Wann wird die Feuerwehrsirene eingeschaltet?

Von Zeit zu Zeit werde ich gefragt, warum unbedingt die Feuerwehrsirene eingeschaltet wird. Es müsse doch heutzutage andere technische Möglichkeiten geben, um die Kameraden zu einem Einsatz zu rufen.

Da besteht ein großer Irrtum. Die Sirene wird weniger zur Verständigung der Feuerwehrkameraden in Betrieb genommen (die Alarmierung erfolgt tatsächlich auf anderem Weg), sondern um die Bevölkerung zu warnen. Eine Sirenenalarmierung erfolgt nur dann, wenn es sich um Einsatzlagen mit einer akuten Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen handelt oder bereits bei Notrufeingang eine Brandbestätigung vorliegt. Wir leben entlang der meistbefahrenen Autobahn und eines der größten Betriebsgebiete Österreichs, wo jederzeit z.B. ein Schadstoffunfall passieren kann – und die Bevölkerung im Eventualfall gewarnt werden muss.

Das Sirenensignal bietet der Bevölkerung die Möglichkeit sich zu vergewissern, ob auch für sie eine konkrete Gefahr droht. Das ist u.a. dann der Fall, wenn es beispielsweise in der unmittelbaren Umgebung brennt und Brandgeruch oder ein anderer gesundheitsschädlicher Geruch durch ein offenes Fenster ins Gebäude dringen könnte.

Das Sirenensignal dient also dazu, in Sekundenschnelle über mögliche Gefahren zu warnen. Das ist auch der Grund, warum es in einer Gemeinde mehrere Sirenen gibt, damit die Warnung überall im gesamten Wohngebiet wahrgenommen werden kann. Natürlich ist mir bewusst, dass der dreimalige 15-sekündige Sirenenton zu Unmut bei vom Einsatz Nicht-Betroffenen führen kann. Sollte jemand jedoch selbst in eine gröbere Not- und Gefahrensituation geraden, wird man froh sein zu hören, dass ab diesem Zeitpunkt professionelle Hilfe unterwegs ist. Es ist auch ein Hinweis für die Bevölkerung, dass die Feuerwehrkameraden so schnell wie möglich von ihrer Wohnung oder ihrer Arbeitsstätte zum Feuerwehrhaus und von dort zum Einsatzort unterwegs sind, um Menschenleben zu retten. Und da kann jede Sekunde zählen.

Wir haben in Wiener Neudorf eine der einsatzstärksten, aber auch bestgerüsteten Feuerwehren des Landes. Die Gemeinde investiert sehr viel Geld in die Ausbildung und Ausrüstung, einerseits um den freiwilligen Einsatz der Kameraden so sicher wie möglich zu halten, aber andererseits, um der Bevölkerung die bestmögliche Sicherheit zu geben, falls etwas passiert.

Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, ausreichend freiwillig tätige Personen im Ort zu haben, die sich dazu verpflichten, im Einsatzfall ihre Gesundheit und ihr Leben für die Sicherheit der Bevölkerung einzusetzen – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Seien wir dankbar für dieses freiwillige Engagement unserer Feuerwehrkameraden.

Aber leider kann nicht jeder Einsatz in einer unbemerkten Ruhe und Stille durchgeführt werden. Eine Sirenenalarmierung findet nur in den allerwenigsten Fällen statt und nur dann, wenn es sich um eine akute Gesundheits- oder Lebensgefährdung von Menschen handelt. Wenn wir also die Sirene hören, dann kämpfen die Einsatzkräfte um die Gesundheit oder das Leben eines oder mehrerer Menschen. Glücklicherweise fast immer erfolgreich.

Und um die Feuerwehrsirenen zu testen, gibt es in Österreich (bis auf Wien) jeden Samstag mittags einen Probealarm – in Wiener Neudorf knapp nach 12.00 Uhr.

Goldener Igel für Wiener Neudorf

Mit dem „Goldenen Igel“ werden jene Gemeinden ausgezeichnet, die während eines Jahres die Kriterien von „Natur im Garten“ zu 100 % erfüllen, diese dokumentieren und sich einer Begutachtung unterziehen. Unsere für dieses Thema verantwortliche geschäftsführende Gemeinderätin Irene Orchard (l.) und die zuständige Sachbearbeiterin, Mag. Anne Getzinger (r.) von der Umweltabteilung, haben die Auszeichnung persönlich aus den Händen von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner erhalten.

Im Mittelpunkt von „Natur im Garten“ stehen die drei Verzichtskriterien: chemisch-synthetische Düngemittel, chemisch-sythetische Pflanzenschutzmittel und Torf. Zugleich wird großer Wert auf biologische Vielfalt und Gestaltung mit heimischen und ökologisch wertvollen Pflanzen gelegt.

Wenn man durch Wiener Neudorf geht, dann sieht man in allen Ortsteilen, dass wir uns diese Auszeichnung redlich verdient haben und zu Recht als ökologische Vorbildgemeinde gelten. Vielen Dank an die politisch Verantwortlichen, die zuständigen Mitarbeiter/-innen der Fachabteilung, an das Gärtnerteam unseres Wirtschaftshofes und an unsere professionellen Partner, Fa. Ostermann, Fa. Wolf und Fa. Kostwein/Kreuzer.

Hochwasserwarnung für den Mödlingbach

Erstmals seit zwei Jahrzehnten besteht seit Sonntag derzeit eine Hochwasserwarnung für den Mödlingbach. Ausgelöst wird dieser für den Osten des Bezirks immer dann, wenn der Wasserstand Höhe Aquädukt Mödling eine bedenkliche Höhe erreicht. Die Situation hat sich durch den regenfreien Montag ein wenig entspannt. Die zuständige Behörde, die Bezirkshauptmannschaft Mödling, lässt diese Warnung aber aufrecht, weil für die nächsten 24 Stunden wieder enorme Regenmengen angesagt sind. Durch jeden Kanaldeckel, den Sie auf der Straße sehen, entwässert das Regenwasser in den Mödlingbach. Da kommt bei Starkregen in kürzester Zeit eine gewaltige Fülle zusammen.

Es kann also durchaus sein, dass wir die Gehwegunterführung unter der B17 wieder sperren müssen. Wr werden die Situation permanent überwachen. Für die Häuser im Nahebereich des Baches besteht allerdings keine unmittelbare Gefahr.

Gestern waren die Kollegen des Wirtschaftshofes im Hochwasser-Dauereinsatz, weil viel Treibgut, das die Wassermengen mit sich geführt und abgelagert haben, entfernt werden musste.

Heute ist der 100. Muttertag in Österreich

Wie viele Traditionen in Europa, hat auch der Muttertag seinen Ursprung in den USA. Sind es heute die verschiedensten, für unser Überleben so dringend notwendigen Klimaschutzbewegungen, die von einer saturierten und gleichgültigen Mehrheit streng beäugt und sogar verfolgt werden, waren es vor 150 Jahren die Mütter- und Frauenrechtsbewegungen, die irgendwo am Rande der Gesellschaft ihren Anfang hatten.

Eine gewisse Ann Maria Reeves Jarvis gründete 1865 in West Virginia (USA) eine Mütterbewegung unter dem Titel „Mothers Friendship Day“. An den von ihr organisierten Tages-Meetings konnten sich Mütter zu aktuellen Fragen austauschen – eine damalige revolutionäre Idee. In diesem Sog entstanden etliche Mütter-Friedenstag-Initiativen mit dem Ziel, dass die Söhne nicht mehr in den Kriegen geopfert werden sollen. Ab den späten 1860er Jahren entstanden auch in Europa die ersten Frauenbewegungen, die sich neben Friedensprojekten und mehr Frauenrechten auch für bessere Bildungschancen für Mädchen einsetzten. Die in unseren Breiten wohl bekannteste Vertreterin ist Bertha von Suttner, die mit Ihrem 1889 erschienenen Roman „Die Waffen nieder“ denn Nerv der – vor allem weiblichen – Gesellschaft traf.

Am 9. Mai 1905 starb Ann Maria Reeves Jarvis. Ihre Tochter Ann Jarvis sollte zur eigentlichen Begründerin unseres Muttertages werden. Denn am Sonntag, den 12. Mai 1907 (dem Sonntag nach dem 2. Todestag ihrer Mutter) veranstaltete sie ein großes Gedenk-Fest, das zu einem überwältigendem Erfolg wurde. Daraufhin startete sie in den USA eine Initiative für die Einführung eines offiziellen Feiertages zu Ehren aller Mütter und gewann einflussreiche Politiker, Geschäftsleute und Geistliche für ihre Idee. So kam es, dass der Muttertag bereits 1909 in 45 Staaten der USA gefeiert wurde – am 2. Maisonntag. 1914 wurde der Muttertag in den USA überall als nationaler Feiertag begangen.

Europa ließ nicht lange auf sich warten. Die ersten europäischen Muttertage fanden 1917 in der Schweiz, 1918 in Norwegen, 1919 in Schweden, 1923 in Deutschland und 1924 in Österreich statt. Die entscheidende Initiatorin bei uns war Marianne Hainisch, die Mutter des damaligen Bundespräsidenten, die gemeinsam mit der Pfadfinderbewegung dafür kämpfte.

Nur am Rande: Der erste Vatertag in Österreich fand 1956 statt, einen Monat nach dem Muttertag, am zweiten Juni-Sonntag.

In Österreich feiern wir also heute zum 100. Mal den offiziellen Muttertag. Ich wünsche allen Müttern einen schönen Tag, den die allermeisten wohl im Rahmen ihrer Familien begehen werden. Am meisten wünsche ich den Müttern aber, dass dieser zweite Maisonntag nur einer von sehr vielen Muttertagen im Jahreskreis sein möge.

Wir verschieben: „Wir räumen auf!“

Es ist die Woche der Absagen. Musste die geplante Musikschul-Aufführung „König der Löwen“ deshalb abgesagt werden, weil der Disney-Konzern derzeit für dieses Stück generell keine Berechtigung zu einer Aufführung erteilt, fällt morgen die Aktion „Wir räumen auf “ buchstäblich ins Wasser.

Aber wir werden diese Aktion auf Samstag, den 10. Juni verschieben und hoffen auf besseres Wetter.

Eröffnung des „Parks der Erinnerung“

Von 1943 bis 1945 bestand in Guntramsdorf – und nach dessen Bombardierung – in Wiener Neudorf ein Arbeitslager als Außenstelle des KZ Mauthausen für das „F.O. Flugmotorenwerk Ostmark“ (heutiges IZ-Süd). Nahezu 3.000 Häftlinge aus fast allen Ländern Europas wurden zu heute kaum vorstellbaren Schikanen des Lagerlebens und zur Zwangsarbeit verurteilt.

Es ist eine jahrelange Tradition, dass die Nachfahren von polnischen Zwangsarbeitern immer Anfang Mai das frühere KZ Mauthausen und die beiden Gedenkstätten in Guntramsdorf und Wiener Neudorf besuchen.

Mir war es schon länger ein Anliegen, rund um das Mahnmal von Arik Brauer (errichtet 2014) eine Gestaltung zu planen. Im Zuge der Errichtung des Unternehmens „eurofins“ wurde der Gemeinde dankenswerterweise ein Grundstück überlassen. Es folgte ein Architektenwettbewerb mit einer Jury, bestehend aus Mitgliedern des Mauthausen-Komitees, des Gedenkvereins Guntramsdorf/Wiener Neudorf, Prof. Arik Brauer und mir. Das Siegerprojekt wurde ein wenig adaptiert und nunmehr umgesetzt. Leider hat Prof. Arik Brauer die Fertigstellung des „Parks der Erinnerung“ nicht mehr erlebt.

Anlässlich des Besuches der polnischen Delegation am Dienstag, den 9. Mai werden wir um 10.00 Uhr die neu gestaltete Gedenkstätte im Beisein des Botschafters der Republik Polen feierlich eröffnen.