Baumschutz-Anstrich gegen den Biber

Biber gehören zu den schützenswertesten Tieren. Fast ausgerottet, ist es gelungen ihn vor wenigen Jahrzehnten wieder in Österreich anzusiedeln. Der Biber erfüllt eine ökologische Schlüsselfunktion. Hat der Biber erst einmal ein Revier gefunden, beginnt er auch schon mit der Umgestaltung seines Lebensraumes. Ist ihm der Wasserstand zu niedrig, baut er sich Dämme, um Fließgewässer zu stauen. Vom Menschen begradigte Flüsse bekommen wieder einen natürlicheren Lauf. Das mildert die negativen Auswirkungen von Starkregen, Hochwasser oder Trockenperioden ab und wirkt ausgleichend auf den gesamten Wasserhaushalt eines Gebietes. Durch die Schaffung eines kleinräumigen Mosaiks an Lebensräumen und ihren Elementen trägt der Biber entscheidend zur Artenvielfalt bei. Es entstehen besonnte, pflanzenreiche Flachwasserzonen und große Totholzmengen in unterschiedlichster Form. Ufer- und Auengehölze werden aufgelichtet und strukturiert. Die permanenten Biberaktivitäten schaffen so Lebensräume für viele Insekten, Vögel und Laich- und Versteckmöglichkeiten für Fische und Amphibien. Daher wird der Biber zu Recht als „Ökosystem-Ingenieur“ bezeichnet.

Dessen ungeachtet kann der Biber im „städtischen Bereich“ auch Unfrieden stiften, vor allem, wenn er wie bei uns entlang des Mödlingbaches zur Rodung ansetzt. Kommend von Mödling hat ein Biber bis zur Ortsgrenze Wiener Neudorf schon einen gewissen Kahlschlag verursacht.

Nach einigen Gesprächen mit und Empfehlung von Fachleuten haben wir uns dazu entschlossen, den „wichtigen“ Baumbestand mit einem Biber-Abwehrmittel zu bestreichen. Es handelt sich um eine Paste auf Quarzsandbasis, die für Mensch und Tier ungiftig ist, und weder die Wasserqualität noch die Atmungsaktivität der Bäume beeinträchtigt. Wir haben den weiß-transparenten Anstrich bis zu einer Höhe von ca. 1 Meter angebracht.

Biber mögen den Geruch dieses Anstriches nicht und dessen Fraß- und Bissaktivitäten sollen damit auf weniger schützenswerte Bäume gelenkt werden.

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