Grippeimpfstoff: … und das ist jetzt die Wahrheit!

In Wiener Neudorf gibt es seit vielen Jahren eine Gratis-Grippeimpfaktion für Senioren. Mit großer Verwunderung verfolge ich manche Beiträge in den sozialen Medien und den darüber verzapfen Unsinn. Da ich nicht annehme, dass diese Beiträge absichtlich erfolgen, sondern aufgrund von Nicht- oder Halbwissen, möchte ich dazu Stellung beziehen.

Die Gemeinde bestellt seit vielen Jahren über die beiden Ortsapotheken Anfang September 600 Impfstoffe und versorgt damit die Risikogruppe, nämlich Personen über 60 Jahre. Bislang haben wir damit immer das Auslangen gefunden.

Heuer wurden bei den beiden Apotheken ausnahmsweise um 500 Impfstoffe mehr, also 1.100 bestellt – und zwar sicherheitshalber drei Monate früher, also bereits Anfang Juni.

Bis jetzt sind davon 430 Grippeimpfstoffe bei den Ortsapotheken eingelangt. Am vergangenen Montag begann die Ausgabe der für den Gratisbezug notwendigen Gutscheine, entweder durch persönliche Abholung (gegen vorherige Terminvereinbarung) im Gemeindeamt oder durch telefonische Bestellung. Seit Dienstbeginn am vergangenen Montag (7.30 Uhr) liefen die Telefone im zuständigen Bürgerservice heiß und Schlag 9.00 Uhr waren die Gutscheine vergeben.

Laut Auskunft der Apotheken gibt es eine 50:50 Chance, dass im Laufe des November oder Dezember vielleicht noch weitere maximal 300 Impfstoffe einlangen. Dafür haben wir eine Warteliste erstellt. Ob die Apotheken die bei den Großhändlern bestellten Impfstoffe überhaupt noch bekommen – und wieviele – kann man heute nicht mit Bestimmtheit sagen. Wir werden die Warteliste der Reihe nach abarbeiten und hoffen, dass noch einige Senioren zum Zug kommen werden.

Die dann noch fehlenden ca. 370 Stück Impfstoffe werden – Stand heute – aller Voraussicht nach nicht geliefert werden können.

Es stellt sich die Frage wie es das geben kann, dass von den bestellten 1.100 Impfstoffen bislang nur 430 geliefert wurden und der Rest in Schwebe ist. Wir haben eine Zusage der Apotheken, die Apotheken eine Zusage der Großhändler und die eine Zusage der jeweiligen Pharmafirmen.

Offenbar ist heuer der Bedarf an Grippeimpfstoffen so hoch, dass die Pharmafirmen mit der Produktion nicht nachkommen und die Großhändler nur einen Teil der bestellten und zugesicherten Ware liefern können. So wie Wiener Neudorf ergeht es allen Gemeinden, allen Arztpraxen etc.

Dazu kommt, dass auch die Länder überdurchschnittlich viele Impfstoffe direkt bestellt haben, weil das Gesundheitsministerium eine Gratisimpfung der Kinder und Jugendlichen bis zum 15. Lebensjahr zugesagt hat, die über die jeweilige Landesregierung organisiert wird. Ob das Gerücht stimmt, dass die Großhändler die Bestellung der Landesregierungen bevorzugt behandelt haben, weiß ich nicht.

Es besteht zwar kaum eine Chance, aber wenn jemand mit Hauptwohnsitz Wiener Neudorf und älter als 60 Jahre das Glück hat anderswo einen Impfstoff besorgen zu können, dann wird die Gemeinde einen Betrag bis zu € 20,- gegen Vorlage einer entsprechenden Rechnung übernehmen. Einen dafür notwendigen Beschluss werden wir am kommenden Montag anlässlich der nächsten Gemeinderatssitzung besprechen.

13 Gedanken zu „Grippeimpfstoff: … und das ist jetzt die Wahrheit!

  1. Elisabeth ?

    Ich bin zwar 70,mein Mann 77, aber bisher haben wir uns nich gegen Grippe impfen lassen…
    Heuer habe ich das erste mal darüber nachgedacht… aber wird’s genauso wie schon vorher…ohne Impfung gesund zu bleiben….Gut so!?‍♀️
    Mensch denk,aber Gott lenkt ?
    Ich wünsche allen „Geimpften “ GESUNDHEIT!???

  2. Wiener Neudorfer

    Lieber Herr Janschka!

    Was wollen Sie damit eigentlich sagen?

    Über den indizierten Impfwahn freuen sich genau nur die, die daran verdienen.

    Dass es eigentlich ein Wahnsinn ist, zu Beginn der Kälteperiode eine Impfung zu forcieren, wird einfach ausgeblendet.
    Ein herkömmlicher Grippe-Impfstoff bewirkt für 4 oder mehr Wochen ein Runterfahren des Immunsystems, während der Organismus den injizierten Erreger bekämpft. Wo ist da die Aufklärung?

    Wo waren die Vorbereitungen, genau solche Situationen NICHT geschehen zu lassen?
    Warum bestellt man erst im September?

    Warum klärt man nicht die Menschen auf? Über Sinn und Unsinn einer Grippe-Impfung?
    Damit verbunden, die Anregung, sich selber, wenn man denn möchte, mit dem Impfstoff RECHTZEITIG zu versorgen?
    Dann kann man ja die Kosten übernehmen.

    Dass durch die europaweite Hysterie ein Run auf Grippe-Impfungen einsetzen wird, was auch gewollt war, war doch schon im März zu erkennen, oder?

    Seltsame Zeiten sind das geworden.

    1. Herbert Janschka

      Sorry, aber da haben Sie meinen Text nicht richtig gelesen. Wir haben heuer nicht im September bestellt, sondern Anfang Juni.
      Der Grund für diesen Text war, dass es im Gemeindeamt viele Rückfragen gab und viele Falschinformationen in den sozialen Medien. Diesbezüglich wollte ich aufklären.

      1. Wiener Neudorfer

        Lieber Herr Janschka,

        ja, das haben Sie Recht und ich Ihnen und der Gemeinde Unrecht getan. Das tut mir aufrichtig leid und bitte um Entschuldigung.

        LG

  3. Johann Arloth

    Jedes Jahr habe ich mir den Gutschein für die Grippeschutzimpfung von der Gemeinde geholt. Dafür bin ich sehr dankbar. Wegen meiner Transplantniere (und Nierenzysten)
    bin ich verpflichtet eine Impfung zu machen. Das mit dem Gutschein hat heuer nicht geklappt. Es geht mir nicht um das „Gratis“ ( die € 20,50 kann ich mir leisten) sondern um das Problem diese Impfung überhaupt zu bekommen.
    Daher ersuche ich sie Vergabe im nächsten Jahr zu über denken.
    mfg johann

    1. Wiener Neudorfer

      Ich wünsche Ihnen viel Glück!

      Versuchen Sie einfach privat an Impfstoffe zu kommen!

    2. Herbert Janschka

      Tja, eben das ist das Problem, nämlich den Impfstoff zu bekommen. Da geht es uns als Gemeinde nicht anders als Ihnen. Ich kann die Vergabe nur nach der Reihe der einlangenden Gutscheinbestellungen machen. Medizinische Notwendigkeiten oder absolute Erfordernisse kann eine Gemeindeverwaltung nicht abwägen. In den letzten Jahren haben wir auch alle Wünsche erfüllen können. Heuer, obwohl wir 500 Stück mehr bestellt (und zugesichert bekommen) haben, leider nicht.
      Entweder gibt es heuer eine exorbitant hohe Nachfrage, oder die Pharmaindustrie hat zu wenige Impfstoffe produziert, oder irgendjemand hat die Bestände aufgekauft, um sie dann bei Engpässen teurer auf den Markt zu bringen. Die nächsten Wochen werden Klarheit bringen.

    3. Brigitte Kerschhofer

      Ich habe ebenfalls keinen Gutschein für die Impfung mehr bekommen, stehe aber immer noch auf der Liste. Sollte Herr Arloth hinter mir gereiht sein, verzichte ich zu seinem Gunsten. Er braucht die Impfung sicher dringender als ich.
      Ist es möglich, eine Verständigung zu bekommen, fall mein Angebot für Herrn Arloth positiv ausgeht?

      Danke
      Brigitte Kerschhofer

      1. Erika Meyer

        Sie sind einer der seltenen Menschen mit Herz in unserer Zeit,mögen Sie und Hr Arloth
        sowie die Menschen die geschützt werden sollen….auch vor der „normalen“ Grippe, baldmöglichst zu dem Impfschutz kommen.
        Alles Gute für Sie Brigitte

  4. Walter T. Neuhauserlenazoe2703

    Nach zwei tagen ist der Gutschein noch immer nicht zugestellt worden. Hoffen er kommt Donnerstag. Wieso wurden die Gutscheine nicht vom Gemeindepersonal ausgetragen? Wäre schneller gewesen und zuverlässiger wie die Post.
    Wie funktioniert die Rückvergütung der Impfkosten? Wieder mit Termin?

    1. Herbert Janschka

      Die Gutscheine sind bereits am Postweg.
      Da eine Rückvergütung der Impfkosten nicht vorgesehen ist, ist auch kein Termin erforderlich.

  5. Kogler Sylvia

    Wir verzichten auf die Gratisimpfung zu Gunsten jener die sie dringend benötigen.Sind 2Stück.

  6. Stefan Kohoutek

    Ja, auch im Betrieb, in dem ich arbeite, fällt heuer die Grippeimpfaktion aus. Schon im Sommer hat der Betriebsrat vergeblich versucht, Impfstoff zu bekommen.
    Der Betriebsrat meinte, die Schuld sei beim Gesundheitsminister zu suchen, der mit dem Argument „Die Österreicher sind eh alle Impfmuffel“ im März ein viel zu geringes Kontingent bestellt habe – sogar weniger als in den vergangenen Jahren.

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