Sorry, aber das geht so nicht!

„Na gut – dann schmeiß ich den Dreck einfach irgendwo hin!“

Warum werden derzeit keine Grünschnittcontainer aufgestellt? Warum gibt es derzeit keine Sperrmüllabfuhr? Das sind u.a. Fragen, die mich und die Gemeindeverwaltung erreichen.

Die Antwort ist einfach. Wir überlegen uns als Gemeinde bei jeder Tätigkeit, ob diese in die Ausnahmeregeln der Ausgangsbeschränkung gemäß Erlässe und Verordnungen der Österreichischen Bundesregierung fällt. Jede berufliche Tätigkeit, die unaufschiebbar und absolut notwendig ist wird seitens der Gemeinde durchgeführt. Jede andere Tätigkeit derzeit nicht. Das ist so wie in jedem anderen Unternehmen auch.

Beispiele:

Ist in diesen Tagen ein Medikamentenservice für unsere älteren und betroffenen Mitbürger/-innen unaufschiebbar und notwendig? Antwort: Ja.

Ist in diesen Tagen das Offenhalten des Abfallwirtschaftszentrums unaufschiebbar und notwendig: Antwort: Eingeschränkt Ja.

Ist in diesen Tagen das Offenhalten des Friedhofs unaufschiebbar und notwendig? Antwort: Eingeschränkt Ja.

Ist in diesen Tagen das Zurückschneiden von Sträuchern zur Verkehrssicherheit unaufschiebbar und notwendig? Antwort: Ja.

Ist in diesen Tagen eine Sperrmüllabfuhr unaufschiebbar und notwendig? Antwort: Nein, weil ja das Abfallwirtschaftszentrum geöffnet bleibt.

Ist in diesen Tagen das Entrümpeln unaufschiebbar und notwendig? Antwort: Nein (notwendig vielleicht, unaufschiebbar nicht).

Ist in diesen Tagen das Abholen von Grünschnitt seitens der Gemeinde unaufschiebbar und notwendig? Antwort: Nein, weil ja das Abfallwirtschaftszentrum geöffnet bleibt.

Ist es in diesen Tagen zumutbar, den Grünschnitt auch für eine gewisse Zeit im Eigengarten zu lagern? Antwort: Ja.

Es mag sein, dass einige die Vorgaben in dieser Zeit für absolut falsch halten. Es mag sein, dass manche glauben, dass vieles das derzeit abgeht, überzogen ist. Es mag sein, dass manche der Meinung sind, dass Entscheidungsträger die derzeitige Situation nur ausnützen, um unsere Freiheiten zu beschränken – und das alles sowieso nur halb so wild ist. Dann muss man aber schauen, dass man Gesundheitsminister oder Bundeskanzler wird, um es anders zu machen.

Aber es geht nicht, dass man einfach tut, was man will! Das mit dem Grünschnitt ist nur ein Beispiel. Ich musste letzte Woche auch die Spielplätze wieder sperren, weil einige wenigen daran gingen, eigene Regeln aufzustellen und mir ins Gesicht gesagt haben, dass diese ganzen Beschränkungen „reiner Quatsch“ wären.

Wir sind bis jetzt in Österreich – und ich hoffe auch in Wiener Neudorf – sehr besonnen und vor allem mit Gemeinsamkeit und Disziplin durch diese schwere und herausfordernde Zeit gekommen. Österreich geht es im Vergleich mit anderen Länder sehr sehr gut – und die Fallzahlen in Wiener Neudorf sind darüber hinaus weit unterdurchschnittlich.

Ich weiß, dass es für manche schwer ist, diese Zeit zu ertragen. Dass manchen das „Dach auf den Kopf fällt“, dass manche schon an einem gewissen Ende sind. Aber bitte: Halten wir gemeinsam noch eine gewisse Zeit durch – und machen wir uns das Leben nicht gegenseitig schwer. Sondern im Gegenteil: Helfen wir uns weiter – so wie wir es gemeinsam bislang getan haben.

Es gibt derzeit – und das bis Ende April – eine Grundregel: Zuhause bleiben! Es gibt eigentlich nur drei wirkliche Ausnahmen davon – und die sollten mittlerweile bekannt sein:

Es gibt darüber hinaus – Sie wissen das – noch Grund 4 und 5:

Wenn Gefahr im Verzug ist und wenn man sich die Beine vertreten bzw. Sport betreiben möchte.

Das Abladen von Grünschnitt gehört definitiv nicht dazu. Sorry!

Ein Gedanke zu „Sorry, aber das geht so nicht!

  1. Viktoria Lintner

    Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

    Ich bin überzeugt, dass der Weg, den wir in Österreich gehen, ein guter ist.
    Natürlich kann man über einige Entscheidungen diskutieren. Mir persönlich erscheint die schrittweise Rückkehr in eine “ vermeintliche“ Normalität verfrüht. Dennoch bin ich froh, dass nicht ich all diese Entscheidungen treffen musste und muss. Eine große Verantwortung lastet auf den Schultern derer, die täglich rechnen, berechnen, auswerten, überlegen, abwägen müssen. Die Verantwortung für Menschenleben.

    Da wird es doch möglich sein, dass ich mein persönliches Ego hint an stelle und mich zum Wohle aller, weiter an gültige Gesetze und Regeln halte und neue Spielregeln für unser Zusammenleben für einen begrenzten Zeitraum einhalte.
    Grünschnitt fremdlagern ist eines, Masken und Handschuhe einfach so im Ortsgebiet wegwerfen das , was ich bemerke . Dazu kommt, dass die B17 jetzt fallweise von Motorrad- und Autofahrern als Teststrecke benutzt wird. Überhöhte Geschwindigkeit und akrobatische Einlagen sind auch jetzt verboten.
    Leider glauben auch manche Hundebesitzer, dass ihre Lieblinge zur Zeit frei laufen dürfen ( macht ein Ausweichen und Abstand halten nicht gerade einfach, wenn ein Hund um dich herumwuselt) und Hausfassaden das ideale WC für ihre Lieblinge sind. Nein, auch da gilt, was vor Corona galt. Ebenso dürfen nach wie vor die großen Geschäfte der Vierbeiner entsorgt werden. Nichts spricht dagegen.

    Vieles läuft gut und der größte Teil der Neudorfer, der Österreicher , bemüht sich und trägt viel dazu bei, dass es bisher so gut geklappt hat.
    Vielleicht ist es den wenigen, die noch nicht genug Zeit zum Überlegen hatten, in Zukunft doch auch möglich, ihren Beitrag für ein gutes Miteinander zu leisten.
    Unterschiedliche Meinungen ja, aber bitte gemeinsam an einem Strang ziehen.

    Danke.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Viktoria Lintner

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