Ausgangsbeschränkung: Danke für große Disziplin!

Seit zwei Wochen leben wir in Österreich – und damit auch in Wiener Neudorf – in einem Krisenmodus mit strikten Ausgangsbeschränkungen. Unser Leben hat sich in den letzten Wochen dramatisch verändert und das wird es auch noch in den nächsten Wochen.

Wir stehen in Österreich wahrscheinlich vor den alles entscheidenden 10 Tagen der Corona-Krise. In den nächsten 10 Tagen wird sich endgültig entscheiden, ob die getroffenen Maßnahmen gegriffen haben, ob wir tatsächlich – worauf derzeit manches hindeutet – auf einem richtigen Weg sind oder ob es noch zusätzlicher Maßnahmen bedarf.

Leitgedanke aller Maßnahmen ist, die Weiterverbreitung des Coronavirus durch eine Minimierung der sozialen Kontakte einzudämmen. Die Einhaltung der Regeln ist laut den geltenden Covid-19-Sondergesetzen die Voraussetzung dafür, dass man sich überhaupt im Freien aufhalten darf.

Und: Werden die Regeln nicht flächendeckend ausreichend eingehalten, so droht eine Verschärfung.

Grundsätzlich gilt, dass derzeit das eigene Grundstück oder die eigenen vier Wände nicht verlassen werden dürfen. Dazu gibt es allerdings 4 Ausnahmen für dieses „allgemeine Betretungsverbot des öffentlichen Raums“.

Diese 4 Ausnahmen sind:

  • notwendige Besorgungen für das tägliche Leben (etwa Lebensmittel, Medikamente, nötige Arzt- oder Therapiebesuche)
  • die Fahrt zur Arbeit, sofern man nicht im Homeoffice ist
  • die Betreuung von Menschen, die Unterstützung brauchen
  • um ins Freie zu gehen – aber mit der klaren Auflage: nur alleine, mit Personen, die im gemeinsamen Haushalt leben, oder mit Haustieren – und das nicht über mehrere Stunden

Unbedingt: Einen Meter Abstand – mindestens!

Trifft man Bekannte zufällig auf der Straße, so ist es natürlich weiter erlaubt, mit diesen auch kurz zu plaudern. Wichtig zu beachten ist dabei und bei allen Aufenthalten draußen: Der verordnete Abstand von mindestens einem Meter zu anderen Personen muss eingehalten werden. Das ist keine Empfehlung oder ein Tipp, sondern eine Bedingung. Das gilt auch bei der Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Supermärkten oder in der Apotheke. Noch besser ist es natürlich, den Abstand noch weiter zu vergrößern, auf 1,5 bis 2 Meter.

Wir führen keineswegs eine Überwachung ein, aber wir kontrollieren auch in unserer Gemeinde die Einhaltung der Ausgehbeschränkungen. Um mir selbst ein Bild zu machen, spaziere ich zusätzlich zu unterschiedlichen Zeiten täglich durch unterschiedliche Ortsteile.

Das, was ich wahrnehme ist, dass sich bis auf ganz wenige Ausnahmen alle an die Maßnahmen und Beschränkungen halten. In manchen Geschäften gibt es allerdings Verbesserungspotential, obwohl es auch dort besser wird.

Insgesamt ein großes DANKE-SCHÖN an das Verhalten und die Disziplin in Wiener Neudorf. Ich weiß, dass das nicht leicht ist und ich weiß, dass das vielen vieles abverlangt. Dass das nicht überall klappt, sieht man, wenn man sich die Fernsehberichte ansieht.

Auch wenn der Bezirk Mödling insgesamt leider zu den höher belasteten Bezirken Österreichs zählt, haben wir in Wiener Neudorf weit unterdurchschnittliche Fallzahlen. Achten wir bitte weiterhin darauf, dass das so bleibt!

7 Gedanken zu „Ausgangsbeschränkung: Danke für große Disziplin!

  1. Mathias

    Sehr geehrter Hr. Janschka,
    gibt es eigentlich auch in Wr. Neudorf Pläne, die Gebühren für das Wichtelhaus bzw. den Kindergarten für die Dauer der Corona-Maßnahmen zu reduzieren bzw. auszusetzen? In unserem Fall geht es hier um mehr als 600 EUR im Monat, was gerade in Zeiten von Kurzarbeit eine enorme Zusatzbelastung darstellt…
    Freundliche Grüße

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Lieber Mathias, ich habe folgende Entscheidung getroffen: Für März werden wir den halben Betrag einheben und ab April für die gesamte Dauer der Corona-Maßnahmen, bis das Wichtelhaus und die Kindergärten wieder „normal“ geöffnet werden, wird es keine Vorschreibungen geben. Außer ein Kind wird entweder im Wichtelhaus oder im Kindergarten betreut.

      1. Mathias

        Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und die familienfreundliche Entscheidung!

  2. Ein_Moedlinger

    Lieber Herr Janschka,

    danke für Ihren besonnenen Bericht und Hinweis … derlei Aufrufe sind richtig und wichtig. Gut auch, dass Sie Ihre Informationen zur Steigerung der Reichweite via social media teilen!

    Weiter so! Aufklärung, Kontrolle und gegebenenfalls auch Ermahnungen bis hin zu Polizeieinsätzen für die völlig Unbelehrbaren … allerdings habe ich keinerlei entsprechende Beobachtung in den letzten Tagen machen können … ja, es sind viele Personen unterwegs, das ist gut für unsere Psyche, für unser Immunsystem, für die körperliche Fitness! UND: Die Menschen sind sehr aufmerksam, sehr rücksichtsvoll … und wenn jemand gerade für ein paar Sekunden im Zuge eines Gesprächs mit dem Partner, oder die Aussicht genießend (oder was auch immer) vergisst, anderen „Platz“ zu machen … so hilft es stehen zu bleiben, ein freundliches „Helfen Sie mir, die für uns alle wichtige Abstandsregel einzuhalten?“ … und jeder reagiert sofort, die meisten bedanken sich auch noch dafür, aufmerksam gemacht worden zu sein … ein freundliches Miteinander, kein Gegeneinander.

    Etwas befremdlich jene Polizeieinsätze, die in der letzten Ausgabe von „Am Schauplatz“ zu sehen waren – https://tvthek.orf.at/profile/Am-Schauplatz/1239/Am-Schauplatz-Ein-Land-in-Quarantaene-Wie-die-Heldinnen-des-Alltags-das-System-Oesterreich-am-Leben-erhalten/14046244

    Wieso diskutieren diese Polizisten mit alleine (!) in einer Wiese oder am Ufer des Donaukanals sitzenden Personen, statt Personen zu konfrontieren, die sich an keine „Abstandsregel“ halten? Ich gebe zu … ich wäre gerne bei laufender ORF-Kamera in so eine Diskussion verwickelt worden …

    Gaaanz anders als Sie, Herr Janschka, leider Bürgermeister Hintner aus der Bezirkshauptstadt Mödling. Nicht nur möchte dieser weder Facts noch Figures via social media streuen, sondern lässt er sich auch noch zu „Volksbeschimpfungen“ und ähnlichem via Facebook ein – um dann hinterher seine Ergüsse wieder zu löschen (bisserl feige halt).

    So schrieb also Bürgermeister Hintner:

    „ZU HAUSE BLEIBEN !
    Was gibt es da nicht zu verstehen ? Spazieren, radfahren, Hunde Gassi führen : Ja, in der unmittelbaren Wohnumgebung…und nicht mit dem Auto irgendwo hinfahren !!! Das gilt für die Mödlinger, die mit dem Auto fast in den Wald fahren wollen und ganz besonders für die Wiener, die in Scharen und Gruppen unseren Mödlinger Wald heimsuchen…so geht es nicht…wir haben deshalb großräumig Parkflächen vor den Einstiegen zum Naturpark Wienerwald gesperrt…zu Hause bleiben…und ganz, ganz besonders unsere ältere Generation bzw. körperlich beeinträchtige Personen, die überhaupt ihr zu Hause nicht verlassen sollten… was gibt es da nicht zu verstehen? UND den wenigen, die es noch immer nicht verstehen wollen oder können, sage ich : Unglaublich, unverständlich und fahrlässig gegenüber den Mitmenschen !“

    Eine sehr schwache Leistung für jemanden, der sich „Jounalist“ rühmt und dadurch ein Mindestmaß an Medienumgang und Informationspolitik beherrschen sollte … demnächst kommt wieder die Anbiederung auch an den „Wiener“, man möge doch die Festspiele in Mödling, die „Einkaufsstadt“ Mödling, den „Autofrühling“ oder sonst etwas in Mödling besuchen …. als Bezahl-Esel ist der „Wiener“ dann wieder gerne gesehen …

    Bürgermeister Hintner lässt also mal wieder tief blicken … und statt Aufklärung und Beitrag zur Prävention … Maßnahmen, die an die 1930er Jahre erinnern … und die Lage nur verschärfen … was auch sonst wäre von derlei unklugen Maßnahmen zu erwarten, außer in Hintners Gedankenhorizont?

    Mediale Reaktionen folgten auf den Fuß:

    Mödlinger Bürgermeister: „Wiener, bleibt daheim!

    https://www.diepresse.com/5792150/fruhlingswetter-was-darf-man-in-der-krise-was-nicht

    https://www.krone.at/2124775

    Auch der ehemalige Vizebürermeister Mödlings, Gerhard Wannenmacher, meldete sich zu Wort:

    Das Virus – und was manche daraus machen

    Mein persönlicher Kommentar zu Wannenmachers Blog-Beitrag: BRAVO!

    Soweit so gut. Natürlich entstand auf diversen social media Kanälen jede Menge Diskussion, hier ein kleiner Auszug … So gab es in einer der Diskussionsrunden folgende Stimmen zu hören:

    „Ich finde wir sollten jene Menschen die in den betonbezirken Wiens leben nicht zu Menschen 2. Klasse machen und Ihnen mödling verbieten!“

    „Lt. Offizieller Seite des Sozialministeriums gibt es mit dem privat PKW keine Einschränkungen um ins Freie zu gelangen. Punkt.“

    „Warum nicht ? Wir sind doch für alle verantwortlich oder nur für Mödlinger?? Die fahren nicht auf Sommerfrische sie kennen vielleicht kein anderes Ziel …und sie schätzen unsere Gegend ist auch zu respektieren … Menschen sind einfach unterschiedlich wie sie denken und leben oder?“

    „Wir unterscheiden uns grad in einem punkt: ich sag, es geht sich für alle aus und ich vermeide dadurch, dass familien im stadtgebiet durchdrehen… und erleichtere ihnen die isolation. Die parkplatzsperre ist ganz klar ein anderes signal. Es ist nicht mehr und nicht weniger. Und ich bleib dabei: der wienerwald wäre groß genug. Die abgrenzung gefällt mir nicht. Dass wir in einem kleinen paradies leben, da sind wir uns einig“

    Auch Befürwortner für Hintners Rundumschlag fanden sich ein, wobei sich hierbei Hintners gerade aktueller Lebensabschnittspartner besonders hervortat, der durch Reaktionen zumindest mich immer wieder an einen verhaltensauffälligen Chihuahua erinnert:

    „. Hallo…??? In Wien gibt es den Dehner (sic!) Park, den riesen grossen Lainzer Tiergarten… Geht’s noch??? Der Anninger und der Richardhof ist zugeparkt von den Wiener… Es heisst doch, rausgehen, spazieren ja, aber in unmittelbarer Nähe und nicht 15km nach Mödling…“

    Reaktionen auch darauf blieben natürlich nicht aus:

    „Also
    1. ist ein Wiener Kennzeichen noch kein Hinweis auf Wiener Insassen- Thema Firmenauto!
    2. Was wenn ich hier aufgewachsen bin, hier alles kenne und jetzt in Wien wohne?
    3. Was soll das alles? WIR Mödlinger sind besser? IHR Wiener habt Pech gehabt? Klingt alles sehr bekannt kurz vor 1936…
    Mit Corona hat das nichts mehr zu tun.
    Man kann sich nur schämen für so einen Bürgermeister!“

    „Ob ich in den lainzer tiergarten fahre oder woanders hin ist alleine meine Sache.
    Da kann auch noch so ein Herr Hintner raunzen.
    Sie tun gerade so als wenn mödling eine sperrzone ist und ihr quasi gelobtes Land sei und nur einheimische sich dort bewegen dürfen.
    Wo bitte steht das genau definiert mit der unmittelbarn Nähe?“

    (Als Reaktion auf obiges Posting) „genau das selbe schrieb ich auch über den Bürgermeister und er hat es gelöscht,er verträgt keine negative Kritik,Hauptsache er vergreift sich oft hier auf Fb im Ton,sodass man sich schämen muss.“

    Da kam auch wieder Hintners Begleitung ins Spiel:

    „Recht hat er gehabt… Er muss nicht jeden Mist lesen, wie den ihren…!“

    Liebe Wiener: SO SIND WIR NICHT! Das Virus wird vorüber gehen, und auch dieser Bürgermeister … ganz bestimmt!

    Diese Niveauloigkeit gebündelt in der Person des Herrn Hintner sowie dieses „Wir sind wir“-Denken an der Spitze unserer schönen Gemeinde Mödling sind spätestens jetzt untragbar geworden. Mödlinger, wacht auf!

    1. Wiener Neudorfer

      Lieber Moedlinger!

      Irgendwann ist die Krise vorbeigegangen, dann wird ein Aufarbeiten stattfinden (müssen)!

      Böser könnte man formulieren, der Zahltag wird kommen, oder auch, es wird abgerechnet werden!

      Hoffen wir nur, dass das nicht gleich die nächste Krise wird.

      Bleiben Sie gesund, in Wiener Neudorf kann man auch schön spazieren gehen!

  3. Oliver Woller

    Ich würde mich im Moment eher an Süd-Korea orientieren. Auch was Zahlen betrifft.

    1) Süd-Korea führt bezogen auf die Einwohnerzahl die meisten Tests durch.
    Die haben mittlerweile u.a. Drive-In Anlagen für Autofahrer, wo sich jeder testen lassen kann.
    Damit fängt nun auch die USA an.
    2) In Süd-Korea kamen die Ärzte zu dem Entschluss das gar nicht mal so wenig Infizierte keinerlei Symptome zeigen können. Sind aber dennoch infektiös.
    3) Gewisse Personen stecken sich trotz vorheriger Infektion und Antikörper-Bildung mehrmals an.

    Es führt kein Weg daran vorbei flächendeckend Tests durchzuführen.
    Solange wir keine Zahlen haben, bringt das alles recht wenig.

    Die Zahlen, die wir haben sind Schwachsinn, da die Zahlen in jedem Land anders erhoben bzw. weitergeleitet werden.
    Die Zahlen aus Süd-Korea sind da noch am ehesten glaubwürdig. Unsere garantiert nicht.
    Dafür wurden zu wenige getestet.

    Passend zum Thema empfehle ich folgenden Film. 🙂

    https://www.youtube.com/watch?v=2hirXNs68gU

    Durch die Quarantäne-Verordnung bin ich schon auf die Geburtenrate im Winter gespannt.
    Haha 🙂

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