Kann die Klosterkirche gerettet werden? Jetzt wird es ernst!

In den Jahren 1854 und 1855 wurde die turmlose Kirche im Areal der Schwestern vom Guten Hirten an der Hauptstraße in Wiener Neudorf errichtet. Bald zu klein geworden, wurde sie bereits 20 Jahre später erweitert.

Im Inneren befinden sich einzigartige Wandmalereien aus dem späten 19. Jahrhundert von der einer Malerfamilie entstammenden Schwester Maria Kastner im Still der Nazarener. Der mittlerweile verstorbene akademische Maler Prof. Ernst Fuchs war von den Fresken so angetan, dass er bei seinen häufigen Besuchen in Wiener Neudorf Anfang der 2000er Jahre diese unbedingt restaurieren wollte. Eigentlich war alles schon unter Dach und Fach, aber leider hat sich diese große Chance nach meiner damaligen Abwahl im Jahr 2005 wieder zerschlagen. Seither fristet die Kirche und ihr Inneres ein abwartendes Schicksal. Das Gebäude wurde verschlossen und kann aufgrund teilweiser Baufälligkeit nicht betreten werden.

Eine Gesamtsanierung des Gebäudes und der Fresken wird mehrere Millionen kosten, die die Gemeinde nicht alleine stemmen kann. Wir sind dabei mit Unterstützung der EuroVienna GmbH, einer Servicestelle für EU-Projekte in Österreich, ein umfassendes Einreichprojekt bis Ende kommenden Jahres zusammenzustellen. Wenn es uns gelingt, die EU von der Einzigartigkeit dieses Kleinods zu überzeugen, dann könnten Fördergelder in der Höhe von 80 bis 90 % genehmigt werden. Unabdingbar für eine EU-Förderung ist die Zusammenarbeit mit einer anderen Gemeinde in Europa mit einem ähnlichen Projekt. Diesbezüglich sind wir auf der Suche.

Das nächste Jahr wird also entscheidend für die Zukunft der – mittlerweile entweihten – Klosterkirche. Entweder wird dieses Gebäude zu einem der Wahrzeichen im Bezirk oder sie wird zu einer kunsthistorisch wertvollen Ruine verfallen.

Ein Bild aus dem Jahre 2004: Prof. Ernst Fuchs hat dem damaligen Landeshauptmann Erwin Pröll und mir die Einzigartigkeit der Fresken und seine Überlegungen zur Sanierung erläutert.

Rasanter Anstieg der Corona-Fälle

Problem: Delta-Variante, bei der das Virus auch die Häufigkeit der Symptome geändert hat. Waren es früher vor allem Fieberschübe und Hustenanfälle, sind es heute Kopfschmerzen und triefende Nasen.

Wir haben es ein wenig verdrängt. Vieles andere ist wieder in den Vordergrund gerückt. Ich merke es an meinem wieder sehr gefüllten und abwechslungsreicher gewordenen Terminkalender. Aber das Corona-Virus ist und bleibt Hauptthema Nummer 1. Und die Gefahr von Einschränkungen und Beschränkungen in den nächsten Wochen ist wieder brandaktuell. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Werte österreichweit zum Zeitpunkt Mitte August enorm angestiegen.

Noch vor einer Woche hatten wir im Bezirk Mödling 65 Personen, die vom Corona-Virus befallen waren. Stand heute früh: 116. Alleine 40 Fälle sind über das Wochenende dazugekommen.

In Wiener Neudorf halten sich die Werte noch in Grenzen. Hatten wir vor einer Woche 4 Fälle, so sind es heute 6.

Auch die Zahlen in den Krankenhäusern steigen wieder. Betroffen sind fast ausschließlich Nicht-Geimpfte.

Es ist also anzunehmen, dass neue Bestimmungen kommen werden, die auch die Spätsommer- und Herbstveranstaltungen der Gemeinde betreffen könn(t)en.

Tempo 80: Gespräche wurden wieder aufgenommen!

Die Lärmschutzwand schützt 44 der 442 vom Autobahnlärm massiv betroffenen Gebäude so, dass die Grenzwerte nicht mehr überschritten werden. Um das für alle zu ermöglichen, braucht es eine Temporeduktion.

Eigentlich hätte der Termin schon vor längerer Zeit stattfinden sollen, aber durch die Corona-Pandemie wurden diese immer wieder verschoben. Zudem habe ich zugesagt, dass wir Gespräche wegen einer Temporeduktion auf der A2 erst nach der Errichtung der Lärmschutzwand wieder aufnehmen. Nun hatte ich einen sehr vielversprechenden Termin im Büro von Verkehrs- und Klimaministerin Leonore Gewessler.

Es war ein großer Unterschied zu den vergangenen Terminen im Büro ihres Vorgängers, Ex-FPÖ-Minister Hofer. Damals war die gesundheitliche Beeinträchtigung von Tausenden Menschen eher nebensächlich und das Verlangen einiger, laut, schnell und umweltschädlich mit dem Auto zu fahren, deutlich schwerwiegender. Ich habe ein deutliches Umdenken feststellen können.

Warum braucht es Tempo 80?

Die Messungen des Jahres 2019 ergaben, dass 442 Gebäude (Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser) teilweise deutlich über den Lärmschutzgrenzwerten liegen. Auch wenn die nunmehr errichtete 13-Meter-hohe-Lärmschutzwand an der A2 (inklusive der noch zu errichtenden Seitenwände Eumigweg und Hauptstraße) für alle eine hörbare Verbesserung darstellt, verbleiben für 398 Gebäude weiterhin Grenzwertüberschreitungen. Für diese braucht es zusätzliche Maßnahmen, wie z.B. eine Temporeduktion.

Wir haben auch untersuchen lassen, warum es im Bereich Wiener Neudorf zu nahezu täglichen Stauerscheinungen kommt. Die Begründung liegt im zu hohen Tempo im Zusammenhang mit der extrem großen Anzahl (bis zu 200.000 täglich) an Fahrzeugen. Bei einer Temporeduktion von deutlich unter 100 würde der Verkehr nicht nur leiser und umweltfreundlicher, sondern auch schneller und flüssiger ablaufen. Die Autofahrer würden bei einer Temporeduktion – vor allem zu den Hauptverkehrszeiten – schneller ans Ziel kommen.

Bei einer Temporeduktion würde auch die Verkehrssicherheit erhöht. Es würde zu weit weniger Unfällen und zu weniger Einsätzen unserer Feuerwehr kommen. Auch das wurde durch die Untersuchungen eindeutig herausgearbeitet.

Eine Untersuchung der TU Graz vom Mai des heurigen Jahres ergab eine für die Gesundheit von Menschen im Einflussbereich der Autobahn viel zu hohen Stickstoffmonoxid und -dioxidkonzentration. Und da geht es nicht nur um Wiener Neudorf, sondern auch um etliche andere Gemeinden, weil sich die Schadstoffe bis zu 5 Kilometer ausbreiten. Es geht also um etwa 40.000 Betroffene. Um die diesbezüglichen Grenzwerte einzuhalten, ist eine Reduktion auf zumindest Tempo 100 (besser: Tempo 80) absolut notwendig. Die Konzentrationen steigen vor allem bei Stausituationen, die ebenfalls (siehe oben) bei einer Temporeduktion signifikant abnehmen.

Des weiteren gibt es einen im Jahr 2018 verabschiedeten „Umgebungslärm-Aktionsplan“. Darin werden Maßnahmen an der Autobahn für die Ballungsgebiete Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck geregelt. Für das Ballungsgebiet „Wien“ sind die Menschen der Orte Wien, Perchtoldsdorf, Brunn, Wiener Neudorf, Mödling und Maria Enzersdorf explizit angeführt. Für die Orte Wien, Perchtoldsdorf und Brunn gibt es schon längst Tempo 80. Für die anderen drei Gemeinden noch nicht. Warum, das gilt es zu beantworten.

Das Verkehrs- und Klimaministerium wird nun unsere Unterlagen prüfen und bewerten. Die Gespräche sollen im September weitergeführt werden.

Eigentlich bin ich Bürger/-innenmeister!

Der August eignet sich perfekt, Themen aufzugreifen, die in anderen Monaten zu kurz kommen. Journalisten nennen dies das Füllen des Sommerlochs. Mein heuriges Thema ist: Das Gendern. Immer wieder ertappe ich mich dabei, im Gemeindeblatt in der traditionellen (sprich: veralteten) Schreibweise zu verharren und beispielsweise von „Radfahrern“ zu schreiben. Viele fühlen sich heutzutage dadurch nicht angesprochen, weil sie Radfahrerinnen und keine Radfahrer sind. Aufmerksame Leser (und Leserinnen) fällt dies auch auf, machen uns darauf aufmerksam, und obwohl es im Gemeindeamt mehr Mitarbeiterinnen als Mitarbeiter gibt, die Korrektur lesen, passieren diese frauenfeindlichen Hoppalas.

In vergangenen Jahren saß ich im Präsidium des Österreichischen Schriftstellerverbandes und gleich nach Erfindung des Genderns (vulgo: Vergeschlechtlichung) haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie wir jetzt unsere Mitglieder ansprechen sollen, nachdem uns die Bezeichnung „Liebe Mitglieder und Mitgliederinnen“ mehrheitlich nicht gefallen hat. Die Anrede: „Liebe Schriftstellerinnen und Schriftsteller“ war uns zu lang und umständlich, was die deutsche Sprache gegenüber anderen Sprachen sowieso generell schon ist. Also begaben wir uns auf die Suche nach einer verschriftlichten Verkürzung, bei der sich unsere weiblichen und männlichen Mitglieder gleichsam angesprochen fühlen. Zur Wahl standen „Liebe Schriftsteller*innen“, „Liebe SchriftstellerInnen“, „Liebe Schriftsteller:innen“, „Liebe Schriftsteller_innen“ und „Liebe Schriftsteller/-innen“. Mir gefiel die letzte Schreibweise am besten. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass es keine einheitliche Meinung gab und wir dieses Problem nicht zu einer gemeinsamen Lösung fertigdiskutiert haben.

Politisch korrekt handelnde Politiker müssen gendern, um für alle wählbar zu sein und keinem Shitstorm auf Facebook oder anderen Medien ausgesetzt zu werden. Aber auch dieser Satz ist missverständlich, denn eigentlich könnte er bedeuten, dann nur alle männlichen Politiker gendern müssen und die Kolleginnen wären außen vor. Also hätte ich schreiben müssen: Politisch korrekt handelnde Politiker/-innen müssen gendern, um ….

Hätte ich vor 20 Jahren geschrieben, dass alle Bäcker zeitig aufstehen müssen, dann hätte alle zustimmend genickt. Heute würde ich erboste Leserbriefe bekommen, weil ich vergessen hätte zu erwähnen, dass nicht nur alle Bäcker, sondern auch alle Bäckerinnen zeitig aufstehen müssen und dass mir das als Macho offenbar egal wäre.

Eigentlich ist auch meine Berufsbezeichnung falsch. Bürgermeister!? Ich vertrete ja nicht nur die Bürger, sondern auch die Bürgerinnen. Noch vor 20 Jahren hätten sich auch alle Damen als Bürger verstanden, heute müsste es richtig heißen: Bürger/-innenmeister. Wäre ich andersgeschlechtlich auf die Welt gekommen, dann wäre ich eine Bürger/-innenmeisterin. Unser Bezirkshauptmann müsste bei einer Bürgermeisterkonferenz eigentlich mit der Begrüßung beginnen: „Liebe Bürger/-innenmeister/-innen ich begrüße Sie zu unserer heutigen Bürger/-innenmeister/-innenkonferenz“. Das wäre zwar kompliziert, unverständlich und zungenbrecherisch, aber politisch korrekt.

Ich frage mich schon die längste Zeit, wie das unsere Nachbarn machen. Wir haben es gut: Bei uns gibt es Österreicherinnen und Österreicher. Aber in Deutschland? Dort gibt es Deutsche und …….? Deutschinnen? Deutscha? Deutschovas? Oder fühlen sich dort unter „Deutsche“ alle angesprochen, so wie sich früher bei uns alle unter „Österrreicher“ angesprochen gefühlt haben. Gut möglich, denn selbst bei „Heimat bist Du großer Söhne“ haben sich jahrzehntelang auch die Töchter als mitgemeint betrachtet, so wie es die Autorin auch geschrieben hat.

Es dürfte aber bei uns noch viele geben, die sich auch ohne das neumodische Gendern auskennen. Ich beobachte mittlerweile seit einigen Jahren mit großem Interesse, dass auch die Damenwelt das Bürgerservice des Gemeindeamtes aufsucht, dabei haben wir es noch gar nicht in „Bürger/-innenservice“ umbenannt.

Dieser Blogbeitrag soll aber nicht den Anschein erwecken, dass ich der Gleichberechtigung von Frau und Mann entgegenstehe. Ich überlege nur für mich, ob man tatsächlich irgendetwas erreicht oder bewirkt, indem man die Sprache verkompliziert, verlängert und eigentlich unleserlich bzw. unrednerisch macht. Angeblich sind über 80 % gegen das Gendern und für die Wiederabschaffung von „-innen“, darunter sogar eine satte weibliche Mehrheit. Aber wer weiß, ob das stimmt und wer diese Statistik eventuell gefälscht hat.

So, damit habe ich für heuer mein persönliches Sommerloch gefüllt, das glücklicherweise sächlich ist. Ich hätte nicht gewusst, wie ich es gendern soll. 

Das erste Veranstaltungs-Wochenende seit langem!

Endlich gibt es in Wiener Neudorf wieder ein Veranstaltungs-Wochenende. Heute startet um 19:30 Uhr das erste Konzert der Reihe „Kultur im Park“ mit ROBERT ZANGERLE, der im Rathauspark einen Streifzug durch die Austro-Pop-Szene bringen wird. Wenn Sie noch kurzentschlossen Karten (€ 10,-) benötigen, dann kommen Sie zur Abendkassa. Einlass und Verpflegung ab 18:00 Uhr. Für gutes Wetter ist gesorgt.

Es folgen an den nächsten Samstagen immer zur selben Zeit:

14. August – eine phantastische Musikshow von DOLLS & GUY

21. August – ein Rock&Roll-Special mit ANDY LEE LANG

28. August – ein Bella-Italia-Konzert von dem DUO ITALIANO

4. September – die Oper „Entführung aus dem Serail“ mit den PASSION ARTISTS

(Karten gibt es im Vorverkauf im Bürgerservice des Gemeindeamtes – € 10,-).

ES GILT DIE 3-G-REGEL (GEIMPFT, GETESTET, GENESEN). DIE NACHWEISE DAZU WERDEN RIGOROS KONTROLLIERT!

Und am SONNTAG, den 8. August, findet in der Parkstraße von 07.00 bis 16.00 Uhr der traditionelle KIRTAG statt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns begegnen.

Wiener-Neudorf-Card: Nicht übertragbar!

Weil es in letzter Zeit immer wieder zu Diskussionen und missbräuchlichen Verwendungen kommt, möchte ich heute auf dieses Thema eingehen.

Wie in andere Gemeinden auch, gibt es in Wiener Neudorf für haupt- und nebengemeldete Personen die Möglichkeit zum Erhalt einer Gemeinde-Karte mit diversen Funktionen. Die Karte berechtigt zum Eintritt in das Abfallwirtschaftszentrum, zum Gemeindeteich und die Gemeindebücherei. Die Karte berechtigt auch zu günstigen Taxifahrten und zu Vergünstigungen bei Badner-Bahn- bzw. Nachtbusfahrten. Die Details sehen Sie auf der HomePage der Gemeinde http://www.wiener-neudorf.gv.at Rubrik: BÜRGERSERVICE/Wiener-Neudorf-Card.

Die Karte wird auf eine bestimmte Person ausgestellt und darf nur von dieser verwendet werden. Eine Weitergabe ist natürlich nicht möglich. Man kann auch nicht seine E-Card weitergeben oder seine Versicherungskarte etc.

Die Mitarbeiter sind angehalten, vermehrt Stichproben durchzuführen und sollte ein Missbrauch festgestellt werden, die Karte einzuziehen und eine Meldung zu machen.

Ich ersuche um Ihr diesbezügliches Verständnis.