Tempo 80 auf der A2: So groß war die Chance das letzte Mal vor 12 Jahren!

In meiner ersten Bürgermeisterzeit waren wir Anfang 2005 so weit, dass Tempo 80 in erreichbarer Nähe war. Dann habe ich leider die Gemeinderatswahl verloren und meinem Nachfolger C. Wöhrleitner war das Thema überhaupt nicht wichtig und er vertrat die Ansicht, dass wir kein Almdorf wären und mit der Autobahn zu leben hätten. Damit war alle Arbeit umsonst und das Thema leider vom Tisch – mit den gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die wir kennen.

Seit über 2 Jahren steht das Thema bekanntlich wieder ganz oben auf der Agenda der Gemeinderegierung.

Ich habe jetzt eine sehr gute Meldung über den Nationalratswahlkampf – jenseits des „Dirty-Campaignings“, das derzeit alle Sachthemen leider überschattet.

Vor 14 Tagen habe ich die Spitzenkandidaten der kommenden Nationalratswahl angeschrieben und um ihre Unterstützung bei dem für uns so wichtigen Gesundheitsanliegen betreffend die Reduktion der Geschwindigkeit auf der A2 gebeten. Immerhin leben nahezu 3.000 Menschen über den Lärmgrenzwerten und de facto die Gesamtbevölkerung über den Schadstoff- und Feinstaubgrenzwerten. Eine Temporeduktion auf 80 km/h auf der A2 im Ortsgebiet von Wiener Neudorf würde hier sofort Abhilfe schaffen.

Die höchst erfreulichen drei Antwortschreiben von Sebastian Kurz (ÖVP), H.C. Strache (FPÖ) und Ulrike Lunacek (Grüne) haben ich mehrfach abgespeichert und kopiert. Die anderen haben sich bislang noch nicht bei mir gemeldet.

Während der derzeitige SPÖ-Verkehrsminister Jörg Leichtfried die Gemeinde mit ihrem Ansuchen auf Tempo 80 kalt abblitzen ließ und unser Anliegen mittlerweile beim Verfassungsgerichtshof liegt, gibt es sowohl von ÖVP, FPÖ als auch Grünen Zusagen, der höchst gesundheitsbelasteten Bevölkerung von Wiener Neudorf im Falle einer zukünftigen Regierungsbeteiligung mit Sicherheit zu helfen.

Sollte also eine der drei Parteien Regierungsverantwortung übernehmen, wovon auszugehen ist, und den zukünftigen Verkehrsminister stellen (was ich sehr hoffe), dann schaut es für die lärm- und schadstoffbelastete Bevölkerung aus heutiger Sicht gut aus.

Ich werde als Bürgermeister umgehend nach der erfolgten Regierungsbildung und des Feststehens des Regierungsteam beim neuen Verkehrsminister/bei der neuen Verkehrsministerin – mit den erwähnten Antwortschreiben in Händen –  vorstellig werden.

Sollte also das Thema „Tempo 80“ auf der A2 im Ortsgebiet von Wiener Neudorf ein für Sie wichtiges sein, dann nehmen Sie diesen Blogbeitrag gerne auch als Wahlempfehlung. Deshalb darf ich Sie bitten, diesen Beitrag in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zu teilen.

10 Gedanken zu „Tempo 80 auf der A2: So groß war die Chance das letzte Mal vor 12 Jahren!

  1. Martin Staudinger

    sehr geehrter herr bürgermeister
    sehr geehrter herr janschka,

    ich kann nicht nachvollziehen, warum seit jahrzehnten – wohne seit 15 jahren hier –
    zwischen Ihnen und herrn wöhrleitner ein so unfairer ton herrscht. ich persönlich empfinde, dass sie Ihrer eigenen fraktion und auch Ihren regierungspartnern, durch dieses kontinuierliche anpatzen massiv schaden. schaden, da sie durch diese permanente (partei-)polemik die sicht auf Ihre gute sacharbeit verstellen.

    ich frage mich, warum haben sie nicht die wiener neudorf spö-fraktion eingeladen, dass auch diese spö-intern intervenieren, um ein schreiben von christian kern (oder dem verkehrsministerium) zu erhalten. wenn es Ihnen darum geht, dass wiener neudorf eine maximal politische unterstützung für diese sinnvolle maßnahme erhält. wobei Ihnen und mir klar ist, dass natürlich so ein brief nett ist (vielleicht können Sie ja diese auch hier veröffentlichen, damit sich die interessierte öffentlichkeit ein bild machen kann, was genau geantwortet wurde), aber faktisch relativ wenig politische relevanz hat.

    viel wichtiger: ich denke jedoch, dass eine solche polemische fundamentalopposition zur spö (egal ob auf persönlicherr, gemeinde- und/oder bundesebene) Ihren kommunizierten verständnis Ihrer rolle als fortschrittlicher politiker und bürgermeister für alle wiener neudorfer zu sein, fundamental widerspricht. daher hätte ich auf eine wahlempfehlung für die kommende nationalratswahl komplett verzichtet und/oder nur aufgerufen zur wahl zu gehen. zum empfehlen spö nicht zu wählen und dies gewürzt mit polemik halte ich jedoch für die schlechteste aller optionen.

    freue mich auf Ihre antwort.

    herzlichen gruß, martin staudinger

    unternehmer, gebürtiger steirer und seit 15 jahren zufriedener wiener neudorfer.
    offenlegung: bin weder spö-mitglied noch habe ich bisher bei keiner wahl (weder gemeinde-, landtags-, nationalrats- oder europawahl) sozialdemokratisch gewählt.

    1. Wiener Neudorfer

      Herr Staudinger,

      haben Sie einen gleichlautenden Text auch an Herrn Wöhrleitner geschrieben?

      Ich verfolge die Ortspolitik seit Jahrzehnten, wenn Sie von ständiger Anpatze reden wollen, dürfen Sie aber auch das unregelmäßig erscheinende rote Blattl, dass sich „konkret“ nennt nicht vergessen!! Denn da finden Sie Anpatzungen in einem Ausmaß, dass es zum Fremdschämen ist.

      Oder kennen Sie das nicht?!

      Einen Herrn Wöhrleitner, der erklärt hat, die Anwohner hätten das zu ertragen, zu ersuchen einen Brief an den Herrn Kern zu schreiben, ist ja ein verfrühter Faschingsscherz.

      Vielleicht erwähnt Herr Janschka doch mehr Tatsachen aus der Vergangenheit, vieles von diesen Abläufen war damals bekannt!

      Wenn Sie richtige Polemik lesen wollen, dann seien die Ausgaben vom „konkret“ sehr empfohlen!!

      Menschen und Fraktionen werden nach ihren Taten beurteilt, und die stehen zur Vertiefung des Wissens immer irgendwo bereit.

      Ich könnte Ihnen jetzt einen Auszug aus 30 Jahren politischen Verhaltens der einzelnen Parteien gestalten, da ich alle Aussendungen aller Fraktionen über die Jahre gesammelt habe.

      Aber ich glaube, das wollen Sie nicht wirklich, beziehungsweise können Sie sich durchaus selber ein Bild machen!

      LG

      1. Martin Staudinger

        Sg Wiener Neudorfer,

        ja, ich kenne und lese „konkret“ und die Polemiken der SPÖ. Daher denke ich, dass es umso wichtiger ist, dass in Wiener Neudorf die mediale, kommunalpolitische Kommunikation sich versachlicht. Daher habe ich hier auch ausführlich kommentiert.

        Schreiben an Christian Wöhrleitner? Ja! Nach der letzten „konkret-Ausgabe“ habe ich ihm geschrieben und gefragt, was jetzt stimmt: Bevölkerungswachstum im Bezirk Mödling von 30.000 – wie auf einer Seite – oder 50.000 Menschen – wie auf einer anderen Seite und ersuchen, mir Link zu der Dokumentation „dieser“ Raumordnungskonferenz zu senden. Ich glaube sie wissen, wovon ich schreibe bzw. werden Sie ja nachsehen könnnen 😉 Antwort? Im Gegensatz zu hier, leider bisher keine erhalten 🙁

        Ich bin der festen Überzeugung, dass ein sachlicher, freundlicher Ton einen konstruktiven Dialog und ein Miteinander ermöglicht, dass für alle Beteiligten von den politischen VertreterInnen bis zu den einzelnen Mitgliedern der Zivilgesellschaft (vulgo Bevölkerung) „bessere“ Lösungen bringt.

        Herzlichst, Martin Staudinger

    2. Herbert Janschka

      Sg. Herr Staudinger,
      mir ist es völlig egal, wer wie wählt und ich bin auch nicht in irgendeiner Oppositionsrolle zur SPÖ (Wiener Neudorf) oder zu irgendeiner Persönlichkeit.
      Es ist aus meiner Sicht auch völlig legitim und absolut in Ordnung, wenn politische Gruppierungen unterschiedliche Ansichten haben. Glauben Sie mir, dass ich einige Gespräche mit dem Verkehrsministerium und auch persönliche Telefonate mit dem Verkehrsminister hatte. Bei einem hat mir Jörg Leichtfried auch das Du-Wort angeboten, weil man mit mir so gut reden könne. Das nützt mir und den Anrainern allerdings in der Sache nichts. Ich kann das Argument und die Angst, dass, wenn Wiener Neudorf den „80er“ bekommt, auch viele andere Gemeinden im Ministerium vorstellig werden, nicht nachvollziehen. Es gibt keinen anderen Autobahnabschnitt, der mit ca. 180.000 Fahrzeugen derart belastet ist, auf dem nach wie vor 130 km/h gefahren wird, und neben dem so viele Menschen wohnen und gesundheitlich betroffen sind.
      Ich lasse das Argument, dass man selber schuld ist, wenn man dort wohnt und man ja auch wegziehen könne oder dass die Raumordnung vor 50, 60 Jahren daran Schuld trägt, nicht gelten.
      Ich habe alle Spitzenkandidaten angeschrieben und um ihre Meinung zu diesem für uns so wichtigen Thema gebeten und auch angekündigt und versprochen, dass ich diese Meinungen veröffentlichen werde. Für viele ist dieses Problem auch wirklich wichtig und ich bin mir sicher, im Gegensatz zu Ihnen, dass der Inhalt der jetzigen Schreiben auch nach der Wahl halten werden.
      Die SPÖ tut sich natürlich schwer. Es ist schwierig zu argumentieren, dass, wenn man einerseits eine Gemeinde auf den Klagsweg verweist, andererseits nach der Wahl Hilfe anbietet. Die Sicht- und Vorgehensweise der Bundes-SPÖ (bzw. des SPÖ-Verkehrsministers, auf den es aber allerdings ankommt) ist seit vielen Monaten klar. Ich freue mich darüber, dass zumindest drei andere Parteien (ÖVP, FPÖ, GRÜNE) in dieser Causa anders denken und glaube daran, dass gemeinsam mit uns ein Lösungsweg gefunden werden kann und wird.
      Mir ist aber auch bewusst, dass es für den Verkehrsminister keine leichte Aufgabe ist. Ich weiß, dass viele Autofahrer kein Verständnis für Geschwindigkeitsreduktionen haben und auch viele Wiener Neudorfer dieses Ansinnen kategorisch ablehnen. Ich kann das zwar nicht nachvollziehen, muss es aber akzeptieren.
      Als Bürgermeister von Wiener Neudorf, der endlich die verdiente Entlastung der Bevölkerung erreichen möchte, ist es dann natürlich von Vorteil, wenn im Ministerium jemand aus einer Partei tätig ist, den ich dann mit einem Schreiben seines/seiner Spitzenkandidaten/Spitzenkandidatin konfrontieren kann. Natürlich besteht immer die Gefahr, dass mir dann geantwortet wird: „Naja, das war ja nur ein Wahlversprechen. Das werden Sie doch nicht ernst gemeint haben.“
      Natürlich könnte es so kommen, aber ich bin überzeugt, dass es nicht so kommt.

      Liebe Grüße
      Herbert Janschka

      1. Martin Staudinger

        sg. herr janschka! ganz, ganz herzlichen dank für diese ausführliche antwort vom sonntag (!). ich habe den eindruck, dass Sie und die beiden vize-bürgermeisterInnen (und Ihre teams wirklich gute arbeit) für wiener neudorf leisten und dabei sehr dicke bretter bohren und somit signifikante verbesserungen für die menschen im ort erreichen werden.

        mit meinem kommentar zu Ihrem post habe ich versucht Ihnen meine meinung näherzubringen, dass es Ihre leistungen und die Ihren mitstreiterInnen mindert, wenn Sie über Ihre arbeit/erfolge berichten und dabei gleichzeitig auf den politischen Marktbegleiter (in diesem fall SPÖ) hinhauen.

        vielleicht machen wir ja ein experiment. wir nehmen uns 60 minuten zeit, treffen uns und schreiben gemeinsam diesen post ohne polemik. dann lassen Sie darüber Ihre leserInnen abstimmen, welche variante bevorzugt wird. nur so eine idee.

        1. Herbert Janschka

          Sg. Herr Staudinger,
          besuchen Sie mich eventuell in einer meiner Sprechstunden Mittwochs zwischen 16.00 und 18.00 Uhr.
          Jedes persönliche Gespräch ist mir willkommen und auch wichtig für mich.

          Herbert Janschka

          1. Martin Staudinger

            Sg Herr Janschka, dies werde ich in ein paar Wochen gerne machen. Danke für das Angebot. Herzlichst, Martin Staudinger

  2. Ulrike Weber

    Die SPÖ hat die Oppositionsrolle ;-), hatte demnach oft und oft, ja von Beginn an, genügend Gelegenheiten sich in der Sache einzubringen, also was soll das jetzt ???

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