Unsere Nachbargemeinde Guntramsdorf erlebt in diesen Tagen eine hohe mediale Aufmerksamkeit. Sogar das heutige „profil“ berichtet darüber. Ich nehme an, mein Bürgermeister-Kollege,Mag. Robert Weber (SPÖ), würde liebend gerne auf dieses journalistische Interesse verzichten.
Lesen Sie hier den Artikel im heutigen „profil“:
Hinsichtlich Struktur und Einwohnergröße sind die Gemeinden Guntramsdorf und Wiener Neudorf durchaus vergleichbar. Wir teilen uns nicht nur das IZ-Süd, sondern auch die Durchtrennung beider Orte durch die B17 (wenn auch in Guntramsdorf abgeschwächt). Fast hätten wir auch eine ähnliche Finanzsituation gehabt. Wäre da nicht die Gemeinderatswahl im Jänner 2015 dazwischen gekommen.
Guntramsdorf hat einen Schuldenstand von ca. 73 Millionen €. Ich werde schon beim Wiener Neudorfer Schuldenstand von 29 Millionen € unruhig. Im März 2012 ließ der damalige Bürgermeister mit der überraschenden Meldung aufhorchen: Guntramsdorf bekommt ein Gymnasium! Neben Volksschule und Neuer Mittelschule werde es durch ein Gymnasium in Guntramsdorf zu einem Bildungscampus kommen. Dies wäre eine Jahrhundertchance, die es zu nützen gelte. Diese Argumentation kommt uns in Wiener Neudorf nicht ganz unbekannt vor. (Und zählen sie jetzt zum bisherigen Schuldenstand von 29 Millionen € die ca. 30 Millionen € dazu, die ein Gymnasiumbau in Wiener Neudorf kostet, dann …..)
Nicht zuletzt um dieses Jahrhundert-Vorhaben zu ermöglichen, hat sich Guntramsdorf in finanzielle Wagnisse gestürzt, sich plötzlich als Player am Kapitalmarkt gesehen und Anleihen begeben, deren Rückzahlung nunmehr das Gemeindebudget in allerhöchste Schwierigkeiten bringt.
Ich bringe diesen Blog-Beitrag nicht, um mit dem Finger auf unsere südliche Nachbargemeinde zu zeigen, sondern nur um noch einmal verständlich zu machen, dass eine Gemeinde ein derartiges Prestigeprojekt einfach nicht stemmen kann. Dass das Bildungsthema für jeden (Gemeinde)Politiker jeder Fraktion wichtig ist und wichtig zu sein hat, ist hoffentlich unbestritten. Ja, ein Gymnasium in Wiener Neudorf wäre schön – wenn es diejenige Stelle finanziert, die dafür zuständig ist: Der Bund! Wenn Gemeindevertreter glauben sich ein Denkmal setzen und Bundespolitik und Finanzjongleur spielen zu müssen, dann kann das zu verheerenden Folgen führen. In meiner Bürgermeisterzeit schließe ich ein derartiges Vorgehen kategorisch aus.
Vielleicht versteht man jetzt auch besser, warum wir Herrn Wöhrleitner aus der Verantwortung nehmen mussten – und warum es eine Pflicht der Stunde war, dass die drei Fraktionen ÖVP, Umweltforum und FPÖ verpflichtet waren, sich zu einer Koalition zusammen zu finden.
Na dann können wir uns ja jetzt schon auf ihr Denkmal – den Tunnelbau (um 30,40,50,60 Millionen) freuen…….bringen Sie endlich Ergebnisse – als immer auf andere zu zeigen.
Hr. Janschka ist ein Sachpolitiker mit gesundem Hausverstand, dass er aufzeigen muss was die Freunderlwirtschaft von Hrn.Wöhrleitner & dessen Parteifreunde in benachbarten Gemeinden anrichtet ist wohl selbstverständlich! Endlich mal wieder ein Bürgermeister der Transparenz bringt und ich hoffe, dass die Neudorfer Bürger mal begreifen eine Person als Bürgermeister und nicht immer eine Partei zu wählen. Was hilft eine soziale SPÖ wenn der gestellte Bürgermeister unfähig ist…. Lieber Hrn. Janschka egal bei welcher Partei er ist als Geld- & mediengeile Vögel, die glauben sich ein Denkmal setzen zu müssen weil sies in der Privatwirtschaft zu nichts gebracht haben ! LG Kevin Nikolai
Lieber Martin
Das Ergebnis muss nicht immer mess- und sichtbar sein.
Ich befinde es z.B. als sehr gutes Ergebnis, dass es in Wiener Neudorf grundsätzlich Baustopp gibt.
…dass er in einem Blog die Möglichkeit bietet wichtige Gemeindethemen unmittelbar verfolgen zu können!
…das Gefühl zu haben, eine nicht alltägliche Koalition zu haben, die über Parteigrenzen hinaus denkt!
..und bei allem Respekt – die Untertunnelung der B 17 brächte dem Ort mehr Wohl & Sicherheit!
Also, wenn Sie glauben, dass ein derartiges Projekt, das 10 Jahre auf Eis gelegen hat, innerhalb weniger Monate wieder unterschriftsreif wäre – dann unterschätzen Sie den Sachverhalt.