Kahrteich: Ich ersuche bei den nicht genehmigten Ausnahmen um Verständnis!

Weit mehr als 100 Ausnahme-Ansuchen sind in den letzten Tage an das Gemeindeamt und mich herangetragen worden. Teilweise herrscht Unverständnis, manchmal auch Zorn und Verzweiflung darüber, dass heuer nur Wiener Neudorfer/-innen auf das Teichgelände dürfen.

Die jeweiligen Ansuchen sind individuell durchaus verständlich. Man wohne zwar in Wien, wäre aber jedes Jahr gerne am Kahrteich. Man hätte manchmal die Enkelkinder zu Besuch, manchmal andere Verwandte, mit denen man gerne am Kahrteich schwimmen gehen würde. Man hätte Freunde aus anderen Orten, die es gewohnt wären Tage am Kahrteich zu verbringen. Man würde sowieso in Wiener Neudorf wohnen, könne sich aber hier nicht hauptmelden, weil man das Wien-Parkpickerl brauche oder eine Gemeindewohnung anderswo hätte, für die die Hauptmeldung nötig wäre.

Ich verstehe das alles schon, aber wenn ich anfange Ausnahmen zu genehmigen, dann haben wir vermehrt „Ausnahmen“ am Kahrteichgelände und die eigene Bevölkerung muss zuhause bleiben.

Ich habe es schon mehrfach versucht zu erklären warum das heuer (leider) so sein muss. Statt der gewohnten 2.000 Personen haben heuer aufgrund der Abstandsregeln und der Corona-Rahmenbedingungen nur 600 Personen gleichzeitig Zutritt. Das sind knapp über 6 % der Bevölkerung. Es wird also schon für Wiener Neudorfer/-innen viel schwerer als früher, auf das Kahrteichgelände zu kommen.

Wenn man dann die individuellen Ausnahmewünsche ausblendet, dann ist es meines Erachtens logisch und nachvollziehbar, dass heuer gar keine andere Lösung machbar ist.

Es hat halt auch Vorteile in einem Ort hauptgemeldet zu sein und dort zu wohnen. Und es muss auch in gewissen Situationen Vorteile haben. Jetzt haben wir genau so eine Situation. Es tut mir leid, ich kann und will den Wiener Neudorfer/-innen nicht erklären, dass sie heuer noch weniger Chancen haben auf ihren Teich zu kommen, nur weil ich Hunderte Ausnahmen zu berücksichtigen habe.

Ich kann nicht mehr als um Verständnis ersuchen! Ich weiß, dass wir eines der schönsten Teichgelände in der Umgebung haben. Aber heuer steht dieses aus den ausgeführten Gründen ausnahmslos nur den Wiener Neudorfer/-innen zur Verfügung. Außer die Bundesregierung hebt in den nächsten Tagen oder Wochen alle Beschränkungen auf – wovon ich aber derzeit nicht ausgehe.

Mir ist klar, dass das viele nicht wahrhaben wollen. Aber ich werde aus Fairnessgründen keine einzige Ausnahme genehmigen. Denn, wenn ich eine genehmige, dann muss ich ähnliche auch genehmigen. Und wenn ich dann etliche genehmige, dann muss ich mehrere genehmigen. Und wenn ich mehrere genehmige, dann muss ich bald alle genehmigen. Und das kann ich aus oben angeführten Gründen nicht tun.

29 Gedanken zu „Kahrteich: Ich ersuche bei den nicht genehmigten Ausnahmen um Verständnis!

  1. Martina Casari

    Leider kann ich Ihnen nur zustimmen, so schwer mir das auch fällt. Gutes Standvermögen!

  2. Marion

    Dann hoffe ich aber das wirklich streng kontrolliert wird! Wir mit Zweitwohnsitz haben das Nachsehen, aber wieviele „Ausnahmen“ dann vor Ort schon immer gemacht wurden bin ich gespannt ob das heuer auch nach Sympathie entschieden wird!

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Ich habe schon geschrieben, dass es heuer keine einzige Ausnahme geben wird und geben kann, Sympathie oder Antipathie hin oder her. Kontrollieren brauchen wir nicht weil ohne gültige Saisonkarte (die heuer nur Wiener Neudorfer bekommen) bewegt sich das Drehkreuz beim Eingang nicht.

  3. E.Adler

    Haben Sie es richtig und alles gelesen…?

    ES WERDEN HEUER KEINE AUSNAHMEN (AUS WELCHEM GRUND IMMER) GENEHMIGT! PUNKT .
    Und das ist gut so!
    Ich wäre dafür,das es auch für die Zukunft gelten soll!
    Es gibt auch in Wien (ich nehme an,das nur die Wiener raunzen) genug Möglichkeiten baden zu gehen…aber die Wiener fühlen sich vielleicht nicht wohl in der Gesellschaft von „Wiener“ ..?

    Danke Herr Bürgermeister, richtig erklärt! Und wer es nicht verstanden hat ist selbst schuld. Wieder Punkt!

    1. Marion

      Ich wohne nicht in Wien sondern angrenzend an wr neudorf lieber Herr Adler, habe leider keine Wohnung in wiener neudorf bekommen vor Jahren und meine gesamte Familie wohnt aber noch dort. Hätte wohl vor Ort groß schreiben müssen,denn an der kassa sind nicht einmal Leute ohne Karte oder ohne eigene Karte hineingekommen bzw durch die Oase durch gemogelt worden… Das meinte ich damit… Es schmerzt sehr nicht in den Teich gehen zu können wo man groß geworden ist. Verständlich ja aber man darf wohl seinem Unmut Luft machen oder? Ach ja. Punkt.

      1. Herbert Janschka Artikelautor

        Das habe ich vergessen zu erwähnen. Der Zugang zwischen der Oase-Terrasse und dem Kahrteich ist heuer verschlossen.

    2. Alex59748

      Es gibt genug Wiener die ehemalige Mödlinger sind oder aus dem Bezirk kommen und nicht erst als Senior dort hingezogen sind, also dürfte man wohl Ihr sozial Verhalten in Frage stellen und nicht das der Wiener.
      Andere Bäder und Seen/Teiche sind auch so nett und lassen andere Gemeinden eintreten…
      Und an eine soziale Lösung wie eine halbierung der Woche wurde natürlich von so obergescheiten WIENER Neudorfern erst garnicht in Betracht gezogen.

      Ich glaube die Wiener sind nicht das Problem…

      1. Inge

        Unser lieber Bürgermeister hat diese Entscheidung wunderbar gelöst! Also hier nicht sudern bitte!

  4. brigitte

    Wozu diese Aufregung! In Krisenzeiten gibt es eben Einschränkungen, die man akzeptieren muss. Ich kann nur empfehlen, dieses Thema nicht so emotionsgeladen zu sehen, da es vorübergehend ist. Man kann sich den Sommer auch schön und erholsam gestalten ohne am Kahrteich zu sein. Ich finde die Entscheidung unseres Bürgermeisters klar und richtig.

  5. P. Huber

    Ein Bürgermeister, der sich „Nein“ sagen traut. Eine Seltenheit heutzutage.

  6. Harald

    Richtig so! Und ev in Zukunft so bei behalten!
    Sasionkarten nur für Neudorfer! Alle anderen können sich Tageskarten kaufen.

    So war es schon mal und so war es auch gut!
    Erst bis die Lockerung kam und Saisonkarten für alle ausgeteilt wurde, war der Teich unerträglich!

  7. Wiener Neudorfer

    Wie schon geschrieben wurde, ist dieser Teich ein Gemeindeteich und im Eigentum der Marktgemeinde Wiener Neudorf.

    Wie man sich daraus ein Recht ableiten kann, diesen als Nicht-Wiener Neudorfer benutzen zu dürfen/müssen, hat sich mir nie eröffnet.

    Es obliegt dem Besitzer, den Zugang zu gewähren – oder eben zu verweigern.

    Unabhängig von Corona.

    Man verzeihe mir den Spruch, aber:

    „Willt du Badeteich, mut du Erstwohnsitz!“

    Alles andere sind doch nur Ausreden und persönlicher Wille, etwas zu benützen, für das man eigentlich keine Berechtigung hat.

    Inwiefern das alles in diesen Zeiten, wo alles für alle zugänglich zu haben scheint , rechtlich geregelt ist, kann ich nicht sagen.

    Aber es schon so, dass, wer zahlt auch das Sagen hat. Und da ist ja Wiener Neudorf schon recht liberal.

    Mir persönlich ist es egal, wer sich dort aufhält, ich bin immer lieber in die Lobau gefahren, aber ich finde dieses Hickhack, gerade in dieser Zeit einfach nur entbehrlich!

    Die Gemeinde könnte daraus auch einen Club machen, nur für Mitglieder. Und die Mitglieder müssten durchaus nicht Nicht-Wiener Neudorfer sein. Was dann?

    1. P. Huber

      Sehr geehrter Herr Wiener Neudorfer,
      grundsätzlich und ausserhalb von Corona erschließt es sich daraus, dass „Gemeindeeigentum“ der „Öffentlichkeit“ offen steht. Auch ins Mödlinger Bad, das der Gemeinde Mödling gehört, steht Wiener Neudorfern offen, ebenso wie das Gänsehäufl, das der Gemeinde Wien gehört, so wie alle anderen Frei- und Hallenbäder, die nicht PRIVATeigentum sind.
      Ich hoffe schon, dass nicht jede Gemeinde und Stadt in Österreich nur mehr den eigenen Hauptwohnsitzlern offensteht. Das wären Zustände wie im Mittelalter…… long time ago.
      Auch die Mentatlität „Wer zahlt, schafft an“ hielt ich eigentlich schon für überwunden.
      In diesem sehr speziellen Fall kann ich die Entscheidung des Bgm. völlig nachvollziehen, aber grundsätzlich halte ich so einen Besitzanspruch einer Gemeinde weder für opportun noch durchsetzbar.

  8. E.Adler

    Liebe Frau Marion,
    ich bin eine Frau Adler …
    . und bei ihrer Geschichte kommen mir die Tränen…Am Kahrteich aufgewachsen,die ganze Familie wohnt in Wiener Neudorf ,trotzdem keine Wohnung da BEKOMMEN….

    Ich wohne ca.30 Jahren in Wiener Neudorf,unser Haus haben wir GEKAUFT,nicht BEKOMMEN…
    ich war 2x in dieser Zeit am Kahrteich,also wäre mir das alles hier Wurscht…. Nur die raunzerei geht mir mittlerweile auf die Nerven… Alles sollte man „bekommen „, natürlich vom Staat ,Gemeinde usw.,,,.Auf was hinauf?
    Diese Zeilen sind jetzt anders,für ALLE!

    Wir hoffen das diese Zeit bald vorbei ist,dann kann man glücklich auch am Kahrteich verweilen…. Zum Beispiel……
    . PUNKT!

    Noch immer Frau Adler …wenn schon..

    1. Wiener Neudorfer

      Liebe Frau Adler!

      Wir sind ja nicht immer einer Meinung, aber hier sind wir es.

      Alles Gute!

  9. Letofsky

    Wäre es möglich als hauptgemeldeter Einwohner von Wiener Neudorf die Bade berechtigung am Ükahrteich an eine Person im Freundeskreis aus Mödling dieses Jahr weiterzugeben ? PS: Uns beiden reicht die Ruhe in unserem schönen Garten!!! Heinz und Sylva Letofsky

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Die Weitergabe der Wiener Neudorf-Card ist seit jeher untersagt und hat den Einzug der Karte zur Folge. Aber das ist in ganz Österreich bei allen persönlichen Karten so. Wobei missbräuchliche Verwendung (entweder durch Diebstahl oder durch unrechtmäßige Weitergabe) sogar strafbar ist. Also bitte nicht auf solche Gedanken kommen. Man darf ja auch beispielsweise seine E-Card nicht an andere weitergeben.

      1. Gute mine

        Na dann viel Spaß bei der Kontrolle von Saisonkarte und Lichtbildausweis….wie schon das duechschmuggeln bei Oase das ja eh ned gehen soll heuer hat auch das „hier hast du meine karte ich brauch sie eh ned“ eine lange Tradition am Kahrteich! Viel Spaß den Mitarbeitern dabei!

        1. Herbert Janschka

          Natürlich können wir nicht verhindern, dass Personen verbotene Handlungsweisen setzen. Das passiert im Straßenverkehr genauso wie im Privatbereich oder im Wirtschaftsbereich. Wenn es erkannt wird, dann muss der-/diejenige die Konsequenzen tragen. Wir setzen natürlich in erster Linie auf Vertrauen – werden aber auch häufiger kontrollieren als in den Vorjahren.

  10. Inge

    Hätte da BITTE eine Frage: Es ist meine erste Saison in Wiener Neudorf für den Kahrteich (Karte plus Saisongebühr habe ich bereits vom Gemeindeamt). Da es ja jetzt eine Beschränkung bzgl der Anzahl pro Tag gibt (600) und ich als „Neuling“ keine Ahnung habe wie stark frequentiert der Kahrteich war/ist, gehe ich davon aus desto früher am Tag man kommt, desto eher die Chance nicht abgewiesen zu werden, richtig? Klar wird in der Ferienzeit (Juli/August) mehr los sein. Da ich die Gebühr zahle (Ist eh super günstig also DANKE) mache ich mir trotzdem Gedanken, ob ich immer reingelassen werde, sollte ich mal nicht so zeitig kommen können. Danke im voraus für Feedback 😉

    1. Herbert Janschka

      Liebe Inge, ich kann es Ihnen nicht sagen. So wie das Coronavirus vieles verändert hat, wird es auch wahrscheinlich die Gepflogenheiten am Kahrteich ändern. Die allermeisten Wiener Neudorfer sind zuhause und nicht auf Urlaub. Da wird sich vieles ändern. Ich gehe davon aus, dass viele statt d. Mittelmeer den Kahrteich als Urlaubsdomizil wählen (müssen). Wenn die 600 erreicht sind, muss man warten, bis wieder jemand rausgeht. Deshalb habe ich ja gebeten, dass man nicht unbedingt den ganzen Tag dort verbringt, um vielen Mitbürger/-innen den Zugang zu ermöglich. Es ist halt heuer auch in diesem Bereich Solidarität, Rücksichtnahme und Empathie angesagt.

      1. Inge

        Vielen lieben Dank für das schnelle Feedback! Ich habe vorher gerade erfahren, dass es auf der Gemeindeamt HP für den Kahrteich dann dieses Ampelsystem online sein wird, wo man täglich (auch mehrmals) nachsehen kann, ob es sich auszahlt hinzufahren bzgl. freier Plätze. Tolles tool! Und klar werde ich drauf achten, dass viele die Möglichkeit haben = Zusammenhalt und Ausgewogenheit 😉 Ich bin eh eine die eher unter der Woche ein wenig Sonne tankt und Abkühlung im Wasser sucht und nie mehr als höchstens 4 Stunden! DANKE

  11. Stefan Kohoutek

    Liebe Marion!

    Im nächsten Jahr sieht die Welt vielleicht wieder anders aus. Aber heuer erfordert eben Corona solche Maßnahmen. Manches mag uns lästig sein, aber vielleicht bewirken eben die Maßnahmen und etwas Disziplin, dass Österreich mit relativ wenig Erkrankungen davonkommt.
    Ich wünsche dir einen schönen Sommer!

  12. Ingrid F.

    Lieber Herr Bürgermeister! ich wohne etwa 100 m von der Ortstafel von Wiener Neudorf entfernt und habe Wiener Neudorf und insb. den Karteich ins Herz geschlossen. Zur Zeit besuche ich nur das angeschlossene Restaurant Oase und genieße die Atmosphere am Teich. Ich habe Verständnis dafür, dass es in der Corona Zeit Beschränkungen gibt. Grundsätzlich begrüße ich aber die Politik der Offenheit gewisse Angebote (wie der Zutritt zum Teich) auch NIcht-Wiener Neudorfern zugänglich zu machen. Selbstverständlich kann dafür auch entsprechender Kostenbeitrag (Eintritt) verlangt werden. Ich denke, dass auch viele Wiener Neudörfler Freizeitangebote in Mödling nutzen (wandern, Kulturelles,..) . so ensteht ein gutes und wertschätzendes Miteinander! nachbarschaftliche Grüße Ingrid F.

  13. martin

    Also ich als Mödlinger finde es eine ziemlich asoziale Handlung, da wir das Stadtbad offen halten für alle Besucher und wiener neudorf gegen das gemeinrecht agiert. Soll ich es vlt. Klassenteilung nennen? Mehrmals habe ich nach dem kontingent gesehen und es waren plätze frei den ganzen tag.
    die behauptung dass nur 6% der bewohner eine möglichkeit haben mag stimmen aber wollen diese das überhaupt nutzen? bezweifle ich sonst wären nicht ständig freie plätze verfügbar.

    was würden sie denn von diversen betretungsverboten in mödling halten?
    absolut asoziales verhalten und rein eine wählerstimmen marketing strategie.

    1. Inge

      WOW asozial? Ja genau das ist IHR Kommentar! Wiener Neudorf ist eine eigenständige Gemeinde und unser Bürgermeister entscheidet immer mit Bedacht und wie ich und auch viele andere denken: RICHITG!

      1. Martin 2

        genau, ich sehe es wie Martin.

        mir san mir, oba einmischen in andere Sachen für unsa Interesse derfma schon, wö: mir san mir.
        Wo fängt es an und wo darf es aufhören? Anregung zu philosophischem Gedankenaustausch.

        Fragwürdige Maßnahmen auf der Welt werden gerne mittels fragwürder CoV Verordnungen durchgeboxt, auch teilw. getragen von billigem populistischem Stimmenfang

        p.s. schade um die verweisten Volleballplätze.
        Mit den guten Einnahmen der SCS und IZ tut man gerne… (Gutes natürlich)

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