Schönen Gruß vom Osterhasen

Riesen-Osterei, vom Osterhasen versteckt und von meiner Frau und mir letzte Woche in der Altstadt von Innsbruck gefunden.

Gläubige, aber auch atheistische Menschen feiern zu Ostern das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Bei uns fällt dieses Fest nach dem „gebundenen Lunarkalender“ immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond – also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April. Heuer fällt das Osterfest also im Verhältnis relativ spät. Und auch das Wetter hält sich daran, was wir uns vom April erwarten.

In unterschiedlichen Ländern wird Ostern unterschiedlich begangen. So ist es vor allem in den deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden üblich, dass bunt bemalte Hühnereier und Süßigkeiten vom Osterhasen versteckt werden. Die erste schriftliche Erwähnung des Osterhasen resultiert aus dem 17. Jahrhundert, exakt aus dem Jahr 1682. In einer Dissertation eines angehenden Arztes wird ein westfälischen Brauch geschildert, wonach ein Oster-Hase Eier lege und diese in Gärten verstecke. Die Kinder würde diese dann zum Vergnügen der Erwachsenen eifrig suchen. In dieser Dissertation eines gewissen Johannes Richier wird diese Fabel als Beispiel erwähnt, wie man Kindern und Einfältigen eine eigentlich unglaubliche Geschichte leicht aufbinden und als Wahrheit vermitteln kann.

Als dann im 19. Jahrhundert die industrielle Verwendung von billigem Rübenzucker erkannt wurde – wodurch auch die Produktion von erschwinglichen Schokoladenhasen und -eiern möglich wurde -, begann sich die Geschichte vom Osterhasen rasch zu verbreiten.

Heute gibt es viele Erwachsene die meinen, Kinder dürfen niemals angelogen werden und deshalb dürfe die Geschichte vom Osterhasen nicht erzählt werden. Es gibt mittlerweile unzählige Fachartikel von Kinderpsychologen, die bestätigen, dass es für Kinder absolut unschädlich ist, zu vermitteln, der Osterhase bringe Eier und Süßigkeiten zum Osterfest und verstecke diese gerne. Nach Auffassung der Psychologen rege diese Illusion die Fantasie an und unterstütze die kognitive Entwicklung. Die Zweifel an dieser Geschichte kommen durch den Austausch mit anderen Kindern sowieso von selbst – leider oft viel zu früh.

Meine Enkeltöchter glauben noch daran – glaube ich zumindest. Also gehe ich dann in den Garten und helfe dem Osterhasen beim Verstecken. Aber vorher werde ich noch mit meinen Freunden aus der Fraktion vor den Einkaufszentren in Wiener Neudorf Eier verteilen, die natürlich der Osterhase höchstpersönlich bemalt hat – wer sonst?

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