Nach Jahren der Diskussionen hat der Gesetzgeber wieder die Möglichkeit geschaffen, dass auf Gemeinde- und Landesstraßen die Radargeräte wieder scharf gemacht werden. In Wiener Neudorf haben wir uns dafür entschlossen, die Radargeräte wieder in Betrieb zu nehmen. Im Vorfeld mussten wir detaillierte Verkehrserhebungen durchführen lassen. Nur dort, wo jetzt – ohne, dass die Radargeräte scharf sind – auch schnell gefahren wird, gibt es eine realistische Chance, dass die Bezirkshauptmannschaft die Erlaubnis zur Wiederinbetriebnahme gibt. Die Ergebnisse waren ernüchternd. Die Geschwindigkeitsvorgaben werden auf etlichen Straßen in Wiener Neudorf nicht eingehalten. Die Wahrnehmungen, die wir von vielen Anrainern erhalten haben, sind damit bestätigt.
Wir haben der Bezirkshauptmannschaft ein umfangreiches Konzept vorgelegt und wie mir der Herr Bezirkshauptmann diese Woche in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt hat, wird unser Konzept weitestgehend akzeptiert werden. Wir haben um Wiederinbetriebnahme bestehender Radargeräte ergänzt um neue Anlagen auf der B17 und der B11 angesucht.
Nach erfolgter Genehmigung durch die Bezirkshauptmannschaft, werden wir bei der kommenden Gemeinderatssitzung am 27. Juni die Anschaffung von zwei neuen Radarkameras (Kosten ca. € 80.000,-) beschließen, die dann von der Polizei abwechselnd in den jeweiligen Radarkabinen eingesetzt werden. Unter Berücksichtigung des Fristenlaufes und der Lieferzeit schätze ich, dass unsere Radargeräte ab September, spätestens Oktober wieder scharf sein werden.
Akzeptieren viele Autofahrer dann die Geschwindigkeitsgrenzen weiterhin nicht, dann werden wir die Anschaffungskosten – leider – in einigen Monaten wieder eingespielt haben. Denn eigentlich sollten die Radargeräte abschreckend wirken und zum Langsamfahren animieren und nicht als Einnahmequelle dienen.
Lieber Herr Janschka!
Ich will jetzt sicher keine neue Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Tempo 30 – 40 – 50 im Ortsgebiet eröffnen, aber die Begründung von Tempo 40 auf, in der Regel gerade verlaufenden Ortsdurchfahrtsstrassen, war für mich nie nachvollziehbar.
Das man jene Strassen mit hohem Aufkommen von Kindern auf Tempo 20 oder 30 reduziert, ist absolut in Ordnung!
Aber warum man eine Schloßmühlgasse und einen Eumigweg mit Tempo 30 belegt, ist eigentlich nicht begründbar. Das man eine Linkegasse mit Verkehrsschwellen versehen hat, die anfänglich so steil waren, das sie nur gefahrlos im Schritttempo(!) zu überfahren waren, war eine Idiotie ersten Ranges.
Dazu ein Link zur Einführung von Temp 30 im Jahr 1997:
„https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Vfgh/JFT_09979381_01B01400_00/JFT_09979381_01B01400_00.html“
Zum Thema der Sinnhaftigkeit von Tempo 30 gibt es eine interessante Studie der TU Wien aus dem Jahr 2014, hier der Link: „http://wien.orf.at/news/stories/2650501/“, daraus ein Auszug:
„Bei der Studie wurden verschiedene Geschwindigkeitsprofile und Fahrzeugkategorien sowie technische Entwicklungen berücksichtigt. Im Fokus standen die Emissionen CO2 (Kohlendioxid), Partikel, NOx (Stickoxide) und NO2 (Stickstoffdioxid). Tempo 30, so das Ergebnis der Berechnungen, hat keinen positiven Effekt auf die Luftqualität oder auf den Kraftstoffverbrauch. „Bauliche Verkehrsberuhigungen (also Schwellen etc., Anm.) erhöhen den Emissionsausstoß gegenüber Tempo 50 sogar deutlich“ sowie: „Ein Grund ist die Ungleichförmigkeit des Geschwindigkeitsprofils.“ „.
In den Querstrassen, wie in der Mitterfeldsiedlung, wo Tempo 30 oder vielleicht sogar Tempo 20 durchaus Sinn macht, wird sowieso nicht per Radar kontrolliert. Hier würde auf Grund der geringen Fahrbahnbreiten ein komplettes Einbahnsystem durchaus auch noch Sicherheitsgewinne bringen.
Das was Wiener Neudorf im Ortsinneren verkehrstechnisch umbringt, sind die Durchfahrtsstrassen. Warum wird die „Durchfahrt nur für Anrainer“ in den betroffenen Strassen (Schloßmühlgasse) nicht kontrolliert?
Die Kreuzungssituation Hauptstrasse / B17 ist speziell für den Verkehr auf der HS in W – O Richtung wegen der unsäglichen Ampelregelung mit der Badnerbahn seit Jahrzehnten untragbar. Hier wurde bisher nichts gemacht. Warum kann sich bei diesem sehr speziellen „Hotspot“ die Badnerbahn nicht ebenfalls an die Ampelregelung halten? Begleitend könnte man ja im Gegenzug ja die Ampelphasen anpassen (kürzere Intervalle). Möglich wäre auch für die Fahrtrichtung Wien die Haltestelle etwas nach Süden auf die andere Seite der HS zu verlegen.
Vermutlich gehen der durch die seit Jahrzehnten bestehende Situation jährlich Millionen Euro durch Zeitverlust, Treibstoffverbrauch und dergleichen verloren. Durch die Intervallerhöhung der Badnerbahn wurde alles nur noch verschlimmert.
Soviel zum Thema B17 Untertunnelung……..
Dort, wo Radarfallen Sinn machen, und da fallen mir nur die Bereiche Volksschule / Hort, sowie die Ein- und Ausfahrtstrassen ein, sollten sie allesamt zu 100% dauerhaft bestückt sein. Denn nur dann, wenn es jedesmal blitzt, hat es einen Erziehungseffekt! Dann würde sich auch der „dümmste“ Autofahrer nach dem dritten Mal zusammenreissen.
Alle anderweitig realisierten Lösungen, wie heute scharfgemacht oder vielleicht auch wieder nicht, sowie gut versteckte willkürlich verteilte Radarfallen, sind letztendlich nur Bürgerfallen und damit leider sehr wohl Abzocke (waren teilweise für die Gemeinden Millioneneinnahmen)!
Der Verkehrsicherheit dienen sie nur bestenfalls im bescheidenen Maße.
Lieber Wiener Neudorfer!
Die Schlossmühlgasse ist auch nur als Zufahrt zu der Siedlung für Anrainer gedacht und auch so gekennzeichnet mit Verkehrsschildern! Hier ist 30 km/h sehr wohl angemessen, da es ja keine Durchzugsstraße sein soll.Auch dieser Teil vom Eumigweg ist nicht für den Durchzugsverkehr gedacht. Daher ist 30 auch dort angebracht. Für Anrainer ist 30 km sicher ausreichend und der Durchzugsverkehr soll ja auch nach Ihrem Wunsch nicht gefordert werden, sondern sogar kontrolliert werden. Halten sich schon viele nicht an die 30, stellen Sie sich vor es wären 40 oder 50 km/h erlaubt? Wie schnell wären dann die PKW´s unterwegs?
Leider sehen viele PKW Fahrer, Geschwindigkeitsvorschriften nur als Empfehlung und als Vorschrift.
Auch wenn nicht jedes Radar permanent bestückt sein wird, ist es besser als jetzt, wo jeder weiß, dass alle Radars außer Betreib sind.
Lieber Namensvetter!
Ob Tempo 30 angemessen ist, da scheiden sich halt die Geister. Am besten wäre natürlich überhaupt kein kraftstoffbetriebener Individualverkehr in diesen Gebieten, leider ist das in unserer Zeit quasi nicht mehr realisierbar.
Was bringt Tempo 30 auf breiten, geraden Strassen? Weniger Lärm – fraglich, weniger Abgase – zweifelhaft, mehr Sicherheit – Statistiken zeigen das nicht gerade.
In einem Punkt haben Sie recht, bei Tempo 50 würden manche 70 fahren! Hier würden aber mit Nulltoleranz eingestellte Radarfallen (bestenfalls fix bestückt) Abhilfe schaffen.
Aber all das ändert nichts an der von mir eingangs beschriebenen Verkehrshölle, in die Wiener Neudorf eigebettet ist, und hier wurde seit Jahrzehnten regional und überregional nichts unternommen.
Man kann nur hoffen, dass die ernsthaften Bemühungen unserer Gemeindeführung bald mit Erfolg zu einer Verbesserung führen!
Ein schönes Pfingstwochenende!
40 kann man im Dritten besser fahren, als 30.
Mitunter der Hauptgrund, warum niemand 30 fährt.
Aber grundsätzlich muss man sich der Verantwortung als Autofahrer stets bewusst sein, insbesondere gegenüber Radfahrern.
Das A und O ist immer auf Sicht fahren und insbesondere bei Radfahrern muss man mit ALLEM rechnen.
Ob 30,40, mit oder ohne Radfahrweg ist da egal.
Radfahrer sind schwächere Verkehrsteilnehmer auf die man als Autofahrer natürlich besonders aufpassen muss.
„Zum Thema der Sinnhaftigkeit von Tempo 30“
Bei Tempo 40 auf der Anzeige, blitzt in der dreißiger Zone sowieso noch nichts.
Du hast eine Toleranz bei der Anzeige (Tachometer) und auch beim Radar.
Das Tempo 30 Rader löst effektiv erst bei ~40 Netto aus.
Das sind am Tacho vermutlich ~45+ kmh, nahe der 50 kmh.
Oliver!
Auf Sicht und der Umgebung angepasst fahren, das hat man früher dem volljährigen Bürger zugetraut. Seit ab der zweiten Generation (Kaspanaze Simma und Herbert Fux, das waren die echten ersten Grünen in Ö) die Grünen ihre Vorliebe für Regulierungswahn endeckt haben, wird diese Mündigkeit schrittweise genommen.
Das mit dem dritten Gang ist eine treffende Beobachtung, wenn man gefühlt „richtig“ fährt, landet man immer wieder bei Tempo 40. Darunter würgt man quasi den Motor ab, und fährt nicht in einem wirtschaftlichen Bereich. Das zeigt auch die oben angeführte Studie.
Wann ein Radar auslöst, wird von der aufstellenden Behörde vorgegeben, das muss nicht immer bei 40 im 30er sein, mancherorts wird immer öfter auch eine Nulltoleranzpolitik gefahren.
Wo wie eingestellt wird, ist nicht immer bekannt, sämtliche PKWs neueren Datums (die ich kenne) zeigen gerade im unteren Geschwindigkeitsbereich ziehmlich genau an. Also am Tacho 45 bis 50 kmh im 30er zu fahren, würde ich nicht empfehlen, eigentlich nicht mal Tempo 40.