Seit einem Monat fahre ich fast nur elektrisch!

Mein Schwiegervater hat in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts an der TU Wien Maschinenbau studiert – übrigens gemeinsam mit dem späteren legendären VW-Vorstand Ernst Fiala. Als ich Anfang der 80er Jahre daran ging, seine Tochter Gaby zu heiraten nahm er mir einige Versprechen ab, u.a. niemals ein dieselbetriebenes Fahrzeug zu kaufen. Das waren für ihn schon damals die größten Dreckschleudern, wie er es bezeichnete. Jeder Maschinenbauer lerne und wisse das.

Da ich gegebene Versprechen grundsätzlich versuche einzuhalten, habe ich mich bis heute an das Prinzip gehalten, Dieselfahrzeuge zu meiden. Nachdem mein Skoda mehr als 10 Jahre am Buckel hat, stand fest, dass 2019 das Jahr einer neuen Autoanschaffung werden würde. Wieder Benzin? Oder doch Elektro? Oder vielleicht Hybrid?

Als das Kia- und Volvohaus Grünzweig heuer von Mödling nach Wiener Neudorf übersiedelte, habe ich in meiner Eröffnungsrede großspurig verkündet, dass ich als Bürgermeister natürlich gerne im Ort kaufe und ich dem Autohaus Grünzweig gerne die Chance gebe, mich als Kunden zu gewinnen. Und dieses Chance wurde perfekt genutzt.

Ich muss zugeben, da wir im Haushalt nur ein Fahrzeug haben, haben wir uns über die Anschaffung eines reinen Elektrofahrzeug nicht „drüber getraut“. Aber nachdem Wiener Neudorf bekanntlich Feinstaubsanierungsgemeinde ist und die Schadstoffsituation durch den Verkehr über alle Grenzen bekannt ist, wollte ich unbedingt und Zeichen setzen und mit gutem Beispiel voran gehen.

Herausgearbeitet wurde, dass für unsere Verhältnisse ein Hybrid-Fahrzeug und zwar ein „plug-in“ das bestgeeignete wäre. Mein Fahrverhalten ist so, dass ich täglich, wenn überhaupt, meistens unter 50 Kilometer mit dem Auto unterwegs bin, außer ich muss nach Sankt Pölten, oder ich fahre am Wochenende oder im Urlaub weitere Strecken.

Nach einigem „Hin und Her“ haben wir uns für den Kia Niro Plug-In-Hybrid entschieden. Der Plug-in hat den Vorteil, dass ich die ersten 56 bis 58 Kilometer rein elektrisch unterwegs sein kann. Der erste Monat hat gezeigt, dass ich nahezu ohne Zuschalten des Verbrennungsmotors auskomme. Für die ersten 600 Fahrkilometer habe ich ganze 2 Liter Superbenzin benötigt. Zu hause lade ich in einer ganz normalen Steckdose auf.

Mein Schwiegervater ist leider vor etlichen Jahren verstorben. Aber ich denke, er wäre mit der Wahl des neuen Fahrzeuges einverstanden und zufrieden.

6 Gedanken zu „Seit einem Monat fahre ich fast nur elektrisch!

  1. Elisabeth Eickmann

    Da kann man auch geteilter Meinung sein. Vor noch nicht langer Zeit veranlasste die EU, dass Staubsauger nicht mehr als 600 Watt brauchen dürfen. Wegen des Stromverbrauches!
    Was braucht ein Elektroauto????

  2. Oliver Woller

    Es kommt nicht nur auf die verbrauchte Benzin/Diesel-Menge an, sondern auch auf die ausgestoßene Menge an Kleinstpartikeln. Das Wissen von damals ist schon lange überholt.
    Insbesondere neuere sehr sparsame Motoren stoßen zum Teil Ultra-Kleinstpartikel aus.
    Die verursachen nicht nur Entzündungen in die Lunge, sondern verteilen sich auch noch gleich direkt im ganzen Körper.
    Das Problem wurde somit nur von Kleinstpartikel auf Ultra-Kleinstpartikel verlagert.
    Entsprechende Messgeräte im Praxistest belegen das. Hierbei ist es unerheblich ob es sich um einen Benzin oder Dieselmotor handelt.
    Ein moderner 6L Direkteinspritzer kann also gesundheitsschädlicher sein als ein 20L Hummer H2.

    Den Strombedarf kann man nicht in allen Ländern durch pure Wasser und Solarkraft zur Verfügung stellen. Insofern wird es auch noch weiterhin Atommüll-Endlager geben.

    Ob man nun das Risiko einer Halbwertszeit von 100.000+ Jahren eingeht, oder die Luft verpestet, soll jeder selbst entscheiden.

    „Experten“ beraten und beraten und beraten… Umgesetzt wird jedoch nichts.
    Regierungen wurden weltweit schon lange erfolgreich von Unternehmen ausgehebelt. Und da zählt nun mal nur noch der Aktienkurs. Blöd nur das man sich mit Geld keine Erde kaufen kann.

    Ich bin mir sicher, dass die Erde den Menschen überleben wird, aber der Mensch die Erde nicht.

    What goes up must come down.

  3. Sandy

    Wäre super wenn noch eine Solaranlage aufs Dach bei ihnen kommt 😉 (oder gibt es die schon?)
    Könnten sie bitte über die weiteren Erfahrungen mit ihrem Plug-In-Hybrid berichten?!
    DANKE!!!

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Nein, die Solaranlage gibt es bei mir noch nicht, aber sie ist in Planung.
      Erfahrung Plug-in-Hybrid: Ausgezeichnet. Da 90 % meiner Fahrten unter 60 Kilometer liegen, fahre ich fast ausschließlich elektrisch, aber ich habe das individuelle Sicherheitsgefühl, dass ich jederzeit auf Benzin umschalten kann. Irgendwie habe ich mich auf eine Umstellung auf ein rein elektrisches Fahrzeug nicht drüber getraut. Ich denke, dass der Plug-in für mich eine wichtige Etappe zur Umstellung auf ein reines E-Fahrzeug (das ist mit Sicherheit mein nächstes Fahrzeug in einigen Jahren) ist.

      Elektrisch fahren ist eine neue Erfahrung für mich. Es ist eher ein Gleiten als ein Fahren. Man fährt (zumindest ich) viel defensiver. Aufgrund dessen, dass man auch weniger gehört wird, fährt mich automatisch vorsichtiger. Es fühlt sich eher an, wie wenn man mit einem Kleinzug unterwegs wäre als mit einem Auto.

      Und man hat (zumindest ich) irgendwie ein besseres Gefühl, wenn man elektrisch unterwegs ist, noch dazu in einem Feinstaubsanierungsgebiet wie den Großraum Wiener Neudorf.

      Ich kann nur anraten, einen Plug-in zu überlegen, wenn – wie bei mir – ein reines Elektrofahrzeug (noch) nicht in Frage kommt.

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