Der Herzfelderhof ist ein privates Bauprojekt mit Wohnungen und Geschäftslokalen, das polarisiert. Vielen, mit denen ich gesprochen habe, gefällt die Architektur, einigen überhaupt nicht.
Eine Gemeinde hat darauf keinen Einfluss. Eine Gemeinde regelt u.a. Bebauungshöhe und Bebauungsdichte; in diesem Fall haben wir uns auch auf ein verkehrsreduzierendes Mobilitätskonzept geeinigt. Ob mir als Bürgermeister oder ob dem Gemeinderat eine Gestaltung, die die Richtlinien des Bebauungsplanes einhält, letztlich gefällt oder nicht, spielt bei Baugenehmigungen keine Rolle. Gegenüber dem ursprünglichen Plan, den ich bei meiner Wiederwahl 2015 übernommen habe, ist es gelungen, die ursprüngliche Baumasse um ein gutes Drittel zu reduzieren. Dafür waren jahrelange Verhandlungen notwendig. Es wurde auch der Plan meines Vorgängers verworfen, das Gemeindeamt in diesen Neubau zu verlegen. Mir war wichtig, dass das neue Gebäude gegenüber dem früheren Versteigerungshaus-Gelände deutlich zurückgesetzt wird, um ausreichend Platz für einen Boulevard zu schaffen.
Wenn ein 242 Jahre altes Gebäude, also unsere Pfarrkiche, mit dem allerneuesten Gebäude, dem Herfelderhof, nun zusammenstehen, ist das natürlich eine architektonische Herausforderung und ein dementsprechender baulicher Kontrast. Das wird manchen gefallen und manchen nicht. Es war uns ein Anliegen, die Außenanlagen dieser beiden Gebäude zu verbinden und auch gleich den Kirchenvorplatz neu zu gestalten, um diesbezüglich eine Einheit zu schaffen. Die Arbeiten vor dem Herzfelderhof sollten noch im Oktober abgeschlossen sein, die Gestaltung des Kirchenvorplatzes im November, spätestens Anfang Dezember.
Ist bekannt welche Geschäftslokale einziehen?
Also für die B17 passt es schon. Ist eh schon alles schiach genug dort. Und ich wohne zwar mittlerweile in Mödling, aber kenne das dort natürlich auch. Also schöner als das abgefuckte Versteigeungshaus ist das allemal.
Nein, die sind mir bzw. dem Gemeindeamt derzeit nicht bekannt.
Und wieder reiht sich ein wunderschönes Bauobjekt ins Ortsbild ein… Was für ein perfektes Beispiel dafür, wie man es NICHT machen sollte! Da steht ein riesengroßer, architektonisch mehr als Fragwürdiger Klotz mitten im Ort, verdeckt die Kirche, verschandelt das Ortsbild noch mehr… man denkt, die öffentliche Hand, die zweifelsohne ein Wörtchen mitzureden hatte bei diesem „Prunkstück“, hätte aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt – so kann man sich täuschen. Wiener Neudorf rückt damit wieder ein Stück näher in Richtung „schiachste Gemeindeortsbild weit und breit“ -…. naja, zumindest ich wusste auf was ich mich einlasse, als wir vor einigen Jahren hergezogen sind 🙂
Es gibt so viele Beispiele wunderbarer Architektur, wie man solche Bürogebäude gestalten könnte – aber das ist gar nix… leider!
Lieber Johannes R, könnten Sie einige Beispiele „wunderbarer Architektur, wie man solche Bürogebäude gestalten könnte“ mit uns teilen. Fotos ausdrücklich erwünscht. Mich würde dabei die Einbindung in das alte Ortsbild besonders interessieren. Vielen Dank
es gibt wunderbare u. innovative Konzepte mit Holz- oder Holz-Hybrid-Bauweisen, nachhaltige und wunderschöne Architektur…ich selber hab das Vergnügen, in so einem Office zu arbeiten. Absolut nicht vergleichbar mit so einem Glas/Kunststoff/Beton Komplex, wo hintenbei völlig hässlich und konzeptlos ein Wohnblock „dazugestückelt“ wurde! Der Architekt wir sicher nicht mit Lobhudelei überhäuft werden 🙂 bin jetzt bisl angebunden, aber wenn man gezielt danach „googelt“, dann findet man massiv viele schöne Bürobauten, die in den letzten Jahren entstanden sind, in ganz Österreich, aber zuletzt vor allem auch in Vorarlberg hab ich neulich in einm Magazin sehr schöne Bürokonzepte gesehen. Das, was wir hier sehen, ist ein 08/15 Haus, unstimmig, zusammengewürftelt… irgendwo versteckt im hinterhof schon OK, aber in solch exponierter Lage ein Verbrechen für jedes halbwegs ästhetisch geschulte Auge 😉
Mir gefällts!
Da stehen bei Gott üblere Dinge in der Gegend rum, und nicht erst seit 10 Jahren. (Ich erinnere mich dunkel an ein Hochhaus, das da auch schon mal geplant war, in welches das Gemeindeamt übersiedeln hätte sollen….)
… und noch schnell ein nachsatz: die Einbindung ins Ortsbild wäre die Aufgabe eines guten Architekten, ich glaub nicht, dass ich das hier schaffen werde – ich bin zwar Architekturinteressiert, aber halt Informatiker und kein Architekt 🙂 dass es aber geht, wurde zigmal bewiesen… man muss das als Bauherr halt auch wollen, mit Nachdruck einfordern, sonst kommt halt so a Topfen raus…. eh meistens… nicht umsonst diskutieren wir in ganz österreich dieses Thema hässlicher Ortskerne… Beispiele wären Supermärkte, a la Billa u. Spar, die riesige „Hallen“ immer im selben schiachen Stil hinstellen. Je weiter man westlich fährt, z.B. Salzburg, Tirol, Voralberg, gibts extrem viele M-Preis-Filianen (die um nix kleiner als ein Billa sind), die optisch u. ästethisch wunderbar in den Ortsbild eingegliedert werden. Scheinbar sind die Leute hier im Osten bald mal mit irgendeinem Gebäude einverstanden, eh wurscht….
Ich habe versucht, mich leicht und verständlich auszudrücken. Das ist mir offenbar nicht gelungen. Eine Gemeinde regelt u.a. Bebauungshöhe und Bebauungsdichte, nicht aber die Optik. Es ist glücklicherweise in jahrelangen Verhandlungen gelungen, den Baukörper um etwa 1/3 zu reduzieren. Die Optik eines Gebäudes obliegt dem Eigentümer einer Liegenschaft und dem zuständigen Architekten. Was schön oder hässlich oder dazwischen liegt, ist Ansichtssache. Genauso wie das Aussehen eines Menschen Ansichtssache des Betrachters ist. Der eine findet ein Gesicht hübsch, der andere empfindet dasselbe Gesicht anders. Möglicherweise hätten Sie als Eigentümer der Liegenschaft bzw. als Architekt das Gebäude anders gestaltet. Aber Sie sind nicht der Eigentümer und nicht der Architekt. Um hier Einfluss auszuüben, hätten Sie die Liegenschaft kaufen müssen. Das haben Sie offenbar nicht getan.
Es ist auch Ansichtssache, den Eindruck einer Gemeinde schön oder „schiach“ zu finden. Mich erreichen nahezu täglich Mitteilungen, dass sich Wiener Neudorf gerade in den letzten Jahren enorm verschönert hat. Dass es gelegentliche Gegenstimmen, wie die Ihre gibt, damit werden wir leben müssen. Dass Sie sich gerade die für Sie „schiachste Gemeinde“ als Heimatgemeinde ausgesucht haben, ist natürlich ein persönliches Desaster. Das drückt natürlich aufs Gemüt. Ich persönlich würde nie in der Gemeinde mit dem „schiachsten Gemeindeortsbild weit und breit“ leben wollen. Glücklicherweise tue ich das auch nicht.
Der Herzfelderhof ist ein gutes archithektonisches Beispiel wie man es absolut nicht machen sollte.
Das müssen Sie nicht mir, sondern dem Eigentümer und dem Architekten schreiben und vor allem wäre für die Personen sicherlich hilfreich, was er genau hätte anders tun sollen.
Eine typische Janschka antwort, die anderen sind schuld, man kann nix machen, blablabla … Wie oft mussten wir das an dieser stelle denn schon lesen? Man sollte den Gemeinden jegliche Kompetenz in sachen Bauordnung wegnwhmen, allzu viele verschandelungen in unserem lieben land wären wohl ausgeblieben. wenn man aber nur daran denkt ist der Aufschrei groß, wie neulich bestätigt wurde… Zum glück krieg ich persönlich keine depression wenn ich mir täglich das ortbild ansehen muss, auch wenn das leben hier vielen aufs gemut drückt, j.a. offenbar auch Ihnen selber, nicht umsonst hätten Sie sich so vehement fürs Ihren persönlichen Lärmschutzwall eingesetzt, der der gem zigtausende eur gekostet hat obwohl das eigentlich sache des bundes bzw der asfinag wäre. Dafur müssen wir halt anderswo sparen…. Auch Ihnen war bewusst, dass ihr haus immer neben der autobahn stehen wird so wie mir beslwusst ist, dass wiener Neudorf keinen Schönheitspreis gewinnt…. Nur mit dem unterschied, dass ich nicht einfordere, die bestehenden häuser abzutragen und schöner zu bauen sondern lediglich darauf hinweise, dass man nicht mal die Chance bei Neubauten nutzt um das ortsbils ästhetischer zu gestalten!
Und ich hoffe, herr Bürgermeister, dass die gemeinde in ihrer Amtszeit nie in die Situation kommt, einen hochbau zu gestalten, bei dem ihre Entscheidungskompetenz eine entscheidende Rolle spielt. Offenbar ist ihr geschmack bzw sinn für nachhaltige, schöne Architektur einfach endenwollend… Aber ich befürchte, in den nächsten jahren bluhen uns noch weitere soche kunstwerke und bodenversiegelungsaktionen… Ah ja sorry. SIE können ja nix dafür, das sind ja die anderen…
Lieber Herr Bürgermeister,
so einfach kann man sich als Gemeinde aber auch nicht aus der Affäre ziehen. Noch ist diese nämlich für Bebauungspläne zuständig, kann – soviel ich weiß diese abändern u. neu verordnen. Somit hat die Gemeinde sehr wohl Einfluss auf Bauklassen, Bebauung eines Grundstücks und die Fassadengestaltung u. somit das Aussehen eines Gebäudes. Bei so einem zentralen Bauwerk in einer Ortschaft hätte man sich da schon bisl mehr überlegen können. Jetzt – nachdem klar erkennbar ist welch Schandfleck das geworden ist (wird in Zukunft sicherlich als „Bausünde der Vergangenheit“ angesehen werden) – alles den Eigentümern u. den dafür zuständigen Architekten rüberzuschieben, ist nicht ganz in Ordnung. Das, was wir hier sehen, ist kein nachhaltiger, moderner Bau sondern ein Baustil, wie wir es vor vielen Jahren gemacht hätten u. dann doch draufgekommen sind, dass es besser geht. Aber vermutlich war es günstiger … Wäre es denn keine Option gewesen, das Grundstück als öffentliche Hand zu erwerben und dann wirklich was „gscheits“ draus zu machen?
LG Simon H.
Tut mir leid, aber die Gemeinde Wiener Neudorf hat nicht die finanziellen Möglichkeiten um Millionen von Euros Liegenschaften anzukaufen und um Millionen von Euros irgendetwas zu bauen, was sie nicht braucht. Und wenn ein Privater eine Liegenschaft kauft, dann hat er/sie ein Anrecht darauf zu bauen. Warum dies in diesem Fall nicht sofort geschehen ist und einige Zeit gedauert hat, hat damit zu tun, dass wir in jahrelangen Verhandlungen den Baukörper um etwa ein Drittel reduziert haben. Das war im übrigen nur durch das letztendliche Nachgeben des Eigentümers möglich. Ich habe versucht, das in leicht verständlicher Sprache zu erläutern. Irgendwie scheint mir das nicht gelungen zu sein.
Wir leben glücklicherweise weder in einer Diktatur noch in einer Bananenrepublik, in der ein Bürgermeister nach seinem Gutdünken, was ihm gerade gefällt oder nicht gefällt, einen Bau erlauben oder verhindern kann. Ich habe sehr viele Rückmeldungen von Wiener Neudorfern, denen der Bau gefällt, manchen gefällt er nicht. Mein Haus am Raimundweg wird manchen gefallen, manchen nicht. Ihr Haus oder Ihre Wohnung oder Ihre Einrichtung wird manchen gefallen, manchen nicht. So ist das halt mit der Optik. Sie halten den Herzfelderhof für nicht nachhaltig und modern. Der Eigentümer und der zuständige Architekt findet den Bau nachhaltig und modern. Wer hat jetzt recht? Sie? Der Architekt? Der Huber-Bauer vom Nachbarort? Die nette Dame von der 4er-Stiege?
Optik ist die alleinige Sache des Grundeigentümers, also des Bauherrn und Zahlers und des von ihm beschäftigten Architekten. So ist das halt in einer Demokratie. Auch die gefällt im übrigen manchen nicht. Mir schon.