Vom Buh-Projekt zum Wahrzeichen

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Was war das vor 10 Jahren für eine Aufregung, als auf Höhe des Lindenweges die neue Mödlingbachbrücke errichtet wurde. Der damalige Oppositionsführer C. Wöhrleitner hat immer und überall dagegen gewettert und versprochen, sollte er Bürgermeister werden, dann werde er diesen Schandfleck wieder abreißen lassen. Das hat er dann glücklicherweise nicht getan.

Ich gebe zu: Ich bin kein Radfahrer, aber begeisterter Fußgänger und damals noch täglicher Spaziergeher mit meinem Hund Simba, der mich immer wieder ins Rathaus begleitete. Die alte Brücke über den Mödlingbach (Höhe Lindenweg) war schon für Fußgeher beschwerlich, erst recht für Radfahrer. Mit der Holzabteilung der HTL Mödling haben wir deshalb ein gemeinsames Projekt gestartet. Die Brücke sollte behindertengerecht sein und breit genug, um sowohl Fußgehern als auch Radfahrern Platz zu bieten. Und ich wurde von den Fachleuten überzeugt, dass eine Brücke ein Dach braucht, einerseits um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten und andererseits, um auch bei Niederschlag ein rutschfestes Überqueren zu sichern. Das waren die Gründe, weshalb schon seit dem Mittelalter Brücken immer wieder mit Dächern überzogen wurden.

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Die Diskussionen im Gemeinderat waren heftig. Übergeschnappt wäre ich geworden, den Blick für die Realität hätte ich verloren, ein Denkmal wolle ich mir setzen – das waren noch die freundlichsten Sätze der SPÖ, damals Opposition.

Heute, 10 Jahre später, schaut die Situation ganz anders aus. Kaum eine Aufzählung von positiven Projekten in Wiener Neudorf, in der nicht ein Foto dieser Brücke vorkommt und sie als eines der Wahrzeichen unseres Ortes gefeiert wird. Viele Radfahrer und Fußgeher bedanken sich noch heute bei mir für diese Konstruktion.

Angeblich hat mich diese Brücke jene 5 Stimmen gekostet, die meine Wiederwahl verhindert haben. Immer wenn ich über diese Brücke gehe, dann denke ich mir: Wenn es wirklich so war, dann war es das wert!