So funktioniert die Personalaufnahme im Gemeindeamt Wiener Neudorf!

Um zu diesem Gemeindeteam (hier bei einem Mitarbeiterversammlung) zu gehören, muss man erstens sehr gut sein und zweitens einige Hürden nehmen.

Viele glauben, dass Personalpolitik das alleinige Spielfeld des jeweiligen Bürgermeisters wäre. Das ist möglicherweise in einigen Gemeinden noch immer der Fall – in Wiener Neudorf nicht. Immer wieder kommt jemand zu mir, der um einen Job im Gemeindeamt ersucht, oder der jemand in der Familie hat oder jemand kennt, der auf Jobsuche ist und gerne im Gemeindedienst arbeiten würde. Oft kenne ich diese Personen gut, die deshalb hoffen, dass sie einen Startvorteil gegenüber jemand anderen haben.

Mag sein, dass dies früher so funktioniert hat. Aber ich habe die Organisation grundsätzlich umgestellt und die Abteilungsleiter des Gemeindedienstes mit mehr Kompetenzen und Verantwortung ausgestattet und das betrifft auch und vor allem die jeweilige Personalverantwortung. Ich gehe davon aus, dass vor allem die Abteilungsleitung die beste Verstärkung haben möchte und am besten weiß, wen sie braucht.

Jede Abteilung (z.B. Finanzverwaltung, Bürgerservice, Bauamt, Wirtschaftshof, Hort, Musikschule  u.s.w. …) hat einen bestimmten Arbeitsauftrag. Wenn eine Abteilungsleiterin/ein Abteilungsleiter zu mir kommt, weil durch Pensionierungen oder deutlichen Mehraufwand eine Personalaufnahme notwendig erscheint, dann diskutieren wir gemeinsam darüber. Kommen wir gemeinsam zum Schluss, dass wir Verstärkung brauchen, dann wird eine genaue Stellenbeschreibung und ein Anforderungsprofil erstellt. Nachfolgend schreiben wir diese Stelle aus.

Die Abteilungsleiter führen gemeinsam mit der Amtsleitung die Bewerbungsgespräche, die oft sehr zahlreich ausfallen. Manchmal werden Entscheidungen (Ablehnungen) alleine durch die Bewerbungsunterlagen ohne persönliches Gespräch getroffen, wenn von vorne herein klar, ist, dass die Bewerberin/der Bewerber nicht zum Profil passt.

Drei (manchmal vier) Personen kommen in die engere Wahl und diese werden zu einem persönlichen Gespräch mit mir eingeladen. Danach besprechen wir intern gemeinsam, für wen wir uns letztlich entscheiden. Aus der Erfahrung der letzten Jahre kann ich zusammenfassen, dass sich extrem gute und äußerst gut ausgebildete Personen für eine Tätigkeit im Gemeindedienst bewerben. Letztlich eine Anstellung zu bekommen, ist mittlerweile nicht leicht.

Die-/derjenige wird von mir als Bürgermeister für eine gewisse Zeit (zwischen drei und sechs Monate) befristet angestellt und in diesen Monaten von der Abteilungsleitung mehrfach beurteilt. Bekomme ich während und nach dieser „Probezeit“ positive Beurteilungen, wird im Gemeinderat über ein unbefristetes Dienstverhältnis befunden. Bei negativen Beurteilungen trennen wir uns.