Die Impfpflicht ist für fast alle Die Lösung

Gestern Montag stand der Impfbus von 10.00 bis 18.00 Uhr vor dem Wiener-Neudorfer Gemeindeamt. Über den Tag verteilt nahmen Hunderte Impfwillige (darunter auch viele Erstimpfende) das Angebot in Anspruch. N1TV hat sich für die Argumente interessiert.

Eigentlich wollte ich dieses Mal über etwas anderes schreiben, aber das Corona-Thema drängt alles andere in den Hintergrund und bestimmt auch weiterhin – nicht nur – meinen Arbeitsalltag.

Bei aller Kritik an der Bundesregierung hinsichtlich Versäumnissen, falschen Versprechungen, Entscheidungsschwächen und entbehrlichen Kommentaren, ist das Durchringen zu einer Impfpflicht die einzig mögliche Strategie. Dass die Ankündigung einer Impfpflicht auch für mich (ich trete dafür bekanntlich seit mehreren Monaten ein) zu spät kommt, ist ein anderes Kapitel. Aber besser zu spät als gar nicht. Aus meiner Sicht ist die Impfpflicht für für alle: Die Lösung.

Für die Geimpften: Weil wir mit einer hohen Durchimpfungsrate damit ab dem Frühjahr 2022 eine reelle Chance haben, unverschuldet keinen neuen Lockdown mehr mittragen zu müssen.

Für die eigentlich solidarisch denkenden Ungeimpften: Weil sie sich gegenüber der Umwelt mit abstrusen Argumenten und Theorien in eine Ecke manövriert haben, aus der sie möglicherweise gerne herauskommen würden, aber meinen, dies ohne Gesichtsverlust nicht zu können. Wer gibt denn gerne zu, monatelang falschen Aussagen auf den Leim gegangen zu sein. So kann man weiter auf die Regierung schimpfen, sich weiter in einer nicht vorhandenen Diktatur wähnen – und trotzdem impfen gehen, weil man ja dazu gezwungen wird.

Für die Kranken und Jungen: Weil sie sich nicht impfen lassen können/dürfen, sei es weil sie dafür zu krank oder zu jung sind. Eine hohe Durchimpfungsrate ist für sie ein Schutz und heißt vor allem für die Kinder, dass der Schulbetrieb nicht mehr gefährdet ist.

Für das Krankenhauspersonal: Eine hohe Durchimpfungsrate wird mittelfristig (hoffentlich früher) zu einer Entlastung der Stationen – vor allem der Intensivstationen – führen. Wir wissen, dass vor allem Ungeimpfte dort behandelt werden. Je weniger es von diesen gibt, umso früher wird das Krankenhauspersonal entlastet.

Für diejenigen, bei denen eine Operation ansteht: Eine hohe Impfrate bedeutet eine Vermeidung der Auslastung der Krankenhausbetten und gibt Sicherheit, dass eine notwendige Operation durchgeführt werden kann und nicht eventuell verschoben werden muss.

Für den Tourismus: Eine hohe Durchimpfungsrate verhindert die Schließung in Lockdowns und auch Reisewarnungen des für diesen Wirtschaftszweig so wichtigen Auslands. Es wird sowieso eine gehörige Anstregung werden, das verlorene Terrain und den teilweise verlorenen Ruf wieder gutzumachen.

Für die Wirtschaft generell: Eine hohe Durchimpfungsrate heißt, dass weitere Lockdowns mit ziemlicher Sicherheit verhindert werden können. Geschäfte können offen bleiben, Arbeitnehmer behalten ihre Arbeitsplätze oder müssen nicht in die Kurzarbeit.

Für die Zögerlichen: Ich habe mit nicht wenigen gesprochen, die bisher einfach noch keine Zeit oder Gelegenheit gefunden haben, sich impfen zu lassen. Die Impfpflicht wird ihnen die Zeit und die Gelegenheit dazu verschaffen.

Für die Skeptiker: Es wird etliche geben, denen noch das entscheidende Argument für die Impfung fehlt. Bevor das Zuwarten gesundheitsgefährdend wird, wird die Impfpflicht das Argument sein.

Diejenigen, die nicht von einer Impfpflicht profitieren sind diejenigen, die keine hohe Impfrate wollen. Weil sie politisch so lange wie möglich vom Chaos profitieren wollen, wie die FPÖ. Weil sie sich gerne empören. Weil sie sowieso ein Problem mit Obrigkeiten und Vorgaben haben. Weil sie der rechts- oder linksradikalen Szene angehören – und sowieso gerne gegen „wurscht was“ demonstrieren und Krawall machen.

Und es wird ein paar geben, die sich in dieser Aufzählung nirgends wiederfinden. Ich behaupte, dass auch für diese Personengruppe die Impfpflicht eine gute Lösung ist, weil die Impfung generell eine gute – weil einzig positive und wirksame – Lösung ist, was mittlerweile weltweit bewiesen ist (auch wenn es manche nicht einsehen wollen).

24 Gedanken zu „Die Impfpflicht ist für fast alle Die Lösung

  1. Geri

    Und ihnen sind die Impfraten in Österreich bekannt ?

    Laut Ages Impfdashboard vom 19.11.21 besitzen ein gültiges Impfzertifikat :

    Alle ab15 = 77%
    Alle ab 55= 86%
    Ab ab 75= 90%

    Impfrate 19.11.2020 = zirka 0

    Tests im November 2020 = etwa 30000
    Tests im
    November 2021 = zwischen 350000 und 700000
    (Schultests fehlen ! Die meisten „geimpften“ fehlen hier auch, weil vorallem
    Ungeimpfte getestet werden)
    Und bleiben wir doch einfach bei Mückstein: „Es geht darum den Impfturbo zu zünden“ (3g am Arbeitsplatz)
    Oder bei Schallenberg „Es soll die ungeimpften zum Impfen bringen“ (Lockdown für ungeimpfte)

    Gewusst? Warum nicht ?

    Wie ist ihrer Meinung nach, das narrativ haltbar, das die Impfung die alleinige Lösung ist ?

    Ich empfehle jedem, erst auf offizielles Datenmaterial zuzugreifen, anstatt vorschnell zu antworten.

    Es sterben immer noch großteils Menschen über 65, obwohl diese seit langem, „vorübergehend vollständig immunisiert“ sind.

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Es sterben großteils Menschen über 65 – eher als unter 65 – weil Lebewesen grundsätzlich eher sterben, wenn sie älter sind. Das hat mit einer Immunisierung eher weniger zu tun. Weil ich in ein paar Jahren auch diese Grenze erreicht haben werde, macht mir das auch Kopfzerbrechen und ich wünschte mir auch ein Medikament, dass dieses eherne Gesetz durchbricht. Aber leider … so alt werde ich wohl nicht werden, dass ich das noch erlebe.

      1. Wiener Neudorfer

        Lieber Herr Janschka!

        Bei allem Respekt, aber ich habe selten so eine zynische, nichts-sagende, nichts-beantwortende Antwort eines Politikers gelesen!

        Und, verzeihen Sie mir bitte diesen Ausdruck, aber Sie verarschen damit alle die Menschen, die sich ernsthaft und sorgenvoll Gedanken über diese Vorgänge und Geschehnisse machen!

        Geht es noch dümmer, noch beleidigender, noch ignoranter?

        Wie immer gehen Sie nicht auf Fragen und/oder Erkenntnisse ein, die mancher Poster hier bringt.
        Warum?
        Warum ignorieren Sie Fragen?
        Warum ignorieren Sie Erkenntnisse?

        Sagt Ihnen der Begriff „Medianwert“ etwas?

        Merken Sie nicht, wie Sie sich – und wir alle uns – nachhaltig mit dieser Art, in der wir miteinander umgehen – beschädigen?

        Wenn diese Situation, wie auch immer, vorbei ist, wird es kein Zurück mehr geben – mieses, verlogenes, verblendetes, gekauftes, dummes Verhalten aller Beteiligten wird nicht vergessen werden!
        Der Schaden, der unserer Gesellschaft jetzt zugefügt wird, wird nie mehr heilen.

        Dafür haben wir euch alle nicht gewählt……….

        Es ist eine Katastophe!

        Alles Gute, Herr Janschka!

  2. Sanja

    Mir wurde gestern die 3. Impfung beim Impfbus in Wiener Neudorf verweigert. Meine 2. Impfung fand vor ca 4,5 Monaten statt.

    Ich halte das ganze durchaus für einen Skandal, BürgerInnen aufgrund einer persönlichen Meinung eines Arztes die Impfung trotz Erfüllung aller erfüllten Anforderungen zu verweigern. Und das waren heute einige BürgerInnen die ohne Grund nachhause geschickt wurden. Das sind alles Menschen gewesen, die sich und andere schützen wollen und somit einen enormen Beitrag zur gesamt Situation leisten möchten, aber ungerecht von einem Arzt behandelt wurden.

    Ich bin mir sicher, dass mehrere Menschen, die gestern nach Hause geschickt wurden, jetzt noch mehr verunsichert sind als zuvor – vermutlich auch keinen weiteren Impftermin buchen.
    Ich empfinde die heutige abschätzige Behandlung als deplatziert und unseriös, da ich mich am Nachmittag für die Impfstraße Laxenburg anmelden konnte und dort sogar ein Onlinerechner für die 3. Impfung aufrufbar ist.

    Erst nach mehrmaligem nachfragen, konnte ich den Namen des Arztes ausfindig machen, der mir und zahlreichen BürgerInnen d. Impfung ungerechtfertigt verweigerte. Der zuständige Arzt im Impfbus in Wiener Neudorf am 22.11.2021 war Dr. Hans Rauschmeier.

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Ich habe Ihnen das auf Ihre E-Mail-Anfrage ja bereits beantwortet.
      Es ist immer die alleinige Entscheidung eines Arztes/einer Ärztin, ob er/sie eine Impfung durchführt oder – aus welchen medizinischen Gründen auch immer – die Verabreichung einer Impfung verweigert. Ich muss dem Arzt glauben, wenn er meint, dass eine Impfung – seinem Dafürhalten nach – nicht möglich bzw. sinnvoll ist. Aus datenschutzrechtlichen Gründen darf der Arzt keine Auskunft geben, aber er hat mir/uns versichert, dass er auch bei einer Impfung seiner ärztlichen Verantwortung nachkommen muss.

      Natürlich bedaure ich diesen Vorfall, auch wenn weder ich noch die Gemeinde ein diesbezügliches Mitspracherecht haben, aber die Einschätzung des Arztes ob eine Impfung – und zu welchem Zeitpunkt – möglich und sinnvoll ist, ist dessen alleinige Kompetenz. Und ich bin darüber sogar froh, dass nicht medizinische Laien einem Arzt Vorschriften machen können/dürfen.

    2. Gerhard Karacson

      Hi Sanja!

      Es würde mich interessieren mit welcher medizinischen Begründung die 3te Impfung verweigert wurde? – selbstverständlich NUR, wenn Sie dies öffentlich machen wollen!

      Sonst würde ich anregen ganz einfach nach Wien zu gehen (z.B. Wien 23, Riverside). Das Anstehen beim Impfbus muss man halt als „leere Kilometer“ abhacken.

      LG, Gerhard Karacson

      1. Sanja

        Hallo Gerhard ,
        Er hat als Verweigerungsgrund keine medizinische Gründe gennant. Er meinte, dass ich zu früh gekommen bin, weil ich meine ersten zweite Impfungen mit Pfizer erhalten habe. Er glaubt zu wissen (ohne Blutnachweis) dass ich genug Antikörper habe und dass ich noch keine 3. Impfung brauche und hat mich somit einfach nach Hause geschickt.

        1. Mustermann

          Das hatte wohl Haftungsgründe…

          Kommt es infolge der Off-Label-Anwendung eines Impfstoffs gegen COVID-19 zu einem Impfschaden, so besteht jedenfalls dann ein Entschädigungsanspruch nach den Vorschriften des Impfschadengesetzes gegen den Bund, wenn die betreffende Off-Label-Anwendung vom Nationalen Impfgremium empfohlen war.

          Am Freitag wurde zwar ein Wunsch der Politik nach einer Impfung nach 4 Monaten kommuniziert, die entsprechende NIG-Empfehlung gibt es aber erst seit gestern Abend.

          Bei einer Impfung vor der Empfehlung hätte also bei etwaigen Impfschäden möglicherweise der Arzt persönlich gehaftet.

          Es war einfach – mal wieder – eine katastrophale Kommunikation – wenn die Politik verkündet dass eine Booster-Impfung ab sofort ab 4 Monaten sollten auch die Voraussetzungen geschaffen sein, dass die impfenden Ärzte ohne persönliches Haftungsrisiko die Impfungen durchführen können…

          1. Herbert Janschka Artikelautor

            Herr Mustermann, Sie haben es auf den Punkt gebracht. Genau das waren die Beweggründe des Arztes, aber genau das ists auch der Kritikpunkt von Frau Sanja. Wenn etwas per sofort verkündet wird, dann sollte es auch per sofort gelten.

    3. Renate

      Die Boosterimpfung ist nach 4 Monaten für alle älteren empfohlen,für jüngere nur wenn sie mit Astra oder Johnson geimpft wurden.

    4. Christian

      Danke, Sanja!
      Ich wurde ebenfalls abgewiesen. Vielleicht fühlt sich ja einmal jemand verpflichtet, auch uns Wiener Neudorfer aufzuklären.
      Wieso, wenn es vom NIG abgesegnet ist?
      Viele Fragen bleiben offen…..

      LG Christian

  3. Lore

    Ich finde, dass das Personal des Impfbusses, trotz des großen Andrangs, sehr geduldig, hilfsbereit und sehr freundlich war! Danke?

  4. Susanna Fiala

    Ich sehe nicht ein warum ich mich bei Kälte u. Wind im Freien lange Zeit anstellen sollte und dann es nicht mal sicher ist ob die 3.Impfung gegeben wird.

    1. Meli

      Die berühmt Frau Fiala die IMMER was zum Motzen findet! Egal ob auf Facebook oder hier. Das sind die Art Wiener Neudorfer auf die wir verzichten können.

    1. Mustermann

      Tip: in Laxenburg und der SCS bekommt man sehr kurzfristig Termine – ich durfte am Freitag in der SCS mit einem am selben Tag gebuchten Termin an der langen Schlange vorbeigehen und habe (leider erst nach kurzer Diskussion mit der Ärztin) meine 3. Impfung nach 5 Monaten bekommen..

  5. Jörg

    Nein, es ist nicht die Lösung für Alle und wird gerne in der aktuellen Diskussion immer weggelassen: Verlierer sind die Menschen mit Impfschäden (und je nach Schwere deren Angehörige). Es werden zum Glück wesentlich weniger sein als die, die einen schweren Coronaverlauf bekommen hätten. Mit Einführung einer Impfpflicht werden manche zum Wohle der Allgemeinheit dieses Leid ertragen müssen, auch wenn sie selber eventuell nie schwer an Corona erkrankt wären. Wie diese Umverteilung auf das Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, usw ausfallen wird, wissen wir zwar alle noch nicht; aber es wird passieren! Was wir wissen: gegenüber jedem Einzelnen werden wir als Gemeinschaft zu tiefster Demut und Dankbarkeit verpflichtet sein.

  6. Oliver Woller

    Sehr geehrter geimpfter ÖVP Bürgermeister,
    ehemals Herr Janschka oder auch Herbert genannt.

    Sie verbreiten Informationen, News und Pläne die von der ÖVP Regierung in den letzten Jahren konsequent nach der jeweiligen Ankündigung gebrochen wurden.

    Wer soll Ihnen glauben?
    Dieser Regierung glaubt niemand mehr etwas.
    Die Vertrauensbasis ist im Keller.

    Mit besten Grüßen
    Oliver

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Lieber Oliver, bei allem Respekt, ich verbreite nur Informationen, die ich persönlich und für Wiener Neudorf für richtig und wichtig halte. Ob der Bundesregierung oder der Bundespolitik insgesamt jemand etwas glaubt oder nicht, ist und war mir eher zweitrangig. Mir ist einzig wichtig – und das ist auch meine Aufgabe -, dass die Bevölkerung vertrauen in die Gemeindeverwaltung und in die Gemeindepolitik von Wiener Neudorf hat. Weil wir nicht alleine auf der Welt sind, sind wir natürlich abhängig vom Tun und Lassen der Bundes- und Landespolitik. Da passiert aus meiner Sicht sehr viel Gutes und Richtiges, aber auch sehr vieles, das verbesserungswürdig ist und das ich auch anders machen würde, so wie viele andere auch.

      Nur vor dem Computer, im Wohnzimmer oder am Stammtisch zu kritisieren, ist mir zu wenig. Jede/r ist aufgerufen, es besser zu machen oder es zumindest zu versuchen.

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