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Die Park-Elfi geht in Pension

Die Park-Elfi (Bild Mitte) geht, der neue Besitzer Artan Rapo (2.v.r.) kommt.

26 Jahre lang, seit 1992, führte Elfriede Manias das Lokal an der Hauptstraße 26. Vielen wurde das Park Café zum fast täglichen Stammlokal, einige kam oft zum Mittagsmenue (vor allem an Freitagen, an denen es immer Fisch gab), einige schauten regelmäßig vorbei, manche kamen hin und wieder.

„Es gibt nichts, was ich kochtechnisch nicht gemacht habe.“Das ist das Resümee der Park-Elfi, wie Frau Manias von allen genannt wurde. Und das ist wohl wahr. Sie hat nicht nur in ihrem Lokal gekocht, sondern auch im Freizeitzentrum, im Volksheim, im Migazzihaus, im Alten Rathaus, im Genossenschaftshaus, in diversen Zelten und bei Gassl-Festen. Und niemand ging hungrig von ihr weg – und sei der Hunger erst nach Mitternacht gekommen.

Unzählige Veranstaltungen trugen die kulinarische Handschrift der Park-Elfi. Angefangen von der Neudorfer Woche über die Frühlingsfeste, Benefizkonzerte, das erste Oktoberfest, Mord à la carte, Kunst & Kulinarik bis hin zu Gschnasen, Bällen, Jazzbrunches oder Dämmerschoppen.

Das Parkcafé hat am 21. Dezember 2018 für immer seine Türe geschlossen. Das Gute an der Nachricht: Das Lokal an der Hauptstraße wird es weitergeben. Der neue Besitzer, Artan Rapo, wird es bis April 2019 komplett renovieren und aus dem Titel „Park Café wird „Parkzeit“. Dort wird es, so das vorläufige Konzept, zwischen 7:00 und 14:00 Uhr ein erweitertes Frühstück mit Mittagsmöglichkeit geben und von 17:00 bis 22:00 Uhr eine Vinothek mit kalten Speisen.

Was entsteht Ecke Palmerstraße/Eumigweg?

 

Fotografiert vom „Mahnmal-Platz“, links führt die Palmersstraße, im Hintergrund der „Palmers-Tower“.

Das ist eine der häufigsten Fragen, die in den letzten Tagen an mich herangetragen wurden. Die Antwort: Es entsteht das größte Umwelt- und Lebensmittellabor Österreichs und Wiener Neudorf wird damit Sitzgemeinde eines bundesweit einzigartigen Vorzeigeunternehmens.

Eurofins water&waste GmbH, Eurofins NUA Umwelt GmbH. und die Eurofins Lebensmittelanalytik schaffen an einem gemeinsamen Standort ein sprichwörtliches Ökounternehmen. Die Eurofins-Gruppe betreibt weltweit mehr als 400 Laboratorien, hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und bietet bioanalytische Dienstleistungen vor allem in den Bereichen Lebens- und Futtermittel, Pharmazeutika und Umwelt an und ist Weltmarktführer in den Segmenten Labortests von Nahrung, Tierfutter, Umweltproben und für Pharma, Biotech und Agrarwissenschaften.

Ich bin sehr froh, dass sich dieses Parade-Unternehmen nunmehr tatsächlich in Wiener Neudorf ansiedelt und ich in 14 Tagen gemeinsam mit Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner die „offizielle“ Grundsteinlegung vornehmen kann. Die ersten diesbezüglichen Gespräche durfte ich bereits vor einem knappen Jahr führen. Mir war es auch wichtig, dass es mit 9 Metern kein hohes Gebäude wird und dass die Betriebszufahrt nicht über den Eumigweg, sondern ausschließlich über eine neue Zufahrtsstraße Höhe Tennisstraße erfolgt. Entlang der Palmersstraße und des Eumigweges werden zusätzlich Baumreihen entstehen.

Zum Verständnis: Der Plan ist nicht eingenordet, sondern oben ist Westen, also die Palmersstraße und schräg nach unten führt der Eumigweg Richtung A2. Links an der Ecke ist der Platz mit dem „Mahnmal“, der im Zuge der Bauarbeiten verdoppelt wird.

Genau solche Unternehmen wünsche ich mir in Wiener Neudorf und genau solche Unternehmen können ein Startschuss für einen wirklichen „Öko-Gewerbepark“ südlich der Blauen Lagune sein. Das ist ein emissionsarmes Unternehmen, ist enorm wichtig für den Lebensmittel-, Pharma- und Umweltbereich und bietet 170 interessante und hochwertige Arbeitsplätze an.

Ein großer Dank gebührt dem Initiator, Herrn Mag. Michael Huppmann, dem Geschäftsführer der Eurofins Water&Waste und de Eurofins NUA sowie dem CEO des gesamten Bauprojektes, der diesen Standort ausgesucht hat.

Ich bedanke mich an dieser Stelle auch bei der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, der ecoplus, für die Unterstützung, dass dieses Projekt nunmehr Wirklichkeit wird.

EUMIG-Abend in Wien

Ganz im Zeichen des früheren Wiener Neudorfer Weltunternehmens EUMIG stand ein Abend im restlos gefüllten Saal des Wiener Wirtschaftsmuseums. Als Bürgermeister bekam ich eine Einladung über die Bedeutung des Unternehmens für Wiener Neudorf zu erzählen. Gemeinsam mit mir sprachen Ing. Otto Pferschy, ehemaliger Direktor der Firma EUMIG und Wolfgang Pferscher, Geschäftsführer einer „quasi-Nachfolgefirma“ In-Vision. Einbegleitet wurde der Abend vom Obmann des Eumig-Museumsvereins, HR Prof.Ing.Mag. Gerhard Pahr. Zwar liegt die Schließung des früheren Weltmarktführers schon über 35 Jahre zurück, aber die Faszination über den rasanten Aufstieg und noch rasanteren Fall weckt offenbar noch immer großes Interesse.

1919 wurde die „Elektrizitäts- Und MetallwarenIndustrieGesellschaft“ in Wien Meidling gegründet, die anfangs Zigarettendosen und Taschenfeuerzeuge (aus Patronenhülsen), aber schon sehr bald verschiedene Elektroartikel erzeugten, darunter ab 1924 Radio- und ab 1931 Filmgeräte.

EUMIG mauserte sich in den 60er und 70er Jahren zum der Welt größten Hersteller von Tonprojektoren. Zum Programm zählten neben Filmkameras auch Projektoren, HiFi-Geräte, Videokameras und Lasergeräte. EUMIG exportierte rund 92 Prozent seiner Erzeugnisse in mehr als 130 Länder.

Vom Himmel aus sollte der Schriftzug „EUMIG“ sichtbar sein. Das Hochhaus war als das „I“ gedacht. 1982 wurde das Gebäude von der Fa. Palmers übernommen und nach einem Brand verglast.

1958 erfolgte die Übersiedelung des Werkes von Wien nach Wiener Neudorf. Das 10-stöckige Hochhaus, in das später die Fa. Palmers zog, ist eines der Wahrzeichen von Wiener Neudorf geworden. Auch sozialpolitisch war die EUMIG Vorreiter, so wurde bereits 1956 – gegen den großen Widerstand der Industriellenvereinigung – die 40-Stunde-Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt. Der Mitarbeiterhöchststand betrug 7.000, wobei über 3.000 Mitarbeiter/-innen in Wiener Neudorf beschäftigt waren. Viele frühere Wiener sind durch die Werksübersiedelung in Wiener Neudorf ansässig geworden und andererseits haben viele Wiener Neudorf in dem Unternehmen einen Job gefunden.

Durch einige Managementfehler, aber auch durch Druck und verfehlte Einmischung sowie überbordende Wünsche der Bundespolitik, musste 1981 der Konkursantrag gestellt werden. Das Verfahren wurde 1985 abgeschlossen und der Name EUMIG am 13.2.1986 aus dem Handelsregister gelöscht.

Im Gebäude der Alten Feuerwehr, Parkstraße 6, wurde mittlerweile das EUMIG-Museum untergebracht und im letzten Jahr deutlich erweitert. Mit dem EUMIG-Museum wird Wiener Neudorf auch Teil der NÖ. Landesausstellung 2019 sein.

Zurück in die Jugend: HAK Mödling

(Foto Harald Klemm) – L-Abg. Martin Schuster, HAK-Absolvent Herbert Janschka, HAK-Dir. OStR Mag. Marina Röhrenbacher, Landesschulrats-Präsident Mag. Johannes Heuras, KR Helmut Schramm vom Fonds der Wiener Kaufmannschaft und L-Abg. Hans-Stefan Hintner

Die zweite Hälfte der 70er Jahre verbrachte ich großteils – für mich neben der Othmarkirche Aufgewachsenen – in einer damals eher unbekannten Mödlinger Gegend, in der Maria-Theresien-Gasse in der HAK. Ich habe dort meine Liebe zu Ziffern und Zahlen und durch die Wiener Neudorfer Deutsch-Professorin Mag. Geisler auch meine Liebe zur Sprache (und auch zur Literatur) entdecken dürfen.

Die HAK-Zeit hat mich enorm geprägt und – nachträglich gesehen – bin ich nahezu jeden Tag gerne in die Schule gegangen.

Vor kurzem hat die HAK Mödling ihren 60. Geburtstag gefeiert und offenbar gilt auch ein Bürgermeister als gelungenes positives Beispiel, was aus einem HAK-Maturanten im späteren Leben werden kann. So wurde ich gemeinsam mit anderen Regionalpolitikern sowie Top-Führungskräften aus der Wirtschaft und Unternehmern als Ehrengast zur Gala eingeladen.

Bereits ab 1904 wurde in Mödling eine Handelsschule gegründet, 1957 eine Akademie, die 1963 von 4 auf 5 Jahre verlängert wurde. 1993 wurde ein Betriebswirtschaftliches Zentrum eröffnet, in dem sich die Büros einer Übungsfirma befinden. 1997 wurde die Bezeichnung „Vienna Business-School“ als Dachmarke eingeführt, die vom Fonds der Wiener Kaufmannschaft betrieben wird und außer Mödling weitere 5 Standorte in Wien hat.

Für einige Jahr mein zweites Zuhause – eines, in das ich gerne immer wieder zurückkehre und dem ich viel zu verdanken habe.

Heute gibt es verschiedene Klassenzüge u.a. als Management HAK-Plus, Management HAK-EUROPA und eine Praxis Handelsschule, in der die Schüler gezielt und kompetent für die berufliche Karriere ausgebildet werden.

Für Kinder, die im Unterstufen-Gymnasium oder in der Mittelschule eine besondere Fähigkeit im Umgang mit Zahlen, einen Faible für Wirtschaft haben oder bei denen unternehmerische Vorlieben festgestellt werden, sollten die HAK (Hasch) als möglichen Schultyp unbedingt in Erwägung ziehen.

Eine tolle und erfolgreiche Ausbildungsstätte in Gehweite zu Wiener Neudorf.

Wirtschaftsminister Dr. Mahrer in Wiener Neudorf

Betriebsbesuch mit Minister Dr. Harald Mahrer, Geschäftsführer Dr. Wolfram Krendlesberger und dem interessierten Bürgermeisterkollegen aus Perchtoldsdorf, Martin Schuster.

Ich freue mich, dass Wiener Neudorf immer mehr für Spitzenpolitiker ein Anziehungspunkt und gesuchter Besuchsort wird. Nachdem ich durchschnittlich 2 Male pro Monat einen Landesrat bzw. eine Landesrätin zu verschiedensten Anlässen begrüßen darf, wollte dieses Mal Wirtschaftsminister Dr. Harald Mahrer zu uns zu einem Betriebsbesuch kommen.

Gemeinsam haben wir uns für ein junges, innovatives Unternehmen, die Firma Heliovis im IZ-Süd, entschieden. Die Heliovis AG hat einen Sonnenlichtkonzentrator für große Solarkraftwerke entwickelt, der überwiegend aus Kunststofffolien besteht.

Revolutionär: Sonnenenergie in Schläuchen statt durch Photovoltaikplatten

Dieses System wird an sonnenreichen Standorten aufgeblasen und hat nur 1/10 des Materialgewichtes von herkömmlichen Spiegelflächen. Und ist demgemäß kostenmäßig deutlich günstiger. Die Heliovis AG Wiener Neudorf hat bereits zahlreiche Innovationspreise erhalten.

Jahrelang wurde geforscht, wie die im Endausbau 220 Meter langen und 9 Meter hohen Schläuche produziert und vor allem wirksam miteinander verklebt werden können. Derzeit wird das revolutionäre Produkt in Saudiarabien getestet, auch um festzustellen, ob es auch der Belastung von Wüstenstürmen standhält.

Für weitere Informationen: http://www.heliovis.com

 

Die Erste Bank in Wiener Neudorf sperrt im April zu!

Ich bin enttäuscht, erbost, wütend, zornig, empört, auf gut wienerisch „ang’fressen“ und ich fühle mich bewusst betrogen.

Die Gemeinde war jahrzehntelang Kunde bei der Uni-Credit (Bank Austria) bzw. ihrer Vorgängerunternehmen. Als die Zweigstelle in der Hauptstraße geschlossen wurde und die Gemeinde damit eine Bankfiliale als Nahversorger verloren hat, sind wir im April 2016 mit unserem Hauptkonto (worüber wir knapp 30 Millionen € jährlich abwickeln) zur ERSTE-Bank gewechselt. Damals wurde mir hoch und heilig versprochen, dass der Standort in Wiener Neudorf-Reisenbauer-Ring erhalten bleibt und nie und nimmer an eine Schließung gedacht ist. Das war, neben der guten Konditionen, die uns angeboten wurde, der Hauptgrund des Bankenwechsels der Gemeinde.

Ich habe Verständnis, dass Unternehmen (auch Banken) einsparen müssen, dass Zweigstellen geschlossen werden müssen, dass Synergien gesucht werden müssen. Aber ich habe kein Verständnis dafür, dass ich in den Verhandlungen angelogen wurde. Und das muss ich annehmen. Denn die Idee zur Schließung einer Zweigstelle erfolgt nicht (und immerhin bin ich ausgebildeter Banker und maße mir hier eine gewisse Kenntnis an) durch eine Nacht-und-Nebel-Aktion oder durch kurzfristige Überlegungen. Da gehen in einem seriösen und gut geführten Unternehmen, und das ist die ERSTE-Bank zweifelsfrei, langfristige Strategiepläne voraus. Ich habe zur Bedingung gemacht, dass die Hausbank der Gemeinde einen Sitz in Wiener Neudorf haben muss und nicht daran denkt, abzusiedeln. Ich behaupte, dass die ERSTE-Bank bei Vertragsabschluss gewusst hat, dass es zu einer Konzentration am Mödlinger Standort und zu einer Schließung der Filiale in Wiener Neudorf kommen wird und mich damit bewusst hinters Licht geführt hat.

Die Schließung der ERSTE-Bank-Filiale am Reisenbauer-Ring ist nach der Schließung der Bank-Austria-Filiale ein großes Problem, weniger für die Gemeinde als für viele Privatpersonen, gerade ältere Mitbürger, die eine Bankfiliale in der Nähe brauchen. Stolz wurde mir berichtet, dass zahlreiche Wiener Neudorfer/-innen nach der Schließung der Bank-Austria-Filiale zur ERSTE-Bank gewechselt sind. Was machen diese zahlreichen Wiener Neudorfer/-innen jetzt? Viele sind deshalb gewechselt, weil sie einen Bank-Nahversorger in unmittelbarer, sprich: fußläufiger Nähe brauchen.

Ich werde der Bitte der ERSTE-Bank-Delegation, die mich gestern aufgesucht hat, nach einer weiteren Zusammenarbeit ganz sicher nicht nachkommen. Eine Bank, für die eine finanzielle und wirtschaftliche Hochburg wie Wiener Neudorf mit über 9.000 Einwohnern und knapp 800 Betrieben nicht attraktiv genug ist, ist für mich nicht attraktiv genug. Und ein Geschäftspartner, der aus meiner Sicht in den Verhandlungen nicht ehrlich zu mir ist und mich dann vor vollendete Tatsachen stellt, ist für mich kein interessanter Geschäftspartner. So gut können die Konditionen gar nicht sein. Für mich zählen Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Handschlagqualität mehr als ein paar Euros weniger Ausgaben.

Wir haben noch Bankfilialen in Wiener Neudorf. Die Gespräche über einen neuerlichen Bankenwechsel werde ich nächste Woche starten.