Corona-Virus: Neue Horteinteilung notwendig!

Ab Montag werden auch andere Kinder im Hort Rathauspark betreut. Warum, das lesen sie in diesem Blogbeitrag.

Es mehren sich die Fallzahlen in den Wiener Neudorfer Kinderbetreuungseinrichtungen. Nicht nur unsere Gemeindeärztin zeigt sich besorgt. Bei Kinder dürften sich die Krankheitssymptome offenbar nicht so eindeutig zeigen, aber sie dürften das Corona-Virus genauso verbreiten können wie Erwachsene. Wir müssen deshalb auch in den Kinderbetreuungseinrichtungen das Zusammentreffen von vielen Kindern erschweren.

Ein Problem ist demgemäß der Hortbetrieb. In den Wiener Neudorfer Horten kommen in den Gruppen Kinder von (bis zu) acht Volksschulklassen zusammen. Diese Durchmischung birgt natürlich eine große Gefahr der Verbreitung, wenn ein Kind, oder auch eine Pädagogin/ein Pädagoge „positiv“ ist.

Ab kommendem Montag gilt deshalb eine neue Einteilung – und zwar derart, dass b.a.w. (zumindest bis zum Schulschluss) nur mehr Kinder von zwei Klassen eine Hortgruppe bilden. Das führt dazu, dass Kinder eventuell eine neue Hortpädagogin/einen neuen Hortpädagogen bekommen und eventuell auch in ein anderes (von unseren beiden) Hortgebäuden wechseln werden.

Kinder und Eltern wurden von dieser notwendigen Maßnahme bereits informiert. Mir ist natürlich klar, dass manche Kinder eine gute Beziehung zu ihren gewohnten Hortpädagogen aufgebaut haben. So wie jede Veränderung gewisse Ängste erzeugt, birgt sie auch Chancen. So wie im ersten Moment unbekannte Menschen immer Fremde sind, können diese innerhalb von wenigen Tagen, Stunden – oder wie wir wissen schon beim ersten Blick – Bezugspersonen werden. Auch die bislang gewohnten, liebgewonnenen Pädagogen waren einmal Fremde.

Die Alternative wäre gewesen, zuzuwarten und eventuell so lange bis wir eine Kindereinrichtung schließen hätten müssen und das kann aus meiner Sicht niemand wirklich wollen. Wir können auch mit dieser getroffenen Maßnahme nicht jedes Risiko ausschließen, aber es zumindest minimieren.

Einige Eltern sind bereits mit der Gemeinde in Kontakt getreten, weil sie nicht ganz verstehen, warum ihr Kind jetzt von einer Maßnahme betroffen ist, obwohl sich die Familie seit Monaten an alle Maßnahmen hält und sich sorgsam und vorsichtig verhält. Ich verstehe die Enttäuschung darüber, dass auch diejenigen, die sich vorbildhaft verhalten, immer auch zu den Betroffenen der Maßnahmen zählen. Mir geht es genauso. Mir ist bewusst, dass 90 % aller aktiv mithelfen, das Corona-Virus erfolgreich zu bekämpfen. Aber solange nicht alle mitmachen, wird uns das Virus – bis zur Durchimpfung – immer einen Schritt voraus sein.

Kinder, die unsere Volksschule besuchen, werden regelmäßig getestet. Die Kosten dafür übernimmt die zuständige Landesregierung. Bei den Kindergärten, die ebenfalls der Obhut der jeweiligen Landesregierung unterstehen, ist dies nicht der Fall. Wir werden deshalb am kommenden Montag im Gemeindevorstand beraten, ob wir nicht freiwillige Tests auch in den Kindergärten und unseren Krabbelstuben – auf Kosten der Gemeinde – anbieten soll(t)en.

Grünschnittaktion in Wiener Neudorf

Von Freitag, den 12. bis Sonntag, den 14. März 2021 stehen den Wiener Neudorfer Haushalten für die Entsorgung Ihres Grünschnittes folgende acht Plätze im Ort zur Verfügung:

  • Schloßmühlgasse/Nähe Umweltinsel
  • Buchenweg/Nähe Umweltinsel
  • Beethovengasse
  • Brauhausstraße/Mühlgasse 1 C
  • Schillerstraße/Kreuzung Bründlgasse
  • Ortsende/Wehrgasse
  • Parkstraße – Alte Feuerwehr
  • Parkplatz KIGA Anningerpark

Von Freitag, den 9. April bis Sonntag, den 11. April wiederholen wir diese Aktion an den oben genannten Stellen.

8. März: Internationaler Frauentag!

Mit der Forderung nach dem Wahlrecht begann der Kampf um die soziale Gleichberechtigung!

Eigentlich traurig, dass wir uns nach wie vor mit dem Thema der Gleichberechtigung der beiden Geschlechter auseinandersetzen müssen. Beide Geschlechter haben ihre Merkmale, ihre Eigenschaften, ihre Besonderheiten, ihre Wichtigkeiten. Auf natürlichem Weg schaffen es nur beide gemeinsam, für die Fortführung unserer Spezies zu sorgen. Angeblich ist der Mann für alles Technische begabter als die Frau, bei Naturwissenschaften ist das angeblich umgekehrt. Hunderte Beispiele beweisen, dass das nicht so ist und trotzdem halten sich diese und viele andere Klischees.

Als Vater zweier Töchter und Großvater zweier Enkeltöchter bringe ich eher Erfahrungen in der Entwicklung von Mädchen mit, hätte aber nicht bemerkt, dass Mädchen gegenüber Buben irgendwo großmächtig im Vor- oder Nachteil wären. Natürlich können Buben schwerere Gewichte stemmen und Berufs-Schifahrer kommen bei einer Weltcup-Abfahrt nach zwei Kilometern um völlig unwichtige drei Sekunden schneller an als Berufs-Schifahrerinnen. Andererseits brauche ich als Mann um mehrere Minuten länger und meine Tochter würde im Ziel schon auf mich warten.

Studien belegen, dass bei vielen Dingen der Unterschied zwischen Mann und Mann bzw. Frau und Frau großteils um ein Vielfaches größer ist als durchschnittlich zwischen den Geschlechtern.

1911 fand der erste Frauentag statt, seit 1921 – also seit 100 Jahren – jährlich, seit 1975 am 8. März. Eigentlich fast unglaublich, dass im Schweizer Kanton Appenzell erst im April 1990 (!!!!) das Frauenwahlrecht eingeführt wurde.

Dass es noch immer Philosophien oder Religionen gibt, die dem Mann gegenüber der Frau eine Führungsrolle andichten, ist dem 21. Jahrhundert unwürdig. Dass es noch immer in verschiedensten Berufssparten Lohnunterschiede bei gleicher Arbeit zwischen Mann und Frau gibt, gehört in der Sekunde abgestellt.

Es gibt Berufe, die sind eher frauen- und andere, die sind eher männerdominiert. So ist das auch im Gemeindedienst von Wiener Neudorf. Insgesamt halten sich im Gemeindedienst Frauen- und Männerquote die Waage, bei unterschiedlichen Abteilungsstrukturen. Während im Wirtschaftshof, bis auf wenige Ausnahmen, nur Männer tätig sind, sind in den Kinderbetreuungseinrichtungen, bis auf wenige Ausnahmen, nur Frauen tätig. In der Gemeindeverwaltung haben wir einen leichten Frauenüberhang, während die Leitungen der 4 Abteilungen pari aufgeteilt sind. Das Gehaltsschema ist durch die Landesvorgaben und die gemeindeeigene sogenannte Nebengebührenordnung für beide Geschlechter gleich.

In der Politik schaut es bei uns leider ein wenig anders aus, auch wenn das Gehaltsschema hier ebenfalls für beide Geschlechter gleich gilt. Von den 33 Gemeinderäten sind nur ein Drittel weiblich (6 ÖVP, 5 SPÖ, 0 UFO, 0 FPÖ, 0 NEOS).

Seit 30 Jahren versuche ich Menschen für die Gemeindepolitik zu begeistern. Es ist grundsätzlich keine leichte Aufgabe, interessierte und dafür begabte Persönlichkeiten zu finden, die sich für die zeitlich aufwendige und eher finanziell nicht lukrative Tätigkeit begeistern. Ohne das nötige Engagement und die Bereitschaft, viel Zeit (außer es ist eine Corona-Pandemie) zu investieren, ist jemand im Gemeinderat falsch aufgehoben. Bei etlichen Frauen, die ich mir gut im Gemeinderat hätte vorstellen können, habe ich mir eine Abfuhr geholt. Manche haben mir dann auch eher ihre ebenfalls engagierten Männer schmackhaft gemacht. Sie würden gerne im Hintergrund mitarbeiten, aber sich die politische „Kleinarbeit“ und das gesellschaftlich notwendige Drumherum nicht zwangsweise antun wollen.

Allerdings: Wenn Volksschulklassen zu mir ins Gemeindeamt kommen und ich die Frage stelle, ob sich jemand meinen Job als Bürgermeister vorstellen kann, dann heben, wenn überhaupt, fast immer nur ein paar Mädchen die Arme.

Hygiene Austria: Also gut: Ich war’s!

Nachdem in den Sozialen Medien bereits darüber spekuliert wird, was ich denn als Wiener Neudorfer Bürgermeister über den Masken-Skandal wusste, was ich denn möglicherweise davon hatte und nachdem auch der investigativste unter den Gemeinderäten, Genosse Kammer, bereits angedeutet hat, alles über den Gemeinde-Prüfungsausschuss aufdecken zu werden – gehe ich in die Knie und gestehe: Ich war’s.

Das kommt halt davon, wenn man so lange im Homeoffice ist – da fällt einem halt einiges ein. Nachdem ich den Bundeskanzler überredet hatte, dass er den Gesundheitsminister überreden soll, eine FFP2-Maskenpflicht einzuführen, wollte ich mir halt auch eine Scheibe von dem Brot abschneiden. So viel verdient man als Bürgermeister auch wieder nicht. Ich habe ein großes Haus und so war es ein leichtes im Keller eine Maskenproduktion einzurichten. Bürgermeister haben ja zu jedem Haus in ihrer Gemeinde Nachschlüssel (ich hoffe, dass das bekannt ist) und so war es kinderleicht, eines Nachts ein paar Maskenproduktionsgeräte von der Hygiene Austria „auszuborgen“. Da dort so viele sind, habe ich richtig damit spekuliert, dass das nicht auffallen würde. Meine Frau hat am Anfang eher böse geschaut, als ich die schwarzgesichtigen Schwarzarbeiter bei mir einquartierte, aber ich konnte ihr glaubhaft machen, dass wir als Bürgermeister-Ehepaar hinsichtlich von Flüchtlingsaufnahmen ein gutes Beispiel geben müssen. Das würde Wählerstimmen aus dem linken Sektor bringen, konnte ich glaubhaft vermitteln. Dieses Argument zieht bei meiner Frau immer.

Schwierig wurde es dann, als ich die Idee hatte, Masken aus China zu importieren und einfach umzuetikettieren. Allerdings fand ich niemand, der dazu bereit war, hinzufliegen und diese zu holen. Als ich dann stundenweise das Haus verlassen musste und vorgab, immer mehr Termine in St. Pölten, Wien und Salzburg wahrnehmen zu müssen, wurde meine Frau misstrauisch. Wenn Frauen misstrauisch werden, dann denken sie zu allererst an ein außereheliches Verhältnis ihrer Ehemänner und nicht daran, dass der Ehemann heimlich den Flugschein macht. Ich ließ sie in dem Glauben und ertrug die zahlreichen Eifersuchtsszenen mit Bravour. Als ich dann so weit war, den Flugschein in Händen hielt und mir ein Flugzeug ausborgen konnte, flog ich kurzerhand selbst nach China zum Maskenkaufen. Einfach war es allerdings nicht, die 50 Millionen Masken in meinem Keller zu lagern. Meine Erklärung, dass ich einen außergewöhnlich hohen Mengenrabatt erzielen konnte und dass die Pandemie sicher noch Jahrzehnte dauern würde, beantwortete bei meine Frau mit einem schweigenden Kopfschütteln.

Dann kam die letzte Woche. Innenminister Karl Nehammer, den ich schon einige Zeit kenne – ich das aber niemals zugeben würde -, warnte mich vor einer bevorstehenden Razzia in meinem Haus. Schnell täuschte ich in Wiener Neudorf das Heimischwerden der südafrikanische Corona-Variante vor und alle Welt interessierte sich plötzlich dafür. Die Beamten der Staatspolizei und der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft mieden Wiener Neudorf aus Angst um ihre Gesundheit und verschoben die Razzia, genauso wie ich es geplant hatte. Das nützte ich um in drei Nachtetappen die „ausgeborgten“ Geräte wieder zum Gebäude der Hygiene Austria zurückzubringen und in den dort verborgenen Kellergewölben die China-Masken, die ich zu österreichischen mutieren wollte, zu hinterlegen. Geplant war, diese nach der Razzia in meinem Haus – in dem nun nichts mehr gefunden werden konnte – wieder zurückzuholen.

Warum jetzt die Polizei und die Staatsanwaltschaft die Razzia anstatt in meinem Haus im Gebäude der Hygiene Austria gemacht hat – und die Kellerwölbe und damit die Masken gefunden hat – weiß ich allerdings wirklich nicht.

So: Das ist jetzt die ganze wahre Geschichte. Und bevor mir jetzt Genosse Kammer oder ein aufmerksamer Facebook-Nutzer auf die Schliche kommt, habe ich bei meinem heutigen frühmorgendlichen Saunagang beschlossen, in die Offensive zu gehen und mein Gewissen zu erleichtern.

Ich hoffe, dass meine Aufrichtigkeit zu heftigem Applaus und zustimmendem Nicken führt. Die nächste Gemeinderatswahl ist erst in vier Jahren, also habe ich gute Chancen, dass die Wähler das bis dahin vergessen – oder mir wenigstens verziehen – haben werden. Vielleicht liest auch Francis Ford Coppola meinen Blog und denkt an eine Verfilmung. Gegen Einwurf kleiner Münzen: Kein Problem.

Ach ja, mein Anwalt sagt, ich soll noch sagen: Ich kenne Bundeskanzler Sebastian Kurz nicht, habe ihn weder getroffen, noch mit ihm gesmst und weiß im übrigen gar nicht wie er heißt.

„Was sagst Du Michael? Du musst lauter sprechen.“

Sorry, aber neben mir sitzt mein Anwalt und kontrolliert, was ich schreibe. „Warum soll ich schreiben, dass meine Frau nicht im Büro des Bundeskanzlers arbeitet.Tut das was zur Sache?

„Schrei mich nicht so an – ich schreibe es ja schon.“ Diese Anwälte.

Ganz wichtig: Meine Frau arbeitet nicht im Büro des Bundeskanzlers.

A2-Brücke Eumigweg wird für den Autoverkehr gesperrt!

Aufgrund der Arbeiten am Lärmschutz „Eumigweg“ muss die Brücke über die A2 für den Autoverkehr gesperrt werden! Beispielsweise wird der Lärmschutz (im Bild links und rechts) auf 7,5 Meter erhöht!

Im Zuge der Neuerrichtung der Lärmschutzwände entlang der A2 wird bekanntlich auch der Lärmschutz entlang der Hauptstraße und des Eumigweges teilweise neu errichtet, teilweise saniert und erhöht.

Die A2-Brücke Eumigweg Richtung Kläranlage muss demnächst für den Autoverkehr komplett gesperrt werden. Das betrifft in erster Linie natürlich die Zufahrt zur Kläranlage, aber natürlich auch zu den Feldern. Für Fußgänger wird ein Weg freigehalten, allerdings muss der Treppenaufgang Raimundweg gegangen werden. Der Zugang vom Bereich Schloßmühlgasse in Richtung Brücke wird zur Sicherheit komplett gesperrt werden.

Viele von uns spazieren gerne über die Feldwege Richtung Biedermannsdorf. Passen Sie in den nächsten Wochen gut auf und wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen Fahrzeuge entgegenkommen. Der Autoverkehr zur Kläranlage wird über Biedermannsdorf und die Feldwege umgeleitet.

Auch auf der A2-Brücke Hauptstraße wird es zu Beeinträchtigungen kommen, allerdings bleibt diese für den Autoverkehr offen. Im Zuge der Arbeiten am neuen Lärmschutz wird auch der Geh- und Radweg vom Wirtschaftshof Richtung Biedermannsdorf im Wiener Neudorfer Ortsteil verbreitert.

Ernüchternd: Nur 1 Drittel nahm an der PCR-Testung teil!

Bei der Organisation halfen alle zusammen: Gemeinde, Land, Rettung, Notruf NÖ und die Feuerwehr!

Zur Erinnerung: Mittwoch Mittag stand fest, dass erstmals in Niederösterreich die sogenannte hochansteckende „Südafrika-Variante“ des Corona-Virus verstärkt festgestellt wurde – und zwar ausschließlich in Wiener Neudorf. Die zuständigen Gremien des Landes entschieden sich dafür, der Ortsbevölkerung so rasch wie möglich Gratis-PCR-Tests (Labortests) zu ermöglichen. Damit sollte Klarheit über die Verbreitung des Virus – vor allem der Virusvariante – geschaffen werden.

Kostenlos angeboten bei den herkömmlichen Massentests wird ausschließlich der Schnelltest (Antigen-Test). Der PCR-Test, der viel genauer ist und das Virus viel schneller nach der Ansteckung aufspüren kann, wird bei den normalen Massentests nicht angeboten, kostet privat durchschnittlich € 100,-, auch weil die Untersuchung in einem Salzburger Labor viel aufwendiger ist. Der Labortest schlägt schneller an, untersucht genauer und kann sequenzieren und damit Virus-Varianten feststellen.

Inklusive allem drum und dran hätte diese Aktion in Wiener Neudorf also gut € 1 Million kosten können. Dessen ungeachtet gab das Land grünes Licht und beauftragte die Gemeinde, Notruf NÖ und das Rote Kreuz mit der Organisation und der Durchführung. Wir hatten exakt 2 Stunden Zeit, alles zu koordinieren, weil bereits am Mittwoch Nachmittag – bis inklusive Sonntag – mit der Testung begonnen werden sollte. Danke an alle Beteiligten, dass das so rasch und toll umgesetzt werden konnte.

Ziel war es so viele Wiener Neudorfer/-innen wie möglich zu erreichen. Wie schaffen wir die Information? Alle gängigen Medien (Fernsehen, Rundfunk, Print- und Soziale Medien) haben sich bereit erklärt, umgehend zu informieren und Beiträge zu erstellen. Viele davon waren noch am Mittwoch vor Ort und haben sicher in den letzten Tagen immer wieder bei mir gemeldet, um zu fragen wie sie weiter unterstützen können.

Meine naive Annahme war, dass sich etwa 6.000 Personen testen lassen werden. 6.000 sind knapp 2/3 der Bevölkerung, das Ergebnis also aussagekräftig. Wie kam ich zu dieser Zahl? Wir haben knapp 9.500 Einwohner. 1.000 von uns, nahm ich an, schauen nicht fern, hören nicht Radio, lesen keine Tageszeitung und verfolgen keine Sozialen Medien, reden nicht mit Nachbarn, Freunden und Verwandten – und erfahren somit nichts von der Aktion. Weitere 1.000 sind Kinder, vor allem Kleinkinder, die sich zwar testen lassen hätten können, aber von denen ich annahm, dass die Eltern dies eventuell verweigern würden. Bleiben noch 7.500. 350 Wiener Neudorfer/-innen waren und sind bereits am Corona-Virus erkrankt, haben Antikörper entwickelt und sollen demnach gar nicht zum Test. Bleiben mehr als 7.000. Dann wird es, so meine Annahme, einige Hundert geben, die nie außer Haus gehen (können), sich nicht anstecken können und demnach der Testung fernbleiben. Und einigen Hundert geht das Thema sowieso irgendwo am A…. vorbei.

Also bleiben so um die 6.000 Personen, von denen ich annahm, dass ihnen, wenn schon nicht die eigene Gesundheit, so die der Familienangehörigen, der Kinder, der Eltern, der Nachbarn, der Bekannten (die man eventuell trifft) und der Arbeitskollegen nicht egal sein würde – und sich zur Sicherheit testen lassen werden. Bei aller Corona-Müdigkeit, die uns alle befallen hat.

Da habe ich mich ordentlich verrechnet. Von den letztlich getesteten 2.966 Personen, waren ca. 2.700 Wiener Neudorfer/-innen. Also weniger als 1/3 der Bevölkerung. Auch andere, die viel in unserem Ort zu tun haben, haben gebeten, sich testen lassen zu dürfen. Knapp 20 wurden positiv getestet, die keine Symptome spürten und von denen etliche davon kurz vorher durch einen Schnelltest „negativ“ waren. Wie oben beschrieben, ist der Labortest sicherer, umfangreicher, genauer und erkennt den Virusbefall schneller – und ist damit aussagekräftiger.

Wie die zuständigen Behörden jetzt mit dem Ergebnis der geringen Beteiligung umgehen, kann ich noch nicht sagen.

Rechnen wir weiter. Wenn bei 1/3 der Bevölkerung 20 Fälle herausgearbeitet wurden, so ist davon auszugehen, dass etwa weitere 40 Wiener Neudorfer/-innen das Virus haben, nichts merken, herumspazieren und es weitergeben – hoffentlich nur das „normale“ Virus und nicht eine Variante. Da ich weiter annehme, dass sich diejenigen eher testen lassen, die vorsichtig mit der Situation umgehen als andere, wird die Dunkelziffer mit Sicherheit höher sein.

Ich habe mich verrechnet. Ich dachte, dass im Zweifelsfall und im Eventualfall die Wiener Neudorfer zusammenstehen, aufeinander Rücksicht nehmen, gegenseitige Sicherheit wollen und geben – und sich ein paar Minuten für die Gesundheit der Allgemeinheit Zeit nehmen (die maximale Wartezeit betrug 10 Minuten). In guten Dorfgemeinschaften funktioniert das so. Aber vielleicht führen wir die Bezeichnung „Dorf“ wirklich nur mehr im Namen, ohne uns mehrheitlich damit zu identifizieren.

Ich bedanke mich herzlich bei allen, die diese Sicherheits-Testung ermöglicht und bei dem Teil der Bevölkerung, die daran teilgenommen haben.

Aber, wenn bei einem Fußballspiel bei einer 11-köpfigen Mannschaft 4 eine Weltklasseleistung bringen, die anderen 7 aber auslassen, zu müde sind, herumstehen und ihnen das Ergebnis wurscht ist, dann wird eher das andere Team gewinnen. Das Match lautet: Wiener Neudorf gegen Virus.