Bildung wird vom Elternhaus weitergegeben – und so wird es auch bleiben!

Der heutige bildnerische Aufmacher von „orf.at“

Der heutige Aufmacher auf „orf.at“ beschäftigt sich mit dem Thema des unaufhaltsamen Runs auf die AHS und dass letztlich vor allem der Bildungshintergrund der Eltern ausschlaggebend wäre.

Na no na net. So ist es und so wird es auch bleiben. Das ist in vielen Bereichen so. Marcel Hirschers Vater Ferdinand betreibt eine Schischule und natürlich wusste er, mit welchen Methoden er dem damals „kleinen Marcel“ das Schifahren beibringen kann. Rosi Mittermaier und Christian Neureuther wussten klarerweise besser als andere Eltern, wie sie dem kleinen Felix das Weddeln beibringen konnten, besser als beispielsweise ich mit meinen amateurhaften Versuchen bei meinen Töchtern. Dominic Thiems Vater ist Tennislehrer von Beruf. Viele heutige bekannte Fußballer haben einen Fußballer zum Vater. Graham Hill wusste, welche Schritte sein Sohn Damon setzen musste, damit auch er Formel-1-Weltmeister wird, genauso Keke Rosberg bei Nico Rosberg. Diese Liste könnte mit Tausenden Beispielen fortgesetzt werden. Aber natürlich gibt es auch Sportler mit völlig bewegungsfremden Elternteilen. Aber die Kinder von sportlichen Eltern werden einen Vorsprung haben, weil diese Eltern eher und besser wissen, wie sie ihre Sprösslinge an gewisse Sportarten heranführen.

Und so ist es für mich auch im Bereich der Bildung. Bildungsnahe Eltern werden eher und rechtzeitiger die richtigen Schritte in der Bildungserziehung setzen als andere, beginnend ab der Geburt. Diese Kinder werden zwangsläufig einen Vorsprung haben und werden zwangsläufig bei der Schulkarriere eine bessere Unterstützung des Elternhauses haben.

Ich betone immer wieder, dass es für mich drei entscheidende Bildungseinrichtungen gibt. Das ist vorrangig und in erster Linie das Elternhaus, das sind in weiterer Folge der Kindergarten bzw. die Kinderkrippe und die Volksschule. Was bis zum 10. Lebensjahr eines Kindes im Bildungsbereich verabsäumt wurde, ist kaum mehr aufholbar. Da können wir noch Jahre umsonst und ergebnislos darüber diskutieren, ob es überhaupt noch ein Gymnasium braucht oder ob die Gesamtschule die Lösung aller Probleme ist.

So wie es im sportlichen Bereich irgendwann zu einer Begabtentrennung kommt, ist es das auch im Bildungsbereich. Statt über eine Gesamtschule der 10 bis 14-jährigen nachzudenken, sollten wir unsere Anstrengungen auf die Einrichtungen bis dahin lenken: Elternhaus, Kindergarten, Volksschule. Dort braucht es die bestmögliche Unterstützung. Dort braucht es die bestmögliche Förderung. Dort (Kindergarten, Volksschule) braucht es auch die bestausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen.

Das ist auch der Grund warum wir uns in Wiener Neudorf mit aller Kraft genau auf diese Bildungseinrichtungen konzentrieren.

Natürlich ist mir bekannt, dass auch Kinder von bildungsfernen Eltern Nobelpreisträger geworden sind, aber Kinder, die ab der Geburt bis zum 10. Lebensjahr bestmöglich gefördert werden, tun sich bei der späteren Bildungs- und Berufskarriere einfach leichter. Das ist meine Erfahrung und das ist meine Überzeugung.

Genauso wie es meine Überzeugung ist, dass der Druck vieler Eltern auf ihre Kinder, ein Gymnasium zu besuchen und am besten ein Hochschulstudium zu absolvieren, völlig daneben ist. Auch eine gute Lehrausbildung ist ein perfekter Start in ein erfolgreiches Berufsleben.

Wichtig ist eine gute Bildung und Ausbildung. Und das können wir Eltern und Großeltern nicht einfach delegieren. Da sind unsere Erziehungskompetenzen gefragt und da haben wir unsere Aufgaben zu erledigen. Im Sinne des Kindes.