Dort können Sie sich im Bezirk Mödling testen lassen

Die Testmöglichkeiten im Bezirk Mödling sind ausgesprochen gut. In 17 der 20 Bezirksgemeinden sind Antigen-Schnelltests möglich, bei denen das Ergebnis innerhalb von 20 Minuten vorliegt.

Und gerade im Ballungsraum Wiener Neudorf, Mödling, Guntramsdorf und Vösendorf ist das Testangebot besonders gut ausgebaut, wie der obigen Auflistung zu entnehmen ist. Wir sind also bestens gerüstet, falls es ab Anfang Mai zu Eintrittstests für Gastronomie, Handel und Kulturveranstaltungen kommen sollte, worüber die Bundesregierung derzeit im Rahmen ihrer Klausur berät.

Und ab morgen Mittwoch, 10 Uhr, können die Jahrgänge 1961 und älter (wieder bzw. erstmals) Impftermine unter http://www.impfung.at/termin buchen.

Vor 39 Jahren

Interessiert das überhaupt wen? Meine Berater sagen, dass viele der Mensch hinter dem Bürgermeister-Amt interessiert und darum wäre es wichtig. Ist das so?

Vor 39 Jahren war der 17. April ebenfalls ein Samstag. Es war deutlich wärmer, aber auch regnerischer, als Gaby und ich uns das Ja-Wort gaben. In der Pfarre Herz-Jesu. 12 Jahre lang war ich nahezu täglich in der Pfarre St. Othmar in Mödling in etlichen Funktionen tätig. Aber als der „Fernsehpfarrer“ (wie wir Monsignore Müller nannten) erfuhr, dass Gaby schwanger ist, verweigerte er uns eine Brautmesse. So wichen wir in die Herz-Jesu-Kirche aus, Kaplan Wolfgang Schwarz nahmen wir mit. Noch heute gibt es neben der Liebe zu einem Menschen für mich keinen passenderen Grund zu heiraten, als wenn sich Nachwuchs einstellt. Aber mit dem Begriff der Sexualität hat die Kirche, vor allem die katholische, nach wie vor ihre Probleme. Vor der Hochzeit hatten wir verpflichtenden Eheunterricht. Ein etwas älteres Pärchen erklärte uns 5 Brautpaaren (darunter waren vier Bräute schwanger) wie das mit der Zeugung von Kindern theoretisch geht.

Zwei Töchter und zwei Enkeltöchter später, möchte ich behaupten, dass es ein erfülltes und aufregendes gemeinsames Leben war. Meine Frau dürfte es mit „anstregend“ umschreiben. Wir sind gemeinsam durch „dick und dünn“ gegangen, wobei ich nicht weiß, welcher Begriff von den beiden die guten Zeiten – und welcher die schlechten – bedeutet. Sagen wir besser: Wir haben viele Höhen, aber auch einige Tiefen überwunden. So wie alle Ehepaare. Ich habe die Zeit rundum als glücklich empfunden und Gaby gibt mir täglich das Gefühl, das auch zu tun.

Vor ein paar Jahren haben wir vereinbart, dass wir unsere Hochzeitstage immer irgendwo anders verbringen. Das Corona-Virus hat auch diesbezüglich in unser Leben eingegriffen. Also haben wir gestern beschlossen, an unserem 39. Hochzeitstag alles das zu machen, was wir immer schon gerne gemeinsam taten und tun. Wir brunchen gern. Also haben wir ausführlich gebruncht. Wir reden gern über interessante Artikeln im Standard, profil, der Zeit us.w. Also haben wir darüber gesprochen. Wir gehen gern wandern. Also sind wir die mittlerweile gewohnten 9 Kilometer über die Felder nach Biedermannsdorf und Vösendorf marschiert. Wir saunieren gern. Also haben wir in Anschluss daran ordentlich geschwitzt. Natürlichen machen wir auch DAS gern. Also haben wir auch DAS gemacht. Wir hören gern klassische Musik. Also haben wir uns den „Bolero“ aufgedreht. Gratis-Tagestip von mir: DAS und das Hören des „Bolero“ lässt sich wahnsinnig gut kombinieren, vor allem, wenn man etwas lauter aufdreht.

Wir schauen uns gern Dokumentationen an. Also haben wir uns gestern die „7 Rätsel der Menschheit“ gegeben. ZDFInfo – einer unserer Lieblingssender. Wir essen gern. Übrigens haben ich in der Corona-Zeit meine Liebe zum Kochen entdeckt. Also haben wir uns gemeinsam etwas Gutes gekocht und den Tisch festlich gedeckt. Beim Wein sind wir fremdgegangen. F.X. Pichler – Wachau. Nicht, dass ich damit sagen möchte, dass wir auch gerne Fremdgehen. Beim Wein ist das erlaubt.

Und dann wollten wir noch am Hochzeitstag in die Samstag-Vorabend-Messe. Die Messe müssen wir heute nachholen. Das haben wir gestern nicht geschafft. Als wir hätten aufbrechen müssen, haben wir plötzlich Maurice Ravel gehört. Bolero. Relativ laut.

Wie geht es nach dem Lockdown weiter?

Noch etwas mehr als 2 Wochen, bis Sonntag den 2. Mai, dauert der Lockdown in Niederösterreich und Wien noch an. Und dann? Wie geht es ab Montag, dem 3. Mai weiter? Die Fragen, die immer wieder an das Gemeindeamt und auch an mich persönlich gestellt werden: Wird dann die Gastronomie geöffnet? Dürfen wir dann wieder einkaufen gehen – und wie? Wird es Eintrittstests geben – und wofür? Wann sperrt der Kahrteich auf?

Antworten heute: Keine Ahnung. Nix is fix. Nichts Genaues weiß man nicht.

Wir warten auf Entscheidungen und diesbezügliche Verordnungen aus dem Gesundheitsministerium. Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass die Verordnungen im besten Fall knapp vor Inkrafttreten von Maßnahmen übermittelt werden. Ob das unter dem neuen Gesundheitsminister, der sich aber erst einarbeiten muss, anders wird, wissen wir nicht. Vielleicht werden die Kompetenzen an die Landeshauptleute übertragen. Auch das wissen wir zur Stunde nicht. Vielleicht wird es aber auch von Bezirk zu Bezirk – abhängig von den Inzidenzzahlen – regional unterschiedliche Vorgehensweisen geben.

Eintrittstests: „Ganz Österreich gurgelt????“

So wie es heute ausschaut, soll es verpflichtende Eintrittstests für Gastronomie, Handel und Kulturveranstaltungen geben. Auch viele Unternehmen ersuchen ihre Mitarbeiter sich regelmäßig – freiwillig – testen zu lassen. Niederösterreich setzt dafür auf die Antigentests in den Teststraßen, deren Ergebnis innerhalb von 20 Minuten am Handy ersichtlich ist. Wenn die Eintrittstests notwendig sind, dann werden sich viel mehr Menschen als heute testen lassen (müssen), um Einkaufen, Essengehen oder eine Veranstaltung besuchen zu können. Wir haben in Wiener Neudorf dafür bereits vorgesorgt und mittlerweile gibt es an drei Standorten in unserer Gemeinde von Montag bis Freitag Testmöglichkeiten. Wien setzt eher auf die etwas genaueren „Gurgeltests“, die aber in einem Labor ausgewertet werden müssen. Es gibt Wünsche, diese Art der Testung auf ganz Österreich auszuweiten. Auch die Orts-SPÖ möchte das. Alle Details sehen Sie auf: http://www.allesgurgelt.at Der Vorteil: Der Test kann zu Hause vorgenommen werden und man muss zu keiner Teststraße gehen. Das ganze Prozedere muss per Handy aufgenommen und an das Labor übermittelt werden, damit festgestellt werden kann, ob das 1-Minuten-lange Gurgeln ordnungsgemäß erfolgt ist. Das Problem: Die Auswertung dauert derzeit bis zu 24 Stunden. Wenn ganz Österreich gurgelt, dann überfordert das die Labore, die die Testungen auswerten müssen und die Ergebnisse werden erst bis zu 48 Stunden später vorliegen. Das bedeutet: Will man am Mittwoch zum Heurigen gehen, muss man sich spätestens Montag testen lassen und hoffen, dass das Ergebnis rechtzeitig vorliegt. Geht man dann eben einen Tag später, also am Donnerstag, zum Heurigen, dann ist die Berechtigung (spätestens 72 Stunden nach der Testung) abgelaufen. Bei dem bisher gewohnten Antigen-Test (Nasen- oder Rachenabstrich) reicht es, sich eine halbe Stunde vor dem geplanten Heurigentermin zu testen. Deshalb glaube ich, dass der Antigentest die bessere – weil vor allem schnellere und unkompliziertere – Variante ist.

Kahrteich

Normalerweise öffnet das Teichgelände jährlich am 2. Mai. Da dieser Tag noch in den Lockdown fällt, bereiten wir uns für Montag, den 3. Mai vor. Ob Freibäder/Teiche dann allerdings geöffnet werden dürfen – und wenn ja, unter welchen Bedingungen – weiß ich derzeit noch nicht. Wiener Neudorfer/-innen mit bestehendem Haupt- oder Nebenwohnsitz können eine Saisonkarte bereits jetzt beziehen (oder die bestehende aufladen). Wenden Sie sich dafür bitte telefonisch an das Bürgerservice der Gemeinde. Ob und wann auch wieder auswärtige Gäste zugelassen werden können, wissen wir erst, wenn die diesbezüglichen Verordnungen und die zu treffenden Maßnahmen vorliegen.

Die Corona-Impfstrategie des Landes Niederösterreich

In Österreich fahren die Bundesländer eigene Impf-Strategien. In Niederösterreich wird bislang über Arzt-Ordinationen geimpft. Wenn sich mehrere Ärzte dazu entschließen, nicht in ihren Ordinationen – aus welchen Gründen auch immer – zu impfen, dann können sie sich zu sogenannten „Impfstraßen“ zusammenschließen. Diese Impfstraßen werden dann organisatorisch wie die Ordinationen behandelt. Ich habe mit unseren Ärzten deshalb schon vor drei Monaten über eine gemeinsame Impfstraße im Festsaal des Freizeitzentrums gesprochen. Aus verständlichen Gründen haben sich die Ärzte aber für ihre eigenen Ordinationen entschieden.

Um so viele Impftermine wie möglich vergeben zu können, müssen die Impfzeiten derzeit „diktatorisch“ von oben vorgegeben werden. Da dies mit den normalen Ordinations-Öffnungszeiten oft nicht in Einklang zu bringen ist, haben viele Ärzte ihre Teilnahme leider wieder absagen müssen, denn die eigenen „Haus-Patienten“ haben Vorrang. Darüber hinaus standen bislang auch nur wenige Impfstoffe zur Verfügung. Das ist auch der Grund, warum in Wiener Neudorf derzeit nur in der Ordination „Dr. Nouri“ geimpft wird.

Da in den nächsten Wochen mit viel mehr Impfstoffen gerechnet wird, ändert das Land Niederösterreich seine Strategie. Bis jetzt werden durch die gelieferten Impfmengen bis zu 30.000 Personen in NÖ pro Woche geimpft. Ab Mai soll dies auf 90.000 bis 100.000 Personen gesteigert werden. In jedem Bezirk wird deshalb ein sogenanntes „Impfzentrum“ eingerichtet, das 7 Tage pro Woche geöffnet haben wird. Im Bezirk Mödling wird dies in Laxenburg sein. Ausgewählt wurden diese Impfzentren nach Größe, Verfügbarkeit und Erreichbarkeit der Einrichtung. Wer diese Impfzentren betreuen wird, ist derzeit Gegenstand eines internationalen Ausschreibeverfahrens. Bis zum Vorliegen eines Ergebnisses, werden diese Impfzentren (die ersten werden Mitte April öffnen, die restlichen in der 2. Mai-Woche) vorübergehend vom Roten Kreuz betreut.

Durch diese permanent geöffneten Impfzentren erhofft man sich eine schnellere Durchimpfung als bei nur stundenweise geöffneten Impfstraßen oder Ordinationen. Auch für diese Impfzentren wird es eine Anmeldung und einen genauen Impfzeitpunkt geben, den man wählen kann. Nicht auswählen kann man den Impfstoff. Jede/r Niederösterreicher/in kann jedes der 20 Impfzentren im Bundesland wählen, aber natürlich wird man im Regelfall zum nächstgelegenen greifen. Wir Wiener Neudorfer haben mit dem knapp 5 Kilometer entfernten Impfzentrum in Laxenburg nur einen vergleichsweise sehr kurzen Anfahrtsweg, auch mit einer – falls benötigt – guten Bus- oder Taxiverbindung.

Darüber hinaus soll auch weiter über die niedergelassenen Arztordinationen geimpft werden – und zwar mit den Impfstoffen „AstraZeneca und Johnson & Johnson“.

Das Inhalatorium ist wieder offen

Unser Inhalatorium, Wiesengasse/Ecke Raimundweg, ist nach der Winterpause nun wieder geöffnet. Gerade für Menschen mit Atemwegserkrankungen ist ein Aufenthalt in dieser Einrichtung (wohin es gute Rad- und Fußverbindungen gibt) sehr empfehlenswert.

Kurz und knapp gesagt, ist ein Inhalatorium ein Raum zum Inhalieren. Historische Inhalatorien wurden einst gebaut – wie es der Name schon verrät – zur Inhalationstherapie. Solche Bauwerke – auch Gradierbauten genannt – entstanden üblicherweise an salzhaltigen Solequellen. Es sollte die salzhaltige Luft inhaliert werden, die eine wohltuende Wirkung auf die Atemwege hat.

Die feinen Salzkristalle (Aerosole) in der Luft reinigen und befeuchten die Atemwege und lassen angegriffene Schleimhäute abschwellen. Besonders Menschen mit Erkältung, Bronchitis, Asthma oder Allergien profitieren von dieser heilsamen Wirkung. Durch tiefes Einatmen gelangen die Aerosole noch besser in die feinsten Verästelungen der Bronchien und sorgen für eine deutliche Verbesserung bei Atemwegserkrankungen.

Nachdem wir in Wiener Neudorf über kein natürliches salzhaltiges Wasser verfügen, müssen wir dieses imitieren. Dafür sorgen die täglichen Kontroll- und Wartungsarbeiten der Mitarbeiter unseres Wirtschaftshofes.

Ich werde oft gefragt, warum das Inhalatorium über die Wintermonate geschlossen werden muss. Das ist an sich leicht erklärt. Mit Salz angereichertes Fließwasser wird langsam über Reisig geleitet und verbindet sich durch einen Verdampfungsprozess mit der Atemluft. Bei Minustemperaturen kommt es trotzdem zu Kristallbildungen. So hatten wir bei Inbetriebnahme in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Gefrierungen und Eiszapfenbildungen. Dadurch funktioniert das System dann nicht mehr. Da wir aber glauben, dass die Minustemperaturen nun endgültig vorbei sind, haben wir die Anlage frühestmöglich geöffnet. Gerade jetzt ist es wichtig, unsere Bronchien zu reinigen.

Bitte beachten Sie die Corona-Maßnahmen. Die Vorsichts- und Abstandsregeln gelten natürlich auch in dieser Einrichtung. Ich freue mich, dass es für dieses Pilotprojekt bereits viele interessierte Gemeinden gibt, die eine ähnliche Einrichtung überlegen. So haben wir erst gestern einen Termin mit der nächsten Delegation vereinbart.

Über eine völlig skurrile Gemeinderatssitzung

Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch schon so ergangen ist, dass Sie noch stundenlang nach einem Ereignis herumsitzen und sich fragen: Was war das jetzt eigentlich? Mir geht es derzeit so. Wäre ich eine Giraffe, dann wäre das obige Bild jetzt ein Selbstporträt.

Seit über einem Jahr herrscht in Wiener Neudorf politische Ruhe. Dass das nicht so bleiben wird, war mir klar, denn politische Ruhe ist nach außen hin immer in erster Linie für die Bürgermeister-Fraktion gut. Dass sich die Opposition da etwas einfallen lassen muss, um auf sich aufmerksam zu machen, ist natürlich verständlich.

Der Einfall war jener: Verlangen wir (SPÖ, FPÖ und NEOS) eine außerordentliche Gemeinderatssitzung. Wenn das mehr als ein Drittel der Gemeinderäte wünschen, dann muss ein Bürgermeister gemäß NÖ Gemeindeordnung dazu einladen. Wir haben zwar in knapp zwei Wochen sowieso eine vereinbarte Sitzung. Aber macht ja nichts. Also trafen wir uns gestern (Mittwoch, 7. April 19.00 Uhr) zu dieser verlangten Sitzung zusätzlich. Eigentlich sollten im harten Lockdown keine nicht unbedingt notwendigen Sitzungen stattfinden – aber sei’s drum. Wir haben direkt vor der außerordentlichen Sitzung eine außerordentliche Testung angeboten. Die Sicherheit war also umfangreich gegeben.

Während der Sitzung wurden dann Wünsche in Form von Anträgen gestellt, die seit Monaten erledigt sind. Die Gemeinde möge dem Land mitteilen, dass wir – falls gewünscht und erforderlich – eine Impfstraße im Freizeitzentrum einrichten könnten. Das hat die Gemeinde allerdings bereits vor Monaten getan. Der nächste Wunsch: Der Bürgermeister möge die Ärzte fragen, ob sie nicht statt in den jeweiligen Ordinationen in den Impfstraßen impfen wollen. Darüber haben wir aber bereits vor Monaten beraten. Die Ärzte haben sich aus gutem Grund für die Ordination entschieden. Warum? Das Land NÖ möchte Impfstraßen mit durchgehenden Öffnungszeiten bzw. die Impfzeiten selbst bestimmen. Das können die Ärzte aber nicht leisten, weil sie nicht rund um die Uhr in einer Impfstraße tätig sein oder immer während der normalen Ordinationszeiten impfen können, denn sonst müssten sie ihre Ordinationen für diese Zeiträume schließen – und die Ärzte fühlen sich (wenig verwunderlich) ihren mehrheitlich Wiener Neudorfer Patienten verpflichtet. Im Impfstraßen oder Impfzentren werden bekanntlich nicht nur Ortsansässige geimpft, sondern großteils Auswärtige. Weiterer Wunsch: Die Gemeinde möge sich um eine angemessene Entschädigung für impfende Ärzte kümmern. Das ist aber seit Monaten durch Verhandlungen der Ärztekammer mit den zuständigen Stellen längst erledigt.

Der nächste Einfall: Die Gemeinde möge sich darum kümmern, dass statt der Schnelltests auch „Nasenbohrer-Selbsttests unter Aufsicht“ angeboten werden können. Das ist aber bereits landesweit längst erledigt und wird, wenn die Lieferungen eintreffen, auf die jeweiligen Teststraßen demnächst ausgerollt.

Die nächste Idee: Die Gemeinde solle sich dazu verwenden, dass in den Schnelltest-Straßen auch Gurgeltests angeboten werden. Das geht aber deshalb am Sinn vorbei, weil bei Schnelltests auch das Ergebnis – wie der Name schon sagt – schnell vorliegen muss. Das Ergebnis eines Gurgeltests wird in eigenen Labors ermittelt und dauert bis zu 48 Stunden, im allerbesten Fall 24 Stunden. Die Menschen, die sich testen lassen, brauchen das Ergebnis aber sehr rasch, um zu wissen, ob sie arbeiten gehen können, einen Besuch machen können, zum Friseur gehen können oder sonst was tun können. In Hinkunft wird es wohl auch für Handel und Gastronomie Eintrittstests geben (müssen). Es ist eher sehr unwahrscheinlich, dass jemand die Zeit hat, auf das Testergebnis bis zu 2 Tage zu warten, um in ein Geschäft oder Essen zu gehen.

Es entwickelte sich eine über 2-Stunden-Debatte. Eigentlich war nach 10 Minuten alles gesagt, aber nicht von jeden. Die Anträge wurden letztendlich erwartungsgemäß abgelehnt, vor allem weil die Inhalte großteils bereits seit Monaten erledigt sind.

Kritikpunkt war auch, dass in Wiener Neudorf die Gemeinderäte nicht vor der Bevölkerung (etwa durch diesen Bürgermeister-Blog) informiert werden. Bis jetzt nahm ich – offenbar fälschlicherweise – an, dass sich alle Gemeinderäte auch als Teil der Bevölkerung verstehen. Da ich keinen Sinn darin sehe, dass ich einen Beitrag oder eine Information über Gemeindemedien ein paar Stunden verzögere, nur damit Gemeinderäte den Text exklusiv vorher lesen können, bitte ich um Verständnis, dass ich dem nicht nachkommen werde.

Es ist auch so, dass die Bekämpfung einer Pandemie – um bei diesem Thema zu bleiben – nicht von den Gemeinden aus geregelt werden, sondern zentral. In Österreich durch das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit den Landesregierungen. Ich nahm an, dass das allseits bekannt ist. Die Gemeinden sind, wenn sie sich dazu bereit erklären, nur Erfüllungsgehilfen und keine Entscheidungsträger. Und wir sind in Wiener Neudorf seit vielen Monaten dazu bereit und halten uns für gute – nein: sehr gute – Erfüllungsgehilfen.

Ich interpretiere jetzt ein wenig, auch um die gestrige Gemeinderatssitzung (für mich) verständlich zu machen. Es gibt einen Oppositionszusammenschluss im Nationalrat von SPÖ, FPÖ und NEOS. Teilweise kann ich die Kritik am Impfmanagement der Bundesregierung auch nachvollziehen. Ob es aber eine andere Regierung besser hinbekommen hätte, halte ich allerdings für Spekulation. Im Nachhinein Kritisieren ist natürlich immer leichter als im Vorhinein Entscheiden. Und im Nachhinein haben es immer alle immer schon besser gewusst und hätten es mit Sicherheit besser macht. Jaja – eh klar. Vielleicht gehört es zur Taktik, dass dort, wo es möglich ist, dieser Oppositionszusammenschluss auch auf anderen Ebenen gelebt werden soll. In Wiener Neudorf ist es möglich, weil sich diese drei Gruppierungen (SPÖ, FPÖ, NEOS) irgendwie als Opposition verstehen, auch wenn die SPÖ mit 4 Gemeindevorständen in der Gemeinderegierung sitzt und das 2. Vizebürgermeisteramt ausübt.

Auf Landesebene ist das wieder nicht möglich, weil blöder Weise die für die Gesundheit (und damit auch für die Test- und Impfstrategie im ganzen Bundesland – damit auch in Wiener Neudorf) zuständige und mitverantwortliche Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig der SPÖ angehört – zu der ich im übrigen ein gutes Einvernehmen habe.

Sodala! Fertig! Jetzt weiß ich nicht. Soll ich nun diesen Blogbeitrag zuerst den Gemeinderäten schicken – und erst zu Mittag für alle anderen freischalten? Ich verstehe es aber noch immer nicht, was das für einen Sinn haben sollte und warum ich das tun sollte. Manchmal sind halt Bürgermeister wirklich begriffstutzig, unbelehrbar und unflexibel – deshalb drücke ich jetzt einfach auf den „Veröffentlichen-Balken“.