Warum ist hier das Radfahren verboten?

Vor mehr als 25 Jahren wurde unter der B17 ein Durchgang für Fußgänger errichtet. Für Radfahrer nicht, weil der errichtete Weg dafür zu schmal war. Breiter konnte der Weg allerdings aufgrund der Wassersituation des Mödlingbaches nicht gemacht werden. Ein breiterer Weg hätte zu einer Verschmälerung des Bachbettes – und damit zu ständigen Überschwemmungen des Weges – geführt. Deswegen hat die Behörde einen breiteren Weg verständlicherweise untersagt. Radfahrer haben seither die Möglichkeit, das Rad durchzuschieben. Vorher musste in diesem Bereich die B17 gefährlich überquert werden.

Der Vorwurf, dass das Radfahren auf diesem Weg erst vor kurzem untersagt wurde, ist falsch. Radfahren ist auf diesem Teilbereich seit Anbeginn, also seit mehr 25 Jahren, aus den genannten Gründen nicht erlaubt.

Nunmehr häufen sich die Beschwerden, dass Radfahrer trotz des Verbotes einerseits durchfahren und sich andererseits sehr rücksichtslos gegenüber Fußgängern verhalten.

Deshalb möchte ich zum wiederholten Male festhalten:

  • Die Unterführung ist zur Verordnung eines Radweges zu schmal, dies wurde auch vom zuständigen Verkehrssachverständigen mehrmals bestätigt.
  • Der Mödlingbach hat bei Hochwasser nach den berechneten Anschlaglinien des Amtes der NÖ Landesregierung keine Reserven im Bereich der beiden Brückenanlagen (B17 und Badner Bahn). Eine Verbreiterung des Weges ist somit wasserrechtlich nicht bewilligungsfähig.
  •  Wir hätten seitens der Marktgemeinde Wiener Neudorf gerne diese Problem behoben, auch wenn es viel Geld kostet, jedoch ist dies ohne ein wasserrechtliches Bewilligungsverfahren mit Absenkung des Mödlingbaches und Umbau der Wehranlage ca. 500 m östlich dieser Brücke nicht möglich.
  • Allerdings besteht eine Möglichkeit, dass im Zuge der Arbeiten des B17-Tunnels der Mödlingbach abgesenkt und damit eine Verbreiterung des Durchgangsweges erfolgen kann. Dann wird auch das Radfahren in dieser Unterführung möglich sein. Dies wird allerdings noch ein paar Jahre dauern.

20 Gedanken zu „Warum ist hier das Radfahren verboten?

  1. Ein_Moedlinger

    Naja – also hier muss man schon festhalten, dass es bei ausreichend Willen und ausreichend Phantasie mit Sicherheit technisch machbare Lösungen vor Jahrzehnten gegeben hätte und heute gäbe, die auch den Segen der Wasserrechtsbehörde erhalten würden – indem nämlich der Durchfluss nicht beeinträchtigt wäre.

    Einzig der mögliche Ausblick auf den „Wiener Neudorfer City-Tunnel“ lässt vermuten, weshalb _JETZT_ die Sanierung dieser alten Bausünde nur bedingt sinnvoll sein könnte … wenngleich sowohl Badner Bahn als auch eine Ortsdurchfahrt – also im wesentlichen die Infratsruktur, wie sie derzeit an der Oberfläche gegeben ist, ohnedies erhalten bleibt, lediglich die Fahrzeug-Frequenz wäre dezimiert. Soll heißen – auch dann wird man sich was überlegen müssen, aber vermutlich müssen sämtliche Brücken erneuert werden, weshalb infolge anderer Brücken-Spannweiten mehr Breite gegeben sein könnte.

    Eine geringe Absenkung des Mödling-Baches wäre allerdings bereits jetzt möglich, der Rückstau-Bereich der flussabwärts gelegenen Wehranlage beginnt bei Normalwasser irgendwo im Bereich der ehemaligen Feuerwehr, jetzt EUMIG-Museum – etwas mehr Tiefe wäre also bereits jetzt zu gewinnen.

    Wien scheint etwas flexibler oder kreativer zu sein – Radwege werden teils praktisch auf Fluss-Niveau gebaut – sind halt bei Hochwasser kurzzeitg überflutet – so what?! – aber an über 95% der Tage eines Jahres problemlos nutzbar … bei richtigem Hochwasser des MD-Baches sind aktuelle Unterführungen ohnedies auch für einige Stunden überflutet … der vorhandene Gehweg könnte vermutlich geringfügig höher gelegt werden (wenn reiner Gehweg), Radweg tiefer daneben, MD-Bach 15-25 cm tiefer (so viel Gefälle sollte aktuell noch drin sein bis zum Staupunkt …

    Liesing-Radweg:

    https://sedl.at/Fotos/2010/Liesingbach/47.jpg

    Wiental-Radweg:

    Radweg auf Flussniveau:
    https://www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/wienfluss/images/wienfluss-gr.jpg

    Bei Schönwetter:
    http://www.fairliving-blog.at/wp/wp-content/uploads/wientalradweg.jpg

    Bei Hochwasser:
    https://www.youtube.com/watch?v=3dP-8bzK1a4

    Was aber gar nicht geht wie schon selbst mehrfach beobachtet – und für regelmäßigen Ärger von Fußgängern, Fußgehern mit Kinderwägen, schiebenden (oder auch fahrenden, gut so!) Radfahrern etc. sorgt, ist der mutwillig _ALLE_blockierende Altpapier-Container am östlichen Ende der Unterführungs-Rampe (genau dort, von wo das Artikel-Foto aufgenommen wurde) – da blockieren sich zu Stoßzeiten Nutzer der Unterführung gegenseitig mit dem negativen Effekt, nicht schnell genug von der Fahrbahn wegzukommen. Kleinere Kinder wiederum verschwinden hinter einem Container-„Monster“, und treten dann für Autofahrer „plötzlich“ auf die Fahrbahn … Sichtachsen haben bei der allgemeinen Unfall-Prävention eine größere Bedeutung als man oft glaubt!

    Lassen Sie doch endlich diesen Unfug entfernen, den offenbar ein lokaler Anrainer dort in Eigenregie zur Absicherung des eigenen Parkplatzes auf öffentlichem Grund „spielt“. Dafür braucht es keine Wasserrechtsbehörde …

    Mögen nicht noch Jahrzehnte vergehen, bis dieser wichtige Lückenschluss im Radwege-Netz endlich angegangen wird – und täglich genutzt werden kann! Ich halte es für fahrlässig, dass hier seit Jahrzehnten nichts unternommen wird … wie viele Schulkinder-Generationen sollen noch gefährdet werden, indem über die B17 ausgewichen wird?

  2. Roland Schuster

    Diese 50 Meter wird ja wohl jeder sein Rad schieben können. Einfach lächerlich, diese Diskussion.

    1. Ein_Moedlinger

      Wissen Sie, Herr Schuster, ich bin ja der Meinung, Fußgänger können problemlos den Weg „oben rum“ wählen – völlig lächerlich diese Diskussion. Schnelle Verbindungen für schnelle Verkehrsteilnehmer.

      btw – wenn ich mein Rad schiebe, bin ich „doppelt so breit“ wie wenn ich es fahre, und in etwa gleich schnell wie wenn ich langsam fahre … Vorteil/Nachteil? Rücksichtslose Fahrweise ist ein anderes Kapitel.

      Und jetzt? Ihre uneinsichtige Totschlag-Einstellung bringt die Sache genau keinen mm weiter …

  3. Michael

    Diese Stelle ist eine wichtige Verbindung im Radnetz!

    (egal ob Wr.Neudorf Lokal oder von Mödling – Biedermannsdorf – Laxenburg,….).
    Ich weiß die bauliche Situation ist furchtbar, und es darf auch nicht sein dass Radfahrer rücksichtslos andere gefährden.

    Aber einen wichtigen Radweg unterbrechen geht gar nicht.
    Oder kennen sie eine Stelle wo Autofahrer aussteigen und ihr Auto schieben müssen?
    (Ich quäle mich meist oben über die Triesterstraße & Schienen.)

    Wo gibt es in Wr. Neudorf eine gute Möglichkeit mit dem Rad die Triesterstraße zu überqueren?
    Bei der Badnerbahn Station NICHT
    Bei dem Mödlingbach NICHT
    Bei der Ampel vom Autobahnzubringer NICHT
    Alle wichtigen Verbindungen sind in Wr. Neudorf mit dem Rad nicht sicher zu überqueren.

    Eine einzige Querung bei der Schillerstraße bleibt, aber die ist nicht wirklich ans Radwegenetz angeschlossen.

  4. Harald Nikolai

    So wie es ausschaut können weder die Erwachsenen lesen noch sind sie ihren Kindern Vorbilder! Radfahrer sollten einen Verkehrskurs vorlegen können. Ich sehe jeden Tag die Uneinsichtigkeit und Ignoranz dieser Verkehrsteilnehmer.Leider werden diesen Menschen immer mehr Rechte zugesprochen obwohl sie anscheinend weder Verkehrsvorschriften einhalten noch des Lesen und des Schreiben mächtig sind.Alle anderen Verkehrsteilnehmer werden bei jedem kleinen vergehen bestraft , also holt euch mal die , die alles Ignorieren und dann noch raunzen wenn was passiert !

    1. Ein_Moedlinger

      Setzen Sie sich mal auf ein Rad – und wundern sich … wie viele Fußgänger rücksichtslos auf reinen Radwegen gehen … wie viele Fußgänger rücksichtslos und ohne Gefühl für „Miteinander“ breitbeinig auf shared space unterwegs sind … wie teils fragwürdig manche Radwege angelegt sind … oft mehr Alibi, kaum praxisgerecht … oft weder für Fußgeher, noch für Radfahrer richtig nutzbar … vielleicht sollten also auch Fußgeher einen Verkehrskurs vorlegen können, und Verkehrsplaner wie Gemeindevertreter zur Nutzung der teils „verbrochenen“ Radwege gezwungen werden.

      Das fehlende Miteinander sieht man auch im Straßenverkehr – kaum jemand blinkt (überhaupt oder rechtzeitig) beim Verlassen von Kreisverkehren und stört damit den Verkehrsfluss, wird links abgebogen, hält man den Wagen gerne so, dass der nachfolgende Verkehr nicht passieren kann (auch dort, wo es möglich wäre), oder schauen Sie sich die Linksfahrer auf den Autobahnen an … zu faul oder zu ängstlich, um das Rechtsfahrgebot zu befolgen und damit Stau und Unfälle provozierend … bei „Grün“ wird so spät oder langsam angefahren, dass inzwischen 2 oder mehr Fahrzeuge passieren hätten können … Hauptsache man selbst ist drüber, hinter mehr die Sinflut .. äh, der Stau … aber die alle haben einen „Verkehrskurs“, bringt also auch nix. Entweder man sieht nur sich selbst und blendet alle(s) andere aus – oder man ist ein geistig dynamischer, auf das Miteinander und die gegenseitigen Vorteile bedachter Verkehrsteilnehmer … leider die Minderheit.

      Der motorisierte Verkehr hat 80, 90% aller öffentlichen Straßenflächen für sich monopolisiert … dabei sollte es unser aller Ziel sein, insbesondere innerstädtischen Verkehr weg von PKW & Co zu bekommen … hat vielfache gesundheitliche, ökologische Auswirkungen wie auch finanzielle Vorteile für Kommunen – somit für uns alle.

      Gerade der Radweg entlang des MD-Baches ist eine überregionale Strecke von Schwechat bis Hinterbrühl … großteils als „Rad-Highway“ nutzbar, von denen es leider ohnedies viel zu wenige gibt. Diese idiotische Stelle in Wiener Neudorf ist eine Farce.

      Und nein – auch ich steige dort nicht vom Rad sondern durchrolle die Passage gemächlich, freundlich grüßend oder dankend … da trennt sich die Spreu vom Weizen … obrigekeitshörige, manchmal sogar sich provokant verhaltende, keppelnde Fußgeher-Blockwarte da, geistig flexible und freundliche Leute dort … rasende Rowdys oder der Situation angepasste, bremsbereite, langsame Fahrweise … situationselastisch und miteinander denkend sozusagen.

      Kein vernünftig denkender Mensch kommt auf die Idee, sein Rad dort zu schieben, wenn – wie auch oft der Fall – die gesamte Unterführung menschenleer ist.

  5. Neo Mae

    Die Situation auf diesem Weg ist mitlerweile wirklich sehr ungut geworden.

    Mich würde interessieren, was so schwer daran ist, für wenige Minuten vom Rad zu steigen und es durch diesen schmalen Weg zu schieben. Es stört ja nichtmal, wenn ein Radfahrer weiter fährt, wenn sich kein Fußgänger auf dem Weg befindet. Aber sobald ein Fußgänger dort geht, sollte absteigen eigentlich selbstverständlich sein.

    Stattdessen rasen hier Leute extrem schnell super knapp sogar an kleinen Kindern, älteren Menschen und Hunden vorbei, nötigen Fußgänger und beschimpfen sie auch noch.
    Wie kann es sein, dass ich als Fußgänger diesen – für mich gedachten – Weg meiden muss, weil ich Angst haben muss, dass irgendein rücksichtsloser Hirni meinen Hund über den Haufen fährt?!

    Das Argument, dass das ein wichtiger Abschnitt eines Radweges sei, hat keine Gültigkeit, denn dieser Weg – so steht es ja auch im Beitrag – war nie als Radweg konzipiert und war damit nie Teil des Radwegnetzes. Und wenn ein Radweg eine Straße kreuzt, fährt ja auch kein Radfahrer blindlings drüber in der Hoffnung, dass schon nichts passiert. Hier versteckt man sich m.E. hinter Ausreden, um von der eigenen Bequemlichkeit und der eigenen Rücksichtslosigkeit abzulenken.

    Ich fürchte, es ist egal, wieviele Bilder man auf den Boden malt und wieviele Schilder man aufstellt. Das holt keinen vom Rad, der nicht ohnehin schon mitdenkt und rücksichtsvoll ist. Es gehören Kontrollen und entsprechende Strafen her.
    (Nummernschilder für Fahrräder fände ich ebenfalls angebracht aber das ist eine Sache für die österreichweite oder sogar europäische Gesetzgebung.)

    1. Ein_Moedlinger

      Der Fehler liegt grosso modo weder bei den Fußgängern noch den Radfahrern, sondern bei der Gemeinde, die es über Jahrzehnte verabsäumt hat, hier für eine anständige, brauchbare Lösung zu sorgen.

      Man kann nicht Wasser predigen, aber Wein trinken – nichts anderes ist es, wenn man zwar über das Klima jammert, über Parkplatznot, wenn man die Bevölkerung ermutigen will, sich aufs Rad zu setzen – und genau keine Lösung für diese Schlüsselstelle anbieten kann.

      Bzgl. Gefährdung, Beschimpfungen etc. bin ich völlig bei Ihnen – das soll und darf nicht sein – aber ein Vorbeifahren im Schritttempo ist keine Gefährdung, im Gegenteil. Glauben Sie mir, ich gefährde Sie mehr, wenn ich mein Rad bei Ihnen vorbei schiebe … ABER: Jeder RadFAHRER an dieser Stelle sendet auch eine bewusste Botschaft an die Gemeinde(un)verantwortlichen, die seinerzeit dieses Unding gebaut haben, und die dieses Unding immer noch nicht entschärft haben. Bis auf den unmittelbaren Brückensteher-Bereich ließe sich auch einiges an Fläche in der Breite (und somit an „Wohlfühl/Sicherheits-Bereich) bei den Rampen gewinnen … das hat genau Null mit Wasserrecht zu tun … aber so wenig wie unter der SPÖ in Wiener Neudorf getan wurde … was erwarten Sie? Herr Janschka wiederum möchte den Tunnel sehen … und so vergehen die Jahrzehnte ….

      Aber vielleicht sollte man für Fußgeher eine B17-Fußgeher-Ampel errichten, und Radler haben freie Fahrt. Ui, das ergäbe ein Geschrei … mit dem Radler wiederum kann man das ja machen … gell?!?

      1. Neo Mae

        Eigentlich finde ich Ihren Lösungsvorschlag mit der Unterführung als Radweg und einer Fußgängerampel über die B17 wirklich gut. Ich nehme an, durch die große Verkehrsbelastung auf der Triesterstraße ist die Umsetzung schwierig, da es schon die Ampel an der Hauptstraße, die Badner Bahn Ampel und die Ampel am Blumenladen gibt.

        Ich verstehe den Wunsch der Radfahrer nach einem durchgängigen Radweg und dass es ärgerlich ist, dass die baulichen Bedingungen an dieser Engstelle das nicht erlauben. Ein Exempel für die Gemeinde auf Kosten der Fußgänger zu statuieren finde ich trotzdem nicht OK. Wir können für die baulichen Gegebenheiten ja auch nichts. Da gibt es ja auch andere Möglichkeiten, sich Gehör zu verschaffen.

        Ich sehe den Grund dafür, dass momentan die Situation in der Unterführung so eskaliert, leider wirklich in den (immer mehr werdenden?) schwarzen Schafen unter den Radfahrern.
        Ich habe nie ein Problem damit gehabt, wenn jemand langsam und vorsichtig dort unten an uns vorbeigefahren ist. In den letzten Monaten habe ich solche Radfahrer dort aber nur noch selten getroffen. Irgendwie scheinen dort die Radler fast immer viel zu schnell durchzurasen.

        Hier ist es wohl so, dass eine ganze Personengruppe für das rücksichtslose Verhalten Einzelner die Konsequenzen zu spüren bekommt. Genauso ergeht es auch Hundebesitzern, die blöd angemacht werden, weil Einzelne den Dreck ihrer Hunde nicht wegräumen. Ich kenne die Situation also leider auch.

        Hätte jeder ein bisschen „Hausverstand“ und ein bisschen Empathie für die Mitmenschen, könnten wir uns viele Regeln, Verbote und Diskussionen sparen.
        Aber irgendwie sind diese Eigenschaften vielen Menschen wohl mitlerweile abhanden gekommen.

        1. Ein_Moedlinger

          Ja, Empathie ist in diesem Fall ein gutes Wort.

          Die Zunahme des Radverkehrs ist seit Jahren absehbar, Stichwort eBikes, aber auch teilweise Rückbau von Straßen usw. Bund wie Land fördern die eBike-Anschaffung, also will man auch fahren. Die Konsequenz ist, dass Biker – oder besser zutreffend Radfahrer – nun an Orten anzutreffen sind, wo sie bisher nicht anzutreffen waren, mit aller Konsequenz … Überforderung, fehlende Fahrpraxis, unangemessenem Verhalten, fehlende Rücksicht für besonders sensible ökologische Bereiche, zu hohe Geschwindigkeiten etc.

          Wir haben nicht schlecht geschaut, als uns vor ein paar Tagen im Gießhübler Gebiet eine 10-15 köpfige Seniorengruppe auf eMountainbikes auf einem für sportliche, deutlich jüngere Mountainbiker nahezu unfahrbaren Weg bergauf entgegen kam … einer dieser fiehl wenige Meter von mir vom Rad, konnte kaum mehr aufstehen … die anderen blieben recht bald trotz Motor stecken … hatten jedoch große Probleme, die Räder zu wenden und wieder bergab zu kommen … da hilft kein Motor … wie Allrad & Bremsen …

          Kurzum – eBikes sind Segen & Fluch zugleich, wo wir bisher mit reiner Muskelkraft und erlernter Technik in den Wäldern und Bergen fahren konnten und geduldet wurden … wird nun über Verbote diskutiert, weil plötzlich die Massen strömen … also für uns persönlich keine Freude – unter diesem Aspekt.

          Dennoch freue ich mich über jedes Rad und jeden Pensionisten, der wieder Mobilität und einen Zugang zu Sport findet – und jede Fahrt im Ortsgebiet erspart eine Fahrt mit dem KFZ … Sportliche Biker erkennt man heute daran, dass man sich nicht auf ein eBike setzt 😉

          Es bräuchte mehr Miteinander – von Fußgängern UND von Radfahrern … aber sicherlich nicht ein gegenseitiger Fingerzeig und Schuldzuweisung – und adäquate Infrastruktur – die Unterführung in Wiener Neudorf ist ein – leider gerne negierter – Hot-Spot.

          Hätten wir Österreicher immer nur das getan, was von uns erwartet wurde – wir würden heute noch nicht Wälder betreten dürfen, und Radwege wären immer noch nicht existent – mit allen negativen Begleiterscheinungen .. manchmal braucht es auch etwas Rebellentum, das hat per se nichts mit Gefährdung Dritter zu tun.

          Ich hoffe, im frisch rennovierten Gemeindeamt Wiener Neudorf wird man dahingehend tätig, dass entweder endlich dieser Tunnel gebaut wird – oder zumindest ENDLICH (um Jahrzehnte zu spät!) eine Radwege-Lösung gefunden wird.

          Wir fliegen zum Mond, zum Mars und schaffen noch ganz andere Dinge – da soll an dieser Stelle eine Radwege-Unterführung nicht möglich sein?

          Also _ICH_ glaube das … definitiv NICHT 😉

          1. Wiener Neudorfer

            Lieber Moedlinger!
            Ihren Ausführungen ist absolut nichts anzufügen!!

            Ich werde mir jetzt einmal den Spaß machen, und die Breite bei der Tangenten-Unterführung zu messen.

            Für mich ist die nämlich gefühlt schmäler, ist dort auch ein „Radfahrverbot“?!

            Ich glaube, nicht.

            Ebenso werde ich die Breite des Weges entlang des ehemaligen Klosters abmessen.
            Interessant ist ja da, dass auf der Nordseite vollkommen ungesichert ca. einen Meter weiter unten der Mühlbach läuft.

            Absicherung? War NIE vorhanden!
            Fahrverbot? Nein.

            Ich wäre für ein Tempolimit von, sagen wir mal, 10km/h auf ALLEN kombinierten/parallel verlaufenden Fußgänger – Radfahr – Wegen.

            Das sich vermehrt idiotisch handelnde „Biker“ durch deren Verhalten a la longue alles versauen, ist leider eine zeitgeistliche Erscheinung.

            Wünsche Ihnen alles Liebe und Gute!

    2. Martin Satzinger

      was daran sooo schwierig ist? Es ist ja nicht die einzige Stelle, wenn man mehrer Kilometer fährt gibt’s immer wieder mal Stellen, wo man „eh nur ein paar Meter“ schieben muss – das summiert sich dann und ist richtig ärgerlich

  6. Herbert Janschka

    Also eigentlich wollte ich hier keine Diskussion entfachen, sondern nur erklären wie es ist und warum es so ist. Wir werden ganz sicher keine Fußgängerübergang auf der B17 statt der Unterführung andenken. Ich habe einen Lösungsansatz erklärt, den wir mittelfristig verfolgen. Bis dahin wird es für Radfahrer dabei bleiben, dass sie den Fußweg radfahrschiebend benützen können und dürfen. Das ist für mich genauso zumutbar, wie es für jeden Fußgänger zumutbar ist, bei einer roten Ampel stehen bleiben oder für einen Autofahrer manchmal abbremsen zu müssen. Wenn schon das Radschieben für wenige Meter für manche ein Problem darstellt, dann haben wir ja eigentlich sowieso keine. Es ist auch nicht erlaubt, auf einem Gehweg Rad zu fahren, wenn kein Fußgänger kommt, weil es ja auch nicht erlaubt ist, über eine rote Ampel zu fahren, wenn kein Querverkehr ersichtlich ist. Wir leben in einem Rechtsstaat und die Einhaltung der Gesetze gehört zur Demokratie und zum Gelingen unserer Gesellschaft dazu. Da kann man sich nicht die Gesetze herauspicken, an die man sich gerne hält und die anderen zur Seite werfen, die man für unbequem hält.

    Abschließend: Die Gemeinde weiß, dass es sich um ein Problem handelt, das wir versuchen werden mit der B17-Unterführung gemeinsam mit dem auch dafür notwendigen Umbau der östlich gelegenen Wehr zu lösen.

  7. Ein_Moedlinger

    Herr Janschka, wundern Sie sich nicht angesichts Ihrer Steilvorlage … Wiener Neudorf ist halt genauso Opfer einer völlig verkorksten Verkehrspolitik in Ostösterreich, insbesondere in Niederösterrich – Hofrat Zibuschkas Entscheidungen und jene vieler anderer … wirken nach, noch Jahrzehnte – sofern überhaupt mal ein anderer Kurs hier im Osten gefunden wird – da müssen erst noch zahlreiche Köpfe verjüngt und entpolitisiert werden.

    Heute laut Ö1 Morgenjournal: Ganze 2,7 Mio (hört, hört!) investiert das Bundesland NÖ heuer in Radwege … da sind natürlich Ausgaben von Gemeinden nicht inkludiert, das ist klar … dennoch ein erschreckend geringer Betrag angesichts der bisherigen Versäumnisse und bevorstehden Herausforderungen, die jedoch mit lächerlichen 2,7 Mio nichtmal im Ansatz angegangen werden können …

    Statt Individualverkehr neu zu denken von der Wurzel weg sinnvoll zu kanalisieren bzw. zu lösen, werden hauptsächlich dessen Auswirkungen bekämpft – um teures Geld. Hätte man vieles dieser Gelder von Anbeginn an vernünftig investiert … hätte auch Wiener Neudorf heute weniger Probleme:

    Das angeblich größte Shopping-Center Europas – ohne leistungsfähigen (und vor allem schnellen) Öffi-Anschluss … die U-Bahn endet knapp daneben …. das Shopping-Center ist der wahrscheinlich größe Parkplatz Österreichs.

    Eines der größten Industriegebiete Österreichs – ohne leistungsfähigen (und vor allem schnellen) Öffi-Anschluss …. muss man sich auch erstmal zu planen trauen … REWE hat wahrscheinlich bald mehr Parkfläche im IZ als Flächen für Hochregallager …

    Die Südautobahn …. praktisch ohne P&R-Anschluss VOR den Toren Wiens (erste Möglichkeit – Verteilerkreis Favoriten) … regionale P&R-Anschlüsse an den Bahnhöfen – notorisch überlastet, in den letzten Jahren nervös nachgebessert.

    Gäbe es all dies … würden einige zehntausend KFZ-Fahrten weniger pro Tag durch Wiener Neudorf brausen, dann bräuchte es vielleicht auch nicht einen Tunnel im Zentrum, sondern lediglich eine „Nahezu“-Sperre der B17, dafür wäre vielleicht eine Autobahn-Einhausung leistbar – die einzig nachhaltige & vollständige Lösung – auch für Nachbarorte, die sich eventuell bald wundern werden …

    … und gäbe es auch mehr durchgehende Radwege-Verbindungen … gäbe es zahlreiche KFZ-Fahrten weniger … ist doch das Ziel von uns allen, oder? Und das lieber gestern als heute, oder? Nur heute fehlt die Infrastruktur, und offenbar auch noch morgen … !

    Leider hat Radfahren in Österreich schon jeher mit Rebellentum zu tun – so tickt Österreich, die Uhren, die Legislative, die Exekutive … oft hinterher … siehe Freigabe der Forststraßen für Radfahrer … eine einfache Gesetzesänderung würde Biker UND Grundeigentümer zufrieden stellen … dabei geht es um einen Halbsatz im Bereich der Haftungsfrage … insofern sollten Sie verstehen, dass sich kaum jemand an das in Diskussion befindliche Verbot hält – NICHT, weil Radfahrern alles egal ist – sondern weil in weiten Teilen Österreichs Radfahrern keine Alternative bleibt und wir alle mittlerweile gelernte Österreicher sind. Dies inkludiert natürlich nicht Rücksichtslosigkeit oder Gemeingefährdung, das ist ein gänzlich anderes Thema.

  8. Martin Satzinger

    Sehr geehrterr Herr Bürgermeister – warum macht man oben nicht eine sichere Querung, dh mit Ampel, aber mit kurzen Umlaufzeiten??

    1. Herbert Janschka Artikelautor

      Auf der B17 gibt es leider keine Möglichkeit einer zusätzlichen Querung, weil das zu weiteren Stausituationen führen wird. Jetzt hat das mit der Fußwegunterführung und der Möglichkeit des Radschiebens 25 Jahre funktioniert. Ich denke, dass es zumutbar ist, diese kurze Strecke das Rad zu schieben. Und – wie geschrieben – im Zuge der B17-Unterführung wird es aller Voraussicht nach die Möglichkeit geben, das Bachbett abzugraben und den Weg so weit zu verbreitern, dass auch das Radfahren ermöglicht werden kann.

      1. Michael

        Sehr geehrter Herr Bürgermeister.

        Ihre Aussage dass die Möglichkeit des Radschiebens 25 Jahre lang funktioniert ist schlicht falsch.
        Es fahren seit 25 Jahren die Radfahrer verbotenerweise unten durch.
        25 Jahre lang bin auch ich dort unten vorsichtig durchgefahren, nie war es ein Problem.

        Aber der Radverkehr ist mehr geworden.
        Und dank ihrer großen neuen Tafeln dass Radfahren verboten ist sind nun auch die Fußgänger intoleranter geworden.

        Ein schwer beladenes Rad dort durchschieben ist eine Zumutung. Wer das fordert war wohl noch nie mit dem Fahrrad einkaufen.

        1. Herbert Janschka Artikelautor

          Schauen Sie, es gibt Autobahnen. Da ist Radfahren und Fußgehen verboten, auch wenn nur wenig Verkehr ist – und Radfahren und Fußgehen theoretisch möglich wäre. Der Weg unter der B17 ist anno dazumal nur als Gehweg ermöglicht worden, weil für Radfahrer ein breiterer Weg erforderlich ist. Der ist aufgrund der Hochwassersituation des Mödlingbaches nicht möglich, weil ein breiterer Weg eine Verschmälerung des Baches zur Folge gehabt hätte – und das ist aufgrund der Wasserführung nicht möglich.
          Ich kann nichts dafür. Ich habe die Gesetze nicht geschrieben. Ich muss sie nur vollziehen.
          Ein Fußgänger muss auch bei Rot anhalten, auch wenn kein Querverkehr ist. So sind halt die Gesetze. Und Sie werden verstehen, dass ich als Bürgermeister nicht sagen kann: „Pfeifts auf die Gesetze, macht was ihr für richtig haltet.“
          Ein ausschließlich als Gehweg verordneter Weg ist nur ein Gehweg. Und alles andere ist dort verboten. Sorry.

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