
Es mehren sich die Fallzahlen in den Wiener Neudorfer Kinderbetreuungseinrichtungen. Nicht nur unsere Gemeindeärztin zeigt sich besorgt. Bei Kinder dürften sich die Krankheitssymptome offenbar nicht so eindeutig zeigen, aber sie dürften das Corona-Virus genauso verbreiten können wie Erwachsene. Wir müssen deshalb auch in den Kinderbetreuungseinrichtungen das Zusammentreffen von vielen Kindern erschweren.
Ein Problem ist demgemäß der Hortbetrieb. In den Wiener Neudorfer Horten kommen in den Gruppen Kinder von (bis zu) acht Volksschulklassen zusammen. Diese Durchmischung birgt natürlich eine große Gefahr der Verbreitung, wenn ein Kind, oder auch eine Pädagogin/ein Pädagoge „positiv“ ist.
Ab kommendem Montag gilt deshalb eine neue Einteilung – und zwar derart, dass b.a.w. (zumindest bis zum Schulschluss) nur mehr Kinder von zwei Klassen eine Hortgruppe bilden. Das führt dazu, dass Kinder eventuell eine neue Hortpädagogin/einen neuen Hortpädagogen bekommen und eventuell auch in ein anderes (von unseren beiden) Hortgebäuden wechseln werden.
Kinder und Eltern wurden von dieser notwendigen Maßnahme bereits informiert. Mir ist natürlich klar, dass manche Kinder eine gute Beziehung zu ihren gewohnten Hortpädagogen aufgebaut haben. So wie jede Veränderung gewisse Ängste erzeugt, birgt sie auch Chancen. So wie im ersten Moment unbekannte Menschen immer Fremde sind, können diese innerhalb von wenigen Tagen, Stunden – oder wie wir wissen schon beim ersten Blick – Bezugspersonen werden. Auch die bislang gewohnten, liebgewonnenen Pädagogen waren einmal Fremde.
Die Alternative wäre gewesen, zuzuwarten und eventuell so lange bis wir eine Kindereinrichtung schließen hätten müssen und das kann aus meiner Sicht niemand wirklich wollen. Wir können auch mit dieser getroffenen Maßnahme nicht jedes Risiko ausschließen, aber es zumindest minimieren.
Einige Eltern sind bereits mit der Gemeinde in Kontakt getreten, weil sie nicht ganz verstehen, warum ihr Kind jetzt von einer Maßnahme betroffen ist, obwohl sich die Familie seit Monaten an alle Maßnahmen hält und sich sorgsam und vorsichtig verhält. Ich verstehe die Enttäuschung darüber, dass auch diejenigen, die sich vorbildhaft verhalten, immer auch zu den Betroffenen der Maßnahmen zählen. Mir geht es genauso. Mir ist bewusst, dass 90 % aller aktiv mithelfen, das Corona-Virus erfolgreich zu bekämpfen. Aber solange nicht alle mitmachen, wird uns das Virus – bis zur Durchimpfung – immer einen Schritt voraus sein.
Kinder, die unsere Volksschule besuchen, werden regelmäßig getestet. Die Kosten dafür übernimmt die zuständige Landesregierung. Bei den Kindergärten, die ebenfalls der Obhut der jeweiligen Landesregierung unterstehen, ist dies nicht der Fall. Wir werden deshalb am kommenden Montag im Gemeindevorstand beraten, ob wir nicht freiwillige Tests auch in den Kindergärten und unseren Krabbelstuben – auf Kosten der Gemeinde – anbieten soll(t)en.




