmelden. Das dauert 2 Minuten und der Vorgang ist einigermaßen leicht. Wichtig ist, dass sich so viele wie möglich anmelden, damit wir im Eventualfall so viele wie möglich erreichen.

Gehen Sie auf einem Computer auf die Homepage der Gemeinde www.wiener-neudorf.gv.at/sms-infoservice. Dann werden Sie durch die Schritte der Anmeldung geleitet. Wir haben versucht, diesen Vorgang so leicht wie möglich zu gestalten. Sollten Sie dennoch Probleme haben, dann hilft Ihnen sicher jemand aus Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis. Wenn auch das nicht klappen sollte, dann kommen Sie nach Terminvereinbarung mit Ihrem Handy im Gemeindeamt (Bürgerservice) vorbei und wir installieren diesen Service für Sie.

Wir informieren über diesen SMS-Service nur bei ganz wichtigen Ereignissen. Bei Katastrophenfällen, bei Veranstaltungsabsagen oder -änderungen, bei wichtigen neuen Corona-Maßnahmen und dergleichen. Sie haben die Möglichkeit, sich über alle Ereignisse informieren zu lassen oder nur über Veranstaltungsinformationen oder nur über Corona-Informationen. Sie bekommen also nur eine SMS von der Gemeinde, wenn es wirklich wichtig, dringend und entscheidend ist. Und noch einmal: Dieser Service ist für Sie kostenlos.

Beispiele: Es sind Unwetter angesagt und wir müssen das Waldl oder Parks sperren. Es ist ein Unfall auf der A2 mit gefährlichen Gütern und wir alle sollten besser die Fenster schließen. Eine geplante Veranstaltung muss abgesagt werden. Das Wetter ist unbeständig und wir informieren, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht. Aufgrund der Corona-Situation muss irgendetwas gesperrt oder neu organisiert werden. Es ist ein Stromausfall und wir sagen Ihnen warum und wie lange dieser dauert.

Neue Corona-Infos der Gemeinde

Es sollten heute alle Wiener Neudorfer Haushalte ein neues Info-Flugblatt betreffend die notwendigen Corona-Neuerungen erhalten haben. Leider steigen auch bei uns in Wiener Neudorf die Fallzahlen. Deshalb müssen auch wir agieren und gesetzte Maßnahmen nachschärfen.

Die öffentlich zugänglichen Bereiche des Gemeindeamtes sind nur mit einem Mund-Nasen-Schutz zugänglich. Der Zugang ins Gemeindeamt ist b.a.w. nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Das gilt auch für meine Sprechstunden, aber auch für die von Vize-Bgm. DI Pigisch und die Wohnungsangelegenheiten.

Für ältere Mitbürger/-innen ab 65 Jahren, die sich aus gesundheitlichen Gründen keine notwendigen Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel selbst besorgen können und auch über keine familiäre oder sonstige private Hilfe verfügen, gibt es ab sofort wieder den Einkaufsservice der örtlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Auch auf diesem Weg meinen herzlichen Dank für dieses Engagement.

Sämtliche Kulturveranstaltungen der Gemeinde sind b.a.w. abgesagt. Darunter fallen das Kultur-Abo, der Gemeinde-Adventmarkt, der Neujahrsempfang, die Pensionistenweihnachtsfeiern u.s.w. Einzig das Totengedenken findet am 1. November um 9.00 Uhr am Friedhof unter eingeschränkten Möglichkeiten statt. Aber auch geplante private Events, wie beispielsweise das Lyra-Konzert im November, wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Informieren Sie sich bitte anhand des elektronischen Veranstaltungskalenders auf der Gemeinde-Homepage.

Rechtzeitig wurden bei beiden Ortsapotheken die Grippeimpfstoffe für unsere Senioren/Seniorinnen bestellt. Eine große Anzahl davon ist – trotz des bundesweiten Lieferengpasses – bereits dort eingetroffen. Ab kommendem Montag (12.10.) kann der für den Gratisbezug notwendige Gutschein nach vorherigen Terminvereinbarung im Bürgerservice abgeholt werden. Einfacher ist ein diesbezüglicher Anruf im Gemeindeamt (62501-0) und wir schicken den Gutschein einfach zu.

Erntedankfest: Heuer die vorletzte Zusammenkunft im Freien!

Spätsommerwetter beim Erntedankfest im Rathauspark: Möglichst wenig reden. Möglichst wenig singen. Möglichst weit auseinander. Möglichst wenig Kontakt. Die Veranstaltungen müssen derzeit so ablaufen, als würde man sich nicht kennen oder mögen.

Corona-bedingt dürfen alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte, egal ob weltlich oder religiös, nur unter Einhaltung ganz besonderer Maßnahmen stattfinden. So mussten auch für eines der größten Feste unserer Pfarre, dem Erntedankfest, besondere Vorkehrungen getroffen werden. Die Gemeinde, speziell das Wirtschaftshof-Team, haben dabei tatkräftig mitgeholfen. Wir haben uns gemeinsam dafür entschieden, dass der Rathauspark dafür als Ort bestgeeignet ist.

Maximal 100 Personen, Abstand halten, Hygienevorschriften einhalten und…und…und….

Einmal noch werden heuer die Pfarre und die Gemeinde eine Zusammenkunft im Freien organisieren. Und das wird das alljährliche Gedenken der Verstorbenen unseres Ortes während der letzten 12 Monate am Sonntag, den 1. November sein.

Um 9.00 Uhr werden wir am Friedhof eine kurze Gedenkfeier abhalten. Da auch dafür nur 100 Personen erlaubt sind, wird es den gewohnten Ablauf mit einer großen Abordnung der Feuerwehr, der Lyra und anderer Vereine und Organisationen dieses Mal nicht geben können. Entfallen muss heuer auch die gemeinsame Prozession zum Schwesternfriedhof im Klosterpark und zum Kriegerdenkmal bzw. zur Kirche.

Nach der angesprochenen kurzen Gedenkfeier am Friedhof wird um 09.30 Uhr beim Kriegerdenkmal eine Kranzniederlegung und danach die Messe (ebenfalls mit nur geringer Beteiligung) stattfinden. Der Weg vom Friedhof zur Kirche muss individuell (Auto, zu Fuß) zurückgelegt werden.

Corona-Schnelltest: Pilotprojekt in Wiener Neudorf!

Eine gemeinsame Aktion: AK-Präsident Markus Wieser, AMZ-GR Peter Acs, Bgm. Herbert Janschka, WK-Präsident Wolfgang Ecker

Vor einer Woche wurde die Idee geboren und bereits heute wurde sie umgesetzt. Die Wirtschaftskammer und die Arbeiterkammer Niederösterreichs hatten die Idee, Corona-Schnelltests für Unternehmen anzubieten, um ihre Mitarbeiter/-innen zu testen. Rasch musste ein Institut gefunden werden, das die Organisation übernimmt und am besten sofort damit beginnen kann.

Bestgeeignet war das AMZ (Arbeitsmedizinisches Zentrum) Wiener Neudorf mit Sitz am Rathausplatz 3. Was dann noch benötigt wurde, waren geeignete Räumlichkeiten. Der Geschäftsführer des AMZ, Peter Acs, rief mich am Dienstag an, wir schauten uns gemeinsam den Festsaal des Freizeitzentrums an – und die geeigneten Räumlichkeiten waren gefunden. Das war natürlich nur möglich, weil alle Veranstaltungen im FZZ abgesagt werden mussten.

Innerhalb von zwei Tagen wurden sechs Teststrecken aufgebaut und die Organisation aufgestellt. Seit heute früh können angemeldete Unternehmen ihre MitarbeiterInnen zum Schnelltest entsenden.

Die Teststrecken sind so aufgebaut, dass innerhalb von 15 Minuten feststeht, ob jemand corona-negativ oder -positiv ist. Ist die Testung positiv, dann wird sofort 1450 angerufen und entschieden, wie weiter vorgegangen wird.

Es handelt sich um einen Pilotbetrieb, der in Wiener Neudorf ausschließlich für Betriebe des Bezirks Mödling angeboten wird – nicht für Privatpersonen. Interessierte Unternehmen melden sich unter www.amz.at an und erfahren dort die Details und erhalten einen zugewiesenen Termin. Es fallen keine Kosten für die Unternehmen oder die getesteten Personen an.

Ca. 800 Tests können pro Tag durchgeführt werden. Wenn der Pilotbetrieb positiv verläuft, dann sollen Corona-Schnelltest-Strecken in allen Bezirken unseres Bundeslandes eingerichtet werden.

Der Festsaal des Freizeitzentrums wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem Testlabor umgestaltet.

Spatenstich „Herzfelderhof“

Baubeginn: jetzt. Geplante Fertigstellung: Ende 2022

Zur Geschichte: Als Kaiser Franz Josef 1857 zum „Ringstraßen-Bau“ aufrief, schlug die Stunde der Ziegelwerke. Es dauerte natürlich einige Jahre, bis wirklich mit dem Bau der ersten Palais und Häuser begonnen werden konnte, aber dann ging es Schlag auf Schlag.

1869 war das Geburtsjahr der „Wienerberger Ziegelwerke“, die in verschiedenen Orten bis zu 40 Millionen Ziegeln jährlich erzeugten. Allein bei den Neudorfer Ziegelwerken waren bis zu 1000 Dienstnehmer beschäftigt. Die Einwohnerzahl Neudorfs hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte verdoppelt. Von den 3.000 OrtsbewohnerInnen waren allerdings mehr als die Hälfte Tschechen (Stichwort: Ziegelböhm).

Einer der mächtigsten sogenannten „Ziegelbarone“ war der aus Brünn gebürtige Robert Herzfelder geworden, der den von Ing. Emmerich Martony erbauten ersten Ringofen zur Ziegelherstellung übernahm und drei weitere im unmittelbaren Umfeld von Wiener Neudorf errichtete.

Bevor Robert Herzfelder ins Ziegelgeschäft einstieg, erwarb er an der Ecke Triester Straße/Bahnstraße (späteres Versteigerungshaus) 1869 die hiesige Brauerei, die genau 100 Jahre vorher gegründet wurde. Die „Austria Brauerei“ gehörte zu den größten des Landes und exportierte das „Austria Doppelmalz“ sogar bis nach Ägypten. 1938 übernahm die „Liesinger Brauerei“ das Konkurrenzunternehmen und stellte noch im selben Jahr den Betrieb ein. Später entstand auf diesem Gelände das bekannte „Versteigerungshaus“.

Robert Herzfelder verstarb sehr vermögend in den USA, wohin der jüdischstämmige Unternehmer emigrierte. Das Familienvermögen wurde in die „Herzfelder’schen Familienstiftung“ eingebracht, die sich sehr auf die Finanzierung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der biochemisch-medizinischen Zellforschung konzentriert.

Aber die Stiftung kümmert sich auch um innovative und interessante Bauprojekte. So hat man vor wenigen Jahren die vormaligen Gründe des Robert Herzfelder an der Ecke Triesterstraße/Bahnstraße „zurückgekauft“ und wird dort in den nächsten 25 Monaten den „Herzfelderhof“ mit Mietwohnungen und Geschäftslokalen (darunter eine Raiffeisen-Bank) errichten.

Damit ist unser Ehrenbürger Robert Herzfelder, dem wir viel zu verdanken haben und der viele Einrichtungen finanziert hat (u.a. den derzeitigen Friedhof), mit diesem Projekt wieder nach Wiener Neudorf zurückgekehrt.

Beim Spatenstich am 30. September 2020 mit Vertretern der Herzfelder-Stiftung, dem Architekten, dem Vorbesitzer und der Baufirma „Habau“.