Lärmbedrohung durch A2 größer als angenommen: Über 3.000 Wiener Neudorfer/-innen betroffen!

Das „Kaufmann-Gutachten“ beweist einmal mehr, wie wichtig und richtig unsere Forderung nach Tempo 80 auf der A2 ist.

Der erste Teil des Lärmgutachtens, das wir bei Ziviltechniker DI Kaufmann in Auftrag gegeben haben, betrifft den Teilbereich nördlich des Mödlingbaches und ist fertig. Am zweiten Teil wird noch gearbeitet. Diesbezüglich erwarten wir einen Bericht noch im Laufe des April.

Das Ergebnis des ersten Teiles des Lärmgutachtens lässt sich mit einem Satz des Gutachtens vom 28. Februar zusammenfassen. Darin steht wörtlich: Insgesamt liegen 670 Wohnhäuser über dem Nachtgrenzwert, wobei 192 davon mit über 55 dB einer gesundheits-gefährdenden Belastung ausgesetzt werden. Teilweise liegen die Belastungen beim 3-fachen der erlaubten Grenzwerte. Da auch die Tagesgrenzwerte deutlich überschritten werden, sind auch Schule und Kindergärten von den Belastungen betroffen. Laut DI Kaufmann, der alle lärmintensiven Gebiete durch die Autobahnen in Österreich kennt, ist der Bereich Wiener Neudorf der allerletzte im gesamten Staatsgebiet, der derart massiv betroffen ist und für ihn ist es völlig unverständlich, dass das Verkehrsministerium und die ASFINAG nicht schon längst reagiert haben.

Die angesprochenen 670 Wohnhäuser liegen hauptsächlich in der Mitterfeld- und Friedenssiedlung, aber auch in der Linkegasse, der Hauptstraße und selbst am Reisenbauer-Ring. Insgesamt sind mittlerweile mehr als 3.000 Wiener Neudorfer/-innen (in unterschiedlichen Ortsteilen) betroffen und nicht nur einige wenige, wie die Orts-SPÖ unlängst zynisch veröffentlich hat, weil dort der Grund günstig war. Und die endgültigen Untersuchungsergebnisse für die Laxenburger Straße und die Siedlung Weiden-, Linden- und Buchenweg liegen noch gar nicht vor. Dass auch dort teilweise die Lärmgrenzwerte überschritten werden, liegt auf der Hand.

DI Kaufmann hat Maßnahmen niedergeschrieben (Temporeduktion, Verbesserung der Lärmschutzwände), die eine deutliche Verbesserung ergeben würden. Ich habe auch bereits die designierte Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner und Umweltlandesrat Dr. Pernkopf eingeschaltet. Bereits am 30. März wird es auf Basis dieses Gutachtens die nächsten Gespräche mit dem Vorstand der ASFINAG geben.

Insgesamt kann gesagt werden, dass vom Lärm der Autobahn ca. 3.500 Wiener Neudorfer/-innen betroffen sind, von den Schadstoffen und dem Feinstaub alle 9.400.

3 Gedanken zu „Lärmbedrohung durch A2 größer als angenommen: Über 3.000 Wiener Neudorfer/-innen betroffen!

  1. Oliver Woller

    Passt zwar nicht zum Thema, aber ich habe im Radio gehört, dass die dritte Piste noch nicht vom Tisch ist?

    Zitat:
    Am Donnerstag, dem 9. Februar 2017 wurde der Flughafen Wien AG im Verfahren gegen die erstinstanzliche Genehmigung des Baus einer 3. Piste am Flughafen Wien eine das Projekt abweisende Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts als Berufungsinstanz mitgeteilt. Schon bei erster oberflächlicher Betrachtung ist diese abweisende Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts gegen die 3. Piste aus Sicht der FWAG juristisch und sachlich unhaltbar und falsch und daher wird das Unternehmen gegen diese Entscheidung höchstgerichtlich außerordentliche Rechtsmittel einlegen. Das Vorhaben wird selbstverständlich mit Nachdruck weiter verfolgt.

    Betonung: … gegen diese Entscheidung höchstgerichtlich außerordentliche Rechtsmittel einlegen.
    Das wird wohl ein längeres Verfahren werden!

    @ ÖVP/UFO/FPÖ >> Tempo 80 Autobahn

    keep on goin 🙂

    1. Herbert Janschka

      Dass der Flughafen Wien keine Freude mit dem Richterspruch hat und alle Möglichkeiten des Einspruches ausschöpfen wird, ist verständlich. Man wird sehen.

  2. Wiener Neudorfer

    Wie viel Gesundheit und Leben(squalität) wurde und wird in diesen gemächlich vergehenden Jahren zerstört? In den USA wären das Millionenklagen (mit einem guten Anwalt)!

    Während man in Ö auf Grund dubioser Regelungen hunderte von Kilometern Schallschutzwände ins Grüne gebaut hat, ist man in WN nicht imstande, 2 Kilometer Lärmschutzwand in bestmöglicher Ausführung zu gewährleisten.

    Auch ist man nicht imstande, auf 2 bis 3 Kilometern Flüsterasphalt aufzubringen, sowie auf 2 Kilometern Tempo 80 wieder einzuführen.

    In wieviel Jahren wirds denn kommen?

    Tag für Tag in dieser Staub- und Lärmhölle zu leben, bedeutet Lebensqualitätsverlust, Krankheit und vielleicht frühzeitigen Tod.

    Ich will nicht zu Revolten aufrufen, aber mindestens die 3500 Wiener Neudorfer müssten JEDEN Tag die Tangente blockieren, und wenns nur 350 wären!

    Ich möchte sehen, wie schnell sich dann was ändert!

    In Hainburg haben wir nur durch Demonstration und Besetzung (also zivilen Widerstand) das unnötige FKW Hainburg und damit die Zerstörung der Auen verhindert.

    Das sollte man nie vergessen!

Kommentare sind geschlossen.