Corona: Wie geht es bei uns weiter?

Die Delta-Variante des Corona-Virus macht uns weltweit das Leben schwer

Für heute abend habe ich das Corona-Strategie-Team zu einer Abstimmungsrunde einberufen. Dieses besteht neben mir aus unserer Gemeindeärztin Dr. Elisabeth Stadter, dem Arzt und Gemeinderat Dr. Alireza Nouri, politischen Vertretern und Führungskräften der Gemeindeverwaltung sowie unserem bestellten Covid-Beauftragten Martin Billensteiner.

Wir werden einige Fragen zu besprechen und zu klären haben. Wie gehen wir weiter vor? Stehen Veranstaltungen zur Diskussion? Welche Maßnahmen werden wir im eigenen Verantwortungsbereich treffen? Welche Maßnahmen werden wir mit der Bezirksbehörde und der Landesregierung abzuklären haben? u.s.w.

Die Situation ist nicht rosig. Gehen wir in den März zurück. Da vermeldete der Bezirk Mödling durchschnittlich etwa 500 positive Corona-Fälle, Wiener Neudorf um die 25. Die Ziffern von heute früh: Bezirk Mödling: 588, Wiener Neudorf: 52.

Wiener Neudorf hinkt bei den Impfraten – im Bezirksvergleich – hinterher. Während Nachbargemeinden bei weit höheren Impfquoten liegen (z.B. Perchtoldsdorf 77 %, Gaaden sogar bei knapp unter 80 %), liegt Wiener Neudorf bei 71,5 %. Wir sind also eine Gemeinde mit überdurchschnittlich vielen Impfverweigerern. Das wirkt sich in den täglichen Fallzahlen aus, die derzeit überdurchschnittlich steigen. Das ist umso bedauerlicher, weil uns über die Ortsgrenzen zugestanden wird, dass wir eine hervorragende Corona-Gemeindepolitik und Corona-Kommunikation machen – und wir hier sogar eine Beispielfunktion haben.

Ich war immer überzeugt davon, dass die Wiener Neudorfer/-innen im Extremfall als Team zusammenstehen und zusammenhalten. Letztlich war ich immer von dem Gefühl überzeugt, dass – wenn es darauf ankommt – alle in unserem Ort ihren Beitrag leisten. Leider werde ich bei der Bekämpfung der Corona-Krise derzeit anders belehrt. Große Sorge macht mir, dass wir täglich positive Fälle in unserer Volksschule haben.

In meinen Gesprächen mit Impfgegnern kommen derart absurde Argumente, von denen ich oft nicht weiß, ob man mich jetzt veräppeln möchte. Da geht es um persönliche Freiheiten, wobei die damit verbundene Unfreiheit der anderen völlig wurscht ist. Da geht es um den persönlichen Egoismus, der über die eigene Gesundheit und die der anderen gestellt wird. Und oft kommt am Ende des Gespräches, wenn die Argumente ausgehen, der Vorwurf an mich, dass ich mit meiner stringenten Haltung und meinen permanenten Versuchen, die Impfrate erhöhen zu wollen, die Gesellschaft spalten würde.

Ich weiß schon, dass es etliche Gemeinden in anderen Bezirken gibt, die viel viel schlechter dastehen. Aber ich habe mich in meinem Leben immer lieber nach oben als nach unten orientiert. Vor allem, wenn es um die Gesundheit geht.

14 Gedanken zu „Corona: Wie geht es bei uns weiter?

  1. Marianne Utner

    Danke Herr Bürgermeister. Gegen Pandemiebetreiber ist man machtlos. Andere Menschen und die Wirtschaft sind ihnen egal.
    Bleiben Sie weiter so stark.

  2. Stefan Kohoutek

    Lieber Herbert!

    In meinem Bekanntenkreis gibt es auch manche Leute, die bislang die Covid-Impfung nicht wollten. Manche davon sind auch älter. Aber ich hatte eher den Eindruck, dass diese verunsichert waren. Da kamen Argumentationen wie: „Ich kenne zwei Leute, die nach einer Impfung gravierende Thrombose-Beschwerden hatten. Obwohl meine Mutter darauf nichts gehabt hat, hat mich das nicht überzeugen können“ oder „Wir haben da so viel gelesen wegen aufgetretener Thrombosefälle, wir sind uns einfach nicht sicher.“
    Es wird zu wenig herausgearbeitet, dass in der Regel Geimpfte – die natürlich auch einen Impfdurchbruch erleiden können – einen leichteren Verlauf haben als Nichtgeimpfte. Im Umfeld meines Bekanntenkreises wurde bei einem Mann um die 50, der geimpft war und über Coronasymptome klagte, eine ungewöhnlich hohe Viruslast festgestellt, weit höher als bei einer „durchschnittlichen Infektion“. Der Verlauf war so: er lag zwei Wochen mit hohem Fieber daheim, kam aber doch um eine Hospitalisierung herum. Nach zwei Monaten war er wieder völlig auf dem Damm. Wer weiß, was ihm als Ungeimpftem passiert wäre? – ein Weg auf die Intensivstation wäre wahrscheinlich vorgezeichnet gewesen, vielleicht sogar Richtung Friedhof.
    Manche Leute unterschätzen sicherlich die Gefahr und glauben: „Wir sind jung, da kann uns eh‘ nicht viel passieren.“ Vielleicht wird zu wenig über Long-Covid berichtet, das bei 10-20% der ungeimpften Erkrankten zurückbleibt.
    Lieber Herbert, du hast sicher mitbekommen, wie es Coronakranken mit schwerem Verlauf ging, die noch keine Chance auf die Impfung hatten. Vielleicht wäre es überzeugend, wenn du – natürlich läuft der Fall unter „Anonymus“, kein Name soll preisgegeben werden – den Verlauf beschreibst. Gehe in jedem Fall auf Bedenken ein, die manche Leute, die zu viel mit Fake News oder Medienübertreibungen konfrontiert waren, haben mögen.
    Schöne Grüße an alle und
    BLEIBEN SIE GESUND!

  3. Stefan Kohoutek

    Lieber Herbert!

    Ich kann mir das schon gut erklären, warum wir täglich in der Volksschule neue Coronafälle haben. Die Kinder sind ja noch keine 12 Jahre alt, daher gibt es für sie noch keine Impfungen in großem Rahmen!

    Zeit, dass die EU-Kommission so rasch wie möglich handelt und die Impfung, die gerade entwickelt wurde, überprüft und bei einem zufriedenstellenden Resultat prompt zulässt!!

    Liebe Grüße
    Stefan

  4. Inge

    Wie werden die 71,5% errechnet? Ich schätz mal von allen die geimpft werden DÜRFEN- also Altersklasse und gesundheitlich kein „Verbot“(medizinisch hohes Risiko), richtig? Also wenn die Zahlen jetzt hochgehen und sie sagen es gibt viele Fälle in Volksschulen- dann ist es ja logisch, dass 52 aktuelle Fälle sind. Wie viele davon sind Kinder? Danke im voraus für die Antwort.

    1. Herbert Janschka

      Würde sich die Zahl nur auf diejenigen beziehen, die geimpft werden dürfen, dann hätten wir ein noch viel größeres Problem. Der Prozentsatz errechnet sich auf Basis der Gesamtbevölkerung. Und diesbezüglich haben alle Fachleute errechnet, dass wir gesamt gesehen auf einen Wert jenseits der 80 %, besser jenseits der 85 % kommen müssen, damit eine nachhaltige Verbesserung eintritt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden den Gemeinden nur die Gesamtziffern übermittelt und keine Detaildaten. Ich weiß also nicht, wer derzeit unter die 52 positiven Fälle fällt.

      1. Inge

        Danke für die Antwort! Da die Gesamtbevölkerung ja viele Kinder beinhaltet (und vielleicht auch einige für die die Impfung gefährlich/riskant ist – schwere Erkrankungen), die (noch) nicht geimpft werden können, ist es doch ein guter Wert (Weiß nicht wie viel % Kinder wir haben, aber ich denke dass dies schon einige % sind). Klar, ich will auch keine genauen Daten der Erkrankten, aber da sie ja selber geschrieben haben „Große Sorge macht mir, dass wir täglich positive Fälle in unserer Volksschule haben.“ Also kann man davon ausgehen, dass mehrere Kinder dabei sind. Da diese noch nicht geimpft werden dürfen (Impfstoff ist ja noch nicht aktuell), sind 71,5% doch wirklich ein hervorragender Wert! Sie sollten diese mathematische Logik beachten. Am 2.11. war der Gemeindeplatz total voll und fast überlastet, weil so viele den Impfbus in Anspruch nahmen. Bleiben sie doch bitte positiv und sehen sie die rechnerische Seite, die ich angeführt habe. LG

        1. Herbert Janschka

          Leider sind 71,5 % kein guter Wert. Diejenigen, die sich derzeit (noch) nicht impfen können, bewegen sich bei 10 bis 12 %. Die Fachleute haben schon recht, wenn Sie seit Monaten eine Impfquote von jenseits der 80 (am besten 85) % einfordern. Da geht es um etwa 1.000 erwachsene Personen in Wiener Neudorf, die sich impfen lassen könnten – und es nicht tun. Wohin diese niedrige Impfrate – leider nicht nur bei uns – führt, das erleben wir derzeit alle. Ich bin schon ein sehr positiver Mensch, aber auch ein realistischer.

          Auch das mit der Volksschule sehe ich – und auch die Ärzte – ein wenig anders. Die Kinder heben Covid ja nicht am Schulweg auf. Die Kinder tragen dieses Virus ja aus den Familien in die Schule und andere wieder vor dort in die Familien hinein.

      2. Stefan Kohoutek

        Mittlerweile geht es ja mit den Erkrankungszahlen in Wr. Neudorf munter bergauf: zuerst 52 Coronakranke, am nächsten Tag 57, am übernächsten 65, am folgenden 73. Und heute halten wir schon bei 82 Coronakranken! Wunderbare Aussichten sind das!

  5. Nik

    Hallo Herr Bürgermeister, man muss Deppen auch so nennen dürfen, und das sind die Impfverweigerer ohne jede Ausnahme. Sorry , die 2% wenn überhaupt, aus medizinischen Gründen von der Impfung befreit sind. Ich darf auch nicht auf der falschen Strassenseite fahren, nur weil mir die Rechtsfahrordnung nicht passt. Schönen Abend.

    1. Markus

      Ich möchte hiermit die Sensibilität dafür stärken, dass es mit Stand heute offiziell 267.000 Personen gibt, die von ELGA abgemeldet sind.
      Ich persönlich möchte weder mit der Kapitalgesellschaft ELGA GmbH noch mit der Sozialversicherung irgendetwas zu tun haben. Ich zahle dort (so wie die meisten anderen Berufstätigkeiten) jeden Monat meine Beiträge ein – ich möchte jedoch nichts herausbekommen und meine komplette medizinische Versorgung selber zahlen.

      Aktuell gibt es jedoch keine legale Möglichkeit, sich auf eigene Kosten, ohne Sozialversicherungsnummer und ohne verpflichtenden Eintrag im e-Impfpass gegen CoV impfen zu lassen.
      Ich habe das Glück, nach vielen Monaten langer Suche endlich eine Möglichkeit in Österreich gefunden zu haben, wo ich mich ohne jegliche Angabe von Daten impfen lassen kann. (Die zweite Impfung wird voraussichtlich nächste Woche erfolgen.)
      Einen QR-Code benötige ich nicht. Ich möchte keinen Ort besuchen, wo ein QR-Code überprüft wird. Mir reicht die Impfbestätigung auf Papier. Primär möchte ich medizinischen Schutz. Ich möchte und werde definitiv keine Daten von mir hergeben, die ich nicht für unbedingt notwendig erachte.

      Für meinen Wunsch gibt es in Österreich keine legale Möglichkeit. Ich wurde dadurch gezwungen, mich in die faktische Illegalität zu begeben, um durch einiges an Vitamin B doch noch an den Impfstoff heranzukommen. („Vom LKW runtergefallen“ wie man im Volksmund vermutlich sagen würde.)

      Quasi jeder andere Impfstoff kann in der Apotheke von jedem frei ohne Angabe von Daten gegen Geld gekauft werden – nur ausgerechnet der CoV-Impfstoff nicht. Der Grund dafür erschließt sich mir nicht. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich etwas ohne Geld (über die Sozialversicherung) bekomme, das ich mit meinem eigenen Geld nicht kaufen kann. Das ist für mich komplett irrational.
      Ich wäre jedenfalls bereit gewesen, bis zu 5.000 Euro für zwei CoV-Impfungen aus meiner eigenen Tasche zu bezahlen.

      Ich persönlich kenne drei weitere Personen, die einen vergleichbaren Wunsch wie ich haben. Ich weiß jedoch nicht, wie viele das noch von den 267.000 von ELGA abgemeldeten Personen betrifft. Das wären immerhin knapp 3% der Gesamtbevölkerung.

      Bitte bezeichnen Sie diese Personen nicht als Impfverweigerer.
      Ich bin über 20 Jahre lang als Software Entwickler in der IT tätig und lege sehr viel Wert auf Security und Privacy. Datensparsamkeit ist für ich das Gebot in jeglicher Hinsicht.
      Solange ich meine Daten hergeben muss, nur um durch 1/1+/2/2+/2,5/3G Teil der Gesellschaft zu sein, verzichte ich auf diese Gesellschaft. Mir reicht es vollkommen aus, medizinisch geimpft zu sein. Denn das Virus kümmert es nicht, ob die Kapitalgesellschaft ELGA GmbH ihren bürokratischen Segen zur Impfung gegeben hat.

      Ihrem Vergleich folgend halte ich mich sehr wohl an die Rechtsfahrordnung (und ich gurte mich auch sehr gerne an). Es geht nur niemanden etwas an, wie viel Benzin ich noch im Tank habe, wann ich zuletzt Scheibenwaschflüssigkeit nachgefüllt habe, wo mein letzter Werkstattbesuch war und was ich dafür bezahlt habe.

      Ich danke für Ihr Verständnis, dass ich mich nicht zu diesen von Ihnen genannten „Deppen“ zähle und hoffe, dass sich an dieser Situation von öffentlicher Seite irgendwann etwas ändern wird und der CoV-Impfstoff ebenfalls frei in der Apotheke ohne Sozialversicherungsnummer gegen Geld erwerbbar ist.

      1. Herbert Janschka

        Nur leben wir nicht jeder auf seiner/ihrer einsamen Insel, sondern wir leben in Gemeinschaften. Und da gibt es Regeln. Da gibt es Rechte und Pflichten. Wenn sich nun jede/r seine persönlichen Regeln, Rechte und Pflichten zusammenzimmert – ohne Rücksicht auf die Regeln, Rechte und Pflichten anderer – dann haben wir ein System, in dem zumindest ich nicht leben möchte.

        Wir alle – auch Sie – haben sich dafür entschieden, in unserer Demokratie zu leben und in einer Demokratie geht es halt nicht – und gelingt es auch nicht -, dass 3 % vermeinen den anderen 97 % ihren Willen aufzwingen zu können.

        Aber es ist natürlich jedem unbenommen, aus dieser Gesellschaft auszusteigen. Aus meiner Erfahrung: Auch wenn das manche wollen, es tut de facto niemand. Denn auf die positiven Annehmlichkeiten der Gesellschaft und der Allgemeinheit zu verzichten, das wollen die 3 % denn doch nicht. Ich denke, Sie auch nicht – oder?

        1. Markus

          Ich stimme nicht damit überein, dass man bei potentiell 267.000 betroffenen Personen nur von persönlichen Befindlichkeiten sprechen kann.
          Ich zweifle in keiner Weise die Demokratie an. Ich denke, das tun Sie ebenfalls nicht, wenn Sie Ihre Meinung vor dem Gemeinderat oder vor der Volksanwaltschaft kundtun. In beiden Fällen sind wir mit bestehenden Umständen, Gesetzen oder Verordnungen nicht zufrieden/einverstanden und vertreten eine andere Meinung. Einen ähnlichen Antrieb haben wohl auch Volksabstimmungen/-befragungen/-begehren.
          Es ist das Wesen einer Demokratie, dass bürokratische Umstände änderbar sind.

          Falls dem nicht so wäre, würde ich Sie bitten, niemals wieder Beschlüsse/Änderungen/Verordnungen bei Gemeinderatssitzungen zu tätigen. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, werden in diesen Sitzungen ebenso von 4% aller Einwohner die Regeln, Rechte und Pflichten der anderen 96% zusammengezimmert. (Zugegebenermaßen kann man sich diese 4% an Herumzimmerern hier wenigstens durch Wahlen einigermaßen aussuchen, deswegen möchte ich an dieser Stelle nicht wie Sie von „Willen aufzwingen“ sprechen.)

          Zusammenfassend: Eine andere Meinung zu einem von Beamten und Beratern künstlich erschaffenen reinen Bürokratieprozess zu haben, stellt die Demokratie meiner Meinung nach nicht infrage. Vielmehr ist es das Wesen einer Demokratie, auch Randgruppen so gut wie möglich einzubinden. Ich denke, das würden auch die 0,003% aller Personen so sehen, die in Österreich bisher ihr Geschlecht als divers eintragen haben lassen.

          Ich für meinen Teil habe im gesamten Jahr 2021 exakt neun Mal das Haus verlassen und bin seit über 14 Monaten durchgehend im Homeoffice. Ob ich dadurch auf die „positiven Annehmlichkeiten der Gesellschaft“ verzichtet habe oder nicht, möchte ich nicht beurteilen. In den nächsten Tagen werde ich noch ein Mal zur illegalen zweiten Impfung hinausgehen und dann noch ein letztes Mal im Dezember. Das war es dann wieder mit diesem Jahr. Ich benötige von der Gesellschaft nicht mehr viel.

          Falls Sie es besser finden, dass potentiell 267.000 Personen ein illegales oder ungeimpftes Leben führen, dann wird es wohl so sein. Es darf sich dann nur niemand über niedrige Impfquoten wundern, wenn man Querdenker (oder „Deppen“ wie beim Vorposter) nicht von Personen auseinanderhält, denen einfach nur ihre höchstpersönlichen sensiblen medizinischen Daten wichtig sind und deren einzige Kritik sich auf künstlich erschaffene bürokratische Prozesse bezieht, durch deren Änderung exakt dasselbe medizinische Ziel verfolgt wird.

          Ich bin ganz ehrlich schon auf Ihren nächsten Auftritt bei der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ gespannt, wo Ihnen möglicherweise mitgeteilt wird, dass Sie sich in Wiener Neudorf wie vor einiger Zeit beim Kahrteich als (dort so benannter) „streitbarer Bürgermeister“ nicht Ihre eigene Rechte und Pflichten zusammenzimmern dürfen, nachdem Sie die Regeln unserer Gemeinschaft laut Herrn Volksanwalt Amon „in Ihrem gallischen Dorf“ (oder „einsamen Insel“, um Ihre Worte herzunehmen) ohne Rücksicht auf Andere „europarechtswidrig und verfassungswidrig“ gebrochen haben. (Sendung vom 25.09.2021)
          Ich fürchte, ich werde mir dann im Fall des Falles eine gewisse neutrale Schadenfreude nicht verkneifen können, wenn Sie das nächste Mal von der Volksanwaltschaft (oder einer anderen Instanz) rechtskräftig über die Regeln, Rechte und Pflichten unserer Gemeinschaft aufgeklärt werden.

          Nichtsdestotrotz weiß ich es zu schätzen, dass Sie sich die Zeit genommen und mir geantwortet haben. Das ist ja nicht selbstverständlich.

  6. Stefan Kohoutek

    Ich sehe ELGA ein bisschen zweischneidig. Der große Vorteil ist – und ich hoffe, nur das war der Zweck von ELGA – dass behandelnde Ärzte Zugriff auf die gesamte Krankengeschichte der Patienten haben. Das sollte Behandlungen und Therapien erleichtern. In manchen Fällen werden die Daten wohl Einfluss auf Verschreibungen von Medikamenten haben. In diesem Fall ist ELGA sehr nützlich und wohl ein Vorteil für Patient und Arzt. Voraussetzung ist, dass alle Gesundheitsdaten ansonsten strengem Datenschutz unterworfen sind.

    Bedenklich würde ELGA dann, wenn es der Gesetzgeber ermöglichen sollte, dass die Gesundheitsdaten auch für andere Personen und Institutionen einsehbar werden, die nicht dem Gesundheitswesen angehören. Schlimm wäre es, wenn z. B. Versicherungen, Arbeitgeber und Banken ohne weiteres die Daten einlesen könnten. Dann würde ELGA zum Fluch für die Menschen werden.

    Zweckmäßig wäre es, wenn bestimmte Daten für rein medizinische Zwecke herangezogen werden können. Im Zuge der Corona-Pandemie wäre es wertvoll gewesen, wenn das Gesundheitsministerium aus den Bezirken Daten erhoben hätte. Ich habe den Eindruck bekommen, dass das zumindest 2020 lange Zeit nicht wirklich gemacht wurde. Aus den in den Bezirken aufliegenden Daten hätten sich manche Erkenntnisse früher gewinnen lassen.

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