Völlig unerwartet ist der jahrzehntelange frühere Wiener Neudorfer Gemeindearzt Medizinalrat Dr. Norbert Stadter Anfang Mai knapp vor seinem 70. Geburtstag verstorben. Generationen von Patienten sind in seiner Praxis in der Hauptstraße, die er von seinem Vater übernommen und an seine Tochter weitergegeben hat, aus- und eingegangen.
Persönlich bin ich (wie viele Männer) ein äußerst schlechter Patient, weil ich erst immer dann um ärztlichen Rat rufe, wenn die Schmerzen unerträglich werden oder mir meine Frau die Entscheidung abnimmt, ob ich um Hilfe telefonieren soll oder nicht. Norbert hat das natürlich gewusst und war immer sofort zur Stelle oder hat aus der Distanz umgehend die richtige Diagnose gestellt.
Dr. Norbert Stadter war in seiner Art eine sehr einzigartige Persönlichkeit. Seine Klienten werden wohl wissen, was ich damit meine. Ich habe ihn in den Jahrzehnten, in denen wir uns kannten, sehr sehr herzlich erlebt, aber auch manchmal schroff und schrullig. Geschätzt habe ich immer seine direkte und ehrliche Art, seine unverdeckte und manchmal auch unverblümte Offenheit. Für mich war Norbert immer das, was man landläufig als „Original“ bezeichnet.
Jahrzehntelang war der Reitsport sein Ausgleich, in den letzten Jahren immer mehr das Golfen. Über beides konnte er sich stundenlang unterhalten.
Mir – und sicher auch den anderen Bürgermeistern, die er als Gemeindearzt in allen Gesundheitsfragen beraten hat – war er immer eine wichtige wertvolle Unterstützung und ein guter Ratgeber. Für seine Leistungen für Wiener Neudorf hat er vor etwas mehr als 2 Jahren den Ehrenring der Gemeinde erhalten und ist u.a. auch vom Gesundheitsministerium und von der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet worden.
Wir verabschieden MR Dr. Norbert Stadter am kommenden Mittwoch, den 11. Mai um 14.30 Uhr am Ortsfriedhof von Wiener Neudorf. Unser aller Anteilnahme gilt seiner Frau Andrea, seinen Kindern und Enkelkindern und seiner gesamten weiteren Familie.
Wir haben auf unserer Balkanreise im Herbst 2021 Norbert und seine Frau auf dem Campingplatz in Split kennen gelernt und viele nette Gespräche mit ihm geführt. Er hatte uns nach unserer Weiterreise Richtung Montenegro und weiter in den Süden über unseren Reiseblog mit Kommentaren begleitet. Uns hatte es schon gewundert als wir im September wieder losfuhren und auch in Split auf den Campingplatz waren, dass er als Dauergast dort nicht zugegen war. Nun haben wir, weil gar keine Kommentare mehr kamen, recherchiert und müssen von Norberts Tod erfahren. Das tut uns sehr leid. Er war uns ein willkommener Gesprächspartner während der kurzen Zeit unserer Bekanntschaft. Unsere Gedanken sind bei der Familie, der wir alles erdenklich Gute für die Zukunft wünschen. In stillem Gedenken Olaf und Bettina Wiegmann