Kategorie-Archiv: Wiener Neudorf allgemein

Adventmarkt im Rathauspark: Ein voller Erfolg!

Am vergangenen Wochenende fand zum ersten Mal der Wiener Neudorfer Adventmarkt im Rathauspark neben dem Gemeindeamt statt – und es war ein voller Erfolg. Viele haben mich angesprochen und mir versichert, dass dies der geeignetste Platz wäre.

Am kommenden 2. Adventwochenende haben Sie Samstag, Sonntag und Montag wieder die Gelegenheit den Markt zwischen 15:00 und 21:00 Uhr zu besuchen, bei den Kunsthandwerksständen etwas zu besorgen und sich bei den Gastrohütten kulinarisch verwöhnen zu lassen. Täglich um 17:00 Uhr tritt ein Ensemble unseres Musikvereins Lyra mit einem Weihnachtsprogramm auf.

Und für die Kinder ist der Zug der ultimative Höhepunkt.

Sie sehen einen kurzen Filmbericht über den Weihnachtsmarkt: https://youtu.be/wxCxfP9Kw9E

Neues Adventmarkt-Dorf ist fast fertig

Es waren nicht alle glücklich, als ich meinen langjährigen Wunsch zur Verlegung des Wiener Neudorfer Adventmarktes in den Rathauspark „durchbrachte“. Es gab vor allem Bedenken von bisherigen Ausstellern von Kunsthandwerken, die befürchteten, dass ihre Werke der Kälte nicht standhalten würden – lieber in einem Innenraum bleiben wollten und deshalb leider absagten. Aber die Mehrheit hat uns die Treue gehalten, neue sind dazu gekommen. Und die Vereine, die die Gastronomiehütten bewirtschaften, machen das sowieso schon seit Jahren unter freiem Himmel.

Nachdem überall die allermeisten Adventmärkte komplett im Freien aufgebaut werden, denke ich, dass das auch bei uns klappen wird.

Ich bin überzeugt davon, dass sich der Rathauspark als der richtige Platz für den Adventmarkt herausstellen wird. So freue mich auf die kommenden beiden Wochenenden und hoffe, Sie auch.

Traurig, dass es diese Aktion geben muss: Orange the world

Seit 10 Jahren findet vom 25. November (Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen) bis zum 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) eine weltweite Kampagne statt, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen.

Im Bezirk Mödling nimmt sich vor allem der Soroptimistinnen-Club dieses Themas mit verschiedensten Veranstaltungen an – http://www.moedling.soroptimist.at . Das ist eine Initiative von Frauen, deren Engagement nicht hoch genug einzuschätzen ist. Vor drei Jahren wurde ich gebeten, mich für eine Plakataktion zur Verfügung zu stellen, was ich selbstverständlich gerne getan habe. Dabei ist das obige Foto von Heinz Strelec entstanden.

Jede dritte Frau im Alter zwischen dem 15. und dem 75. Lebensjahr erfährt körperliche oder sexuelle Gewalt. Nicht nur weltweit – sondern auch in Österreich! Eine unglaublich erschreckend hohe Zahl. Das bedeutet, dass gemäß dieser Statistik auch in unserer Gemeinde Wiener Neudorf knapp 800 Frauen betroffen sein könnten – und ein hoher Prozentsatz davon höchstwahrscheinlich sogar betroffen ist. Da passieren wohl hinter Eingangstüren Dinge, die wir nicht für möglich halten.

Wenn wir vor dem Gemeindeamt unsere markante „Welle“ in den nächsten Tagen orange einfärben, dann kann das nur ein kleines Zeichen dafür sein, dass wir uns dieser Aktion anschließen. Es bedarf weltweit ein Umdenken der männlichen Phantasie ein Recht darauf zu haben, Frauen und Mädchen unterdrücken zu dürfen. Und dabei geht es nicht nur um das leidige Thema „Kopftuch“ – da geht es um einiges mehr. Da geht es auch nicht nur um bestimmte religiöse Interpretationen – da geht es um einiges mehr.

Nur weil man als Mann etwas mehr Muskelmasse hat, daraus ein Recht des Stärkeren zu vermuten, bedeutet eigentlich nur entweder zur wenig Empathie oder Gehirnwindungen zu haben – oder beides. Diese Irreleitung hat bei vielen Männern ihren Ursprung in der Erziehung – diesen Vorwurf müssen sich auch die Eltern (und da auch die Mütter) gefallen lassen.

Das Inhalatorium geht in den Winterschlaf

Aufgrund des angesagten Wintereinbruchs und der für die nächsten Nächte prognostizierten Minustemperaturen schließen wir ab heute das Inhalatorium.

So wie gehabt werden wir das Inhalatorium im kommenden Jahr im Laufe der zweiten Aprilhälfte wieder in Betrieb nehmen.

Warum wir beim „dicken“ Staat bleiben werden!

Immer wieder ist vom „schlanken“ Staat die Rede. Auch in der obigen Zeichnung eines meiner Lieblingskarikaturisten, Jan Tomaschoff. Immer wieder kommt das Thema einer Verwaltungsreform hoch, vor allem wenn es einen Aufreger gibt, wie jetzt die Wirtschaftskammer. Ich kenne die Struktur dort zu wenig und maße mir kein Urteil an, aber für ein kleines Land wie Österreich scheinen 10 Wirtschaftskammerpräsidenten und über 40 Vizepräsidenten ein wenig übertrieben. Dasselbe gilt für die Arbeiterkammer – und so weiter.

Immer wieder ist von einer Verwaltungsreform die Rede und immer wieder versandet dieses Thema oder wird in Arbeitskreise verschoben. In Wirklichkeit traut sich keiner eine echte Reform angehen, weil das mit enormem Widerstand verbunden wäre. Österreich hat 2.092 Gemeinden. Deutschland hat beispielsweise 9 x so viele Einwohner, aber nur 5 x so viele Gemeinden. In Wirklichkeit könnte man viel mehr Gemeinden – und damit Verwaltungen – zusammenlegen. Aber das ergäbe einen enormen Aufschrei. Wiener Neudorf hat gesetzlich vorgeschrieben 33 Gemeinderäte (wenn wir noch 300 Einwohner zulegen, dann kommen wir über 10.000 Einwohner – und damit auf 37 Gemeinderäte). Wahrscheinlich ziehe ich mir jetzt den Ärger von allen Fraktionen (auch meiner) zu, wenn ich mit einer 16jähriger Bürgermeistererfahrung behaupte, dass wir auch mit 20 Gemeinderäten das Auslagen finden würden. Ich behaupte weiters, dass wir österreichweit leicht und locker von den insgesamt 40.000 Gemeinderäten auf ca. 25.000 reduzieren könnten – und niemand würde irgendetwas merken. Das ist nur eines von zig Beispielen.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir in Österreich wirklich 4 Verwaltungsebenen (Staat, Land, Bezirk, Gemeinden) brauchen. Aus meiner Sicht ist eine Ebene davon entbehrlich. Bund und Gemeinden (in einer richtigen Größenordnung) wird man brauchen. Aber da eine Änderung auch nur anzudenken, würde einen Aufschrei erzeugen. Ich kann das tun, weil ich ein parteiunabhängiger Bürgermeister bin. Wäre ich in einer Partei verankert, würde wohl nach Veröffentlichung dieses Blogbeitrages jemand aus der Bezirks- oder Landespartei anrufen und mich fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte.

Richtige Reformen sind halt extrem gefährlich. Weil das richtige zu tun, oft auch vom Wahlvolk abgestraft wird. Das ist wohl auch das Hauptargument in vielen Parteizentralen. Natürlich ist es logisch, dass wenn wir ständig insgesamt älter werden, wir auch länger arbeiten müssen und damit das Pensionsalter angehoben werden muss. Auf diese Erkenntnis würde wohl jeder Volksschüler kommen. Aber seit Jahrzehnten hören wir halt gerne, dass das Pensionssystem langfristig abgesichert ist und wer was anderes sagt, lügt oder hätte etwas nicht verstanden. Das Wahlvolk hört so etwas gerne – und glaubt so etwas gerne.

Und natürlich wäre die Spitalsreform, die beispielsweise die Steiermark gerne angegangen wäre, wahrscheinlich das richtige Projekt gewesen. Aber das Richtige zu versuchen heißt in der Politik sehr oft abgewählt werden. Einfach weil es Populisten (vor allem wenn sie nicht regieren) seit Einführung der Demokratie leichter fällt, erfolgreiche Argumente dagegen zu finden, die auf fruchtbaren Boden fallen. Das ist mittlerweile ein weltweites Phänomen.

Wähler wählen halt das lieber, was sie gerne hören wollen und woran sie lieber festhalten oder glauben möchten. Auch wenn es offensichtlich falsch ist. Es ist einfach ein schwieriges Umfeld für die Umsetzung einer effektiven Verwaltungsreform. Deshalb werden wir wohl eher weiter beim „dicken“ Staat bleiben. In Wirklichkeit fühlen wir uns auch alle ohne Reformen viel wohler. Seien wir ehrlich: An das Gewohnte haben wir uns gewöhnt und ist uns zumeist lieber als eine unbekannte Veränderung.

Wiener Neudorf im Detail

Wiener Neudorf ist klein. Mit einer Fläche von knapp 6 Quadratkilometern liegen wir wir auf dem 1.999. Platz aller 2.093 Gemeinden unseres Staates. Aber nur 96 Gemeinden haben in Österreich mehr Einwohner als Wiener Neudorf mit knapp 9.600 hauptgemeldeten Personen – Tendenz steigend.

Die Bevölkerungsstruktur ist sehr homogen: 1.665 Personen sind jünger als 20 Jahre, 2.194 sind zwischen 20 und 39 Jahre alt, 2.816 zwischen 40 und 59 Jahre alt, 2.317 zwischen 60 und 79 Jahre alt und 585 haben ihren 80. Geburtstag bereits hinter sich, 66 davon bereits ihren 90. Geburtstag.

Mit über 16 % ist unsere Akademikerquote überdurchschnittlich hoch. Jede/r 6. Einwohner/-in hat also ein abgeschlossenes Studium.

Durchschnittlich leben in einem Wiener Neudorfer Haushalt mit 2,06 ziemlich genau 2 Personen.

Wiener Neudorf zählt mit knapp 800 Unternehmen und ca. 14.000 Arbeitsplätzen zu den 100 bedeutenden Wirtschaftsgemeinden Österreichs. Knapp 75 % der Wiener Neudorfer zwischen dem 15. und 65. Lebensjahr gehen einer Beschäftigung nach. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,4 % deutlich unter dem Österreichschnitt. Trotz der vielen Unternehmen in unserer Gemeinde pendeln allerdings über 80 % der Arbeitenden aus.

Ein Paradoxum gibt es darüber hinaus: Wiener Neudorf zählt zu den absolut waldärmsten Gemeinden, unsere Partnergemeinde Bärnkopf ist die waldreichste in ganz Österreich.