Machen wir halt „a bisserl an Oster-Lockdown“!

Die Ostregion Österreichs geht in eine Osterruhe. Da das Wort „Lockdown“ mittlerweile einen schlechten Ruf hat, versucht man es etwas beruhigender zu umschreiben. Letztlich ist eine typisch österreichische Lösung herausgekommen, der gebräuchliche Mittelweg zwischen Nix-Tun und Was-Tun. Nicht umsonst ist eine der häufigsten Redewendungen im Großraum Wien „Geh, kumm“. Soll man jetzt gehen oder kommen – fragen sich da die Außenstehenden, während wir Hiesigen ganz genau wissen, was bei diesem Spruch zu tun ist. Das Motto, das in unseren Breiten immer passt und niemals falsch ist: „Schau ma mal, dann seh’n wir schon!“

Vor wenigen Wochen wurde uns eingebläut, dass wir auf eine 7-Tages-Inzidenz von unter 50 Fällen pro 100.000 Menschen kommen müssen. Das wäre so eine kritische Marke. Das klang plausibel. Diesbezüglich war man sich beispielsweise auch mit Deutschland einig. Als man bemerkt hat, dass das nicht geht, wurde die kritische Marke in Österreich auf 100 gesetzt. Bald danach auf 200. Aber spätestens bei 300 müsse man tätig werden, wurde gemeldet. Als auch diese Marke erreicht wurde, wurde die Zahl 400 ermittelt, bei der es in einem Bezirk zu Maßnahmen kommen müsse. Eigentlich wurde angenommen, dass halt diese Zahl bei Erreichen einfach wieder nach oben geschraubt wird. Als dann wirklich, beispielsweise in Wiener Neustadt, Maßnahmen ergriffen wurden, breitete sich auch in anderen Bezirken (endlich) Unruhe aus. Mittlerweile übertrifft die Inzidenz des Bezirks Neunkirchen die des Bezirks Wiener Neustadt und die Zahlen im Bezirk Baden steigen besorgniserregend. Noch geht es dem Bezirk Mödling gut. Mit einer Inzidenz von über 273 liegen wir zwar mehr als das 5-fache über dem ursprünglichen Ziel, aber noch deutlich unter dem neuen. Doch die Welle kommt immer näher. Aber eigentlich ist ja nicht die Inzidenz das Problem, sondern die bereits vorhandene Überlastung der Spitäler, vor allem der Intensivabteilungen.

Aus meiner Sicht wurde viel zu spät gehandelt. Gegen den Rat der Experten wurde geglaubt, dass wir uns da schon irgendwie durchschummeln werden. Auch so ein bewährtes Motto, das in unseren Genen liegt. Als wir in Wiener Neudorf vor 14 Tagen begonnen haben, auch unsere Kindergarten- und Krabbelstubenkinder zu testen, weil da nichts Flächendeckendes „von oben“ kam, da bekam ich einige aufgeregte und böse Anrufe aus St. Pölten. Immer diese Alleingänge. Gut wars. Wir haben dadurch bis heute einige „positive“ Fälle zeitgerecht erkannt und konnten Schlimmeres verhindern, auch wenn die Schließung einer Kindergartengruppe notwendig war.

In der heutigen Zeit, Politiker zu sein, ist nicht einfach und vielleicht derzeit wirklich mehr Bürde als Würde. Das bekomme ich auch tagtäglich zu spüren. Aber es ist jetzt nicht die Zeit, auf Beliebtheitswerte oder Umfragedaten zu schauen. Es sollte politisch Verantwortlichen, egal in welcher Position und Ebene, klar sein, dass die jeweilige Opposition und die Hälfte der Bevölkerung sowieso kritisiert, egal ob man dieses oder das andere entscheidet. Im Nachhinein werden sowieso alle sagen, er/sie hätte damals anders – sprich: richtiger – entschieden. Heute weiß ich auch die gestrigen 6 Richtigen im Lotto. Schade, dass man nur gewinnt, wenn man diese im voraus errät. So wie heute alle wissen, auf welchen Impfstoff die Verantwortlichen vor einem halben Jahr hätten setzen sollen.

Mir ist schon klar, dass die nunmehrige Ostregion-Osterruhe ein Kompromiss ist. Ich ecke auch oft an, weil ich zumeist ein Gegner von Kompromissen bin. Wenn ich in die Schweiz auf Urlaub fahren möchte, meine Frau aber nach Frankreich, dann wäre wohl Italien der logische Kompromiss. Auch schön, aber dort wollte keiner von uns hin. Aber wenigstens hätte dann keiner von uns ganz gewonnen, aber auch kein ganz verloren, weil Italien liegt ja gleich neben Frankreich und auch neben der Schweiz.

Bei der jetzt verordneten Oster-Ruhe hat auch keiner verloren, wahrscheinlich aber auch keiner gewonnen. Der Gesundheitsminister wollte verständlicherweise strenge Maßnahmen, die Landeshauptleute verständlicherweise keinen Unmut in der Bevölkerung. Also wird ein Lockdown – pardon: eine Ruhe – verkündet, der/die in einer Woche beginnen wird. Naja – auch ein Lösungsansatz. Aber möglicherweise ein Kompromiss. Ein Lockdown sollte mindestens 14 Tage dauern, damit er wirklich sinnvoll ist und nachhaltig wirkt. Der Kompromiss: 6 Tage.

Die Schulen werden bis zum 9. April geschlossen. Bezüglich der anderen Kinderbetreuungseinrichtungen weiß ich noch nichts. Wäre aber ein Kompromiss: Schule zu, Kindergarten offen.

Wer mich kennt weiß, dass ich ein Gegner von halben Sachen bin. Entweder machen wir etwas „ganz“ oder „gar nicht“. Das ist auch ein Leitsatz meines politischen Wirkens als Bürgermeister. Aber: Ich gebe zu, dass ich auch – wie 98 % der Österreicher – nur zu den Halbinformierten gehöre. Aber wenn ein Lockdown (oder eine Ruhe) aus gesundheitlichen Gründen aufgrund der Zahlen absolut notwendig ist, dann ist er es mit Sicherheit eher heute oder morgen als am Gründonnerstag. Aber wie schon gesagt: Kompromisse sind nicht so ganz mein Ding.

39 Gedanken zu „Machen wir halt „a bisserl an Oster-Lockdown“!

  1. Gerald Neuwirth

    Super Herbert. Leider wird der Kompromiss nichts außer Ärger bringen. Alles Gute und gesund bleiben.

  2. Frau Anonym

    Die Kindergärten sind voll mit Kindern, deren Eltern daheim sind und nicht oder zumindest nicht beide arbeiten. Das ist unverständlich und eine Zumutung für die Betreuer. Wieso wird dem kein Einhalt geboten??? Sind die Kinder denn Eltern so lästig, dass sie komme was da wolle abgegeben werden müssen??? Das ist alles völlig unlogisch und unkoordiniert. Österreich ist mittlerweile durch diese Corona Sache richtig lächerlich, ich fühle mich wie in einer Bananenrepublik.

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Das hat aber nichts mit Corona zu tun. Die Kindergärten sind Landessache, sprich: Landeskindergärten, wobei die Gemeinden aber (bis auf die Kindergartenpädagoginnen) alles bezahlen müssen. Die Vorgabe des Landes ist allerdings, dass jedes Kind gleich zu behandeln ist, egal ob die Eltern daheim sind oder nicht. Aber ich verstehe – Corona-Maßnahmen – auch nicht, dass Schulen geschlossen werden, aber Kindergärten offen bleiben. Wobei natürlich der Wunsch – gerade jetzt beim Lockdown – da ist, dass Kinder, die zu Hause betreut werden können, auch zu Hause betreut werden. Aber das ist verständlicherweise nicht kontrollierbar. Wir werden sehen, wie sich das in den nächsten beiden Wochen abspielt.

  3. Tally

    Also KindergartenpädagogInnen werden ja sowieso behandelt wie Dreck. Und nun, zu Coronazeiten, da zeigt sich das wieder super.
    Hauptsache der Betrieb wird aufrecht erhalten. Täglich werden Kinder getröstet, auf den Schoß genommen, liebevoll umsorgt. Dabei wird man angeniest, angerotzt, angespuckt. Bei solch einem knappen Abstand zueinander, bezweifle ich, dass das Tragen einer Maske alle Bakterien und möglichen Viren blockt!
    Mehrere POSITIV getestete Kinder innerhalb einer Gruppe & trotzdem bleibt alles gleich. Das kann doch nicht sein?!
    Ich frage mich auch wie lieblos und verantwortungslos die Eltern sind, die ihre Kinder trotzdem bringen und somit super helfen den Virus weiter zu tragen.
    Ich finde es höchst amüsant, dass alle davon sprechen wie schrecklich es gerade zugeht und dass alles aus dem Ruder läuft und die Gesundheitsbehörde in solchen Fällen trotzdem keine Maßnahmen ergreift.
    Dann muss die Gemeinde eben selbst entscheiden und handeln!
    Wenn sich nicht bald was ändert, dann wird dieser Horror noch lange nicht vorbei sein.
    Ich wünsche uns allen, dass endlich Beschlüsse erlassen werden, die wirklich etwas bewirken.
    Und ich wünsche allen PädagogInnen, dass sie laut werden und den Mut haben, gegen diese Ungerechtigkeit und die lächerlichen Bedingungen aufzustehen.
    Es würde mich nicht wundern, wenn bald alle anfangen zu streiken.

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Nur leider können und dürfen die Gemeinden, gerade was die Kindergärten (es handelt sich ja um Landeskindergärten) anbelangt, nicht von sich aus entscheiden und handeln. Was mich/uns schon länger gestört hat, ist, dass zwar Schüler getestet werden, aber Kindergartenkinder nicht. Deshalb stellen wir ja, als eine von ganz wenigen Gemeinden, den Eltern von Kindergartenkindern auch Gratistests zur Verfügung. Da haben wir in den letzten beiden Wochen schon einige positive Fälle herausgefunden. Glücklicherweise.

      1. Frau Anonym

        Um Missverständnissen vorzubeugen – ich finde Wiener Neudorf vorbildlich und diese Aktionen toll. Unsere Regierung ist einfach eine Scherztruppe.

        1. Herbert Janschka Artikelautor

          Ich habe Ihren Beitrag auch nicht als Kritik an der Gemeinde aufgefasst. Ich verstehe auch manches nicht. Die Inzidenz im Bundesland Salzburg ist höher als in Niederösterreich und dem Burgenland und annähernd so hoch wie in Wien. Warum dann Salzburg von den Maßnahmen nicht betroffen ist, ist unlogisch. Mir ist klar, dass solche Unverständlichkeiten dann zu einem Unmut führen – und leider bei zu vielen zu der Reaktion: „Pfeiff drauf“.

  4. Anonym

    Schule zu, Kindergarten offen?!?!
    Das kann ja nicht wahr sein. So eine Ungerechtigkeit und Respektlosigkeit allen KindergartenpädagogInnen gegenüber !

  5. Wiener Neudorfer

    Dazu möchte ich nur eines in den Raum stellen.

    Kinder sind Virenschleudern……
    Im speziellen Fall halt Corona-Virenschleudern.

    Aber, das was eigentlich zählen würde. sind die tatsächlichen Verläufe.

    Wieviele Erkrankungen – schwere Erkrankungen – Hospitalisierungen – Intensivbetreuung – und im schlimmsten Fall, Todesfälle sind daraus entstanden?

    Ausser halbgaren Testungen?

    Wieviele Betreuer sind tatsächlich erkrankt?

    Oder wurden als symptomlos in Heimarrest geschickt?

    Gibt es da verlässliche Zahlen?

    Jetzt geht ihr auf die Kinder und Eltern los….
    Alle, die hier posten, habt ihr selber Kinder?

    Wieder wollt ihr anderen Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben!
    Habt ihr Belege für diese Behauptungen?

    Mir ist kein Fall, bekannt, wo sich aus Kinderbetreuungseinrichtungen wirkliche Krankheitscluster entwickelt hätten.
    Ausser massenhaft positiv getesteten Fällen.

    Ebenso haben sich aus Handel und nichtmal aus Schlachtbetrieben wirkliche Seuchenherde entwickelt.

    Wirklich bedeutet: Erkrankt und noch wichtiger, schwer erkrankt.

    Mir wurde zugetragen, dass der Vösendorfer Bürgermeister seine Bürger aufgefordert hat, alle Nachbarn zu melden, die sich nicht an die „Osterregelungen“ halten.

    Sind wir in Wiener Neudorf auch bald soweit?

    Ich wünsche schöne, frohe und besinnliche Osterfeiertage.
    Mir graut es in dieser Zeit!

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Kleinkinder haben (zumindest bislang) glücklicherweise keine schweren Krankheitsverläufe, aber natürlich können sie Viren übertragen – und tun das auch. Und gerade in der Kleinkinderbetreuung ist es schwer bis unmöglich, dass Abstände eingehalten werden. Damit sind die Kindergartenpädagogen und -pädagoginnen logischerweise einer höheren Gefährdung ausgesetzt als andere Pädagogen und Betreuer. Während Schüler, auch Volksschüler in das Distance-Learning gehen können, geht das bei Kindergartenkindern nicht. Und es sind die Aussagen richtig, dass Eltern auch ihre nicht ganz gesunden Kinder in die Betreuung schicken – auch das bemerken wir. Aber sie tun das meist deshalb, weil sie arbeiten müssen und Angst um den Arbeitsplatz haben, wenn sie zu oft wegen der Betreuung der Kinder fehlen. Es ist für alle Beteiligten derzeit eine enorm schwierige und belastende Situation.

  6. Stefan Kohoutek

    Ich habe gelesen, dass das „normale“ Coronavirus für Kinder und Jugendliche relativ harmlos sein soll, für die Mutationen (Covid-Britannia, -Südafrika bzw. -Brazil) gilt das jedoch nicht unbedingt!

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Man darf die Varianten – und es werden wahrscheinlich noch einige bislang unbekannte dazu kommen – nicht unterschätzen. Das, was wir beobachten ist, dass die Kinder mit Viruserkrankungen eine eher leichteren Verlauf haben. Aber das ist natürlich keine Garantie. Durch den sehr engen Kontakt, den die Betreuung von Kleinkindern mit sich bringt, sind aber Verbreiterungen leichter möglich als bei größeren Kindern, bei denen auf mehr Abstand geachtet werden kann.

  7. Frau Anonym

    Jeder, der irgendwie die Möglichkeit hat, sollte daheim bleiben. Das gilt auch für Kinder. Niemand weiß, wie sich diese Mutationen noch entwickeln. Und ja, auch ich habe Kinder und Enkel, ich hätte diese in dieser Zeit niemals aus Bequemlichkeit einer solchen Gefahr ausgesetzt. Und es geht nicht um jene die arbeiten müssen, sondern um die, die sowieso daheim sind. Das ist reiner Egoismus und gehört offenbar geregelt, denn auf die Vernunft kann man bei uns nicht hoffen.

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Ich gebe Ihnen großteils recht. Nur gibt es eine Betreuungsverpflichtung für Kinder, wenn Eltern diese in Anspruch nehmen müssen/wollen. Ob der Bedarf wirklich besteht, kann und darf nicht überprüft werden. Ist auch schwierig, weil es nicht nur um berufliche Verpflichtungen geht, sondern bei Eltern auch darum, dass sie auch Zeit für sich haben (dürfen).

  8. Verantwortungslose Mutter

    Es ist sehr schade, dass Kindergärten immer nur als Betreuungseinrichtung gesehen werden und nicht als das, was sie wirklich sind: nämlich Bildungseinrichtungen, in denen vor allem soziale Kompetenz durch den Kontakt mit Gleichaltrigen erlernt wird (deshalb gibt es in normalen Zeiten auch ein verpflichtendes Kindergartenjahr!). Damit einhergehend ist wohl auch die oben angesprochene ungerechtfertigte Geringschätzung von Kindergartenpädagoginnen und Betreuerinnen.

    Wenn man den Empehlungen des Landes bei roter Ampelschaltung, die Kinder nach Möglichkeit zu Hause lassen, Folge geleistet hätte, dann wäre ein Kind, das möglicherweise das „Pech“ hat, ein kleineres Geschwisterkind mit einem Elternteil zu Hause in Karenz zu haben, nun seit Ende Oktober nicht mehr im Kindergarten gewesen. Es geht nicht darum, es sich als Eltern leicht zu machen, sondern es geht um die psychische Gesundheit und die Entwicklung der Kinder. Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Covid-19.

    Generell finde ich, dass die Impfung des Kindergartenpersonals Priorität haben sollte, womit wir wieder bei der Wertschätzung dieser Gruppe wären. Die von der Gemeinde eingeführten Tests in den Wr. Neudorfer Kindergärten begrüße ich sehr.

    1. Frau Anonym

      Wenn Kinder solch großen Schaden nehmen, weil sie wegen einer Pandemie daheim in der Familie bleiben sollen, dann wäre vielleicht generell eine Heimunterbringung zu überlegen.

        1. Wiener Neudorfer

          Sie mich nicht. Ich kenne Sie nicht.
          Kann es sein, dass Sie sich selber anwidern?

          1. Mustermann

            bitte genauer hinschauen, das war keine Antwort auf Ihr Posting sondern auf das Posting darüber (Ihrem Posting stimme ich in diesem Fall zu 100% zu).

        2. Mustermann

          Und vielleicht noch einmal etwas detaillierter (vielleicht haben ja auch Sie einen kleinen Rest von Empathie unter Ihrem Hass versteckt):

          Ein Kind sechs Monate aus seinem gewohnten Umfeld zu „reissen“ und daheim „einzusperren“ (Spielplatz und Freunde besuchen ist in der Pandemie genau so schlecht wie der Kindergartenbesuch) ist aus Ihrer Sicht kein Problem?

          Wir hatten unsere Kinder (2&4) letzten Monat wegen positiven Fällen im Umfeld mehrere Wochen daheim (bevor Sie sich echauffieren: wir sind beide berufstätig und haben dafür spontan und dank wohlwollender Arbeitgeber kurzfristig unseren Urlaub verbraucht).

          Ab der zweiten Woche haben beide mehrmals täglich gesagt dass sie ihre Kindergartenfreunde vermissen und so gerne wieder in den Kindergarten gehen möchten – und im Gegensatz zum Kind von „verantwortungslose Mutter“ hatten unsere Kinder einen Spielgefährten in „ähnlichem“ Alter daheim..

          Und ja – es ist hart für die Betreuer in der Pandemie arbeiten zu müssen – aber das ist es auch für alle anderen berufstätigen Menschen in einem Job mit Kundenkontakt (und zumindest wurden viele Lehrer und Kindergartenpädagogen
          inzwischen geimpft)!!!

          1. Frau Anonym

            Kinder sind darauf angewiesen, dass die Eltern oder Erziehungsberechtigten die richtige Entscheidung zu ihrem Wohle treffen. Dies scheint mir nicht der Fall zu sein. 2 jährige vermissen ihre Freunde???? Die interagieren noch gar nicht mit anderen. Egal. Es geht auch nicht um Eltern, die arbeiten MÜSSEN sondern um jene, die ohnehin daheim sind und einfach zu faul, um sich selber um ihren Nachwuchs zu kümmern. Selbst mit dem Risiko, dass sich die Kinder anstecken könnten und im schlimmsten Fall sterben . Das ist einfach krank. Und zusätzlich eine Zumutung für das Personal.

            1. Mustermann

              „2 jährige vermissen ihre Freunde???? Die interagieren noch gar nicht mit anderen.“

              Also keine Ahnung ob Sie noch nie mit Kindern zu tun hatten oder ob das zu lange her ist aber diese Aussage ist schlicht und einfach falsch.

              Selbst Einjährige interagieren schon sehr viel mit anderen Kindern.

              Erwachsene funktionieren zwar als Vorbilder; aber das Verinnerlichen und Einüben von Fähigkeiten erlernen Kinder mit anderen Kindern. Unzählige Studien zeigen, dass Kinder, die in den ersten Lebensjahren nur in Kleinfamilien aufwachsen, sprachlich und sozial nicht so weit entwickelt sind wie Kinder, die in einer Gemeinschaft mit anderen Kindern groß werden.

              Wir haben das Glück, zwei Kinder in einem ähnlichen Alter zu haben. Sehr viele Familien bestehen aber nur aus 1-2 Erwachsenen und einem Kind. Für das Kind bedeutet es eine extreme Einschränkung seines sozialen Erfahrungsbereiches, wenn es monatelang fast ausschließlich mit Erwachsenen Kontakt hat (quasi ALLE Möglichkeiten außerhalb des Kindergartens „normalen“ Kontakt zu anderen Kindern zu haben sind derzeit verboten – insbesondere im Winter blieben nur „illegale“ Besuche bei anderen Eltern).

              Die Pandemie geht jetzt ein Jahr – für einen Zweijährigen ist das sein halbes Leben!

            2. Herr Anonym

              Nicht jedes Kind wird von Anfang an ohne soziale Interaktion mit anderen gleichaltrigen Kindern erzogen und spielt daher gerne mit anderen Kindern. In nicht Pandemiezeiten MÜSSEN Kinder ein Jahr im Kindergarten damit sie soziale Kompetenzen vermittelt bekommen und auf die Schullaufbahn vorbereitet werden. Und nein Erwachsene ersetzen sicher keine gleichaltrigen Kinder.

              Aber ich versteh schon wer der Meinung ist, dass 3-6 Jährige soziale Kontakte brauchen und sie deswegen nach mehreren Wochen allein zu Hause in den Kindergarten gehen lässt und dabei die Kinder auch noch 3x die Woche testet, muss total unverantwortlich sein und sollte keine Kinder haben dürfen.

              Achtung! Folgender Absatz könnte Sarkasmus enthalten.

              Die Verbreitung des Virus allein auf Kindergarten und Schule zu reduzieren ist natürlich sehr einfach. Ansteckungen gibt es ja nur mehr dort.
              Der Schilift oder das Anstellen vor diesem kann es nicht sein. Der öffentliche Verkehr eh auch nicht. Die Shopping Tour in der SCS 2 Wochen vor Weihnachten für die man extra die Geschäfte aufgesperrt hat, kann es auch nicht sein. Ganz sicher ist es nicht das enge Zusammenstehen und Tratschen in der Hundezone. Und am Allerwenigsten ist es die gemeinsame Busfahrt zur Demonstration gegen die COVID-19 Maßnahmen.
              Nachdem auch alle unsere Politiker mit so gutem Beispiel voran gehen und sich an all die glasklaren und evidenzbasierten Maßnahmen halten, kann es einfach nur an den Kindergärten, Schulen und an den unverantwortlichen Eltern, die ihre Kinder in Bildungseinrichtungen schicken, liegen, nachdem sich Eltern und Großeltern eh gar nicht mit dem Virus infizieren können, muss doch ein Leichtes sein die Kinder in einer kleinen Wohnung zu betreuen und zu unterrichten. Daneben müsste es doch auch drinnen sein irgendeiner anderen Arbeit nachzugehen, damit man nicht auch noch durch Kurzarbeit und Co dem Staatsbudget zur Last fällt. Das ist ja eh schon so belastet mit Förderungen und Hilfen damit die Jobs bei MAN und AUA nicht verloren gehen. Und dann auch noch die Tragödie bei Hygiene Austria. Wer hätte ahnen können, dass die bösen Personaldienstleister einfach so die Masken umetikettieren. Bei diesen Belastungen ist es doch selbstverständlich, dass wir uns die überteuerten Pfizer Impfstoffe nicht mehr leisten können und eine Deckelung der Ausgaben brauchen. Aber zum Glück haben wir unseren Bundeskanzler, der dank seiner langjährigen Erfahrung, aufgrund von knallharten Fakten und seinen klugen Beratern folgend immer die richtigen Entscheidungen trifft und diese Entscheidungen auch immer rechtzeitig und glasklar kommuniziert. Das alles obwohl er ständig von allen Seiten nur angepatzt wird und sich sogar die Beamten, die seiner Partei angehören gegen ihn verschworen haben. Und jetzt kämpft er auch so erfolgreich bei der EU dafür, dass wir noch mehr von dem Impfstoff bekommen den wir eigentlich gar nicht kaufen wollten und wir für eine „Studie“ bei den Tiroler Maßnahmen Verweigerern bekommen haben.

              Und jetzt im Ernst ohne Sarkasmus.

              Ich finde es großartig wie in der Gemeinde Wiener Neudorf durch die Testmöglichkeiten der Pandemie entgegen getreten wird. Die Massentestaktionen waren perfekt organisiert und das Testen in der Apotheke ist auch unkompliziert innerhalb von 20 Minuten erledigt. In den Wiener Neudorfer Kindergärten werden die Kinder 3x die Woche getestet. Wenn man das überall so hinbekommen würde, die positiv getesteten und die Kontaktpersonen schneller isolieren könnte und die Menschen sich auch an die einfachen Regeln halten würden, dann bin ich davon überzeugt, dass einige Maßnahmen nicht notwendig sind.

              Kindern eine Heimbetreuung zu wünschen, weil sie gerne in den Kindergarten gehen und Eltern das ermöglichen, ist für mich ein Hassposting. Mit Heimunterbringungswünschen sollte man sowieso vorsichtig sein, es könnte einen irgendwann selber treffen ohne, dass man es will…

    2. Herbert Janschka Artikelautor

      Mein Fehler: Wir sprechen natürlich von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Ich habe das hier verkürzt geschrieben. Sorry. Die Impfung des Bildungs- und Betreuungspersonals hat Priorität und die Impfung dieser Berufsgruppe hat auch bereits begonnen.

  9. Wiener Neudorfer

    Lieber Herr Janschka!

    Wäre es nicht schöner, wenn wir wieder sagen könnten, wir machen uns wieder ein schönes Ostern?

    Mit all der menschlichen Nähe und Zuwendung.
    Vergessen wir das nicht!

    Aber das wird schon wieder werden.

    Bald wird unser wunderbares Wiener Neudorf wieder grün!
    Sie werden wieder Blumen pflanzen lassen, die Brunnen abdecken, das Waldl wieder ergrünen, das Inhalatorium wieder offen sein!

    Es wird wieder warm werden!
    Es ist gut, dass wir Sie als Bürgermeister haben!

    Schöne Ostern, Herr Bürgermeister Janschka!

  10. Anonym

    Ich finde auch, dass Wiener Neudorf sehr vorbildlich vorgeht. Die Kindergärtnerinnen tun mir auch sehr leid. Ich bin auch Mutter. Aber ich hätte nie, wäre ich daheim gewesen, mein Kind in den Kindergarten gesteckt, oder hätte zum Zeitvertreib einen ausgiebigen Ausflug in die SCS gemacht. Dort treiben sich nämlich viele Mütter mit ihren kleinen Kindern und Schwangere herum (wohlgemerkt mit dem Partner, soll ja ein super Familienausflug werden)

    Die Zahlen im Osten schießen in die Höhe und trotzdem wird eingekauft wie immer. Und die Nase hängt bei vielen Menschen aus der FFP2 Maske raus, oder wird zum niesen oder telefonieren gerne runter genommen.
    Als Kunde könnte man ja leicht flüchten. Als Mitarbeiter hat man da leider schon so seine Probleme.

    Eine Woche Lockdown. Selbstverständlich zu wenig um die Zahlen in den Griff zu bekommen! Es gelten Ausgangsbeschränkungen. Aber in Wirklichkeit läuft alles wie immer. Zumindest bei mir.
    Ich, alleinerziehend, muss zur Arbeit. Und mein Kind in die Betreuung in die Schule und in den Hort. Und dann ab nach Hause. Mehr als 5 Wochen Urlaub habe ich nicht. Und diesen tollen Sonderurlaub darf ich nicht in Anspruch nehmen.

    Anfangs war ich über die Vorgehensweise
    unserer Regierung positiv gestimmt.
    Mittlerweile hab ich das Vertrauen in sie verloren.

  11. Wiener Neudorfer

    Was hier teilweise gesprochen wird, finde ich abscheulich!
    Und das gehört auch so gesagt!

    Sämtliche normale Lebensumstände werden konterkariert und ein „gewisses“ Klientel findet das auch noch gut!

    Was finden gewisse Menschen eigentlich daran, und man verzeihe mir bitte, ständig Obrigkeiten in den A…. zu kriechen?

    Was erwarten sie sich davon?
    Das gerade sie dann verschont werden?

    Ich sage es jetzt nochmals, und damit meine ich NICHT unseren Herr Bürgermeister, die Politiker haben UNS zu dienen, und nicht umgekehrt!

    Politiker haben uns ÜBERHAUPT nichts vorzuschreiben!

    Sie haben die Verfassung einzuhalten!
    Die das Volk gemacht hat, nicht sie!

    Und wenn wir diese Politdarsteller nicht mehr wollen, dann fegen wir sie weg!

    Aber ja, gegen Kinder, Eltern, Nachbarn, Ausländer angehen, vom Sofa aus, das geht ja, oder?

    Wie gesagt, mir graut!

  12. M

    Ich denke hier wird wohl einiges missverstanden und missinterpretiert. Und was alle hier scheinbar vergessen: Wir haben eine absolute Ausnahmesituation. Wir haben eine Pandemie. Eine Pandemie die wir bekämpfen müssen. Die Ärzte sind alle am Limit. Die Intensivbetten mit Covid Patienten sind voll. Ich wünsche niemandem jetzt an Corona zu erkranken und dann auf ein Intensivbett angewiesen zu sein, dass er dann eventuell nicht bekommen kann. Und der Arzt oder die Ärztin die das entscheiden muss tut mir auch aus tiefstem Herzen leid.
    Es gibt nun endlich Impfstoffe. Leider zu wenig und daher heißt es: durchhalten! Zusammenhalten und arbeiten. Das ist etwas, das wir nur zusammen schaffen.
    Und das bedeutet auch, dass man die Kontakte IN DER NÄCHSTEN ZEIT reduzieren sollte, so gut es einem nun mal möglich ist.
    Wenn man berufstätig ist, ist es logisch, dass das Kind in Schule und/oder Kindergarten gehen muss. Ein Kind, das nicht im letzten Kindergartenjahr steckt und die Mutter nicht arbeiten geht, sollte (ja auch zum eigenen Schutz und dem Schutz der Familie) zu Hause bleiben. Ein Treffen mit einem ausgewählten Freund, wo sich die Eltern auch vor dem Treffen testen lassen können bzw selber testen sollten, ist 1000 mal sicherer. Die Pädagogen sind auch schon am Limit. Können uns dürfen nichts sagen. Niemand denkt an sie und deren Familien.
    Und ein Ausflug in SCS ist auch nicht hilfreich.
    Und eine FFP2 Maske, die unter der Nase getragen wird ist auch nicht sinnvoll, und asozial gegenüber allen anderen. Und ein Gedränge am Skilift bei einer „Ausgangssperre“ auch extrem fragwürdig.

    Die Regierung setzt immer auf die Eigenverantwortung der BürgerInnen.
    Das ist ein großer Fehler.
    Das funktioniert leider überhaupt nicht.

    Also bevor wir uns Gedanken machen, ob unser 2jähriges Kind einen Schaden durch fehlende Kindergartenfreunde bekommt, sollte man sich fragen ob eine Coronaerkrankung besser ist!?

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      In Wiener Neudorf leben knapp 10.000 Menschen. Wie in jeder Gemeinde gibt es halt auch bei uns ein paar …………. (ich schreibe jetzt nicht, was ich gerne schreiben möchte und eigentlich schreiben müsste). Aber aus meiner Wahrnehmung hält sich der überwiegende Großteil an die Maßnahmen und nimmt die Situation ernst.

  13. Tally

    Ähm… warum lassen sich alle schwängern wenn sie die Kinder sowieso nicht daheim haben wollen? Wozu bekommt man Kinder, wenn man sie dann sowieso unbedingt loswerden und so viel Zeit wie möglich für sich haben will?
    Ich kann den Kommentar von Frau Anonym nachvollziehen. Es ist die Wahrheit! Und wirklich traurig und peinlich

    1. Herr Anonym

      Die Äußerung der freien Meinung ist ein sehr hohes Gut. Doch nicht jede Beleidigung ist auch eine Meinung. Bei solchen Kommentare verstehe ich immer mehr warum wir Probleme bekommen die überalterte Gesellschaft zu finanzieren.
      Der Vorwurf Eltern sind faul und wollen sich nicht um ihre Kinder kümmern, kommt in den Kommentaren zu diesem Artikel sehr oft vor. Vermutlich weil der Autor des Artikels auch genau das bezwecken will und frauenfeindliche Kommentare einfach so unwidersprochen stehen lässt.
      Aber wie sieht es mit der älteren Generation aus, für deren Schutz diese Maßnahmen getroffen werden und die zu Recht bei Impfungen bevorzugt werden, halten ältere Menschen sich genauer an die Maßnahmen oder gehen sie bewusst Risiken ein?
      Meine Beobachtungen zeigen, dass sich gerade auch ältere Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, nicht an die strengeren Lockdown Regeln im letzten Jahr gehalten haben. Wir können natürlich weitermachen wie bisher und uns auch von der Politik aufgestachelt gegenseitig beschuldigen oder wir bringen uns wieder mehr Respekt entgegen und schauen, dass wir die einfachen Maßnahmen (Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen) für uns selber umsetzen. Zumindest das Händewaschen setzen meiner Beobachtung nach Kinder strenger und besser um.
      Und eine Frage noch zum Schluss: Wenn die Kindergruppe immer gleich bleibt und die Kinder außerhalb der Gruppe keine anderen Kinder treffen, wie kann es sein, dass Kinder dieser Gruppe den Virus bekommen? Richtig über Erwachsene, die Kontakt mit diesen Kindern haben…

  14. Stefan Kohoutek

    Ich hoffe, die Wiener Neudorfer sind dieses Mal klüger und bleiben über die Osterferien daheim, anstatt nach Tirol auf Skiurlaub zu reisen!

    In den heutigen Frühnachrichten haben sie vom „Covid-Tyrolia“ berichtet, einer Mutation des „Covid-Britannia“-Typs, die in Tirol entstanden ist. Bisher wurden in Tirol 216 Fälle registriert, weitere vereinzelt auch in anderen Bundesländern und in Bayern.

    Es scheint da ein echtes „Qualitätsprodukt“ herausgekommen zu sein: es sind Geimpfte und bereits an Covid Erkrankte an Covid-Tyrolia erkrankt, diese Faktoren scheinen auch keinen Einfluss auf den Schweregrad zu haben, mit dem die neue Virusmutation die Menschen trifft. Die bisher in der EU zugelassenen Impfstoffe dürften keine Wirksamkeit gegen die Tyrolia-Mutation haben.

    Bei der Klugheit unserer Bevölkerung rechne ich damit, dass Covid-Tyrolia ab Mitte April auch hierzulande in Ostösterreich auftreten wird. Vielleicht gibt es noch ein paar Tage Zeit, um sich dagegen zu wappnen.

    Bleibt gesund!
    S.K.

  15. Oliver Woller

    Die ganzen Lockdowns kann man als Förderprogramm für Amazon verstehen.

    „Amazon hat im letzten Quartal dreimal soviel Umsatz gemacht wie im Vorjahr.“
    „Amazon zahlte nur 1,2 Prozent Steuern“

    Ein Ferdinand Lacina würde versuchen Steuergeld einzufordern; auch wenn unsere kleine Alpenrepublik keine Chance hätte mit Amazon zu verhandeln.
    Unter der jetzigen Regierung sehe ich jedoch diesbezüglich mehr als nur SCHWARZ. :))

    „Der Internetriese kontrolliert jeden zweiten in Österreich im Web ausgegebenen Euro. Gut neun von zehn Österreichern haben ihm ihre persönlichen Daten durch Einkäufe offengelegt. Auch steuerlich steht Amazon auf der Sonnenseite. Geschickte Konstruktionen erlauben es dem Konzern, dem Sog des Fiskus weitläufig zu entgehen.
    Amazon, mit einem geschätzten Österreich-Umsatz von 834 Mio. Euro im Jahr 2019, steht klar an der Spitze der umsatzstärksten Onlineshops.“

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