Ich wünsche allen auf diesem Weg ein frohes Osterfest, ein Ereignis, das rein religiösen Ursprungs ist, aber mittlerweile von nahezu allen und überall gefeiert wird. Bekanntlich fällt das Osterfest immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond (frühestens 22. März, spätestens 25. April) – heuer also extrem früh.
Einladen möchte ich vor allem die Kinder am Ostermontag nachmittag zum traditionellen Osternestsuchen in den Klosterpark nach Wiener Neudorf zu kommen.
Ostergedanken
Beim kleinen Billa neben der Volksbank steht seit langer Zeit ein älterer Mann. Bei jedem Wetter steht er da, von früh bis spät. Am Anfang ist er mir mit seiner knarrenden Stimme, und ich konnte kaum verstehen, was er sagte, auf die Nerven gegangen.
Was macht das mit einem Mann, der den ganzen Tag auf einer Stelle steht? Bei Kälte und Hitze! Steht immer da und knarrt die Leute mit seiner Stimme an.
Aber er ist immer freundlich, und irgendwann bin ich hingegangen, und habe ihm jedesmal, wann ich da war, 50 Cent gegeben. Gestern habe ich ihm fröhliche Ostern gewunschen und seine Hand gehalten.
Obwohl er mir anfangs unangenehm war, als Vertreter der Bettlermafia, wie ich meinte, ist er mir doch ans Herz gewachsen! Er steht einfach da, mit seiner knarrenden Stimme, bei jedem Wetter, und ist immer freundlich.
Kann man ihm nicht helfen? Einmal fragen, wer er ist, wo er herkommt, und was er braucht?
Ich bin kein Freund der Einwanderungskultur, aber irgendwie hat sich der nette, alte Kauz ein wenig Zuwendung verdient, meine ich.
Lieber Herr Bürgermeister, lieber Herr Janschka, vielleicht können wir da was machen.
Schöne, friedliche Ostern für uns alle!
Lieber Wiener Neudorfer,
vielen Dank für den rührenden Beitrag. Ja, ich kenne den Herrn mit der knarrenden Stimme recht gut. Wie er mir erzählte, kommt er nahezu täglich mit der Badner-Bahn von Wien. Der Standplatz beim Hauptstraßen-Billa wurde ihm offenbar schon vor längerer Zeit „zugeteilt“. Nachdem er nicht die Obdachlosenzeitung „Augustin“ verkauft, dürfte er aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich im Dienste einer Bettelmafia stehen, wahrscheinlich müsste man besser schreiben, dass er von dieser ausgenützt wird.
Ich beobachte nur, dass ihn viele irgendwie ins Herz geschlossen haben und er irgendwie für viele zum Einkauf dazugehört. Mir geht es auch so, dass, wenn er einmal nicht da ist, ich ihn unbewusst zu suchen beginne.
Dort zu stehen und hin und wieder ein Geldstück zu bekommen, ist offenbar sein Job. Wir können nur hoffen, dass ihm die Hintermänner nicht allzuviel davon wieder abnehmen, wovon allerdings leider auszugehen ist.
Viel mehr als ihn finanziell zu unterstützen und ihm Menschlichkeit, Zuwendung, ein Lächeln, ein Gespräch oder einen Händedruck zu schenken, können wir nicht machen. Eines können wir schon tun, so viele wie möglich zu animieren, es zu tun.