Sole statt Streusalz: Wiener Neudorf als Vorreiter beim umweltfreundlichen Winterdienst!

Neue umweltfreundliche Methode: Sole sprühen statt Trockensalz streuen!

Wir haben uns in den letzten Jahren sehr intensiv mit dem Thema „Salzstreuung“ auseinandergesetzt und ab der Wintersaison 2020/2021 das Ziel gesetzt, die Aufgaben und Verpflichtungen des Wirtschaftshofes im Winterdienst so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich umzusetzen und dabei gleichzeitig die Qualität der Leistung nicht zu mindern.

Wir haben viele Produkte und Möglichkeiten getestet und uns mit anderen Gemeinden ausgetauscht. So wurde für unseren Einsatzbereich ein umweltfreundliches und für uns umsetzbares Produkt gefunden: Sole statt Streusalz. Wir alle kennen die Probleme, die Salz sowohl für uns Menschen, aber auch für die Tiere (Stichwort: Pfoten) mit sich bringen.

Dazu notwendig war die Anschaffung von geeigneten Fahrzeugen, geeigneten Aufbauten und Anlagen zur Soleaufbereitung. Dass der Gemeinderat diese Anschaffungen einstimmig beschlossen hat, freut mich sehr.

Bei dem, wofür wir uns jetzt entschieden haben, handelt es sich um ein rein österreichisches Produkt aus dem Hause ECO-TECH in der Steiermark und trägt den Handelsnamen „ICE-FIGHTER“. Die Geräte werden im Winter für die Soleaufbringung und Schneeräumung eingesetzt. Während der anderen Jahreszeiten werden diese u.a. zur Reinigung und zum Gießen verwendet. Wir bedenken bei allen neuen Fahrzeuganschaffungen, dass diese 12 Monate im Jahr eingesetzt werden können.

Zurück zur Winterverwendung: Der Einsatz von Sole erspart bis zu 75 % Salz im Vergleich zur herkömmlichen Trockensalzstreuung. Mit 100 Liter Sole kann eine Fläche von 3.300 m2 Straßenfläche besprüht werden. Bei Verwendung von Trockensalz benötigt man das 4-Fache.

Sole hat gegenüber Streusalz den Vorteil der sofortigen Wirkung, da es aufgesprüht wird und der Tauprozess sofort beginnt. Auch die Wirkungsdauer von Sole auf der Straße ist im Vergleich zu Trockensalz länger, da Sole auf der Fahrbahn haften bleibt.

Durch die Soleverwendung sinkt auch der Reinigungsaufwand in den Gebäuden, weil Sole nahezu keine Salzrückstände bildet.

Durch die bisherige Verwendung von Streusalz sind auch die Straßenbeete samt den Bäumen stark beeinträchtigt. Auch dieser Nachteil wird durch den Sole-Einsatz deutlich vermindert. Da die Sole auf der Straße haften bleibt, werden darüber hinaus auch die nahen Gemäuer und Zäune nicht geschädigt.

Im Dezember-Mitteilungsblatt der Gemeinde können Sie einen ausführlichen Beitrag darüber lesen.

3 Gedanken zu „Sole statt Streusalz: Wiener Neudorf als Vorreiter beim umweltfreundlichen Winterdienst!

  1. Helene

    Ich verstehe nicht wieso wir überhaupt Salz streuen müssen. Es gibt zahlreiche Orte und Städte in Österreich und ganz Europa die ohne Salz auskommen und wesentlich mehr Schneeaufkommen haben als wir.
    Das ganze Salz ist weder gut für unsere Umwelt, noch für die Tiere oder auch unsere Schuhe. Kinder die sich auf den Schnee freuen finden auf allen Gehwegen nur. Noch eine braune Matschsuppe vor und wenn sie einmal ausrutschen sind sie von oben bis unten mit dem salzigen Zeug voll.
    Wäre es nicht besser sich mit dem Salz auf Hauptverkehrswege zu beschränken?

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Liebe Helene, das hat haftungstechnische Gründe, weil eine Gemeinde in den Personen des Bürgermeisters und des von ihm beauftragten Mitarbeiters (in der Regel ist dies der Leiter der Abteilung Wirtschaftshof) persönlich haften, wenn aufgrund von (angeblich) fehlender, (angeblich) zu geringer (angeblich) verspäteter oder (angeblich) falscher Streuung ein Unfall passiert. Und diese persönliche Haftung kann auch durchaus mit dem Verlust von persönlichen Vermögen zusammenhängen. Ich hatte schon das Vergnügen bei derartigen Gerichtsverhandlungen angeklagt worden zu sein. Glauben Sie mir, dass das nicht zu den angenehmen Dingen dieses Jobs gehört, auch wenn es noch keine Verurteilungen meiner Person gab.

      1. Helene

        Sehr geehrter Herr Janschka,

        vielen Dank für Ihre Antwort.
        Ihr geschildertes Problem hat wohl jeder Bürgermeister in Österreich und trotzdem wird nicht überall gesalzen. Zudem betrifft die Haftung auch jeden Haus- bzw. Grundeigentümer und diesen ist es per Verordnung untersagt salzhaltige Streumittel zu benutzen!

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