Dessen ungeachtet: Schöne Weihnachten!

Wir wünschen euch/Ihnen allen ein schönes, friedliches und zufriedenes Weihnachtsfest

Ein Corona-Virus misst knapp ein Zehntel eines Mikrometers. Lächerlich klein und dennoch hält es seit fast zwei Jahren die gesamte Menschheit im wahrsten Sinne des Wortes in Atem. Was tun wir? Statt zusammen zu stehen, statt alle gemeinsam gegen diesen Außenfeind anzukämpfen, kämpfen wir gegeneinander. Statt einen gemeinsamen Zorn und eine gemeinsame Strategie gegen das Virus zu überlegen, demonstrieren wir gegenseitig, kriegen uns gegenseitig in die Haare, überschütten uns mit gegenseitigen Vorwürfen und stehen uns immer unversöhnlicher gegenüber.

Wäre ich ein Virus, ich würde in die Hände klatschen und mich über so viel Blödheit hämisch freuen. Dann würde ich noch in aller Ruhe ein wenig mein Äußeres verändern, um der Menschheit noch mehr zu schaden. Ein wenig Angst hätte ich davor, dass sich meine Opfer aus dem Weg gehen und mir mit einer Impfung das Leben erschweren. Aber wann reagiert die Menschheit schon in ihrer Gesamtheit solidarisch, überlegt und gemeinsam?

Vielleicht ist es weniger das Virus als mehr unser (menschliches) Verhalten, das uns Sorgen machen sollte. Dass wir nur Teil und nicht die Krone der Schöpfung sind, ahnen wir ja schon längst. Den Satz „Wenn sich zwei streiten, freut sich der (das) Dritte“ stammt zwar von jemand von uns, plappern wir auch gerne nach, aber verstanden dürften wir ihn nicht haben.

Wirklich zu hoffen, dass sich diesbezüglich etwas ändert, wage ich nicht. Dessen ungeachet wünsche ich Ihnen/Dir – auch im Namen meiner Frau Gaby – ein schönes, friedliches und zufriedenes Weihnachtsfest.

Vielleicht sind doch nicht die Geschenke, die man kaufen kann, die schönsten, wertvollsten und wichtigsten. Vielleicht heißen Geschenke deshalb so, weil sie nicht käuflich sind und weil sie eher Wünsche und Gaben sind, die wir den anderen geben oder schenken sollten: Friede, Liebe, Zufriedenheit, Gesundheit, Gemeinsamkeit. … da gäbe es wohl noch sehr viel mehr … Das Dumme daran: In den Geschäften gibt es das alles nicht zu kaufen. Da gibt es eher nur das Nebensächliche, das uns aber so viel bedeutet.

8 Gedanken zu „Dessen ungeachtet: Schöne Weihnachten!

  1. Erika

    Friedliche Weihnachten Ihnen und Ihrer Familie,mögen unter dem Christbaum Päckchen mit Gesundheit,Glück und Liebe – Mut und ein Paket voll guter Nerven liegen.Alle anderen Dinge die wir so nicht brauchen sind eigentlich wertlos.
    Allen Menschen ein schönes Weihnachtsfest in Gesundheit und friedliche Stunden

  2. Gerald Neuwirth

    Ein schönes Weihnachtsfest sowie Zufriedenheit und Gesundheit dir, deiner Familie und allen Wiener Neudorfern.

    Mit Einsicht, Vernunft und Impfungen werden wir auch die nächste Zeit schaffen.

  3. Mag. Helmut Skala

    Besten Dank für die lieben Wünsche, die ich sehr herzlich, mit dem Wunsch für ein besseres Jahr 2022, erwidern darf!

  4. Jörg

    Sie sind für mich ein herausragender Mensch und Bürgermeister.

    In der Zeit der Ruhe sollten wir aber alle einmal in uns gehen und versuchen, viel globaler zu denken. Eine globale Klimakrise und eine globale Pandemie lässt sich weder im Wohnzimmer, noch in der Gemeinde, noch in einem einzelnen Staat bewältigen. Dazu braucht es die gesamte Menschheit. Sie stellen selber die völlig richtige Frage, „Aber wann reagiert die Menschheit schon in ihrer Gesamtheit solidarisch, überlegt und gemeinsam?“. Es sind Menschen in Führungspositionen wie Sie, die gerade jetzt Solidarität einfordern. Die WHO hat dazu gestern passend ausgesendet, dass wenn reiche Staaten die Impfstoffe gleich geteilt und wir im September damit weltweit 40% Durchimpfungsrate erreicht hätten, dann wäre die akute Phase der globalen Pandemie wahrscheinlich schon vorbei (https://orf.at/stories/3241193/). Aber wir konzentrieren uns nur auf uns selbst. Das bin momentan Ich, meine Familie, meine Nachbarn, meine Gemeinde, meine (EU-)Mitbürger. Wir ist viel mehr: Wir sind die gesamte Menschheit. Und statt über 70%, 80% oder gar 90% geboosterte Durchimpfungsrate inkl. unserer Kinder in Österreich zu debattieren, würden 40% weltweit wahrscheinlich ausreichen. Das wäre bereits im September 2021 erreichbar gewesen und wir hätten dieses unsägliche weltweite Leiden gelindert. Sind ein paar Minuten der ruhigen Zeit es also wert, einmal in sich zu gehen und Solidarität globaler zu denken? Und dann endlich mit dem globalen Handeln zu beginnen? Ich kenne dazu zumindest die Antwort meiner Kinder.

    Ich wünsche auch Ihnen und Ihrer Familie fröhliche und gesegnete Weihnachten.

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Ja, ich gebe Ihnen vollinhaltlich recht. Leider.
      Wir können nur hoffen, dass es die Generation unserer Kinder besser machen wird – was dann halt noch da ist, um es besser zu machen -, so wie die Generation unserer Eltern das von uns gehofft haben.

  5. Wiener Neudorfer

    Lieber Herr Janschka!

    Weihnachtsfrieden!
    Zeit der Ruhe und der Besinnung.

    Bei allen Disputen und Diskursen, die wir alle hier ausfechten, auf Ihrem Blog, den Sie in beachtenswerter und dankenswerter Art, unzensiert zur Verfügung stellen, sollen wir wirklich nicht vergessen, dass wir alle Menschen sind, jeder von uns hat Stärken und Schwächen, jeder von uns hat seine Spinnereien!

    Kennen Sie den „Blinden Fleck“?

    Das ist jener Bereich unserer Wahrnehmung, wo wir glauben zu wissen, wie uns unsere Mitmenschen wahrnehmen und (ein)schätzen.

    Warum „blind“? Weil wir glauben, das zu wissen. Weil wir das so glauben wollen.
    Meistens sehen wir uns dann weit „besser“ in den Augen der anderen Menschen, als es den Tatsachen entspricht.

    Aufklären können wir diese blinden Flecke nur, indem wir ehrlich mit unserem Umfeld darüber sprechen, und auch hoffentlich ehrliche Antworten bekommen.

    Bei allen diesen Interaktionen zwischen uns sollen aber immer gegenseitiger Respekt, Achtung, Höflichkeit und vielleicht auch das Mögen und das Gernhaben vorhanden sein.

    Um Gottes Willen, wir sind doch alle MENSCHEN!

    Was ich persönlich niemals tolerieren werde, ist, wenn eine Person (oder eine Gruppe), meint, die moralische oder sonstige Deutungshoheit über den Rest zu haben!

    Nein! Die habe ich nicht, die haben Sie nicht, die hat niemand!

    Wenn Macht, vorallem politische Macht zu sehr gebündelt wird, beginnt der Faschismus.
    Das kann man sehr gut nachlesen.

    Druck erzeugt Gegendruck!
    Gegendruck ist sogar zwingend notwendig, um ein System im Gleichgewicht zu halten.
    Wir wissen aus leidvoller Vergangenheit, wie unterdrückter und dann verschwundener Gegendruck geendet hat!
    In das Kippen eines Systems in das Grauen.

    Wir sollten ALLE wieder einmal von unserem Fanatismus runterkommen, über unsere blinden Flecke nachdenken und wieder EINE Gemeinschaft werden.

    Das kann aber nicht nur eine Seite verlangen ……… dazu sind alle Seiten notwendig!

    Wie schon oft gesagt, sind Sie für mich der herausragende Bürgermeister seit dem WK2, und viele gute Jahre stehen Ihnen und uns hoffentlich noch bevor!

    Aber auch Sie sollten über Ihren blinden Fleck einmal nachdenken, lieber Herr Bürgermeister.

    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie von Herzen alles Liebe und Gute, und dass das was Sie sich wünschen auch in Erfüllung gehen möge!

    Frohe Weihnachten, Herr Janschka!

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Bei allem Verständnis und bei allem Abwägen von unterschiedlichen Meinungen, aber in einer Demokratie wird am Ende immer eine Mehrheit das Sagen haben. Für dieses System haben wir uns entschieden – und das ist gut so, wenn ich mir verschiedene andere Systeme anschaue. Am Ende aller Argumente – wenn es keine einheitliche Meinung gibt – steht immer eine Mehrheitsentscheidung, über die immer diejenigen, die eine andere vertreten, etwas unglücklich sind. Bei allen Bemühungen einer 100 %igen Zustimmung, wird es diese nicht bei allen Themen geben. Nur irgendwann muss jede Diskussion ein Ende haben und eine Entscheidung getroffen werden. Dafür wählen wir dann Repräsentanten auf verschiedenen Ebenen. Mir fällt beim besten Willen keine bessere Lösung ein. Möglicherweise hat Churchill recht, wenn er meint, dass die Demokratie die schlechteste Staatsform wäre, mit Ausnahme aller anderen.

      Alles Gute

      1. Jörg

        Die Qualität einer Demokratie erkennt man besonders auch daran, _WIE_ sie mit Minderheiten umgeht.

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