Schlagwort-Archiv: Geschichte

Die neuesten Wiener Neudorfer Archivnachrichten erschienen

Die ersten druckfrischen Exemplare durfte ich gemeinsam mit Vize-Bgmin. Dr. Elisabeth Kleissner, Josef Stoik, Dr. Peter Csendes und meiner Gattin GR Gabriela Janschka stolz der Presse präsentieren. Einen ausführlichen Filmbericht über die Präsentation sehen Sie wie gewöhnlich in „Wiener Neudorf TV“ bzw. „N1TV“.

Gestern, Donnerstag, durfte ich das aktuelle Heft des Wiener Neudorfer Archives gemeinsam mit unserem Archivleiter, Dr. Peter Csendes, im Migazzihaus präsentieren, an dem auch wieder Archivmitarbeiter Josef Stoik mitgearbeitet hat.

Eigentlich wurde das Heft bereits im Dezember 2016 fertig. Aufgrund der vielen Termine in der Adventszeit  haben wir uns allerdings entschlossen, die Präsentation in den Jänner 2017 zu verschieben.

Auf 52 Seiten erfährt man wieder Interessantes aus der Geschichte von Wiener Neudorf. Darunter ist ein Bericht über die Beschlüsse des Gemeinderates in der Biedermeierzeit. Es wird über ein Ehedrama eines Society-Paares vor 120 Jahren im Linkehof berichtet, genauso wie über den letztjährigen Georgsumzug. Sie erfahren Hintergründe über das „Hackl-Wappen“, das frühere Wiener Neudorfer Kino, die Maikäferplage 1894 und das Gemeindehaus  in der Laxenburger Straße.

Hauptstück der Veröffentlichung ist aber ein umfassender Beitrag und Bildbericht über die Geschichte und Entwicklung des Mödlingbaches, an dem Wiener Neudorf entstanden ist.

Sie erhalten die neuesten Archivmitteilungen im Gemeindeamt – eine Pflichtlektüre für alle, die sich für die Geschichte Wiener Neudorfs interessieren und mehr über die Entwicklung unseres Ortes erfahren möchten.

Die Archivmitteilungen gibt es seit dem Jahr 2000, in der „neuen Reihe“ ist soeben das Heft 6 erschienen.

Die Fotos stammen wie zumeist aus der Kamera von Willy Kraus.

Wiener Neudorf vor 140 Jahren

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Die Karte aus 1875 zeigt den damaligen Umfang unseres Ortes: 140 Häuser bei ca. 1.800 Einwohnern, die meisten entlang des „Mödlinger Wildbaches“. Dabei hat Wiener Neudorf soeben eine enorme Entwicklung genommen. In den letzten  Jahren (seit 1851) wurden 15 neue Häuser gebaut und die Einwohnerzahl war gleich um 600 angestiegen. Es ist das Jahr, als die Gemeinde das Haus Parkstraße 33 (heute Ordination Dr. Krenn) angekauft, adaptiert und als neue dreiklassige Volksschule eröffnet hat. Ein gewisser Leopold von Hannauer übernahm das Bürgermeisteramt von Ferdinand Frischauf.

Das Mühlfeld und das Mitterfeld waren noch landwirtschaftlich genutzt und es gab keinen Gedanken, dass diese Gebiet einmal verbaut würde. Seit 1853 besteht bereits die k.k. Weiberstrafanstalt, das erste von Nonnen geführte Gefängnis in Österreich auf dem Gebiet des heutigen Klosterareals. Ebenfalls deutlich erkennbar sind die Umrisse der Schloßmühle und des Bräuhauses (Gebiet Versteigerungshaus – Brauhausstraße). 1769 errichtete hier Johann Conrad eine Bierbrauerei, die 1869 von Robert Herzfelder erworben und zur „Austria-Brauerei“, einer der größten (Export)-Brauereien Niederösterreichs entwickelt wurde. Durch das „f“ bei Neudorf führt ein Güterweg, die heutige Linkegasse. Und nördlich der heutigen Hauptstraße und des Klosterareals sieht man deutlich ein Feld, das 30 Jahre später zum neuen (dem heutigen) Friedhof werden sollte.

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