Archiv für den Monat: Juli 2018

Pfarrer Mag. Florian Sobocan gestorben

Ich habe soeben die traurige Nachricht erhalten, dass Mag. Florian „Flo“ Sobocan, der von 1999 bis 2014 Pfarrer in Wiener Neudorf war, gestern verstorben ist. Er hat damit seinen langen Kampf gegen seine Krankheit verloren, nun seinen Platz in der Ewigkeit und damit die endgültige Nähe zu Gott gefunden. Während meiner ersten Bürgermeister-Ära (2000 bis 2005) haben Florian Sobocan und ich eine gute und ehrliche Freundschaft entwickelt. Er war mir in dieser Zeit ein wichtiger Zuhörer, mit dem ich immer wieder gerne meine Ideen und Visionen besprochen habe.

Ich erlaube mir, meinen Blogbeitrag anlässlich seines Abschiedsgottesdienstes am 31. August 2014, bevor er einen Tag später die Pfarren in Hochwolkersdorf und Schwarzenbach in der Buckligen Welt als Pfarrmoderator übernahm, in Erinnerung zu rufen.

Die restlos gefüllte Maria-Schnee-Kirche anlässlich des Abschiedsgottesdienstes von Mag. Florian Sobocan am 31. August 2014.

Einen derartigen Besuch der Heiligen Messe wie am letzten Sonntag (31. August 2014) hätte unser Pfarrer wohl gerne öfter gehabt. Bis zum letzten Stehplatz war unsere Kirche Maria Schnee gefüllt, um Mag. Florian Sobocan bei seinem letzten offiziellen Gottesdienst in Wiener Neudorf dabei zu sein. Und mehr als 20 Ministranten war eine schöne Begleitung bei seinem letzten Arbeitstag bei uns.

Ich erinnere mich noch gerne an die Anfangszeit von Pfarrer Florian in Wiener Neudorf zurück, als er mit seiner Gitarre in die Kirche einzog und irgendwann während der Messe einfach zu diesem Musikinstrument griff und die musikalische Begleitung selbst übernahm. Diese unkonventionelle Art hat mich sehr berührt und vereinnahmt. Während meiner Bürgermeisterzeit war ich in ständigem Kontakt mit unserem Pfarrer und es hat sich in diesen Jahren eine Freundschaft zwischen uns beiden entwickelt, für die ich sehr dankbar bin.

Sehr sehr oft haben wir uns anlässlich von Begräbnisfeierlichkeiten am Friedhof getroffen. Was mir diesbezüglich Mag. Sobocan beigebracht hat ist, dass der Mittelpunkt des Zusammenlebens nicht der Abschied sein sollte, sondern die Zeit davor. Es geht nicht vorrangig um die Trauer über die Sekunde des Abschieds, sondern um die Dankbarkeit und die Freude, einen Menschen gut und besser kennengelernt haben zu dürfen. Natürlich tut jeder Abschied weh und ist jeder Abschied schmerzvoll und ist umso tiefer und unfassbarer, je näher uns ein Mensch stand, den wir verloren haben. Und natürlich gibt es einen haushohen Unterschied zwischen dem Tod eines bekannten, befreundeten oder geliebten Menschen und dem einfachen Abschiednehmen. So bleibt bei mir weniger die Traurigkeit darüber, dass Pfarrer Florian nun nach Hochwolkersdorf übersiedelt als mehr die Freude und Dankbarkeit darüber, dass er fünfzehn Jahre lang unser Pfarrer und Schäfer gewesen war und ich eines seiner Schafe (hoffentlich ein weißes). Bei mir bleibt die Erinnerung an einen Pfarrer, bei dem ich das Gefühl habe, dass er Wiener Neudorf sehr sehr gut getan hat und an den wir uns noch lange mit guten Gedanken zurückerinnern werden.

 

Großes Thema: Kinderbetreuungseinrichtungen

Der Kindergarten am Anningerpark (links) und die Volksschule (rechts) wurden erst vor wenigen Jahren errichtet bzw. erweitert. Schon wieder zu klein? Möglich, aber genau wissen wir es nicht.

Ich möchte heute ein Thema ansprechen, das mich nahezu ständig beschäftigt: Wir haben eine Krabbelstube (Wichtelhaus in der Mühlgasse) mit ab September 3 Gruppen. Wir haben 3 Kindergärten mit insgesamt 14 Gruppen und eine Volksschule mit  jeweils 4 Klassen pro Jahrgang und eine Vorschulklasse. Wir haben Ganztagesklassen und zwei Horte. Die Volksschule haben wir erst vor wenigen Jahren um einen 7-stelligen Betrag ausgebaut, den Kindergarten am Anningerpark erst vor drei Jahren mit 2 Gruppen eröffnet, mittlerweile sind wir mit 4 Gruppen komplett ausgelastet. Im Wichtelhaus wird es ab September eine dritte Gruppe geben.

Aber: Reicht das? Der Zuzug, vor allem von jungen und jüngeren Menschen nach Wiener Neudorf wird immer mehr. Das wissen wir und das ist schön. Aber dann brauchen wir fast eine Glaskugel. Planen diese junge Menschen Kinder zu bekommen? Kommen sie eventuell sogar schon als Familie? Wie alt sind die Kinder? Brauchen Sie möglicherweise einen Kindergarten- oder Volksschul- und/oder Hortplatz? Bleiben die Mamis eher zu Hause oder kehren sie in den Arbeitsprozess zurück – und wenn ja, wann? Wenn das Kind 1 Jahr ist, 3 Jahre oder älter? Das sind Fragen, die schwer zu beantworten sind, die wir aber erraten müssen.

Bis vor wenigen Jahren waren Kinderbetreuungsplätze planbar. Man wusste früher mit ziemlicher Genauigkeit einige Jahre im voraus wann es knapp werden könnte und wann ein eventueller Aus- oder Neubau notwendig ist. Jetzt kann es innerhalb weniger Wochen so weit sein, dass Betreuungsplätze fehlen. Gab es im April noch durchaus freie Kapazitäten, kann es im Juni bereits Wartelisten geben. Aber: Werden die Wartelisten länger oder entspannt sich die Situation in wenigen Wochen oder Monaten wieder? Können wir mit organisatorischen Maßnahmen eingreifen? Können Schulräume, die bislang nur Vormittags gebraucht werden, auch Nachmittags für die Betreuung verwendet werden?

Der Kindergarten am Anningerpark wurde so errichtet, dass noch eine Erweiterung um zwei Gruppen möglich ist. Kosten: ca. € 800.000,-. Sehr viel Geld. Wenn wir uns dazu entschließen, dann müssten wir umschichten. Aber ist es notwendig? Vielleicht gibt es diesen Engpass nur kurze Zeit und in wenigen Monaten hat sich die Lage wieder gedreht und entspannt?

Meine Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung und ich sind ständig dabei die Entwicklung zu beobachten. Wir wollen zeitgerecht agieren, aber wir wollen nicht umsonst agieren. Wiener Neudorf ist gerade in den letzten Jahren zu einer Zuzugsgemeinde geworden, zu einem Ort, in dem man sich gerne ansiedelt. Andererseits gibt es auch etliche Familien, die wieder wegziehen, vor allem aus beruflichen Gründen. Wiener Neudorf ist damit für die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen ein Stück weit unberechenbarer geworden.

Ich möchte Ihnen mit diesem Beitrag nur das Gefühl vermitteln, dass wir permanent nahe an diesem Thema dran sind. Wir wollen rechtzeitig handeln, aber nicht vorschnell falsch.

Die SPÖ ließ wieder eine Gemeinderatssitzung platzen

Eigentlich schade, dass sich die meisten Gemeinderäte der SPÖ Wiener Neudorf nur mehr aufs Provozieren, auf die Verbreitung von Falschinformationen und aufs Nichtstun verlegen.

Es wäre unerhört im Sommer, wenn Urlaubszeit ist, eine Gemeinderatssitzung anzuberaumen. Das ist jetzt offenbar die Erklärung der SPÖ Wiener Neudorf, warum sie die Gemeinderatssitzung am 23. Juli platzen ließ.

Anfang Juni habe ich für 7 Wochen später (also für den 23. Juli) eine Gemeinderatssitzung angekündigt. Im Gesetz ist eine Mindestfrist von 5 Werktagen vorgesehen. Aufgrund des enormen Arbeitspensums, das zu bewältigen ist und aufgrund wichtiger anstehender Beschlüsse ist diese Sitzung im Sommer notwendig geworden. Der Termin schien für die Mehrheit der Gemeinderäte der bestgeeignete. Natürlich war mir klar, dass von den 33 Gemeinderäten möglicherweise die/der eine oder andere urlaubsbedingt fehlen würde. Gemäß Gemeindeordnung genügt die Anwesenheit von 2/3 aller Gemeinderäte, also 22. Dass mehr als ein Drittel, also 11 Gemeinderäte, gleichzeitig aufgrund von längst geplanten Urlaubsaufenthalten fehlen, kommt faktisch nie vor.

So haben sich von den ÖVP-Gemeinderäten nur GR MMag. Christian Fischer, von UFO und FPÖ niemand und von der SPÖ GfGR Wöhrleitner, GfGR Grundtner und die Gemeinderätinnen Schöniger-Müller und Lorenz ordnungsgemäß entschuldigt und abgemeldet.

Also hätten von den 33 Gemeinderäten 28 Gemeinderäte, ausreichend genug, an der Sitzung teilnehmen müssen. 10 der 11 ÖVP-Gemeinderäte kamen, alle 5 UFO-Gemeinderäte und beide FPÖ-Mandatare. Macht in Summe 17. Zur Abhaltung der Sitzung waren von den 15 SPÖ-Gemeinderäten also mindestens 5 erforderlich. Von der SPÖ erschienen aber nur GfGR Dr. Messogitis, GRin Waldhör und GR Neunteufel. 4 waren entschuldigt. Die restlichen 8 Gemeinderäte erschienen einfach unentschuldigt nicht. Das hat es in Wiener Neudorf noch nie gegeben.

Die Sitzung wird am Montag, den 20. August wiederholt werden. Leider müssen wichtige Beschlüsse hinsichtlich des neuen Raumordnungskonzeptes, des Bebauungsplanes, Arbeiten am Friedhof bis zu dringenden Wohnungsvergaben und Auszahlungen aus dem Sozialfonds bis dahin warten. Ein früherer Termin geht nicht, weil ab sofort auch Gemeinderäte der Gemeinderegierung abwechselnd auf Urlaub sind und wir für eine Wiederholungssitzung von den 33 Gemeinderäten die Hälfte, also mindestens 17 benötigen (die Gemeinderegierung verfügt über 18 Sitze). Leider muss ich davon ausgehen, dass die SPÖ auch die August-Sitzung boykottiert.

Ich finde es unerhört, dass einerseits selbstverständlich alle Monate die Entschädigungsbeträge genommen werden, aber manche Gemeinderäte der SPÖ andererseits offenbar die Meinung vertreten, dass im Sommer keine Sitzungen stattfinden dürfen und Gemeinderatssitzungen einfach unentschuldigt geschwänzt werden können.

In keinem Unternehmen kann einfach monatelang Pause gemacht werden – auch nicht in der Gemeinde Wiener Neudorf, zumindest solange ich Bürgermeister bin. Dazu haben wir viel zu viel für die Bevölkerung zu tun und dafür stehen einfach zu viele Themen an. Leider werden sich jetzt manche Anliegen um mehrere Wochen verzögern. Dass sich die SPÖ darüber noch lustig macht – wenn ich die Facebook-Einträge der letzten Stunden verfolge – ist schärfstens zu verurteilen. Lustig ist das Verhalten der SPÖ-Fraktion längst nicht mehr.

Niederösterreich sucht den „coolsten“ Bürgermeister

Wenn man bei 573 Bürgermeister in Niederösterreich zu den 20 gehört, die in die Endauswahl der „coolsten“ Bürgermeister kommen, dann ist man schon einen Augenblick lang einigermaßen stolz. Nicht unbedingt auf sich selbst, sondern darauf, dass in der Gemeinde, in der und für die man dieses Amt ausüben darf, offenbar einiges passiert, worauf ein breites Publikum aufmerksam geworden ist.

Das „Schau-TV-Team“ war für einen 5-Minuten-Beitrag insgesamt knappe 4 Stunden mit mir in Wiener Neudorf unterwegs. Eine Profi-Jury wird Mitte August alle Beiträge sichten, bewerten und danach den „coolsten“ Bürgermeister Niederösterreichs wählen.

Wenn Sie der Beitrag interessiert, dann schauen Sie doch in die TV-Thek von „Schau-TV“ oder Sie gehen ganz einfach auf die Webseite der Marktgemeinde Wiener Neudorf und schauen unter „Aktuelles“: http://www.wiener-neudorf.gv.at

 

 

Gemeinderat: Wichtige Beschlüsse stehen am Montag an

Ich lade Sie auf diesem Weg zur nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am kommenden Montag, den 23. Juli um 19:00 Uhr in den großen Sitzungssaal des Gemeindeamtes ein.

Aufgrund der vielen anstehenden Themen, die abzuhandeln und zu beschließen sind, gibt es für Gemeinderäte keine durchgehende Sommerpause während der Ferienmonate mehr. Ich halte das auch nicht für zeitgemäß und notwendig, da auch die monatlichen Entschädigungen durchgehend überwiesen werden.

Darüber werden wir am Montag zu diskutieren und zu entscheiden haben:

  • Verabschiedung von Änderungen im Raumordnungsprogramm und dem Bebauungsplan (damit in Teilbereichen die Bausperre aufgehoben werden kann)
  • Abschluss eines neuen Rettungsdienstvertrages mit dem Roten Kreuz
  • Wichtige Investitionen am Friedhof
  • Notwendige Instandhaltungen und Sanierungen auf Spielplätzen
  • Zusätzliche notwendige Investition bei der Grünanlage Anningerpark
  • Aufnahme weiterer Gemeinderatssitzungen durch Neudorf-TV
  • Beschluss von Förderverträgen mit dem Land NÖ
  • Beschluss des Pilotprojektes „Bäume mit Mehrwert“
  • Vereinbarung hinsichtlich der Abtretung von Flächen an die Gemeinde (Gelände des früheren Versteigerungshauses)
  • Kaufvertrag für eine Teilfläche vis-à-vis des Alten Rathauses
  • Auszahlungen aus dem Sozialfonds
  • Vergabe von Gemeindewohnungen
  • Anstehende Personalangelegenheiten

PS: Weil ich schon öfter gefragt wurde, ob es irgendwelche Auswirkungen hat, ob ein Gemeinderat zu einer Sitzung erscheint oder nicht:

Antwort: Nein! Obwohl monatliche Aufwandsentschädigungen in jedem Fall zu zahlen sind, ist die Teilnahme an Gemeinderats-, Gemeindevorstands- und Ausschuss-Sitzungen de facto freiwillig. Die allermeisten Gemeindevertreter sehen die Teilnahmen jedoch selbstverständlich als Verpflichtung an. Ich habe als Bürgermeister keine Möglichkeit zur Abmahnung oder zur Zurückhaltungen von Zahlungen, soferne Entschuldigungen vorliegen. Tätig werden kann ich nur bei unentschuldigtem Fernbleiben.

Übrigens: Die meisten Fehlzeiten bei Gemeinderatssitzungen halten SPÖ-Mandatare. Von den letzten 20 Gemeinderatssitzungen sind fern geblieben: 

GfGR Ing. Christian Wöhrleitner (SPÖ) – 9 Mal, GR Ing. Reinhard Tutschek (SPÖ) – 7 Mal, GRin Constanze Schöniger-Müller (SPÖ) – 5 Mal.

Hurra – wir haben schon wieder gewonnen!

Nach der Preisverleihung in St. Pölten: Die Kinder haben zur Erinnerung an die Feierlichkeiten einen Geocaching-Workshop gewonnen.

Wir versuchen seitens der Gemeindeverwaltung eine umfassende, durchgehende, spannende und einzigartige Ferienbetreuung für unsere Kids zu organisieren. Das beginnt mit dem zweiwöchigen Feriencamp (wieder wieder in Leibnitz) und geht dann über in das mehrwöchige Ferienspiel, das Mitte August mit dem Mittelalterfest im Klosterareal endet. Ferienkindergarten und Ferienhort gehören sowieso dazu und unsere Krabbelstube (Wichtelhaus) ist bis auf die letzte Augustwoche sowieso durchgehend geöffnet.

Immer mehr Kinder nehmen unser Angebot an und seitens der NÖ Landesregierung wurden wir dafür schon mehrfach ausgezeichnet, so auch heuer wieder. Den Preis durfte ich vergangene Woche mit einer Abordnung von Kindern aus dem Ferienhort, mit zwei Hortpädagogen und der in der Gemeindeverwaltung zuständigen Sachbearbeiterin, Frau Hiller, entgegennehmen.

Den Preis durften wir von der zuständigen Landesrätin, Mag. Christiane Teschl-Hofmeister entgegen nehmen, die uns dazu gratulierte, dass wir zum dritten Mal hintereinander auf dem Siegerpodest aller über 500 NÖ Gemeinden stehen. Darauf können wir zurecht sehr stolz sein.

Aufgrund der immer stärkeren Notwendigkeit von Doppelverdiensten, aber auch Singlehaushalten wird eine fast durchgehende Ferienbetreuung immer wichtiger. Oft sind auch die Großeltern nicht verfügbar oder in einem Alter, in dem sie ebenfalls noch berufstätig sind. Sollte die nunmehr heftig diskutierte Arbeitsplatzflexibilisierung in der Praxis zu längeren Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen führen, dann werden wir diesbezüglich auch flexibel und rasch reagieren.