Samstag, der 17. April 1982 war ein verregneter Tag. Einer, an dem man am liebsten das Haus nicht verlassen hätte. Ging aber nicht. Hundert und mehr Menschen warteten. Der Pfarrer wartete. Und vor allem eine junge Dame in einem weißen Kleid (das ich, wie damals üblich, erst beim Altar das erste Mal sehen durfte).
33 Jahre später sind Gaby und ich 33 Jahre verheiratet – und zwar durchgehend und mit ein- und demselben Partner – , haben zwei Töchter erziehen und ein bislang überaus schönes, ereignisreiches, interessantes und aufregendes gemeinsames Leben verbringen dürfen. Ich habe mir damals nicht vorstellen können, wie rasch 12.055 Tage vergehen können.
Freitag, der 17. April 2015 war ein verregneter Tag. Einer, an dem man am liebsten das Haus nicht verlassen hätte. Ging aber nicht. Der Terminkalender war – wie immer – restlos gefüllt. Architekten wollten sich vorstellen. Der Präsident des Landesschulrates wollte ein kurzes Gespräch zum Thema „Bildungscampus“. Der Ex-Bürgermeister, nunmehr geschäftsführender Gemeinderat, war eingeladen – kam aber nicht. Post- und Unterschriftenmappen mussten erledigt werden. Mit dem Gemeindeanwalt musste ein wichtiges Thema abgestimmt werden. Danach Treffen mit hochrangigen Vertretern von Wiener Neudorfer Firmen. Spaziergang zum Hort. Eine Mitarbeiterin hat Geburtstag. Zurück ins Gemeindeamt. Der Fahnenabzug des Mai-Gemeindeblattes ist eingetroffen und gehört korrigiert. Ein Ortsplaner hat sich kurzfristig angesagt und präsentiert seine Ideen. 33 Rote Rosen mussten zwischendurch besorgt und irgendwo ein Tisch bestellt werden. Gaby musste mit irgendeinem Vorwand dorthin gelockt werden – es sollte ja eine Überraschung werden. Gelungen. Kurzes gemeinsames Mittagessen. Danach Treffen mit einem Nachbarbürgermeister. Danach ins Lebenshilfehaus, wo Betreuerinnen und Bewohner/-innen die neue Gemeindeführung zu einer Jause und einem Rundgang luden. Verabschiedung. Ab ins Alte Rathaus. Abo-Veranstaltung. Großartiges Klavier-Konzert mit Elias Meiri (dem kongenialen Musik- und Lebenspartner von Timna Brauer). Mittlerweile ist es 22.00 Uhr geworden. Rüber ins „Della Casa“, dort sollte noch der Jugendbeirat tagen. Tja – Jugend! Niemand mehr da. Wir trinken noch einen Valpolicella (na gut – ertappt – Gaby einen, ich zwei). Ab nach hause und in die Heia.
Und heute beginnt unser gemeinsames 34. Jahr. Und es tut gut zu wissen, dass es aller Voraussicht nach wieder ein schönes, ereignisreiches, interessantes und aufregendes werden wird.
Lieber Hr. Bürgermeister Herbert Janschka.
In Ihren Schreiben der Satz „Ein Ortsplaner hat sich kurzfristig angesagt und präsentiert seine Ideen“ da Hoffe ich doch, dass vorher und nicht erst nachher, wenn schon alles abgeschlossen ist die Wiener Neudorfer und Wiener Neundorferinnen befragt werden.
Damit auch sie Ihre Ideen und Wünsche einbringen können.
Mit freundlichen Grüßen
Waltraud Schalko
Liebe Frau Schalko,
es melden sich derzeit im Stundentakt viele Ortsplaner, Verkehrsplaner, Architekten, Steuerberater, Kulturtechniker, Professionisten aller Art – und, und, und – . Viele Termine sind reine Vorstellungsgespräche, weil viele natürlich hoffen, dass ein neuer Bürgermeister auch neue Berater beschäftigt. Die meisten kommen nicht mit leeren Händen und bringen gleich Ideen mit, was aber nicht heißt, dass wir alle beschäftigen können, wollen und werden. Wir haben unser Team weitestgehend beisammen. Und ich denke, die Wiener Neudorfer und alle Fachleute wissen, wohin die Reise mit mir geht – in Richtung Verkehrsreduktion, Verkehrsberuhigung, Schadstoffminimierung. Dem hat sich jede Entwicklung unterzuordnen.