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Generationenpark: Eine ungeheure Geldverschwendung!

Millionengrab Tierseuchen-Schutzzone "Generationenpark"

Millionengrab Tierseuchen-Schutzzone „Generationenpark“, 30. September 2014

Das Gebiet, auf dem derzeit die Wohnhausanlage Anningerpark entsteht, gehörte der ABB (Asea Brown Boveri). Die Wohnbaufirma AURA hatte großes Interesse dort Wohnungen zu errichten. Ein Teil des Grundstückes direkt neben der Tierseuchenanstalt darf nicht verbaut werden und hat deshalb weder für die Verkäuferin, noch für die Käuferin einen Wert. Also sprang die Gemeinde für dieses an sich wertlose Grundstück ein und zahlte 1 Million Euro. Es folgten hitzige Debatten im Gemeinderat, bei denen es der SPÖ langsam dämmerte, dass der Ankauf – noch dazu zu diesem Preis – doch keine so gute Idee wäre. Herr Wöhrleitner, Ex-Mitarbeiter der ABB, war seinem früheren Arbeitgeber im Wort und so wurde der Ankauf letztlich doch mehrheitlich beschlossen.

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Millionengrab Tierseuchen-Schutzzone „Generationenpark“, 30. September 2014

Was tut man aber jetzt mit diesem wertlosen Grundstück? Ein Marketingstratege hatte die Lösung: Man gehe in die Offensive. Und so wurde dieses wertlose Grundstück neben der Tierseuchenanstalt direkt an der Ortsgrenze zu Mödling zum Freiluft-Mittelpunkt von Wiener Neudorf erklärt. Ein gutklingender Name musste her und war alsbald gefunden: Generationenpark. Das klingt gut. Das klingt nach allen. Das klingt nach ganz Wiener Neudorf. Das kann man vermarkten. Alle Wiener Neudorfer sollen täglich dorthin wandern. Die Hundebesitzer sollen links ein Platzerl haben, die Pensionisten rechts, die Jugendlichen dahinter, die Kinder vorne. Das Ganze will natürlich ordentlich und vor allem teuer geplant sein. Also muss ein Architekturbüro her: € 90.000,- Planungskosten! Klingt nach zu viel und ist es auch! Aber, sei’s drum: Erhöhen wir halt ein paar Gebühren. Und der Rest? Was: 1,1 Millionen! Wofür? Achso, für Bäume, Sträucher, Wege, ein paar Spielgeräte, Taferln und so weiter. Was eine Bewässerungsanlage ist auch notwendig? Was, wieder 90.000. Na bumm. Und auch ein Rollrasen soll gelegt werden? Da braucht es wieder einen Kredit. Aber egal – es ist ja Wahlkampf und die Bürgermeister-Partei muss ja etwas vorzeigen können. So geht das mit diesem Projekt seit Monaten dahin. Dass eine Grünfläche zu einem finanziellen Fass ohne Boden werden kann, gibt es auch nur in Wiener Neudorf.

Das Ganze klingt vielleicht lustig, ist es aber ganz und gar nicht. 2,3 Millionen Euro wird – nach heutiger Schätzung – der Generationenpark bis zur Eröffnung gekostet haben. Zwei Komma drei Millionen. Ich schreibe es aus, damit Sie nicht glauben, das wäre ein Tippfehler. Ich freue mich mittlerweile über jeden Quadratmeter, den Herr Wöhrleitner nicht verbauen lässt . Aber ich frage mich inzwischen, ob wir uns selbst die Grünflächen bei Herrn Wöhrleitner noch leisten können, wenn jeder Quadratmeter, wenn schon nicht verbaut, zumindest um teures Geld gestaltet, strukturiert und designt werden muss. Hauptsache es ist teuer. Und einen „Generationenpark“ angeblich für ALLE Wiener Neudorfer in den hintersten Winkel der Gemeinde zu setzen ist wohl auch eine Chuzpe.